20.07.2007, 18:23
Mal ein paar Erfahrungswerte aus der Cassettenwelt.
Abgesehen davon, daß es mit vielen Bändern nicht wirklich gelingt, das Aufnahmegerät optimal darauf einzumessen, gibt es noch ein paar andere klangbeeinflussende Parameter abseits von Rauschen und Frequenzgang:
- Wie gut ist der Band/Kopf-Kontakt? Selbst ansonsten unproblematisch einmeßbare Bänder klingen ab und zu mal rauh, wenn die beiden Oberflächen nicht miteinander harmonieren.
- Die Größe der Magnetpartikel. Ist sie wirklich nur für die Höhe des Grundrauschens verantwortlich oder <wilde Vermutung> kann ein "grobes Korn" - ähnlich wie bei der analogen Fotografie - den Klang sozusagen unscharf machen? </wilde Vermutung>
- Verschiedene Bandsorten vertragen verschiedene Spitzenpegel abhängig von der Frequenz. Von daher passiert es beim Aussteuern leicht mal, daß z.B. die hohen Frequenzen schon längst in der Sättigung sind, während sich die Aufnahme bei der Hinterbandkontrolle vordergründig noch unverzerrt anhört. So gibt es dann auch für jede Art von Musik besser und weniger gut geeignete Bandsorten. Grob vereinfacht hat Metallband die beste Höhen- und Fe-Band die beste Tiefenaussteuerbarkeit.
Bei den "High-End-Cassetten" (Maxell Vertex, TDK MA-XG, Denon MG-X, Sony Metal Master, That's Suono) konnte ich einen klanglichen Vorteil gegenüber dem jeweiligen "normalsterblichen" Metallband dieser Hersteller noch nicht feststellen. Da hört wohl wirklich das Auge mit. Die superschweren Gehäuse mögen zwar ein paar Schwingungen dämpfen - andererseits wird man auf minderwertigen Geräten, die durch unruhige Laufwerke oder Trafos derartiges Modulationsrauschen produzieren, daß die Cassette es ausgleichen muß, ohnehin kaum eine gute von einer sehr guten Cassette unterscheiden können. Gerade die Sony Metal Master ist so ein Fall von Gehäuse-Voodoo, wo das Band leider nicht so überzeugt: Der Frequenzgang läßt sich nicht ganz ausgleichen beim Einmessen, und die Aussteuerbarkeit könnte auch besser sein in der Preisklasse. Ganz gewöhnliche Maxell MX(-S), TDK MA(-X), Fuji FR Metal, Denon HD-M und That's MR-X sind in diesen Punkten besser. Seit dem Abgang der Metal-ES hat Sony leider kein Metallband mehr hinbekommen, das mit diesen Konkurrenten mithalten konnte.
Im Laden gibt's die alle nicht mehr neu, außer vielleicht auf dem Dorf bei verschlafenen Radiohändlern, die noch nicht zu Handy-Läden mutiert sind. Und bei Ibejj werden für neue Metallcassetten Mondpreise bezahlt, wobei Fuji und That's noch am günstigsten weggehen, weil die nicht das typische HiFi-Image haben.
Viele Grüße,
Martin.
Abgesehen davon, daß es mit vielen Bändern nicht wirklich gelingt, das Aufnahmegerät optimal darauf einzumessen, gibt es noch ein paar andere klangbeeinflussende Parameter abseits von Rauschen und Frequenzgang:
- Wie gut ist der Band/Kopf-Kontakt? Selbst ansonsten unproblematisch einmeßbare Bänder klingen ab und zu mal rauh, wenn die beiden Oberflächen nicht miteinander harmonieren.
- Die Größe der Magnetpartikel. Ist sie wirklich nur für die Höhe des Grundrauschens verantwortlich oder <wilde Vermutung> kann ein "grobes Korn" - ähnlich wie bei der analogen Fotografie - den Klang sozusagen unscharf machen? </wilde Vermutung>
- Verschiedene Bandsorten vertragen verschiedene Spitzenpegel abhängig von der Frequenz. Von daher passiert es beim Aussteuern leicht mal, daß z.B. die hohen Frequenzen schon längst in der Sättigung sind, während sich die Aufnahme bei der Hinterbandkontrolle vordergründig noch unverzerrt anhört. So gibt es dann auch für jede Art von Musik besser und weniger gut geeignete Bandsorten. Grob vereinfacht hat Metallband die beste Höhen- und Fe-Band die beste Tiefenaussteuerbarkeit.
Bei den "High-End-Cassetten" (Maxell Vertex, TDK MA-XG, Denon MG-X, Sony Metal Master, That's Suono) konnte ich einen klanglichen Vorteil gegenüber dem jeweiligen "normalsterblichen" Metallband dieser Hersteller noch nicht feststellen. Da hört wohl wirklich das Auge mit. Die superschweren Gehäuse mögen zwar ein paar Schwingungen dämpfen - andererseits wird man auf minderwertigen Geräten, die durch unruhige Laufwerke oder Trafos derartiges Modulationsrauschen produzieren, daß die Cassette es ausgleichen muß, ohnehin kaum eine gute von einer sehr guten Cassette unterscheiden können. Gerade die Sony Metal Master ist so ein Fall von Gehäuse-Voodoo, wo das Band leider nicht so überzeugt: Der Frequenzgang läßt sich nicht ganz ausgleichen beim Einmessen, und die Aussteuerbarkeit könnte auch besser sein in der Preisklasse. Ganz gewöhnliche Maxell MX(-S), TDK MA(-X), Fuji FR Metal, Denon HD-M und That's MR-X sind in diesen Punkten besser. Seit dem Abgang der Metal-ES hat Sony leider kein Metallband mehr hinbekommen, das mit diesen Konkurrenten mithalten konnte.
Im Laden gibt's die alle nicht mehr neu, außer vielleicht auf dem Dorf bei verschlafenen Radiohändlern, die noch nicht zu Handy-Läden mutiert sind. Und bei Ibejj werden für neue Metallcassetten Mondpreise bezahlt, wobei Fuji und That's noch am günstigsten weggehen, weil die nicht das typische HiFi-Image haben.
Viele Grüße,
Martin.