31.07.2007, 18:43
Zitat:teac-x10 posteteKlassische Fehleinschätzung. Das Tonbandgerät war lange Zeit schlichtweg die einzige Möglichkeit, etwas aufzuzeichnen. Das war reizvoll, nicht die Kiste. Die Gruppe der Tonbandler zerfiel zunächst in die Gruppe der kreativen Tonamateure und die Gruppe der Musikliebhaber. Während die größere Gruppe der Tonamateure kleiner wurde gewannen im Laufe der Zeit die Musikliebhaber die Oberhand. Diese wechselten, sobald möglich, zur Cassettentechnik. Richtige Gerätefreaks gab es wenige.
Liebhaberobjekte waren diese Geräte schon immer ausser im professionellem Bereich. Denn wer sich so ein Gerät privat gekauft hat war mit hoher wahrscheinlichkeit HiFi-Liebhaber, wie wir es sind.
Heue gibt es nur noch ein versprengtes Häuflein von kreativen Tonamateuren, die der analogen Mangnetbandtechnik allesamt den Rücken gekehrt haben. Die konservativsten von Ihnen arbeiten mit der MiniDisc. Die Musikliebhaber haben zwischenzeitlich auch die Cassettentechnik verlassen und haben erkannt, daß es weder wirtschaftliche noch technische Vorteile bringt, CDs auf Band aufzuzeichnen - zu was denn auch?
Jetzt erst ist der Zustand der sinnfreien Liebhaberei erreicht. Jetzt erst dürfte bei den meißten Anwendern die Liebe zum Gerät mindestens genausogroß sein wie die Liebe zu dem, was man damit macht.
=> Capstan:
Sooo große sehe ich den Abstand von Tonband zur Digitaltechnik nicht, wie Dein Auto-Kutsche-Vergleich glauben macht. Wenn Du alles mit berücksichtigst (Handling, Kosten, etc. ..) dann gebe ich Dir natürlich Recht. Rein vom Ergebnis her - Reproduktion eines akustischen Ereignisses, bevorzugt ab Tonträger - kann eine Bandmaschine ein gutes Stück mit der CD mithalten. Da das Ganze sinnfreie Liebhaberei ist, gönnt man sich ein Stückweit sinnfreien Perfektionismus oder auch nur Möchtegernperfektionismus. Man kann es drehen und wenden wie man will: Wir sind doch schon längst iim Sandkasten angekommen.
Deswegen hat es auch keine allzugroßen Auswirkungen, wenn ein paar Unentwegte versuchen, in historischem Bandmaterial den Schlüssel zum Wohlklang zu finden ohne sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinander zu setzen, daß Gerät wenigstens in die Spezifikationen zu bringen, die der Hersteller ihm zugetraut hat.
Michael(F)