08.01.2015, 16:29
das Thema mit der Ausfallsicherheit geistert schon lange durch die Foren, und es ist sicher richtig, sich darüber Gedanken zu machen. was ich aber nicht begreife, ist, wieso analoge Radiosender und besonders AM katastrophensicherer sein soll als DAB+ ( wenn es denn mal vollständig ausgebaut ist ) ?
Bei AM sehe ich sogar eine besonders große Gefahr dadurch, dass nur sehr wenige Sender für sehr viel Hörer vorhanden sind. Den Deutschlandfunk hätte ich durch gezieltes Zerstören von drei Sendern komplett stumm machen können. Bei FM sind die Flächen pro Sender kleiner, aber trotzdem kann man noch ganze Landstriche durch Zerstören eines einzigen Senders vom Informationsfluss abschneiden. Die heute üblichen Empfänger mit Halbleiterbestückung sind auch allesamt nicht EMP-fest, egal, ob analog oder digital. Ich sehe daher keinen Grund, wieso es mit DAB+ weniger katastrophensicher sein soll, als heutzutage mit FM analog.
Deutlich anders sieht es beim Internetradio aus, weil da zwischen Sender und Empfänger noch ein weiterer Dienst sitzt, und jeder Empfänger eine Punkt zu Punkt Verbindung aufbauen muss. Dafür sind besonders die Mobilfunkzellen sehr klein, und können noch gleichzeitig von mehreren Backbones bersorgt werden. Man muss immer überlegen, dass das ganze Internet ursprünglich dafür entwickelt wurde, im Falle eines Atomkrieges die Kommunikation aufrecht zu halten. Im Internet gibt es sozusagen eine automatische Umleitungsfunktion, die Informationen suchen sich ihren Weg durch ein engmaschiges Netz, und wenn irgendwo ein Loch reingerissen ist, laufen die Daten über andere Netzzweige. Und wenn gar nichts mehr geht, gibt es noch die Verbindungsmöglichkeit über Satelliten, und die ist die sicherste aller Verbindungswege. Wenn es wirklich mal dazu kommen sollte, dass die gängigen Kommunikationstechnologien großflächiger ausfallen, dann haben wir eh andere Probleme, als uns darüber aufzuregen, dass wir nicht mehr mit dem Radio im Wohnzimmer die Nachrichten hören können.
Ich kann der Aufregung über das Ende des analogen AM-Rundfunks nicht so ganz folgen. Ich kann mich wie die meisten Leute aus meinem näheren Umfeld nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal AM gehört habe - und gute Erinnerungen an AM habe ich auch keine. Mit FM ist das was ganz anderes, aber hier redet ja auch keiner von einer bald drohenden Abschaltung. Es ist im Gegenteil so, dass das letzte "offizielle" Abschaltdatum ganz offiziell ersatzlos gestrichen wurde.
Was meiner Meinung nach ganz wichtig ist, um die Aufregung zu beruhigen, ist, nicht nur in digital und analog zu differenzieren, sondern sich jede Kommunikationstechnik für sich zu betrachten. So betrachtet steht z.B. DAB+ dem analogen FM näher als dem Internetradio, obwohl es digital ist, und FM analog.
Gruß Frank
Bei AM sehe ich sogar eine besonders große Gefahr dadurch, dass nur sehr wenige Sender für sehr viel Hörer vorhanden sind. Den Deutschlandfunk hätte ich durch gezieltes Zerstören von drei Sendern komplett stumm machen können. Bei FM sind die Flächen pro Sender kleiner, aber trotzdem kann man noch ganze Landstriche durch Zerstören eines einzigen Senders vom Informationsfluss abschneiden. Die heute üblichen Empfänger mit Halbleiterbestückung sind auch allesamt nicht EMP-fest, egal, ob analog oder digital. Ich sehe daher keinen Grund, wieso es mit DAB+ weniger katastrophensicher sein soll, als heutzutage mit FM analog.
Deutlich anders sieht es beim Internetradio aus, weil da zwischen Sender und Empfänger noch ein weiterer Dienst sitzt, und jeder Empfänger eine Punkt zu Punkt Verbindung aufbauen muss. Dafür sind besonders die Mobilfunkzellen sehr klein, und können noch gleichzeitig von mehreren Backbones bersorgt werden. Man muss immer überlegen, dass das ganze Internet ursprünglich dafür entwickelt wurde, im Falle eines Atomkrieges die Kommunikation aufrecht zu halten. Im Internet gibt es sozusagen eine automatische Umleitungsfunktion, die Informationen suchen sich ihren Weg durch ein engmaschiges Netz, und wenn irgendwo ein Loch reingerissen ist, laufen die Daten über andere Netzzweige. Und wenn gar nichts mehr geht, gibt es noch die Verbindungsmöglichkeit über Satelliten, und die ist die sicherste aller Verbindungswege. Wenn es wirklich mal dazu kommen sollte, dass die gängigen Kommunikationstechnologien großflächiger ausfallen, dann haben wir eh andere Probleme, als uns darüber aufzuregen, dass wir nicht mehr mit dem Radio im Wohnzimmer die Nachrichten hören können.
Ich kann der Aufregung über das Ende des analogen AM-Rundfunks nicht so ganz folgen. Ich kann mich wie die meisten Leute aus meinem näheren Umfeld nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal AM gehört habe - und gute Erinnerungen an AM habe ich auch keine. Mit FM ist das was ganz anderes, aber hier redet ja auch keiner von einer bald drohenden Abschaltung. Es ist im Gegenteil so, dass das letzte "offizielle" Abschaltdatum ganz offiziell ersatzlos gestrichen wurde.
Was meiner Meinung nach ganz wichtig ist, um die Aufregung zu beruhigen, ist, nicht nur in digital und analog zu differenzieren, sondern sich jede Kommunikationstechnik für sich zu betrachten. So betrachtet steht z.B. DAB+ dem analogen FM näher als dem Internetradio, obwohl es digital ist, und FM analog.
Gruß Frank