29.09.2020, 16:53
timo,'index.php?page=Thread&postID=269854#post269854 schrieb:Ist die Motivation nicht auch jeweils eine völlig andere? Ich glaube, wer heute noch analog fotografiert, will nicht einfach nur Bilder machen, sondern betreibt die Fotografie als Kunst. Ein begeisterter Analogfotograf in meiner Bekanntschaft mag z.B., daß man mit einer anlogen Kamera wegen der Kosten und der mangelnden Nachbearbeitungsmöglichkeiten bewusster fotografieren muss, also so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was der Wald- und Wiesen-Knipser an der Digitalfotografie schätzt. Was ihn nicht davon abhält, für Schnappschüsse ohne Anspruch sein Smartphone zu verwenden.genau so, wie es Timo hier schreibt, meinte ich das mit "Entschleunigen", besser kann man es nicht ausdrücken. Die fehlende Möglichkeit der Nachbearbeitung verlangt, dass man die Möglichkeiten des Objektivs, des Films und der Kamera kennt und mögliche Effekte im Voraus plant, das ist genau das, was ich meinte mit: man muss sich intensiver mit dem Motiv auseinandersetzen.
Zwar ist auch beim Entwickeln der Positive im Labor noch die Möglichkeit einer Nachbearbeitung gegeben und früher habe ich das in Schwarz-Weiss auch gemacht, aber inzwischen versuche ich, das, was ich mir im Voraus als "Bild" vorstelle, möglichst genau schon aufs Negativ zu bekommen. Wenn bei meinen seltenen Streifzügen mal das Licht oder die Schatten nicht passen, verzichte ich auf eine Aufnahme und versuche es eben ein anderes Mal wieder zu einer anderen Uhrzeit oder anderem Wetter (geht natürlich nicht bei Reisephotos), oder das Motiv verlangt nach einem anderen Format, dann nehme ich eben das nächste Mal eine 6x6 statt der Kleinbildkamera mit.
Ich will eben nicht nur drauf los knipsen, um nachher alles nachzubearbeiten, sondern versuche meine Vorstellung auf das Negativ zu bekommen