Hallo Frank,
da muß ich dir leider widersprechen oder zumindest eine andere Sprachregelung einführen:
Die Treppenfunktion, die du zitierst, ist nicht das analoge Ausgangssignal, das ein DA-Wandler abzugeben hat.
Zu jedem DA-Wandler gehört (von der Theorie her) ein sin(x)/x Interpolator zwischen den Sample-Werten.
Erst durch den sin(x)/x -Interpolator wird aus dem Digital-Signal das rekonstruierte Analog-Signal, für das die ganze Theorie der Digitalen Signalverarbeitung inklusive Shannon'sches Abtast-Theorem gilt.
Wenn irgendwo eine Treppenfunktion zu sehen ist, heißt das, daß der Sin(x)/x-Interpolator fehlt.
Audio-Editoren beschränken sich fast immer aus Geschwindigkeitsgründen auf die Anzeige der Sample-Werte, verbunden durch gerade Linien. Das darf man auch nicht mit dem Analog-Signal verwechseln.
Richtig ist, daß auf diesem Gebiet viel geschlampt wird und einfache Interfaces den Interpolator einfach weglassen.
Bessere versuchen eine Approximation durch Oversampling des Ausgangssignals aber immer noch mit treppenförmiger Ausgabe.
Noch bessere versuchen tatsächlich eine möglichst gute Approximation eines sin(x)/x Interpolators.
Davon abgesehen, hat man es mit einer Mischung aus Digital- (also schaltenden) und Analog-ICs zu tun. Bei den Schaltvorgängen entstehen auch Spikes, die bei Weiterverarbeitung in Magnettontechnik mit HF-Bias und anderer Analog->Digital-Technik (abtastenden Systemen) zur Störungen im Hörbereich oder scheinbar erhöhtem Grundrauschen führen (können).
Billige und kompakte Geräte-Produktion führt heutzutage eigentlich fast immer dazu, daß die nötigen LC-Filter hinter den DA-Wandlern weggelassen werden, zumal man dahinter analoge Buffer einsetzen müßte, um Last-unabhängiges Filter-Verhalten zu erreichen. Die Kosten dafür möchten Hersteller von Produkten, die sich über den Preis verkaufen sollen, natürlich einsparen.
MfG Kai
PS: Um dann doch noch den Bogen zu schließen zu deiner Formulierung ("Integrator") der Problematik: Äquivalent zu dem sin(x)/x Interpolator im Zeitbereich ist ein idealer Tiefpass hinter dem DAC mit Grenzfrequenz Fs/2 (halber Sample-Frequenz) , die man auch die Nyquist-Frequenz nennt. Das ist der gleiche Tiefpass, der eigentlich vor dem ADC als Anti-Alisasing-Filter benötigt wird.
da muß ich dir leider widersprechen oder zumindest eine andere Sprachregelung einführen:
Die Treppenfunktion, die du zitierst, ist nicht das analoge Ausgangssignal, das ein DA-Wandler abzugeben hat.
Zu jedem DA-Wandler gehört (von der Theorie her) ein sin(x)/x Interpolator zwischen den Sample-Werten.
Erst durch den sin(x)/x -Interpolator wird aus dem Digital-Signal das rekonstruierte Analog-Signal, für das die ganze Theorie der Digitalen Signalverarbeitung inklusive Shannon'sches Abtast-Theorem gilt.
Wenn irgendwo eine Treppenfunktion zu sehen ist, heißt das, daß der Sin(x)/x-Interpolator fehlt.
Audio-Editoren beschränken sich fast immer aus Geschwindigkeitsgründen auf die Anzeige der Sample-Werte, verbunden durch gerade Linien. Das darf man auch nicht mit dem Analog-Signal verwechseln.
Richtig ist, daß auf diesem Gebiet viel geschlampt wird und einfache Interfaces den Interpolator einfach weglassen.
Bessere versuchen eine Approximation durch Oversampling des Ausgangssignals aber immer noch mit treppenförmiger Ausgabe.
Noch bessere versuchen tatsächlich eine möglichst gute Approximation eines sin(x)/x Interpolators.
Davon abgesehen, hat man es mit einer Mischung aus Digital- (also schaltenden) und Analog-ICs zu tun. Bei den Schaltvorgängen entstehen auch Spikes, die bei Weiterverarbeitung in Magnettontechnik mit HF-Bias und anderer Analog->Digital-Technik (abtastenden Systemen) zur Störungen im Hörbereich oder scheinbar erhöhtem Grundrauschen führen (können).
Billige und kompakte Geräte-Produktion führt heutzutage eigentlich fast immer dazu, daß die nötigen LC-Filter hinter den DA-Wandlern weggelassen werden, zumal man dahinter analoge Buffer einsetzen müßte, um Last-unabhängiges Filter-Verhalten zu erreichen. Die Kosten dafür möchten Hersteller von Produkten, die sich über den Preis verkaufen sollen, natürlich einsparen.
MfG Kai
PS: Um dann doch noch den Bogen zu schließen zu deiner Formulierung ("Integrator") der Problematik: Äquivalent zu dem sin(x)/x Interpolator im Zeitbereich ist ein idealer Tiefpass hinter dem DAC mit Grenzfrequenz Fs/2 (halber Sample-Frequenz) , die man auch die Nyquist-Frequenz nennt. Das ist der gleiche Tiefpass, der eigentlich vor dem ADC als Anti-Alisasing-Filter benötigt wird.