dbx /Tascam Mysterium oder ein Werbegag?
#4
Das Recycling der NR-Einheiten für die Wiedergabe wird technisch so verwirklicht, daß der Encoder als Decoder oder der Decoder als Encoder in der Gegenkopplung eines Verstärkers liegt.

Das war nicht nur eine Geldfrage: Man erzielt damit auch exakt reziproke Kennlinien. Dolby benutzt zumindest in der B Version Feldeffekttransistoren als regelbare Widerstände. Diese Bauteile haben immer Kennlinientoleranzen.

Man kann zwar zwei FETs auf demselben Siliziumkristall haben, aber wenn die in New York von Elton John und seinen Mitstreitern gemachte Mehrspuraufnahme nach London fliegt, wo Eric Clapton sein Solo drüberspielt, wird das Band mit anderen Geräten abgehört. Es hilft alles nichts. Und da bei Benutzung von Dolby sehr zahm ausgesteuert werden muß, ist Hinterbandkontrolle unwichtig.

Dbx hingegen benutzt Operationskonduktanzverstärker, kurz OTAs, wild zusammengeschaltete Haufen von bipolaren Transistoren. OTAs besitzen eine exakt logarithmische Kennlinie. Mit noch mehr Transistoren wird daraus ein VCA. Damit hat die Firma dbx angefangen, noch bevor sie diese Bauteile in NR-Systemen und anderen Dynamikprozessoren verbaut hat. Als dbx anfing, verbauten die Hersteller von analogen Synthezisern VCAs schon in rauhen Mengen. Dbx konnte mit Nachbauten klassischer Studiotechnik (ich finde Kompressoren und Noisegates zwar bescheuert, aber es gibt eine ganze Industrie darum, Möchtegernhitproduzenten das Geld aus der Tasche zu ziehen) und dank Vitamin B (1979 benutzte Teac noch Dolby B, doch dann wurden sie mittels Tascam amerikanisiert und auf dbx abonniert) Fuß fassen.
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[Kein Betreff] - von Nikola - 18.11.2004, 17:06
[Kein Betreff] - von timo - 18.11.2004, 20:41
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 18.11.2004, 21:27
[Kein Betreff] - von Grasso - 03.02.2005, 06:17

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