Tonbandforum

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Hallo!

Nach einem Besuch bei meinen Eltern habe ich die ehrenvolle Aufgabe übertragen bekommen, die Kamera-Sammlung meiner Familie aufzulösen. Bevor ich es bei eBay versuche, horche ich erst mal an, ob hier Interesse besteht.

Einige der Kameras erfordern definitiv Wartung, bei anderen gehe ich vorsichtig davon aus, daß sie funktionieren. Da ich es aber angesichts des ungewissen Verkaufserlöses unangemessen fände, die Kameras mit Filmen und anschließender Entwicklung zu testen, kann ich nichts versprechen. Test bei Abholung (Gelsenkirchen oder eventuell Düsseldorf) ist natürlich möglich.

Wohlan:

[Bild: cam_agfa.jpg]

Sucherkamera von Agfa, keine Modellbezeichnung gefunden, schätzungsweise 40 Jahre alt. Ist laut meiner Mutter defekt bzw. überholungsbedürftig. Die Reparatur wurde nie durchgeführt, weil ihr die Kamera eh zu groß und zu schwer war. -> Sind 5 Euro OK?

[Bild: cam_fujica.jpg]

Der kleinere und leichtere Ersatz für die vorherige Agfa: Sucherkamera "Fujica GE-R" von Fuji, ca. 30 Jahre alt. Wurde zuletzt Ende der 80er Jahre benutzt und hat damals wohl noch tadellos funktioniert. Habe auch noch die Bedienungsanleitung. -> 10 Euro?

[Bild: cam_zenit.jpg]

Spiegelreflexkamera "Zenit 12 ET" aus der ehem. UdSSR, ca. 15 Jahre alt. Stark überholungsbedürftig, meiner Erinnerung zufolge durch einen "Unfall" (in Sand gefallen) innen verschmutzt. Klappe für Knopfbatteriefach (für den Belichtungsmesser) fehlt. Normal- und Teleobjektiv (letztes von Zeiss Jena, GDR) sind dabei. Habe auch noch ein sehr seltsames russisches Blitzgerät in sehr gutem Zustand, daß ich morgen mal getrennt vorstellen werde. -> Preis VS, gebe Kamera mit Standardobjektiv/ Teleobjektiv/ Blitz auch getrennt ab, wenn sich nicht schnell ein Gesamtabnehmer findet.

[Bild: cam_agfa_optima.jpg]

Hier wird mein Herz etwas schwer - meine erste eigene Kamera. Sucherkamera "Agfa Optima Flash", im April 1984 auf Gran Canaria gekauft. Optisch guter Zustand, mit Tasche und Tragegurt. Zuletzt benutzt vor ca. 15 Jahren, funktionierte damals einwandfrei. Betätigung durch Sensor, eingebauter Blitz -> 15 Euro?

Gruß,
Timo
Ach so, zu der Zenit sei noch gesagt: Die Objektive haben einen M42-Schraubanschluss.

wz1950

Hallo Timo,

es juckt mir in den Fingern... aber ich habe selbst allerhand Kameras und keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.

An Deiner Stelle würde ich die Dinger behalten, besonders da Du einen persönlichen Bezug zu den Geräten hast. Wenn Du sie weggibst, wirst Du es vielleicht eines Tages bereuen.

Sag dann nicht, es hätte Dich niemand gewarnt... Smile

Gruß, Wolfgang
Zitat:wz1950 postete
Sag dann nicht, es hätte Dich niemand gewarnt... Smile
Ich werde an Deine Worte denken, Wolfgang! :-)

Wenn ich die Optima Flash aus der Hand gebe, wird das in der Tat ein trauriger Moment sein. Es war, wie gesagt, mein erster echter Fotoaparat, und außerdem ist es ein Erinnerungsstück an den schönen Urlaub in Playa des Ingles anno 1984, in dem meine Eltern sie mir geschenkt haben. Ganz abgesehen davon habe ich bis heute keinen Fotoaparat gesehen, den ich vom Design her schöner finde. Confusedad:

Manchmal müssen aber sentimentale Aspekte hinter der Vernunft zurückstecken. Es ist wahnsinnig genug, in einer Wohnung von weniger als 50 Quadratmetern sowohl Computer als auch Bandmaschinen zu sammeln. Wenn ich jetzt auch noch jedes Erinnerungsstück horte, muß ich bald im Wäschekeller schlafen. Also vermache ich diese Kameras jemandem, der sich dafür interessiert und sie nicht nur würdelos vollstauben läßt. :-)

(Meine Mutter schien auch nicht ganz ungerührt zu sein, als sie mir eben die Fujica und die andere Agfa gegeben hat.)
Zitat:timo postete
(..) Es ist wahnsinnig genug, in einer Wohnung von weniger als 50 Quadratmetern sowohl Computer als auch Bandmaschinen zu sammeln. Wenn ich jetzt auch noch jedes Erinnerungsstück horte, muß ich bald im Wäschekeller schlafen. Also vermache ich diese Kameras jemandem, der sich dafür interessiert und sie nicht nur würdelos vollstauben läßt. :-)
Das Argument zählt nicht, denn die Cameras sind von der Größe her optimal auf Deine beiden anderen Sammelleidenschaften abgestimmt. Du bist also auf dem richtigen Weg. Wenn Du in einer Kiste Fußbälle aufbwahrst, so ist die Kiste irgendwann mal voll, es passen keine Fußbälle mehr hinein. Das ist zu akzeptieren. Aber ein paar Tennisbälle gingen noch und ein paar Tischtennisbälle auch, und das ohne daß die Kiste größer wird.

Der sorgfältige, pflichtbewusste Sammler wird sich also komplementäre Sammelleidenschaften zulegen, so daß mit den kleineren Objekten die Lücken gefüllt werden, die die großen Objekte wegen ihrer Sperrigkeit nicht schliessen können. Grenzwert ist die lückenlose Raumausnutzung. Es gilt dann das Gesetz des Sammelns: Wo ein Körper ist, kann der andere nicht sein! Aber bis dahin geht es noch eine Weile.

Ich konnte mich auch nie von der Kamera trennen, die mir mein Vater zum Abi geschenkt hat (Konica T3). Mittlerweile habe ich einen Schrank voll von den Dingern. Da ich nicht mehr fotographiere, habe ich Tonbandgeräte vor den Schrank gestapelt. 0,5 m Durchgang im Flur reicht doch. Vor Jahren, als ich noch dekadent war, waren es 1,5 m. Welch ein Luxus! In der räumlichen Askese liegt das Glück des Sammlers!
Zitat:Michael Franz postete
Der sorgfältige, pflichtbewusste Sammler wird sich also komplementäre Sammelleidenschaften zulegen, so daß mit den kleineren Objekten die Lücken gefüllt werden,
Die Sammelleidenschaft für Computer beschränkt sich nicht nur auf große Teile - erstens gibt es auch kleine Computer, zweitens horte ich ja auch einiges an ebenfalls kleinen Zubehör- und Ersatzteilen. Diese Sammlung wird sogar noch etwas wachsen, da ich seit kurzem neben PCs, Handhelds und dem C64 auch noch einen Atari Mega STE besitze (möglicherweise mit der Konsequenz, daß ich den C64 demnächst abgebe). Bis jetzt habe ich meine Bestände im Griff, aber das soll möglichst auch so bleiben.

Bei den Kameras bin ich realistisch: Ein sentimentales Verhältnis habe ich ohnehin nur zu der Optima Flash. Ich war zwar gerührt, als ich sie heute in der Hand hatte, aber andererseits habe ich es vorher auch nie für nötig gehalten, sie von meinen Eltern abzuholen. Natürlich könnte ich sie mir in irgendeine Schublade legen, ohne daß mir dadurch unlösbare Platzprobleme entstehen, aber dort würde sie dann wieder 15 Jahre lang oder noch länger liegen, ohne daß ich sie beachte. Benutzen tu' ich sie bestimmt nicht mehr - da ich Bilder eh nur in digitaler Form brauche, nehme ich lieber gleich eine entsprechende Kamera und hoffe, daß sich für die Agfa ein Liebhaber findet.
Zitat:timo postete

...und hoffe, daß sich für die Agfa ein Liebhaber findet.
Der Liebhaber hat sich gefunden.
Die Agfas würde ich dir beide abnehmen, die Fujica auch, die Zenit habe ich selber und eine ganze Kiste M42 Objektive, von daher leider kein Interesse.

Matze

Wenn die Spiegelreflex noch ginge... Ich suche ja noch eine günstige Spiegelreflex, da hier durchaus noch kleinbild geknipst wird. Aber solche Sachen kann ich nicht reparieren...
Zitat:Matze postete
Wenn die Spiegelreflex noch ginge... Ich suche ja noch eine günstige Spiegelreflex, da hier durchaus noch kleinbild geknipst wird. Aber solche Sachen kann ich nicht reparieren...
Diese Zenit-Kameras sollte es eigentlich in großer Anzahl und für wenig Geld gebraucht zu kaufen geben. Anfang der 90er wurden die hierzulande von den Polen-Händlern auf Trödelmärkten überall neu für um die 70 DM mit dem Standardobjektiv angeboten. Die Verarbeitungsqualität dieser Kameras ist zwar nicht toll, aber wenn man sie nicht gerade in den Sand schmeißt (so wie ich), sollten sie bis heute überdauert haben. ;-)

Überhaupt scheint das Preisniveau für konventionelle Kameras im Keller zu sein. Das erste Exponat unserer Familen-Kamerasammlung, das ich verkauft habe, war im vergangenen Herbst die alte Canon FX-Spiegelreflexkamera meines Vaters, 40 Jahre alt, kaum benutzt, mit drei Objektiven, Ledertasche und allem möglichen Zubehör - sogar die Originalrechnung von 1965 war noch da. Verkaufserlös auf eBay: Knapp 70 €. Da hatte ich mit mehr gerechnet.

Hab' noch ein Foto gefunden:
[Bild: canon.jpg]
da in dieser Konsum-Welt immer neu=gut bedeutet und alles was man nicht an eine USB Schnittstelle anschließen kann automatisch unmodern ist, bekommt man für Kleinbild Sucher- bzw SLR Kameras nur noch sehr wenig Geld.

Hier ist dann wieder meine Zeit gekommen. Ich werde nie eine Digitalkamera besitzen und habe meinen Vorrat an vollkommen manuellen Spiegelreflexkameras aus den 70ern und frühen 80ern gut ausbauen können.
Objektive sind bei eBay auch zu Spottpreisen zu bekommen.

@Matthias:
Eine günstige, aber gute SLR-Kamera ist die Minolta X300.
Hiervon hab ich kürzlich eine für 30 Euro bei eBay ersteigert.
Wer sich eine gebrauchte Kamera zulegen möchte, sollte sich informieren, was für Batterien (Knopfzellen) benötigt werden.

Bei den vom mir geliebten Konicas ist eine 1,3(?) V - Zelle, die die gleichen Abmaße hat wie eine 1,5-V-Zelle. Die 1,3-V-Batterien gibt es kaum noch, und wenn, dann sehr teuer und nicht mehr sehr standfest, da es sich um einen anderen Typ handelt. Kenne mich in der Batterie-Technologie nicht sehr aus. Falsche Spannung führt zu falscher Belichtung.
Zitat:Donzerge postete
da in dieser Konsum-Welt immer neu=gut bedeutet und alles was man nicht an eine USB Schnittstelle anschließen kann automatisch unmodern ist, bekommt man für Kleinbild Sucher- bzw SLR Kameras nur noch sehr wenig Geld.
Ich seh' das alles gar nicht so feindselig. Wer auf Familienfeiern oder Ausflügen ein bißchen fotografieren will, ist halt heute mit einer 100-Euro-Digitalkamera besser bedient als mit einem konventionellen Fotoaparat. Die Bilder sind sofort fertig, man kann sie in's Netz stellen und den Link herumschicken, anstatt seine Bekanntschaft zu langweiligen Dia-Abenden einzuladen. :-)

Das einzige, was nervt, ist dieser Neukaufzwang. Gestern 2 Megapixel, heute 4 und morgen 8, und wenn man sich nachher keine Überheblichkeiten gefallen lassen will ("Also, unsere Digitalfotos kann man erst bei 33% Skalierung ganz auf dem Bildschirm sehen, Deine ja schon bei 66!"), muß man immer fleißig nachlegen. Der angenehme Nebeneffekt ist aber auch, daß man nicht mehr ganz zeitgemäße Digitalkamera-Modelle für ein paar Euro in der Grabbelkiste kriegt.

Meine 2 Megapixel reichen mir. Die Kamera könnte etwas lichtempfindlicher sein (Innnenaufnahmen - insbesondere im Makrobereich - werden gerne unscharf), aber trotzdem werd' ich sie wohl noch lange benutzen, zumal sie mit billigen Mignon-Akkus oder -Batterien läuft und ihre Daten über ein Standard-USB-Laufwerk zur Verfügung stellt, das unter Nicht-Windows keine Treiberprobleme verursacht.
Zitat:timo postete
Meine 2 Megapixel reichen mir. Die Kamera könnte etwas lichtempfindlicher sein (Innnenaufnahmen - insbesondere im Makrobereich - werden gerne unscharf), aber trotzdem werd' ich sie wohl noch lange benutzen, zumal sie mit billigen Mignon-Akkus oder -Batterien läuft und ihre Daten über ein Standard-USB-Laufwerk zur Verfügung stellt, das unter Nicht-Windows keine Treiberprobleme verursacht.
Das siehst Du so, weil Du nicht mit dem Strom schwimmst.
Dem von Dir passend beschriebenen "Kaufzwang" unterliegt aber die absolute Mehrheit ;-)

Mittlerweile in die Jahre gekommene Digitalkameras wie die Canon IXUS II sind mit Ihren 2 Megapixeln den aktuellen Plastikkameras mit zugekauften, ehemals rühmlichen Markennamen und angeblichen 6-8 Megapixeln deutlich überlegen.
@Michael Franz:

Das Problem der Knopfzelle ist sehr lange und sehr ausführlich in den Fachzeitschriften dikutiert worden. Ich möchte im Nachhinein kurz darstellen, zu welchem Schluss man gekommen ist und kurz meine eigenen Erfahrungen darstellen. Möglicherweise ist dir das eine Hilfe, deine Konicas wieder im Alltag zu nutzen.

Das Problem ist Folgendes:

Viele Kameras der 70er-90er verwendeten die PX-625 mit 1,35V. Vor etwa 1-2 Jahren verschwanden diese fast völlig vom Markt, weil sie quecksilberhaltig waren. Das Problem war dann, einen Ersatz zu finden, es gibt Knopfzellen der gleichen Größe mit der gleichen Spannung, es handelt sich um Zink-Luft-Batterien für Hörgeräte. Das Problem ist, sie haben einen anderen Spannungsverlust als Quecksilberbatterien, sind deshalb mehr oder weniger ungeeignet. Mittlerweile gibt es PX 625 Batterien aber noch mit 1,5V Spannung. Die Frage tauchte auf, ob diese zu verwenden seien. Es wurden Tests gemacht und man fand heraus, dass man diese Batterien mit sehr vielen Kameras einsetzen kann, da einige Kameras die erhöhte Spannung nicht beeinflusst und bei einigen Kameras eine konstante Fehlbelichtung um etwa eine Blendenstufe auftrat, die man durch eine Änderung der Filmempfindlichkeitseinstellung korrigieren konnte. Ich habe selber mal den Test gemacht mit meiner Olympus OM-1 (PX-625, 1,35V und PX-625, 1,5V im Vergleich), die OM-2, die ich habe, funktioniert eh nur mit 1,5V, von daher für den Test nicht zu gebrauchen. Dabei habe ich festgestellt, dass die PX-625 mit 1,5V zu gebrauchen sind, sie führenm zwar zu Fehlbelichtungen, aber wenn man einmal mit einem Belichtungsmesser zur Kontrolle nachmisst und sich die Fehlwerte merkt oder einen Diafilm belichtet und dann hinterher die Dichte der Positive vergleicht, kann man sich über die Filmempfindlichkeit retten.

@Matthias:

Die Zenit würde ich dir auch nicht, sorry Timo, aber ist nicht gegen dich, empfehlen, sie hat einen sehr dunklen Sucher (mit den düstersten, den ich je gesehen habe), du brauchst mindestens Lichtstärke 1:2,8 um sauber die Schärfe einstellen zu können, da aber besonders im stärkeren Telebereich niedrigere Lichtstärken verbreiteter sind, wirst du nicht mehr viel durch den Sucher erkennen. Außerdem haben sie das damal mit den Verschlusstoleranzen und der Eichung des Belichtungsmessers nicht unbedingt ganz genau genommen.
Mein Tipp: Eine Olympus OM-1, ist komplett manuell, funktioniert auch ohne Batterien, dann aber auch ohne Belichtungsmessung, und die Zuiko-Objektive gehören zu dem Besten, was in dieser Zeit Japan verlassen hat.
Ansonsten, wenn du auf ein riesiges Objektivsortiment zurückgreifen willst:
eine M42-Kamera (Praktica, Edixa Reflex, Porst Reflex, etc.), Pentax K-Reihe oder Minolta MD, wie dir Donzerge schoon vorgeschlagen hat.
Die Gehäuse kosten nicht viel und die Objektive erst recht nicht.
Zitat:Agfa-Band postete
Die Zenit würde ich dir auch nicht, sorry Timo, aber ist nicht gegen dich, empfehlen
Kein Problem. Ich würde sie ihm auch nicht empfehlen, wenn auch eher wegen der schlechten Verarbeitungsqualität. :-)

Wie ist bei Deiner Zenit der Belichtungsmesser realisiert? Hat die auch diese zwei LEDs im Sucher? Es gibt eine neuere Ausführung der 12 ET, die meist mit lateinischen statt kyrillischen Buchstaben beschritet zu finden ist - die hat einen anderen Belichtungsmesser. Weiß nur nicht mehr genau, wie er aussah (Anzeigeinstrument oben?).

Edit: Letztens habe ich mal wieder eine neue (oder sagen wir mal: unbenutzte) Zenit auf einem Trödelmarkt gesehen. Das Modell nannte sich "12 KM", sah relativ modern und japanisch aus und hatte offenbar einen Motor für den Filmtransport. Den Preis fand ich aber mit 120 Euro mit Standardobjektiv eher uninteressant. Keine Ahnung, wie weit der Händler noch runtergegangen wäre.

Edit 2: Habe sie auf der Hersteller-Homepage gefunden: http://www.zenit.istra.ru/mans/zenit-km/zenit-km.html . Verstehe leider kein Wort.

Matze

Also, was ich suche ist eine Spiegelreflex die möglichst ohne Batterien oder aber mit Standardtypen wie Micro oder Mignon betrieben wird. An Automatik brauche ich bestenfalls eine Zeitautomatik. Da es zu meiner Zeit noch eine Photo AG an der Schule gab und alles andere mir zu doof war, kann ich grundsätzlich alles von Hand einstellen. Ich Fotografiere meiste unbewegliche Dinge, so das ich im Prinzip nicht mal kurze Verschlusszeiten brauche. Und günstig sollte es sein. Ist M42 eine Typenbezeichnung oder woran erkennt man das es passt?
Zitat:Matze postete
Ist M42 eine Typenbezeichnung oder woran erkennt man das es passt?
M42 ist die Bezeichnung des Objektivanschlusses - es handelt sich um ein Schraubgewinde mit 42 mm Durchmesser. In Westeuropa und Japan ist diese Norm meines Wissens schon in den 60ern aus der Mode gekommen, aber bei Kameras aus Osteuropa wurde sie bis in die 90er Jahre hinein verbaut, möglicherweise heute noch.

Auch viele Kameras von Handelsmarken wie Porst oder Revue haben M42-Anschlüsse. Meist wurden die von Praktika (oder Practica?) in der DDR gebaut.

Edit: Nachteil an M42 ist, daß der Wechsel eines Objektivs vergleichsweise lange dauert, weil man viel schrauben muß. Beim Canon-Anschluss kann man innerhalb weniger Sekunden das Normalobjektiv gegen ein Tele austauschen, wenn's mal sein muß.

wz1950

Zitat:timo postete
Auch viele Kameras von Handelsmarken wie Porst oder Revue haben M42-Anschlüsse. Meist wurden die von Praktika (oder Practica?) in der DDR gebaut.
Die (damals) etwas teureren Serien von Porst und Quelle der 70er kamen überwiegend von Cosina (Japan).

Zitat:Nachteil an M42 ist, daß der Wechsel eines Objektivs vergleichsweise lange dauert, weil man viel schrauben muß. Beim Canon-Anschluss kann man innerhalb weniger Sekunden das Normalobjektiv gegen ein Tele austauschen, wenn's mal sein muß.
Vorteile: Es war ein herstellerübergreifender Standard, Riesenauswahl, und heute sehr preiswert zu bekommen.

Gruß, Wolfgang
Zitat:Matze postete
Also, was ich suche ist eine Spiegelreflex die möglichst ohne Batterien oder aber mit Standardtypen wie Micro oder Mignon betrieben wird. An Automatik brauche ich bestenfalls eine Zeitautomatik.
Da passt die Minolta X300 ja wieder. Sie braucht zwei völlig gängige LR44 Knopfzellen und hat eine Zeitautomatik.

Zitat:wz1950 postete
Die (damals) etwas teureren Serien von Porst und Quelle der 70er kamen überwiegend von Cosina (Japan).
Genau so ist es. Und da waren auch durchaus brauchbare Exemplare bei.
=> Agfa-Band
Danke! Du hast die richtigen Stichworte genannt, so langsam sickert alles wieder ins Bewusstsein. Ich werde herausfinden müssen, wie die Konica auf die 1,5 V statt 1,35 reagiert! Daß es Batterien mit gleicher Typenbezeichnung und unterschiedlichen Spannungen gibt, ist schon sehr irreführend. Die von Dir erwähnten "untauglichen" 1,35V-Batterien habe ich schon im einschlägigen Fotofachhandel gesehen. Ich sage jetzt nicht: Blödmarkt, sondern ausdrücklich Fachhandel! Soviel zu dessen Qualität. Ich hatte angesichts dieser Batterien ein komisches Gefühl und habe die Finger davon gelassen, einfach so aus dem Bauch heraus.

=> Matze
Ich denke, daß eine Praktica das richtige für dich wäre. Einfach und robust aufgebaut, gebraucht sehr billig. Die Qualtiät holst Du über das Objektiv, da hast Du mit M42-Anschluss eine große Auswahl. Wenn Du eine Automatik willst, dann hat die Kamera eine Batterie. Auf jeden Fall brauchst Du einen Belichtungsmesser - wenn nicht in der Kamera dann einen exterenen, z. B. von Gossen. Ist zwar umständlich, aber da Du keine Schnappschnüsse zu machen gedenkst kein Problem.

Fotohändler haben schon immer, mehr als andere Branchen, gebrauchte "Occasionen" oder "Gelegenheiten" angeboten. Da lohnt das stöbern, Du kannst auch ausprobieren. Die Fachzeitschrift zum Thema, wenn es sie noch gibt, heisst "Foto-Deal".

Da Du über eine Automatik nachdenkst - wieso eine Zeit- und keine Blendenautomatik? Mir ist es immer leichter gefallen, die Schnelligkeit einer Bewegung zu beurteilen als die Lichtverhältnisse, wo man sich übelst verschätzten kann. Deswegen bin ich bei Konica gelandet, weil die eine Blendenautomatik hatte. Die 1/125 passte meisstens, den Rest machte die Kamera.

Weil Du nur stehende Objekte fotographieren willst, kannst Du die Belichtungszeit sehr einfach festlegen, das wird eine 1/125 sein wenn Du aus der Handfotografierst, evt. 1/60. Die richtige Blende findet die Kamera. Ein Stativ wäre auch nicht schlecht, das erspart Dir unter Umständen die Beleuchtung und den Blitz.

=> alle
Das ist zwar alles OT hier , aber wenn Timo nix dagegen hat, führen wir das weiter. Wenn wir fertig sind und er seine Apparate los ist, schiebe ich das in das entsprechende Board für andere Hobbies. Dann wird es dort auch etwas voller. Wink
Zitat:Michael Franz postete
aber wenn Timo nix dagegen hat, führen wir das weiter.
Wenn ich was dagegen hätte, würde ich nicht fleißig mitmischen, oder? :-)

Matze

Blendenautomatik ist deswegen schlecht, weil die Tiefenschärfe sich mit der Blene verändert und ich die Blende daher manuell einstellen will.

Welche Praktika braucht denn keine Batterie und hat trotzdem einen Belichtungsmesser? Welche Typen und baugleiche sind das ?
@Matze, versuche es mal mit einer Praktica VLC2, die hat einen Wechselsucher, Offenblendmessung und den Vorteil der M42-Objektive, ich sehe keinen Nachteil im "langen" Wechsel. Die VLC und VLC2 funktionieren wie gesagt mit Offenblendmessung und nicht, wie fast alle anderen M42-Spiegelreflexe mit Arbeitsblendenmessung, du kannst bei ihr zwar nur die Objektive mit Kontaktstiften, gab es von Mitte der 70er bis Anfang der 90er, verwenden, aber selbst da hast du noch eine Aswahl von hunderten Objektiven aus weltweiter Herstellung.
Sie funktioniert übrigens auch mit einer Mignon-Zelle, auch wenn das damals nicht so vorgesehen war, sondern eine andere Batterie verwendet werden sollte, uneingeschränkt mit allen Funktionen.
Ok, die Mignon hält nur etwa ein Jahr, die Knopfzelle etwa zwei Jahre, aber vergleich mal die Preise, das lohnt sich schon. Aufpassen musst du nur beim Verschlusstuch, es gab die VLC2 meines Wissens nach mit Metalllamellenschlitzverschluss und Gummituchschlitzverschluss und es soll vorkommen, dass bei den Tuchverschlüssen der Schlitz nicht mehr ganz dicht ist beim Transport.
Prakticas ohne Batterie aber mit Beli:

Praktica IVB und FB, Praktica nova B, Praktica LB und Porst reflex CX4 (baugleich), das wars glaube ich schon. Empfehlen würde ich dir eine Porst reflex, die sind wie gesagt baugleich und kosten noch mal weniger als eine ohhnehin schon preisgünstige Praktica.

Übrigens kamen Porst und Revue-Reflexe nicht nur von Cosina sondern auch von Carena, die aber sehr ähnlich waren.
@Michael Franz:

Die Zeitschrift Photo-Deal gibt es noch, ich habe einige Beiträge auch hier, zum Thema Paktica und Carena/Cosina für Porst, Revue, etc. Seit längerem war aber kein Artikel mehr zu diesem Thema dabei, soweit ich weiss, ich lese sie nicht mehr regelmäßig.
Mir ist da übrigens nochwas zur Belichtungsmessung eingefallen:

Wenn du einen Belichtungsmesser ohne Batterie eingebaut hast, ist das auf jeden Fall ein Selen-Belichtungsmesser (es sei den, du holst dir die Yashica-Reflex mit Solarzelle zur Stromversorgung), das heißt, er ist nicht so genau wie eine CdS- oder Sillizium-Zelle. Außerdem ist es auf jeden Fall eine Messung außerhalb des Bildes, also nicht TTL durch das Objektiv. Wenn du Glück hast, ist er gekuppelt, dann kannst du im Sucher einen Kreis mit dem Zeiger des Messers zur Deckung bringen und das Bild ist richtig belichtet, kann auch außerhalb des Suchers sein, auf der Kappe der Kamera. Wenn du Pech hast, ist er ungekuppelt, dann musst du einen Lichtwert ablesen, in einer Tabelle (meistens auf der Rückklappe der Kamera) das Blende-Zeit-Paar ablesen und einstellen, manche Objektive haben diese Lichtwertmessung auch vorgesehen, da kannst du wirklich den Lichtwert einstellen, die Zeit wird dann mechanisch an die Kamera übertragen.

Matze

So. So eine PORST CX4 werde ich mir wohl zulegen. Die Dinger sind Teilweise unter 20€ zu haben. Die Bakterien für die Minolta X300 sind in der Tat günstiger als die meisten anderen Knopfzellen. Hat die Minolta denn auch den M42 Schraubanschluss?
nein, die Minolta hat MD Anschluß. Die Objektive sind zwar auch nicht mehr teuer, aber nicht so preiswert wie die mit M42.
Aber stückzahlenmäßig sind die MD-Objektive auch sehr weit verbreitet.
Außerdem können die Vorgänger, die MC-Objektive angeschlossen werden, allerdings ohne Blendenautomatik und ohne Programmautomatik (hat die 300 das auch?, die 700 auf jeden Fall).
Bei M42-Objektiven kannst du auf Carl Zeiss Jena zurückgreifen, auch Meyer Optik Görlitz hat ein paar gute Sachen gebaut, ansonsten Tipps für gute Objektive:
Zeiss Tessar 50mm (gibts in unterschiedlichen Lichtstärken, je nachdem, ob du mehr available light fotografie oder mit bliz arbeiten willst, kannst du die lichtstärke wählen)
Zeiss Sonnar 1:3,5/135mm sehr gutes Objektiv, legendäres Sonnar, eingebaute Gegenlichtblende.
Weitwinkelmäßigeskannst du teilweise, genau wie die 135er Teles, auch gut von porst oder Revue nehmen, das sind dann meistens chinesiche / japanische Objektive, die aber auch ganz gut sind, ansonsten auch hier
Tessar oder Sonnar als 35er oder 28er je nach Belieben aussuchen.

Ein Tipp für die minimale Kameraausrüstung, mit der du für fast alle Situationen gerüstet bist:

ein 35er Weitwinkel als Normalobjektiv und ein 90er oder 100er als leichtes Tele für Detailaufnahmen, Portraits, etc. Diese Ausrüstung kostet sehr wenig und ist wirklich sehr universell.
Zitat:Agfa-Band postete
Blendenautomatik und ohne Programmautomatik (hat die 300 das auch?, die 700 auf jeden Fall).
die X-300 hat nur Zeitautomatik, bei der X-700 liegst Du richtig ;-)
Hallo,

da muß ja auch ich meinen Senf dazu geben:

Batterien:
Das mit den PX625 ist ein Problem. Diejenigen, die es mit dem Umweltschutz nicht so genau nehmen, können auf Import-Modelle zurückgreifen: Im Ausland gibt es immer noch welche mit 1,35V.
Das gilt natürlich auch für andere Quecksilber-Typen, die hier inzwischen verboten sind.
Ansonsten gibt es die Chance, einen kleinen Wiederstand einzulöten. Wer es nicht selber kann, findet garantiert einen Camera-Reparatuer, der's tut. Für die alten Minolta SR-Typen macht es z.B. die Firma F.R.O.H. (ehemliger Werker von Minota-Ahrensburg).
Für andere Kamera-Typen gibt es sogar Hersteller-Lösungen (z.B. Minox) mit Adaptern.

Ansonsten ist aber die Lösung mit den modernen Batterien höherer Spannung und die Anpassung über die ISO-Einstellung der richtige Weg.

Zum Thema Belichtungsmessung ohne Batterie:
Da bleiben tatsächlich nur die Selen-Belichtungsmesser. Für mich funtkioniert es großartig, wenn man weiß, was man tut und ggf. korrigieren kann. Aber Achtung: Prinzipiell gibt jede Selen-Zelle irgentwann auf. Dann kommt das Ersatzteil-Problem.
Euch muß klar sein: Die Geräte sind mindestens fünfunddreißig Jahre alt! Von einer Kamera mit Schlitzverschluß (Praktica, Edixa, Icarex etc.) würde ich deshalb die Finger lassen. Die sind störanfälliger und wesentlich schwerer zu reparieren. Einen Zentralverschluß kann hingegen jeder Uhrmacher richten; außerdem gibt es die Firma Gauthier (Prontor und Compur) in München noch immer und kann vielleicht helfen. Außerdem boten die Zentralverschlüsse schon früh Kopplungen udn Automatik-Funktionen!
Als Kamera würde ich die "Contaflex super" der zweiten Baureihe (Selenzelle über dem Objektiv) empfehlen. Das ist eine kompakte Kamera, ein Blendenautomat von hervorragender Verarbeitung, der auch heute noch reparabel ist.
Die Alternative wäre eine Bessamatic (oder Ultramatic) von Voigtländer bzw. eine Retina Reflex von Kodak. Die sind allerdings größer, haben aber mehr Auswahl, was das Objektivangebot angeht.

Einen Riesen-Vorteil haben die alten mechanischen Kameras durch den Verzicht auf Elektronik!
Bei Canon der F- oder A-Serie kommt es früher oder später zu Kriechströmen. Bei Minolta der X-Serie (ebenfalls Leica R von Minolta) reißen die Kontakte der ASA-Einstellung ab oder gibt es Probleme der Steuerelektronik und mit den Batterie-Kontakten. Rollei hat Probleme mit Rissen in der Platine der Elektronik (SL35E) und der zugekauften Belichtungselektronik der Icarex-Nachfolger (VSL2a, SL35ME)...

Die Situation wird hier nicht besser, sondern eher schlimmer, weil es kaum noch Ersatzteile gibt!
Einzige Ausnahmen sind die Geräte von Pentax, Nikon und Minolta, die bis zuletzt gebaut werden.

Wenn die Kamera quasi als Alltagsgerät auch mal in den Urlaub mitgenommen und durchaus gequält werden soll, gibt es eigentlich zu den seit Jahren in China bei Seagul gefertigten Derivaten der Minolta X300 / X370 keine Alternative. Insbesondere die Modelle mit Seagul- oder Soligor-Marke werden billigst gehandelt! Die Ersatzteilversorgung ist gesetzlich auf zehn Jahre gesichert. Das Objektiv-Angebot ist riesig und günstig.
Bei Zentralverschlüssen muss man aber in Kauf nehmen, das der Objektivwechsel eingeschränkt ist. Das größte Sortiment hat hier meines Wissens Voigtländer zur Bessamatic un Ultramatic geliefert mit Brennweiten von 35 bis 350mm. Ok, jeder Uhrmacher kann einen Zentrlverschluss reparieren, das kostet allerdings einiges und außerdem könnte das optische System dejustiert werden, da ein Teil des Objektives entfernt werden muss. Außerdem haben Zentralverschlussspiegelreflexkameras soweit ich weiß ohne Ausnahme keinen Rückschwingspiegel, oder gibt es doch welche mit?
Tatsache ist: ein Schlitzverschluss ist universeller einsetzbar, ok, nicht alle Verschlusszeiten sind blitzsynchronisiert für x, aber das lässt sich angesichts des Objektivwechsels verschmerzen, außerdem verharzen Schlitzverschlüsse praktisch gar nicht, während das bei Zentralverschlüssen schon ein Problem darstellt, und ein Verschlusstuchwechsel ist auch sehr günstig. Ich habe mal bei Leitz Wetzlar, bekannt für edle Preise für edle Kameras, für einen Verschlusstuchwechsel an einer 50er Jahre Leica 130 Mark bezahlt. Das ist ein sehr fairer Preis, bedenkt man, dass die Kamera damit wieder für Jahrzehnte fit ist.

Matze

Was haltet ihr eigendlich von Canon.
Ich habe hier eine T60, taugt die? Gibt es auch Cameras ohne Batterie an die die gleichen Objektive passen?
die T60 verwendet FD Objektive, die Vorgänger der T-Serie waren die AE-1, die AL-1, die A-1 und die AT-1. Die AT-1 ist eine abgespeckte AE-1, arbeitet nur mit Nachführmessung, aber der Verschluss ist glaube ich auch elektronisch gesteuert, also ohne Batterien gar nichts, das wäre die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, die Vorgänger der A-Serie, die FT-b und FT-b QL, die Pellix, und die FX verwendeten das FL-Bajonett, das ist fast identisch mit dem FD Bajonett, bis auf ein paar Kontakte, ich weiß zwar, dass FL-Objektive an FD-Bajonette passen, aber wie es sich umgekehrt verhält, weiß ich leider nicht, habe zwar eine AE-1 und eine AE-1 programm hier, aber dazu nru FD-Objektiv und keine ältere Canon.

Matze

Ich habe eine Porst CX4 ersteigert. Mal sehen ob sie taugt.
Zitat:Agfa-Band postete
Ok, jeder Uhrmacher kann einen Zentrlverschluss reparieren, das kostet allerdings einiges und außerdem könnte das optische System dejustiert werden, da ein Teil des Objektives entfernt werden muss.
Bei den meisten ZV-SLR-Kameras (Agfa, Braun, Kodak, Voigtländer) hat der Verschluß nichts mit der Optik zu tun, wenn man mal davon absieht, daß im Verschluß das Objektivbajonett liegt.
Selbst bei der Contaflex mit Zwischenlinsen-Verschluß hat eine Reparatur des Verschlusses keinen Einfluß auf die Optik, weil die Hinterlinse ja hinter dem Verschluß im Gehäuse verbleibt.
An Kosten für Reinigung/Gangbar-machen eines Synchro-Compur-Verschlusses an einer Bessamatic habe ich zuletzt bei Foto Wannack in HH mit um EUR40 bezahlt.

Zitat:Agfa-Band postete
Tatsache ist: ein Schlitzverschluss ist universeller einsetzbar
Wie kommst du darauf? Synchro-Compur-Verschüsse, der Standard bei SLR-Kameras, gingen bis zu 1/500sec. (die 1/1000 war machbar, wie die Vitessa 1000SR zeigt) Niemand braucht ernsthaft kürzere Zeiten.
Einige Spielchen in der Blitztechnik (Zünden auf den zweiten Vorhang etc.) braucht auch kein Mensch. Dafür kann mit einem ZV auf jeder Zeit geblitzt werden. Das ist selbst im Alltagsbetrieb, z.B. fürs Aufhellen, praktikabel.
Profikameras, wie Rollei's 6008 oder die meisten Großformat-Apparate, setzen nicht zufällig auf den Zentralverschluß.

Zitat:Agfa-Band postete ... außerdem verharzen Schlitzverschlüsse praktisch gar nicht, während das bei Zentralverschlüssen schon ein Problem darstellt, und ein Verschlusstuchwechsel ist auch sehr günstig. Ich habe mal bei Leitz Wetzlar, bekannt für edle Preise für edle Kameras, für einen Verschlusstuchwechsel an einer 50er Jahre Leica 130 Mark bezahlt.
Ein ZV verharzt vor allem dann, wenn er unsachgemäß behandelt wurde oder lange nicht zum Einsatz kam. Ansonsten kann höchstens der Federmechanismus verschleißen. Das ist einfach reparabel.
Leica ist in der Reparatur ein Sonderfall. Die DM130 sind aber auch dort nur für die Schraubleicas mit Tuchverschluß denkbar. Der Leica/Copal-Verschluß der R-Modelle kostet da erheblich mehr. Für die meisten SV-Kameras mit Metall-Lamellen gilt: Wenn kaputt, dann wegschmeißen. Lediglich Tuch-Verschlüsse lassen sich einigermaßen wirtschaftlich erhalten.
Nur: Wer kann das denn noch? In der Regel sind schon die Spezialteile nicht mehr verfügbar. Leica mag da eine Ausnahme sein. Europhoto (Canon) hat sich schon kurz nach dem Auslaufen der A-Modelle mit der Ersatzteilversorgung schwer getan. Heute ist sie nicht mehr vorhanden. Bei Minolta wäre das genauso, gäbe es nicht Seagul.

Aber warum labere ich so?
Die Frage war: SLR ohne Batterie. Da waren die Konkurrenten zu den ZV-Kameras Contarex (eine Traumkamera!!! zum Traumpreis), Praktica, Edixa und Exakta. Bei der Auswahl, KEINE Frage: Contaflex super (35, 50, 85, 115, 400mm), Retina Reflex IV (28-400mm) oder Bessamatic/Ultramatic (35-350mm + Zoom).

Zitat:Matze postete
Ich habe hier eine T60, taugt die?
Finger weg. Wen ich mich richtig erinnere, war das ein übles Plastik-Teil von Cosina. Kein Vergleich mit den A-Modellen.

Die Porst CX-4 kenn' ich leider nicht. In den Achtzigern hatte Porst Fuji-Kameras im Angebot. Die waren z.T. richtig gut, auch wenn Porst meist die einfacheren Modelle anbot.
Das universeller meinerseits war darauf gemünzt, dass die Objektivauswahl größer ist, nicht auf die Verschlusszeiten. Zumindest meiner Meinung nach ist ein Rückschwingspiegel und die größere Objektivauswahl schon ein großer Vorteil. Gut, die Blitzsynchronisation ist ein großer Vorteil des Zentralverschlusses, dass viele hochwertige Kameras einen Zentralverschluss verwenden, ist nicht verwunderlich, wenn man sich überlegt, dass gerade im Mittelformat und im Großformat ein Schlitzverschluss in jedes Filmmagazin verbaut werden müsste, hier hat man durch den Zentralverschluss im Hauptgehäuse oder in der Objektivplatine bei Großformatkameras eindeutige Vorteile. Ich denke jedoch weiterhin, dass ein Schlitzverschluss bei Kleinbild, gerade bei Spiegelreflexkameras, sinnvoller ist. Der Geräuschpegel ist zwar höher, aber die oben genannten Gründe bewegen mich zu diesem Urteil. Außerdem kann ein Schlitzverschluss etwas präziser, gerade auf die kurzen Zeiten, geeicht werden, hier haben Zentralverschlusskameras bei der 1/500 oder 1/1000 sec. häufig höhere Toleranzen.
Ich habe als Hobbyfotograf und Kamersammler Erfahrungen mit beidem gemacht und dadurch mein Urteil gefällt, möglicherweise habe ich es hier bisher zu starr vertreten, die Contaflex ist sicherlich eine sehr gute Kamera, mit der sich sehr gut und komfortabel arbeiten lässt, aber letztlich muss man diese Wahl des Verschlusses auch nach persönlichen Ansprüchen und Forderungen treffen. In meinen Rolleiflexen (habe zwei) und in der Rolleicord ist ein Zentralverschluss verbaut (Synchro-Compur) in den meisten Sucherkameras meiner (viele Vitos, Vitomatics, Contessas, Ikontas, Continas, Retinas und Siletten) sind ebenfalls Zentralverschlüsse verbaut, aber für eine Sppiegelreflex bevorzuge ich eben einen Schlitzverschluss.
Diese Diskussion führt im Prinzip eh zu nichts: Beide Systeme haben ihre Berechtigung, beide haben Vor- und Nachteile, es kommt eben (siehe oben) nur darauf an, was man von einer Kamera erwartet.
Ich persönlich würde immer eine Kleinbildreflexkamera mit Schiltzverschluss empfehlen. Die Porst CX-4 entspricht einer Praktica, ich glaube, ich habe es bereits erwähnt, falls nicht, der Praktica LB, von Porst verkauft 1974-78.

@Matze:

Rein interessehalber: War das die Auktion für 5,50 Euro? Wenn ja, war das ein wirkliches Schnäppchen, wenn sie denn funktioniert.
Nur noch kurz bemerkt: Die Zenit ist noch zu haben!

[Bild: cam_zenit.jpg]

Zum Zustand siehe vorherige Seite.

Da ich das Ding eigentlich nur noch loswerden will, weil es mir im Weg liegt, biete ich es (mit zwei Objektiven und Brennweitenverdoppler) gegen Portokostenerstattung (4 € deutschlandweit) an.
Na, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich die auch noch genommen, da ich sie bereits habe, hatte ich kein Interesse daran, nochmals dafür zu zahlen, aber als Bastelobjekt für lange Winterabende gegen Portoerstattung.
Wenn sich niemand sonst meldet, nehme ich sie auch noch.

wz1950

Schön, daß alles in offensichtlich gute Hände gekommen ist!

Und schön, daß endlich alles weg ist, sonst wäre ich vielleicht doch noch in Versuchung gekommen... Smile

Gruß, Wolfgang
Och, ich hätt' Dir im Gegenzug auch gerne eine Bandmaschine abgenommen, die Dich ansosten nur Platz, Zeit und Nerven gekostet hätte... :-D
Hallo zusammen,

ich habe das Thema hier erst heute entdeckt.

Für alle, die ihre alte Spiegelreflex oder ihren Belichtungsmesser wegwerfen wollen, weil es keine PX625 mit 1,35V mehr gibt. Schaut mal unter:

http://www.weincell.com/

Sind nicht ganz billig (man genießt offenbar seine Monopolsituation), funktionieren aber und werden z.B. bei Leitz für die Leicaflex-R-Modelle empfohlen. Der Tip stand mal vor 2 - 3 Jahren in der Zeitschrift LFI.
Zitat:TBRheiner postete
Sind nicht ganz billig (man genießt offenbar seine Monopolsituation), funktionieren aber und werden z.B. bei Leitz für die Leicaflex-R-Modelle empfohlen. Der Tip stand mal vor 2 - 3 Jahren in der Zeitschrift LFI.
Auf die Gefahr hin, als Klugscheißer zu gelten.
Leicaflex-R-Modelle gibt es so nicht, es gab die Leicaflex, die Leicaflex SL und die SL2, danach kam die Leica R3, R4, etc. bis heute. Leicaflex und Leica R sind also unterschiedliche Modellreihen, auch wenn ich weiß, wie du es gemeint hast (als Unterscheidung zur M-Serie (Messsucherkameras). Habe hier übrigens noch fast die gesamten 80er Jahre Ausgaben der LFI rumliegen.
Entschuldigt, wenn ich als Ahnungsloser hier hereinplatze: Stimmt es eigentlich, daß die Zenit ein Leica-Nachbau ist? Auf eBay liest man das öfters.
NEIN, Arrrrghh, das ist Blasphemie.
Eine Krasnogorsk Zorki oder eine FED ist ein Leica-Nachbau, und zwar Leica II oder Leica III, das kommt dann auf FED oder Zorki an, es gab auch Contax (Zeiss-Ikon) Nachbauten von Kiew, die wurden sogar auf den originalen Zeiss Anlagen hergestellt, die haben die sich nach dem Krieg rüberegholt, Zeiss hat dann in der BRD in Oberkochen produziert, in der DDR immer noch in Jena.
Hallo Agfa-Band,

hast ja - fast - recht! Die heutige Leica-R-Reihe begann als Leicaflex (im Gegensatz zur Messsucher-Leica-M) und wurde dann ab der R3 nur noch als R(=Reflex)-Reihe bezeichnet.
Dass Leicaflex und Leica-R aber "unterschiedliche Baureihen" sind, sehe ich nicht so. Beide verwenden das gleiche Objektiv-Bajonett; der Kamerabody wurde nach der rein mechanischen SL2 lediglich dem Zeittrend folgend stärker "elektronisiert" (die R3 war praktisch eine selektierte Minolta mit Leica-Objektivanschluss); es gab aber auch dazwischen wieder rein mechanisch gesteuerte Varianten (ich glaube, so um die R6).

Übrigens was die Praxistauglichkeit angeht: meine mechanischen SL2's laufen nach 25 Jahren noch problemlos, bei ihren elektronisch gesteuerten Schwestern R3 und R4 "spinnt" eben jene "verschleißfreie" Elektronik!
Naja, die Leicaflex (1. Version) hat noch ein anderes Bajonett, konnte man aber anpassen lassen, von der SL an bis heute ist das identisch, ja. Die R3 entpricht quasi der Minolta XE, die R4 der XD-7. Es gab ja damals diese Zusammenarbeit zwischen Leitz und Minolta, die auch in der Leica CL fruchtete, man muss schon unterscheiden zwischen Leicaflex und R-Reihe. Vielleicht habe ich mich aber mit anderen Baureihen etwas ungllücklich ausgedrückt. Meine R3 funktioniert übrigens noch tadellos, ansonsten habe ich noch eine 3f hier, die mich stets treu begleitet, Leicas sind halt Anschaffungen fürs Leben. Diese Präzision bei den Objektiven ist schon einmalig. Habe in Solms auch mal eine Werksführung mitgemacht, ist schon eindrucksvoll.
Stimmt, die Objektive sind einmalig - leider inzwischen aber auch unbezahlbar. Da ich aus den 80er Jahren noch etliche (zwischen 16 und 560mm) habe, könnte mich allein das veranlassen, sie gelegentlich mal an einen R9-Body mit der neuen Digital-Rückwand zu hängen. Dann wird zwar das nächste Auto nur noch ein Dreizylinder - aber das soll ja eh gut für die Umwelt sein ......

Die R3 und R4 werde ich wohl oder übel auch demnächst mal nach Solms schicken müssen (Weihnachten gibt's dann Knäckebrot .....).
Nachdem Timo alles losgeworden ist was er loswerden wollte, verschiebe ich den thread zu den anderen Hobbies.

(Timo: Mein höchster Respekt, ich bewundere Leute die nicht nur loslassen können, sondern dies auch systematisch betreiben. Dein Verhalten gibt Hoffnung für alle süchtigen Sammler, die sich im "Genug ist genug" rettungslos verstrickt haben. Wenn Bedarf besteht, eröffne ich Dir ein Coaching-Board, wo Du absprungwillige Süchtige beraten kannst Wink )
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