18.05.2017, 17:45
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=205207#post205207 schrieb:Meines Wissens sind FPGAs unschlagbar in Sachen Geschwindigkeit.
Allerdings ist das für Spiele wohl weniger von Interesse, denn wenn die 10-100-mal schneller ablaufen, kommen die Augen wohl nicht mehr mit und der Genuß wird zum Extrem-Quickie.
Das ist nicht so und dürfte schlichtweg auch nicht sein, denn bei kaum einem Spiel auf 8-Bit-Heimcomputern dürfte die Geschwindigkeit über einen "richtigen" Timer gesteuert werden. Im Regelfall wurden einfach ungetimerte Warteschleifen verwendet. Die Praxis stieß zwar schon durch die Unterschiede zwischen der PAL- und der NTSC-Version des C64 an ihre Grenzen (da waren Anpassungen am Programmcode nötig, sonst flackerte so manches), aber es ging oft gar nicht anders, weil z.B. bei Rasterzeileninterrupts auf dem C64 die gewünschten Verzögerungen so klein waren, daß man sie über einen Timer gar nicht hätte realisieren können.
Zitat:Den von dir genannten Vorteil kann ich nicht so recht nachvollziehen: Wer hat schon nur das Grundgerät entsorgt aber die Peripherie aufbewahrt ? Das geht sicher idR nach dem Motto "Alles oder garnix".
Such' mal auf ebay.de nach "C64-Joystick". Du wirst Dich wundern, wie viele Treffer es gibt. Wenn man will, findest man sowas also noch problemlos, teilweise sogar neu oder zumindest NOS.
Zitat:Da wundert es schon ein wenig, wie groß demgegenüber immer noch oder wieder das Interesse an den alten 8-Bit Maschinen mit ihrer simplen (Klötzchen-) Grafik ist.
Mich wundert das nicht. Ich find' die Klötzchen-Grafik-Spiele aus meiner Computer-Anfangszeit allemal charmanter als diese interaktiven Filme, die sich heutzutage Computerspiele nennen. Es fing nach meinem Empfinden eigentlich schon beim Amiga an, daß der Spielspaß unter den immer aufwendigeren technischen Umsetzungen litt.
Ich glaube sowieso, daß die Retro-Computer-Welle ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat. Genau so wie in der Audiotechnik die Abkehr vom physischen Tonträger das Vinyl-Revival hervorgebracht hat, könnte ich mir vorstellen, daß der Trend in der PC-Technik hin zur Cloud, der zunehmendem Abkehr vom klassischen Desktop und immer realistischeren Video- und Audio-Darstellungen irgendwann dazu führt, daß Anwender sich auf die "gute alte Zeit" mit Textmodus, LowRes-Grafik und Softwareinstallation von Disketten zurückbesinnen. Daß heute solche Betriebssysteme wie TempleOS entstehen, ist sicher nicht (nur) mit dem etwas eigenwilligen Welt- und Gottesbild des Entwicklers zu erklären, sondern von allem mit Sehnsucht nach den Heimcomputer-Ursprüngen.