Hydra aus Fürth – Der Grundig CF 5500
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Zu Beginn ein Highlight: Der CF-5500

Grundig nimmt hinsichtlich Produktabstufung, Design, Präsentation und Verarbeitung die japanische Herausforderung an, und dies zu Preisen, die man als sensationell bezeichnen kann.“ (HiFi-Stereophonie 9/79)

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Wer etwas genauer hinschaut, der entdeckt schon an der Beschriftung der Kassettenhalterung die ersten Highlights der Ausstattung von Grundigs Kassetten-Boliden: „3 Heads / 2 Motors – Quarz Control“ präsentiert das Tapedeck stolz seinen Bewunderern.

In einer Zeit, in der, wie es die HIFI-STEREOPHONIE noch im Vorwort zu den Bandgerätetests des Jahrbuch 1981/82 erklärte, „für den anspruchsvollen HiFi-Freund als Ergänzung seiner Anlage nur Spulengeräte in Frage“ kämen, präsentierte das Fürther Traditionsunternehmen in der 100mm-Serie also den ersten Versuch, einen Spitzenklasse-Recorder zu bauen, und löste damit quasi die Bandmaschine TS 1000 endgültig ab. Ein Kulturschock!

Als Recorder moderner Konzeption besitzt der CF 5500 neben einem Löschkopf eine Kombination von zwei getrennten, jedoch in einem Gehäuse zusammengeführten Kopfsystemen des Herstellers Alps für Aufnahme und Wiedergabe. Dazu gehören natürlich auch getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker, sowie getrennte Dolby-Schaltkreise, was das Abhören einer laufenden Aufnahme hinter Band ermöglicht (Monitor).
Der CF 5500 könnte sogar für sich in Anspruch nehmen, das erst zweite Kassettendeck „Made in Germany“ mit 3-Kopf-Auslegung, nach dem Thorens PC 650 von Schneider gewesen zu sein.

Nur scheinbar am Vorbild des neuen Partners und Großaktionärs Philips angelehnt – in Wirklichkeit nahm Philips keinen Einfluß - „Orientation right“. Das Kassettenfach findet sich an der rechten Geräteseite. Ein „Fach“ im klassischen Sinne zeigt der Grundig jedoch nicht. Der CF5500 präsentiert, wie zuvor Dual mit dem hochgelobten C839 RC, als „Direct Frontloader“ seine Wickel offen. Der Kopfträger steht aufrecht unter der Kassettenhalterung und kann bestenfalls mit der mitgelieferten, durchsichtigen Acrylhaube abgedeckt werden.

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Die KLANGBILD sah dieses Konzept kritisch: „Die freiliegenden Köpfe könnten leicht einstauben!“ Doch verstaubte Köpfe oder Bandführung haben sich in bald dreißig Jahren wirklich nicht als ein Problem eines normal genutzten Grundig gezeigt. Dafür lässt sich die Bandführung des Recorders einfach reinigen und sind die Köpfe nach dem Abnehmen einer aufgesteckten Kunststoff-Blende hervorragend für eine Justierung erreichbar.

Rechts von der Mitte der Frontplatte liegen neben dem Kassettenfach das „Display“des Bandzählwerks und die Laufwerksbedienung des Grundig.

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Bei vielen Frontladern mit OEM-Laufwerk – und das waren die meisten Geräte deutscher Marken - hatte es sich eingebürgert, die Laufwerksfunktionen mit gleichgroßen – meist eher gleichkleinen -, gleichmäßig unter dem Kassettenfach angeordneten Tipp- oder Schwenktasten zu bedienen.
Grundig geht hier einen anderen Weg. In einem Block von insgesamt vier, zu 2x2 quadratisch angeordneten Kurzhubtasten, liegen zuoberst die Funktionen für das Umspulen, in der zweiten Reihe die für „Pause“ und „Stop“. Schon diese Tasten sind gegenüber der Gehäusefront leicht abgehoben und angewinkelt, so daß sich der Tastenblock hervorragend ertasten lässt. Heißen die Tasten deshalb „Tasten“? Zudem meldet der CF 5500 seinem Drück-Assistenten die gewählte Funktion per roter LED in der jeweiligen Taste sofort zurück. Die Funktionen „Wiedergabe“ und „Aufnahme“ liegen nach unten und vorne abgesetzt, also deutlich separiert, und damit nochmals besser tastbar, unter dem quadratischen Tastenblock. Während „Start“ ebenfalls per Kurzhubtaste mit roter Signal-LED ausgeführt ist, handelt es sich bei der Aufnahmetaste um einen Schalter mit recht langem Hubweg, der also nicht zufällig gedrückt werden kann, zudem auch noch sensitiv auf die Stärke des Fingerdrucks reagiert: In Verbindung mit den Funktionen VAT und Post Fading regelt die Stärke des Drucks auf die Aufnahme-Taste die Geschwindigkeit der automatischen Blende beziehungsweise die Intensität des nachträglichen Löschvorgangs; dazu später mehr. Die Aufnahmefunktion signalisiert ihren Arbeitszustand übrigens durch eine LED zwischen den Peak-Metern.
Aufgrund der Intermix-Fähigkeit der elektronischen Steuerung kann von jeder Laufwerksfunktion direkt in eine andere geschaltet werden, ohne daß „Stop“ zwischendurch angewählt werden müsste.
Die Laufwerkstasten sind, da etwas größer geraten, sehr bedienungsfreundlich“ (Stereo). Mit ihrer einheitlichen Basis von 17 x 14 mm (BxH) sind die Grundig-Tasten damit auch für die Finger Erwachsener und von Nicht-Klavierspielern sehr gut geeignet.

Wem der Grundig zu weit weg steht, der mag ihm eventuell mit einer (Kabel-) Fernbedienung schalten; Alternativ läßt sich das Gerät mit Hilfe einer Zeitschaltuhr im Wiedergabe- oder in den Aufnahmebetrieb starten.

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Über dem Tastenblock der Laufwerkssteuerung haben die Grundig-Designer die Anzeige des dreistelligen Bandzählwerks angeordnet.
Wer im Jahre 1979 das Zählwerk mit Hilfe einer dreistelligen, rot leuchtenden Sieben-Segment LED-Anzeige ausführte – Quarzuhren und Taschenrechner mit solcher Anzeige hatten kurz zuvor noch richtig Geld gekostet und waren Statussymbol gewesen – der sagte sehr eindeutig: „Ich bin etwas Besonderes!“. Nur wesentlich teurere Recorder leisteten sich solch ein Spielzeug.
Die Besonderheit dieses dreistelligen Bandlängenzählwerks liegt darin, das es eigentlich ein vierstelliges Bandlängenzählwerk ist, das bei 1,67 Umdrehungen des Wickeltellers exakt einen Ziffernsprung der letzten, sichtbaren Anzeige verursacht. Vierstellig? Intern zählt das System vierstellig, zählt also sozusagen die Zehntel - 0,167 Umdrehungen – mit, um ein exakteres Anfahren von Bandstellen im Memory-Betrieb zu ermöglichen.
Memory, das bedeutet in Verbindung mit dieser Digitalanzeige, das die Elektronik des Grundig sich einen Zählwerksstand „merken“ kann, auch wenn der nicht den Wert „000“ hat, und ihn auf Wunsch per Umspulen anfährt, das heißt bei Annäherung des Zählerstandes an den gespeicherten Wert die Umspul-Geschwindigkeit um etwa 35% senkt um bei Erreichen des Wertes auf „Stop“ zu schalten. Die Signalisierung des Betriebszustandes der Memory-Funktion erledigt die Anzeige durch Leuchtpunkte zwischen den Ziffern.
Ob die Einsparung der letzten Stelle der Zählwerksanzeige der Breite des Gerätes oder den Produktionskosten geschuldet war, vermag ich nicht mehr festzustellen. Ihr Ergebnis ist ein relativ langer zeitlicher Abstand zwischen dem Umspringen der Zählerstände, was das manuelle Auffinden von Bandpositionen nicht eben vereinfacht. Immerhin bleiben Zählerstand und Memory-Speicher im Standby-Betrieb, auch nach dem Ausschalten des Grundig, erhalten, und sollen die Zählwerksstände zu denen früherer Recorder-Generationen bei Grundig kompatibel sein.

Seine ganze Pracht und Herrlichkeit entfaltet der Grundig auf der linken Gehäuseseite. Neun große und kleine Drehregler, zwei Kippschalter und zwölf Drucktasten laden zum Spielen ein. Zwei nebeneinander gelegene LED-Ketten fesseln die Aufmerksamkeit.

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Tester kritisierten den Grundig als „unübersichtlich“. Welcher Recorder seiner Klasse war das nicht? Wer bereit war, um die Dekadenwende über tausend Mark für ein Gerät auszugeben, der wollte auch sehen, was er kaufte, der wollte zeigen, was er gekauft hatte, der wollte sich auch aktiv mit seiner Neuerwerbung beschäftigen können.
Oder reicht es Euch, auf einen Knopf zu drücken und alles andere geht automatisch? Umso mehr Knöpfe, desto besser der Recorder, das hatten mir die Siebziger gelehrt. Deswegen machen mir MP3-Player auch keinen Spaß!

Je sieben grüne, eine gelbe und vier rote runde LEDs, in zwei Ketten nebeneinander, zeigen den Pegelumfang von -20 bis +4 dB an. Etwas wenig Auflösung, aber hübsch bunt.
Die in dB und Prozent eingeteilte Aussteuerungsanzeige hat Peak-Charakteristik mit verlangsamtem Rücklauf und läßt sich in Vor- und Hinterbandstellung betrachten. Ihre Eichung wurde in zeitgenössischen Berichten als sehr exakt beschrieben. „Die Auflösung der Aussteuerungsanzeige könnte etwas besser sein, um den Nullpunkt sollte sie mindestens 1 dB betragen.“ (Stereo)
Leider wurde hier die Eigenschaft flink ansprechender LEDs nicht genutzt, denn die Anzeige ist mit 100ms Anstiegszeit und 2,5s Rücklaufzeit sehr träge. Wünschenswert wäre eine Anstiegszeit von 10 ms und eine Rücklaufzeit von 1s.“ (Klangbild)
Zugegebenermaßen ist die Anordnung der Ketten nebeneinander nicht eben ergonomisch. Dafür sieht die Anzeige in ihrer Gesamtheit durch das Schaufenster des Händlers länger aus, als sie ist. Aber daran werden die Designer nicht gedacht haben, oder? Platz in der Höhe hatte man gespart, wegen der „100mm-Serie“-Höhen-Begrenzung. Das wird’s sein, oder? Zumindest ist der Grundig einer der flachsten Großen seiner Zeit geworden!

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In der Serie 2 wurden die runden LEDs der Aussteuerungsanzeige durch rechteckige Versionen ersetzt; sie fanden ihren Platz in einem Spiegelkasten, knapp einen Zentimeter in das Innere des Recorders verlegt, was einen „strahlenden“ Effekt verursacht. Zudem ist die Einteilung der Maske hinter den LEDs durchleuchtet.
Ein weiterer Unterschied zur Vorgängerversion zeigt sich in dem Hauptschalter, der die Netzspannung nun in entgegengesetzter Stellung frei gibt. Das Symbol für den „Metal Energy Head“ im DL-Fach deutet die relevanteste Neuerung an: Ein Doppelspalt-Ferrit-Löschkopf (dürfte dem des MCF600 entsprechen) macht den Grundig CF 5500-2 nun Reineisen-tauglich, was er mit dem Verlust der Unterstützung von Typ-1-Bändern „Fe“, beziehungsweise „LH“, bezahlt.
Weitere, nach dem Öffnen des Recorders deutlich sichtbare Änderungen in Layout und Bestückung, zeigen sich an den Platinen des CF 5500-2 und am Design des Laufwerks-Blocks. Dazu später mehr.


Gestaltung im Test.
Als im Herbst 1977 die sogenannte „Meister-Serie“ von der Konzernleitung bestellt worden war, da orientierte man sich bei Grundig noch nicht an Vorbildern, vor allem nicht an den asiatischen Konzepten. Im Gegenteil, sollte die Bedienphilosophie, „typisch deutsch“, den Wünschen und Gewohnheiten der einheimischen Kundschaft entgegen kommen und sich auch damit von den eher als unglücklich empfundenen Import-Geräten abheben.
Zu haben war die Meister-Serie übrigens in silber und braun-metallic.

Das äußere Erscheinungsbild des Grundig repräsentiert einen Kompromiß aus den Anforderungen der Limitierung der Ausmaße innerhalb der 100mm-Serie und der Zahl der unterzubringenden Bedienelemente. Ein Philips N2552 hatte auf mehr Fläche weniger unterzubringen gehabt.
Immerhin meinte die STEREO zum Grundig: „Auch das Design, sonst der Deutschen Stiefkind, kam diesmal nicht zu kurz.

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Schon kurz nach seiner Einführung wirkte die Formensprache des Fürthers, mit seinen vielen großen Knöpfen, jedoch fast etwas archaisch; zum Jahrgang 1980 etablierte sich aus Asien eine neue, flächige Formensprache, die beispielsweise von Akai (GX-F90), Kenwood (KX800) oder Sony (TC-K 71) gezeigt wurde. Die KLANGBILD kritisierte sogar, „das wenig gelungene Äußere“ des Grundig. Im Vergleich mit seinen zeitgenössischen europäischen Konkurrenten Thorens PC 650, ITT 8025,Eumig FL 900 und FL 1000µP oder Tandberg TCD 440a und Philips N2552 ist der 5500 jedoch eher zierlich und elegant, so oder so, konsequent und formal sauber gestaltet.

Natürlich gibt es klare Regeln für Gestaltung. Nur Regeln gibt es viele und manche widersprechen einander, zudem es auch noch Regeln für gute Ergonomie gibt, deren Erfinder mit denen der Designregeln bis heute kaum öfter zu reden scheinen, als mit den Kaufleuten mit dem Rotstift. Meine Professorin meinte einmal „Kunst ist das, was sich als Kunst verkaufen läßt.“ „Regeln“ sind da eher von sekundärem Interesse. Für „gutes“ Design gilt das ebenso. So bietet sich für diejenigen, die sonst nichts zu sagen wissen, ein reichen Betätigungsfeld für Kritik, wenn denn beschlossen wurde, das kritisiert werden soll.

Bei THE GRAMMOPHONE hatte das offensichtlich niemand beschlossen, so daß sich John Gilbert in seiner Vorstellung hinsichtlich des Design des Grundig auf zwei Sätze beschränkte: „Whilst the front panel appears to have many controls, each is positioned in a logical manner. (…) ... their logical layout eliminated all difficulties.
Anders war das bei der AUDIO, in der Claus Dick noch im September 1993 Grundigs bisheriges als „Bratwurst-Design“abqualifizierte und in der Holger Biermann über „einfallslos gestylte Plastik-Bomber früher Tage“ schrieb, und die zum CF 5500 mehr als einen ganzen Absatz in eine Beschreibung über Äußerlichkeiten des Recorders investierte: „... Viel mühevoller ist es dagegen mit dem Grundig CF 5500 zurechtzukommen. Zum einen sind die höchst unglücklich beschrifteten Tasten, zum anderen deren total unübersichtliche Anordnung schuld daran, daß bei der Bedienung keine rechte Freude aufkommen will. So stehen gleichberechtigt nebeneinander der wichtige Monitorschalter, der mit einem total unverständlichen Symbol beschriftet ist, und die Schalter für Aufnahmeautomatik, Limiter oder nachträgliches Ausblenden.“ Total.
Das offene Cassettenfach zählt ebenfalls zu den unglücklichen Lösungen: Häßliche Kratzspuren machen rasch klar, daß das Einlegen der Cassette eine recht hakelige Angelegenheit ist. Die Aussteuerungsinstrumente – für jeden Kanal eine Leuchtdiodenkette – sind nicht parallel angeordnet, so daß die gleichzeitige Kontrolle beider Kanäle schwerfällt. Unsinnig ist auch die Position der Aufnahme-Kontrolleuchte: Statt an der entsprechenden Laufwerkstaste leuchtet sie verloren in der Aussteuerungsanzeige...
Übertreibung und offensichtlich falsch dargestellten „Fakten“ könnte man natürlich auch als Satire verstehen. Denn niemand würde ernsthaft auf die Idee kommen, die LED-Ketten der Aussteuerungsanzeige des Grundig hätte sich während des Tests der AUDIO kurzzeitig total. überkreuzt, anstatt parallel (parallel: „Eigenschaft zweier Geraden, die in einer Ebene liegen und sich nicht schneiden.“ Quelle: wikipedia) zu liegen. Zudem gewann den AUDIO-Test „Zehnkampf“ ein Recorder mit hochgelobten, nebeneinander gelegenen – analogen – Anzeigen, die für ihre Lage nicht kritisiert wurden. Durch das Kassetten-Einlegen verursachte „Häßliche Kratzspuren“ habe ich nach dreißig Jahren noch an keinem der überlebenden Grundig Direct Load-Geräte gesehen, genauso wenig an den Recordern von ASC, Revox, Braun oder Dual, die die AUDIO deutlich mehr gemocht zu haben schien. Der Monitorschalter liegt NICHT „nebeneinander“ mit denen für „Aufnahmeautomatik, Limiter oder nachträgliches Ausblenden“, sondern zwischen Bandsortenwahl und Rauschunterdrückung, und das Symbol für die Hinterbandkontrolle war bei Grundig wahrscheinlich bereits seit mehr Jahren im Einsatz, als der Schreiberling alt war. Ein Hoch auf jene, die Bedienungsanleitungen lesen können, um die Bedeutung von Symbolen zu ergründen. Die Käufer konnten das. Oder hätte Grundig in Ermangelung ausreichenden Platzes „Hinter/band/kontrolle“ dreizeilig aufdrucken sollen? Die KLANGBILD kritisierte die sonst englisch-sprachige Beschriftung, sie sei „nicht jedermann geläufig“: “Monitor“ fiel also aus. Und die arme, „verloren“ gelegene LED für die Aufnahme-Signalisierung? Bei Spulen-Bandgeräten nie kritisierte Standard und für den Grundig sinnvoll, da ja die Aufnahmetaste mehrfach belegt ist. Wohin schaut der Anwender bei der Aufnahme? Auf die Taste oder zu der Aussteuerungsanzeige? Oder hatten AUDIO-Tester etwa Augen in den Fingern?
Als „schicker und populärer“ hatte der Motor Presse-Verlag die AUDIO zu ihrer Einführung 1978 angekündigt. „Mit flapsigen Scherzchen im Magazin-Stil von vorgestern (…) und einem rätselhaften, unerklärten HiFi-Computer-Test, der kaum verwertbare Daten liefert, könnte "Audio" für Kenner etwas zu wenig (…) voraussetzen “, so jedenfalls befand DER SPIEGEL (Nr. 1, 2.1.1978) über das Magazin.

Tatsache ist, Grundig scheint zumindest vor dem Erscheinen der 100mm-Serie deutlich weniger bei manchen „Fachzeitschriften“ inseriert zu haben, als die Hersteller oft getesteter Produkte internationaler Marken. Und so mancher knapp volljährige Tester hatte bei seinen Eltern und Großeltern sicherlich vor allem viel Erfahrung mit Grundigs Musiktruhen und Radioweckern sammeln können, jedoch schon immer von Marantz und Sansui geträumt. Tut er wohl heute noch.
Doch vielleicht war es eben doch Satire, denn die Formulierung des Resümee der AUDIO: „Alles in allem werden sich jedoch wohl nur Käufer, die kein Interesse an technischen Spielereien haben, vom Kauf des CF 5500 abschrecken lassen.“ macht doch deutlich, welche Mühe es den Autor gekostet haben muß, die anscheinend heißgeliebten Fürther nicht zu offensichtlich zu loben. Denn andernfalls hätten Beobachter des Stuttgarter Verlagshauses bei der Insolvenz von Grundig am 14.04.2003 über Freudenfeuer aus alten Grundig-Testgeräten berichtet.


Probepiepen.
Der CF 5500 ermöglicht die manuelle Wahl zwischen drei Bandsorten: Fe, CrO² und FeCr, der CF 5500-2 zwischen CrO², FeCr und Me. Diese lassen sich bei Grundig schon Vorband sehr gut aussteuern, da die Konstrukteure sehr viel Wert darauf gelegt haben, daß das Vor- und Hinterbandsignal gleichlaut an den Aussteuerungsinstrumenten und an allen Ausgängen anliegt, was Testberichte im Ergebnis bestätigt haben.
Da aber nicht gewährleistet werden kann, daß jeder Hersteller seine Bänder entsprechend dem DIN-Bezugsband fertigt, geschweige denn, oft benutzte Bänder ihre Spezifikationen zwischenzeitlich nicht verändert haben, sind die voreingestellten Werte, die sich aus der Umschaltung der Bandsorten ergeben und die, bei den Grundig von der DIN-Bezugscharge für IEC Typ-II Bänder ausgehend, durch eine Festwertumschaltung gebildet werden, in der Regel nie optimal auf das verwendete Kassetten-Individuum abgestimmt.

[Bild: GrundigCF5500_06.jpg]

Auf die Spur eines weiteren echten Highlights des CF 5500, das an den Wünschen der Tonband-Fans ausgerichtet gewesen sein sollte, bringen den Tasten-Spieler daher zwei kleine schwarze Knöpfe, links neben dem Aussteuerungsinstrument. Keine Umschaltung der Anzeigen-Helligkeit oder -Charakteristik verbirgt sich hier, sondern die Auslösung des eingebauten Tongenerators, getrennt für einen 400 Hz- und einen 10k Hz-Testton. Dabei geht es nicht um die Aufzeichnung langweiliger Sinustöne zum Selbstzweck. Auch soll die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Frequenzen nicht der Abwechslung oder dem Spielen einfacher Melodien dienen.
Zu dem Tongenerator gehören insgesamt vier Pegelregler, zwei für den linken, zwei für den rechten Kanal, mit denen sich der Recorder individuell auf die verwendete Kassette einmessen läßt.
Der Tester von THE GRAMMOPHONE zeigte sich mit den Fähigkeiten des Systems und dem Ergebnis seiner Einstellung nach der Anleitung mehr als zufrieden: „This system works very effectively and, after checking a wide range of tapes from well-known manufacturers, and some from unknown sources, it was surprising what differences were required between tapes.

Bei der Bandeinmessung ging Grundig anders vor, als seine Mitbewerber: „Sie stellen (...) den BIAS im Werk auf maximale Bandaussteuerung ein und biegen den Frequenzgang, falls nötig, mit einem kleinen Regler an der Fronplatte gerade, der die Aufsprechentzerrung beeinflußt. Ein spezieller Aufnahmekopf mit relativ breitem Kopfspalt besorgt eine gründliche Bandmagnetisierung in den Tiefen. In der Folge kann der BIAS kleiner als üblich gewählt werden, was der Höhenaussteuerbarkeit zugute kommt.“ (Stereoplay 11/81).
Zudem kann der Aufsprechstrom für die Optimierung des Dolby-Kreises justiert werden. „Dies ist zum Erzielen eines linearen Frequenzganges über Band unter Verwendung der Dolby-Rauschunterdrückung wichtig.
Grundig beschreibt das Verfahren in der TI 1-2/80 kürzer: „Mit zwei Kalibrier-Einstellern pro Kanal kann der Benutzer Kopfstrom und Vormagnetisierungs-HF auf den optimalen Wert abgleichen.

Die Autoren im Hause Grundig hatten schon immer eine ganz eigene Art. Wer erinnert sich nicht gern an ihren Vorschlag für die Reinigung der Tonköpfe des CN1000: „Reinigen Sie nur mit Spiritus oder Testbenzin und einem Leinenlappen. Bei besonders hartnäckigem Schmutz darf höchstens ein Streichholz zur Hilfe genommen werden.“ Spiritus, Testbenzin und Streichholz. Zip! Und weg ist der Grundig. Dada pur.
Auch hinsichtlich des Einmeß-Vorgangs am CF 5500 beweisen die Autoren ihre besondere Qualität: Die Bedienungsanleitung rät, zuerst eine 10 kHz-, dann die 400 Hz-Kalibrierung durchzuführen. Die KLANGBILD meint: „Wer diesen Recorder getreu der Bedienungsanleitung einmisst, verschenkt unnötig Qualität.“ Das von Grundig empfohlene Verfahren der Einmessung sei „schlichtweg falsch“. Die merkliche Folge: Nach Anleitung eingemessen erreichte der Grundig im Vergleichstest einen Platz im Mittelfeld, nach den Vorstellungen der KLANGBILD eingemessen, wurde er hingegen Testsieger im Vergleich der manuell einzumessenden Recorder!
Interessanterweise wies nur die KLANGBILD auf diesen unzureichenden Passus in der Gebrauchsanleitung hin. Wie hatten wohl die Tester anderer Magazine die Grundig-Decks getestet? Wie sind deren Ergebnisse zu bewerten?

Der Grundig erzeugt auf Knopfdruck wahlweise zwei monaurale Pegeltöne. Um eine Übersteuerung des 10kHz Testtons nach der Aufnahmeentzerrung zu vermeiden, liefert der RC-Generator einen um 20 dB geringeren Pegel, als den Bezugspegel von 580 mV. Mit dem Druck auf den Testknopf wird „sowohl der Eingang des Anzeigeverstärkers auf den Wiedergabezweig gelegt wie auch seine Eingangsempfindlichkeit um 20 dB erhöht und sein Frequenzgang linearisiert.
Die Testtöne werden nun auf die Kassette, die später für eine Aufnahme verwendet werden soll, kanalgetrennt aufgezeichnet, Hinterband abgetastet und ihr Pegel durch das Anzeigeinstrument kanalgetrennt abgebildet. Der Recorder schaltet dabei automatisch auf Hinterbandkontrolle um und den Dolby-Kreis ab, wenn ein Pegelton generiert wird.
Im Gegensatz zu der Einstellung bei tiefen Frequenzen (400 Hz) wirkt die 10 kHz-Einstellung nur im Hochtonbereich. Wenn vor dem Einmessen der hohen Frequenzen nicht dafür gesorgt wurde, das der 400 Hz-Ton vor der Aufnahme und vom Band gleich laut ist, dann wird dieser Fehler auch auf die hohen Frequenzen übertragen – das Einstellen wird damit zu einem Glücksspiel.“ (Klangbild)
Es sollte also zuerst der 400 Hz-Pegelton eingespielt und beide Stereo-Kanäle mit den kanalgetrennt ausgeführten, mit „400 Hz“ bezeichneten, Pegelreglern nach der Hinterband-Anzeige, für die beiden LED-Ketten des Aussteuerungsinstruments getrennt, auf jeweils knapp „0 dB / 100%“ justiert werden. Danach wird der gleiche Vorgang mit dem 10 kHz-Pegelton und den beiden mit „10 kHz“ bezeichneten Pegelstellen wiederholt. Weniger kompliziert, als mein Satzbau. Der KLANGBILD-Tester war der Meinung, zur Not ließe sich die Einstellung sogar mit „einer Hand“ vornehmen. Naja. Wenn's denn sein muß.

Eine Besonderheit des Grundig liegt auch darin, das er generell und für alle Bandsorten (Fe bzw. Me, Cr, FeCr) auf eine Wiedergabe-Entzerrung von 3180/70µs eingestellt ist. Auf diese Weise soll das Rauschverhalten von Typ I-Bändern günstiger werden. Wen das stört, der kann per Tasterdruck und Bandsorten-unabhängig auf 3180/120µs umstellen.

Die Eigenart des CF 5500-2 liegt in der Möglichkeit der Verwendung der damals neu standardisierten IEC Typ IV Reineisen-Bänder (Me). Vielleicht um einen zusätzlichen Knopf einzusparen, hat Grundig in dieser Serie 2 auf eine der bisher unterstützen Bandsorten verzichtet. Wie viele andere Hersteller auch. Nein, nicht auf Ferrochrom (Typ III), wie es fast alle anderen taten, sondern auf das Typ I Band (Fe)! Angeblich ging man davon aus, Normal-Bänder hätten keine Zukunft.
Die Empfehlung in der Bedienungsanleitung, beim Einsatz von Fe-Bändern die Bandsortenwahl auf FeCr einzustellen, ist laut STEREO nicht ausreichend: „Das Ergebnis ist aber nicht ganz zufriedenstellend, wie unsere Frequenzgangmessung zeigte. Selbst die Einmeßmöglichkeit nützt hier auf Grund der unterschiedlichen Entzerrung nichts.
Übrigens ist der CF 5500-2 der einzige Grundig ohne Fe-Schaltung. Seine kleinen Brüder der 5000er Reihe lassen sich teilweise auf vier Bandsorten einstellen.

[Bild: GrundigCF5500_09.jpg]

Aufgezeichnet.
Der Grundig mag Hochpegel und er mag Mikrofone als Quellen; ein Kippschalter erlaubt das Zuschalten des Mikrofon-Eingangs. Als echter Grundig besitzt er natürlich DIN-Buchsen, immerhin für den Anschluß an einen Verstärker getrennt nach der Spezifikation „Radio“ und „Monitor“. Die Radiobuchse entspricht dem klassischen Typ, mit dem das Signal sowohl ein- als auch aus dem Recorder ausgespielt werden kann, erweitert jedoch um die Funktion der Abschaltung des Ausgangs im Betriebszustand Aufnahme.
Ein- und Ausgang liegen zudem als Cinch-Buchsen in RCA-Norm vor.
Die Monitor-Buchse ermöglicht nach beiden Standards ausschließlich die Wiedergabe eines Signals und dient dem Anschluß an Verstärker nach internationalem Standard und der Hinterbandkontrolle an Konfigurationen, die dies erlauben.

Der Mikrofon-Eingang ist, typisch Grundig, ein Stereo-Typ mit zusätzlicher Stromversorgung über den Pin 6 für Elektret-Kondensator-Mikrofone. Nach Meinung der STEREO-Tester rausche er „etwas zu stark“.
In einem kaum herausgestellten Satz berichte ich jetzt über eine Revolution bei Grundig: Der CF 5500 kann Mikrofon- und Line-Eingänge nicht stufenlos mischen!

Da es sich bei dem Tonkopf des CF 5500 nun einmal um einen Typus mit in einem Gehäuse zusammengefaßten, getrennten Sprech- und Hörkopf-Systemen handelt, ermöglicht es die Hinterbandkontrolle, das zeitgleiche Abhören der aktuell laufenden Aufnahme vom Band, und damit die Kontrolle ihrer Güte. Natürlich funktioniert das auch mit Dolby. Dazu besitzt der Grundig eine getrennte Verstärkung, Entzerrung und einen eigenen Dolby-Kreis pro elektrischem Kopf-System.

Ist der Grundig für die verwendete Bandsorte kalibriert, so wird die Aufnahme mit Hilfe der Pausenfunktion vorbereitet und bei voll aufgedrehtem Master-Pegelregler die maximale Aussteuerung der beiden Kanäle vorgenommen. Selbst bei voll aufgezogenen Eingangspegelreglern mochte John Gilbert von THE GRAMMOPHONE kein zusätzliches Rauschen feststellen.
Auf Wunsch kann jetzt, bei Erhalt der absoluten Kanalgleichheit, mit dem Masterregler manuell ab- oder später wieder aufgeblendet werden. Wer sich des gleichmäßigen Drehens eines Pegelreglers nicht mächtig fühlt, der mag statt des großen Knopfes einen kleineren nutzen: Die Variable Ausblend Technik (VAT) ist als zusätzliche Funktion bei laufender Aufnahme auf die Aufnahme-Taste gelegt und wird bei erneutem Druck, drucksensitiv aktiviert. Umso intensiver gedrückt wird, desto schneller blendet der Grundig aus. Oder wieder ein. Nach „Stop“ ist der manuell vorgewählte Pegel wieder aktiv.

[Bild: GrundigCF5500_I13a.jpg]

Post Fading ermöglicht es, ein einmal bespieltes Band sequentiell zu löschen, zum Beispiel den nervigen Jingle des Senders oder eine versehentlich aufgezeichnete Verkehrsfunk-Nachricht. Dabei wirkt wiederum die Aufnahme-Taste in doppelter Funktion als drucksensitiver Pegelregler. Der Lösch-Effekt kann Hinterband kontrolliert werden.

Wer sich die manuelle Aussteuerung nicht zutraut oder die Aufnahme über einen externen Timer starten lassen will, der kann die Automatik aktivieren, die mit dem in Zusammenarbeit mit Siemens entwickelten Steuerchip SO 282 realisiert wurde.
Dessen Stellglied bildet zusammen mit einem Vorwiderstand einen pegelabhängigen Spannungsteiler. „Die Ansprechschwelle der Aussteuerungsautomatik wird so eingestellt, daß sich eine Stellgliedspannung von 30 mV ergibt. Die Ansprechzeit der Automatik für einen positiven Pegelsprung von 20 dB über Regelschwelle liegt bei 50 ms. Der Verstärkungsanstieg bei nachfolgender Pegelreduzierung und 20 dB beträgt ca. 0,1 dB/s.“ (TI 4/79)
Bei aktiver Automatik werden die Pegelregler für die Aussteuerung überbrückt, so daß die manuelle Voreinstellung von dem System vollständig mißachtet wird. Der Limiter hingegen verhindert lediglich das kurzzeitige Übersteuern durch einzelne, laute Passagen, indem er die Dynamik-Spitzen begrenzt, die Voreinstellung ansonsten aber nicht beeinflußt.
Als Zusatzfunktion wird der „Limiter“-Schalter im Automatikbetrieb für die Umschaltung des Automatik-Programms, von der Optimierung von Musik- auf Sprachaufzeichnungen, genutzt: „Für Sprachaufnahmen läßt sich der Verstärkungsanstieg um den Faktor 15 durch zusätzliches Drücken der Limiter-Taste beschleunigen.
Wie bei Grundig üblich, können Limiter und Automatik zur Laufzeit ein- oder abgeschaltet werden, ohne Störsignale oder Verzerrungen der laufenden Aufnahme zu erzeugen.

Eine Aufnahme kann mit oder ohne Dolby B Rauschunterdrückung durchgeführt und auch wieder abgespielt werden; ein zusätzlich schaltbarer MPX-Filter unterdrückt auf Wunsch den 19kHz UKW-Pilotton (Multiplex) bei der Aufnahme durch die generelle Beschneidung des Frequenzganges über 16 kHz.
Die Highcom-Rauschunterdrückung hat der CF 5500 im Gegensatz zu anderen, jüngeren Grundig-Recordern auch in der zweiten Serie nicht erhalten. Grundig meinte bei der Konzipierung der Serie 2, Highcom würde sich nicht durchsetzen.

Übrigens besitzt der Grundig auch einen Kopfhörer-Ausgang für 6,3 mm-Klinkenstecker, mit dem das Vor- oder Hinterbandsignal abgehört werden kann und „dessen Ausgangspegel mit einem Duplo-Lautstärkesteller mit mechanischer Rutschkupplung sowohl kanalweise getrennt wie auch parallel laufend verändert werden kann.
Der Poti verändert die Lautstärke natürlich unabhängig von dem Pegel der Ausgänge zum Verstärker, für den der CF5500 einen extra Summen-Stellknopf vorhält.


Die CF 5500er im Test.
Alles in allem war der CF5500 in Testbewertungen außerordentlich erfolgreich, was in der STEREOPLAY zu einer Einstufung in die Spitzenklasse Gruppe IV, in der STEREO in die „Spitzenklasse“ führte. Und das ohne Berücksichtigung der Fehler in der Anleitung für das Einmessen, möglicherweise also bei nicht optimaler Einstellung.
In der AUDIO fand die Klangqualität des CF 5500 eine Erwähnung im Fazit: Den beiden Spitzenreitern folge „eine Vierergruppe, bestehend aus Akai, Grundig, Hitachi und Saba (…) Allen diesen Recordern kann ein Klang bescheinigt werden, der für diese Preisklasse hervorragend ist. Der Unterschied beim Umschalten von Vor- auf Hinterband ist so minimal, das er sich eigentlich vernachlässigen läßt. ...
In ihrem ersten Test schoss die KLANGBILD: „Mit dem CF 5500 von Grundig bekommt man ein Kassettendeck mit außergewöhnlicher Ausstattung und guter Bedienbarkeit. An den Ein- und Ausblendmöglichkeiten dürften vor allem Dia- und Film-Vertoner interessiert sein. (…) ... es erreicht insgesamt 89 Punkte (Anm.: von 100) und die Note „sehr gut“.“ Insbesondere erfreute man sich an dem Frequenzgang, der sei bei CrO²-Bändern „erfreulich linear“ gewesen.
Im zweiten Test der KLANGBILD konnte sich der CF 5500-2, „der die Grenze zur absoluten Spitze markierte“, als Sieger in der Klasse der manuell einzumessenden Recorder durchsetzen: „Keiner der anderen Recorder schaffte mehr Kassetten im Toleranzbereich auszusteuern (…) Er ist damit ein Gerät, das sich wirklich universell auf jedes Kassettenband einstellen läßt und das dabei noch ein Maximum an Qualität aus allen drei (!) Bandsorten herausholt.“ Endergebnis: „Spitzenklasse“!
THE GRAMMOPHONE lobte den exzellenten Frequenzgang und die guten Gleichlaufwerte des CF 5500. Ein auf dem zum Lieferumfang gehörenden CrO²-Band aufgezeichneter 1kHz Testton, sei zwischen Anfang und Ende der Kassette maximal um weniger als 1Hz von dem originalen Signal des Generator-Tons abgewichen. Gilbert schloß seinen Bericht „Summing up, the Grundig CF5500 is an excellent recorder with facilities which will readily be appreciated by all purchasers and are not found on cheaper recorders
Die STEREOPLAY resümiert, der Grundig CF 5500-2 markiere im Hörtest mit CrO²-Bändern „...die Grenze zur absoluten Spitze“: Bei ihm sei „fast kein Unterschied mehr zum Original hörbar, das lediglich noch eine Spur luftiger und im Baß präsziser“ käme. Im Betrieb mit Reineisen-Band schaffe der Grundig dann den Sprung in die „Spitzenklasse“.
Die STEREO stufte das Laufwerk des CF 5500-2 nach seinen Messwerten in die „gehobene Mittelklasse“ ein und lobte die gute Hochlaufzeit und die schnelle Endabschaltung. Ein „gleichmäßiger Höhenabfall“ bei den Wiedergabe-Frequenzgängen trübe das Bild der sonst guten Reproduktion im Baßbereich mit nur geringer Baßwelligkeit. Interessanterweise sah das die KLANGBILD – bei korrekter Einmessung? - anders. Deren Testern fiel nach der Neu-Justierung des Tonkopfes die Höhenbetonung des Grundig auf! „Danach wurden mit den verschiedenen Bandsorten gute Frequenzgänge ermittelt, auch bei Dolby. Die leichte bis stärkere Betonung der Höhen bei den verschiedenen Bändern konnte mit der erwähnten Frequenzgangkorrektur sehr gut ausgeglichen werden“ Laut STEREO lägen die „Dynamikwerte ... ausnahmslos auf gehobenem Niveau. Auch die Empfindlichkeit der Eingänge zeigt ein gutes Bild.“ Insgesamt könne der Grundig „von der Ausstattung und der Bedienbarkeit als auch von den Meßwerten her sehr befriedigen“. Beispielsweise ein Revox B710 konnte sich in der Punktewertung der Tester nicht wirklich vom Grundig absetzen, er bot zwar bessere Laufwerks-Werte, erreichte aber nicht die Bewertung der Frequenzgänge des CF 5500-2, und wurde im Ergebnis gleichsam in die „Spitzenklasse“ eingestuft.


Selbstest
Was den Medizinern und Pharmakologen verboten ist, das geht unsereins trotz der Gefährdung der eigenen Gesundheit mutig an.
Als sie auf den Markt kamen, konnte ich kaum an mich halten und begann – entsprechend der Möglichkeiten eines Schülers mit einem Stück per anno – Grundigs 5000er zu kaufen: 1980 den V5000, 1981 den T5000, und als 1982 mein CN1000 abgelöst werden sollte, stand dann auch der CF5500 zur Dispositon.
Um es genau zu sagen, hatte ich bereits sehnsüchtig auf das Erscheinen seiner zweiten Generation gewartet, erhoffte ich doch eine Highcom-Version, die die HIFI-STEREOPHONIE bereits 1979 angekündigt hatte: „...Cassettendeck CF 5500, das nach Bedarf auch für Metallbänder und Highcom umgerüstet werden kann.“ So durchblätterte ich also unter dem Schultisch im Klassenzimmer das neueste HiFi-Magazin und stieß irgendwann auf einen Test in der STEREOPLAY (5/82), in dem ein Aiwa auf sich aufmerksam machte. Mit 1400 Mark nur unwesentlich teurer als die für den CF 5500-2 aufgerufenen 1200 Mark, dafür aber bereits mit vollautomatischem Einmess-Computer und Dolby C ausgestattet.
Meine Gesundheit gefährdete der Aiwa nur bedingt, wenn er mich schon kurz nach dem Auslaufen der halbjährigen Garantie immer wieder, und selbst bei schlechtestem Wetter, durch die halbe Stadt in die Spezialwerkstatt schickte. Seine eigene aber, mit großem Nachdruck, noch viel mehr. Heimweh muß ihn mehrfach zurück nach Japan getrieben haben, bis ich aufgab.

Dem Grundig wäre das nicht passiert. Nach nunmehr doch einigen Jahren „Vaterschaft“ über eine kleine Horde Fürther, kann ich mit gewissen Stolz resümieren, das keiner der propperen 5500er mich über die Maßen in Anspruch genommen hätte. Und wenn, dann, selbst für meine beschränkten Fähigkeiten, mit geringem Aufwand beherrschbar.

Kleine Probleme hat es gegeben. Jedoch eher in der Pubertät, als in den Babyjahren.
So neigen die Grundig gewissermaßen zur Depression: Selbstzerstörerisch zerhacken sie dann das Zahnrad für den Antrieb ihrer Wickelteller. Hätte ich früher einen besessen, dann hätte ich sicherlich ausprobieren können, ob dieses Verhalten aus einem Entzug von Aufmerksamkeit resultiert: Ähnlich wie Aras sich die Federn ausrupfen, wenn sie einsam sind, mögen gleich eine ganze Reihe von Grundig-Modellen auf einen schleichenden Schmiermittel-Entzug an den zur Geräuschvermeidung extra weich gehaltenen Zahnrädern reagieren.
Und auch manche LED-Anzeige verlischt; ein Altersgebrechen, das ebenfalls des öfteren die 5500er befällt.
Schließlich wissen manche CF5500-Eltern von abgenutzten oder sogar abgefallenen Schleifkontakten zu berichten. Der VAT-Schalter sei hier ganz besonders hinterlistig an Komplett-Ausfällen der Aufnahme-Funktion beteiligt, liegt er doch mitten in deren Schaltungsweg.

Tatsächlich kann ich kaum von relevanten Schäden berichten. Im Gegenteil erreichten mich, für ein Jubilaten von dreißig Jahren, ungewöhnlich viele Grundig CF 5500 in auch äußerlich sehr gutem Zustand. Mehr, als zum Beispiel ASC, die verbreitet schon in jungen Jahren gerne damit begonnen haben, ihre Lackierung abzustoßen. Punk?!

Der Alltagsbetrieb mit den großen Grundig stellt sich jedenfalls recht einfach da. Für mich immer sehr wichtig: Auch bei knapper Beleuchtung läßt sich jede Taste auch ohne Taschenlampe eindeutig finden.

Die Kalibrierung des Grundig geht schnell und einfach von der Hand. Der ASC verlangt mit seinem Drehstift mehr Aufmerksamkeit, obwohl ich nicht versuchen würde, den CF5500 mit einer Hand zu justieren, wie die KLANGBILD es für möglich hält. Der große Eumig läßt sich zwar schneller einstellen, weil er diese Möglichkeit nur für den 400Hz-Pegel kennt und auf eine zweite Justage verzichtet. Zugegebenermaßen ermöglichen ASC und Eumig das Einpegeln mit getrennten Reglern für verschiedene Bandsorten. Doch ist das in Zeiten, in denen es kaum noch neues Futter gibt, wirklich ein Vorteil, wo der von außen zugängliche Pegelregler doch eben die Möglichkeit der Kalibrierung auf jedes Kassetten-Individuum ermöglichen soll, und nicht nur auf Kassetten-Typen?

Unter den Druckknöpfen sind für mich die für Bandsortenwahl und der Monitor-Schalter die Wichtigsten. Da ich die Bandsorte zum Kassettenwechsel einstelle, ist die Lage und Ergonomie ihrer Bedienelemente von untergeordneter Bedeutung. Für Rechtshänder ist die Monitor-Taste, rechts neben einer Lücke zwischen Tastenblöcken, auch blind schnell und einfach auffindbar. Für Linkshänder mag das eine Zehntel-Sekunde länger dauern. Sicher finden tut man die Taste trotzdem problemlos. Den Kippschalter des Revox B710 finde ich viel gemeiner gelegen, befindet er sich doch unmittelbar neben dem gleich geformten Hauptschalter! Etwas zu weit nach links gegriffen und die Aufnahme ist zuende.

Die eigentliche Laufwerksbedienung gehört sicherlich nicht zu den hübschesten Funktionselementen des Grundig. Hier haben übrigens – ausgleichende Gerechtigkeit – Linkshänder die Zehntel Sekunde Vorteil. Ob Links- oder Rechtshänder, die sechs Tasten sind in ihrer Anordnung nicht nur einzig in der Recorderwelt, sondern gehören, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, zum Ergonomischten, was ich bislang gesehen habe! Im Gegensatz zu nebeneinander gelegenen Tasten sind die Wege zwischen ihnen viel kürzer; ich persönlich brauche viel seltener hinzuschauen, wo welche Taste ist, kann die Bedienhand aufgrund der unterschiedlichen Tastenhöhe sehr schnell zentrieren. Hier gefällt mir der Grundig sogar noch besser, als der Eumig, dessen Tasten zwar mechanisch eindeutiger sind, sich jedoch zu zu vielen gruppieren und, genau wie die ebenfalls im Block angeordneten Tasten des Thorens, sich nicht in dem Maße fühlbar voneinander abheben, wie die des Grundig. Der ist sogar den zeitgenössischen Akai mit ihren flächigen Tasten überlegen, die sich weit schlechter unterscheiden lassen, als die des CF 5500.

Wer Mikrofon und Hochpegeleingang mischen möchte, der ist mit dem Grundig nicht optimal bedient. Wer jedoch nur den Hochpegel-Eingang auszusteuern hat, der findet beim Grundig unter den Recordern auf meinem Haufen die besten Bedingungen vor, denn seine Konkurrenten stellen die Kanalgleichheit allesamt mit Hilfe hintereinander gelegenen Teilen des gleichen Drehknopfes ein, während der Grundig dazu zwei getrennte Knöpfe anbietet und folgerichtig, jedoch als einziger Europäer, über einen größenmäßig herausgehobenen Master-Pegelregler, für das Ein- und Ausblenden bei Erhalt der Kanalgleichheit, verfügt.

Die Kassette läßt sich beim Grundig schnell und einfach einlegen oder herausnehmen. Hier können Geräte mit sich öffnendem Fach nicht mithalten. Wer also schnell einmal bei laufender Live-Sendung die Kassette umdrehen muß, der verliert bei Direct-Load-Geräten am wenigsten kostbare Zeit. Am komfortabelsten ist in dieser Disziplin der ASC mit seiner ausgefeilten Laufwerks-Logik. Doch kommt der Grundig für mich dahinter auf Platz Zwei, weil ich beim Revox länger brauche, die richtigen Tasten der Laufwerksbedienung zu finden und die Wege länger sind.
Das Fehlen einer Lichtschranke, wie beim ASC, oder eines Zwangs-Stop-Schalters, wie bei Dual, als Absicherung gegen das Herausnehmen der Kassette im Betrieb, stört mich nicht. Bei Geräten mit Kassettenfach hinterfragt man solches Fehlen ja auch nicht.

Was die Ausstattung angeht, konkurriert er „mengenmäßig“ mit ASC und Eumig. Insbesondere in diesem Vergleich wird deutlich, welch unterschiedliche Zielgruppen die Geräte anvisieren. Wo der Grundig mit VAT, Aussteuerungs-Automatik, Limiter und Postfading punktet, bietet der ASC unter anderem eine geniale Laufwerkssteuerung, die Drehzahl-Feinregulierung, Highcom-Rauschunterdrückung und optional XLR-Anschlüsse, der Eumig wiederum Computer-Anschluß, optional Highcom und eine Reverb-Funktion als zusätzliche Merkmale, die den übrigen Mitbewerbern fehlen.

Und der Klang? Der Grundig gehört für mich zu der Klasse „über jeden Zweifel erhaben“. Ob Abweichungen der Klangqualität zwischen den von mir betriebenen Geräten in ihrer Konstruktion oder im Alter, in ihrer Kalibrierung oder in der verwendeten Kassette zu suchen sind, ist kaum nachzuvollziehen und im Alltagsbetrieb sowieso egal. Da geht es eher um Ohren, um Quellmaterial, um Lautsprecher und um deren Aufstellung. Nicht die des Quellmaterials, sondern um die Aufstellung der Lautsprecherboxen, die bei fast jedem unserer Mitleser kaum als optimal zu bezeichnen sein dürfte.
Zeitgenössische Tester hätten den Grundig, absolut gesehen, hinter den ASC AS3000 und Eumig FL-1000µP, etwa gleichauf oder knapp hinter Revox B710 und Tandberg TCD 440a, jedoch vor Philips N5758 und Thorens PC650 eingeordnet. Auch vor einem Dual C844. Preislich lag er innerhalb dieses Testfeldes zweifellos im unteren Bereich, zum Schluß seiner Produktion mit knapp 800 Mark sogar an dessen Ende!
Was die Verarbeitung angeht, braucht er sich selbst hinter den Topmodellen kaum zu verstecken!

Auch wenn der Grundig nach den Gewohnheiten der einheimischen Kundschaft geformt worden war, so sah er sich doch eben auf diesem einheimischen Markt einer starken Konkurrenz importierter Produkte gegenüber.
In die Achtziger Jahre hinein begleiteten ihn zum Beispiel ein Nakamichi 581, 682 oder Alpage AL-300, der in verschiedenen Versionen auf dem deutschen Markt zu haben gewesen war; bei Philips markierte der Alpage das Topmodell im Programm. Beide mußten teurer bezahlt werden, als der Grundig. Der Alpine ähnelt dem Fürhter scheinbar am deutlichsten, hat ihm aber nicht wirklich etwas voraus. Tatsächlich zeigt sich der Grundig innen wie außen ergonomischer konzipiert. Der Nakamichi bot mit seinem ein Drittel höheren Neupreis Dual Capstan Antrieb und von außen einstellbare Tonköpfe. Für wen das nicht kaufentscheidend war, der fand beim Fürther die umfangreichere Ausstattung und bessere Ergonomie vor.
Und auch die teureren Konkurrenten der zweiten.Generation, zum Beispiel der Akai GX-F71 oder mein früherer Aiwa AD-3800E hatten dem inzwischen in die Jahre gekommenen Grundig nicht so viel voraus, wie man denken könnte. Den luxuriösen Einmeßcomputer, die bessere Aussteuerungsanzeige und Dolby C konnten sie auf der Habenseite verbuchen. Ergonomie, Standfestigkeit und Servicefreundlichkeit sprachen noch immer für den Grundig.

In meinem Türmchen zeitgenössischer europäischer 3-Kopf-Tapedecks ist der Grundig der kleinste Recorder und wirkt im direkten Vergleich, nicht zuletzt deswegen als der Eleganteste, zumindest als der Schnittigste.
Dreißig Jahre CF5500 haben mich gelehrt, das er nicht das perfekte Tapedeck ist. Doch das sind die anderen auch nicht. Auch kein Nakamichi, Akai oder Alpine.
Typische Alterungserscheinungen sind das zerbröselnde Zwischenrad und eine verlöschende LED-Anzeige. Na und? Reißende Riemen und kratzende Regler sind ebenfalls Alterungserscheinungen, mit denen sich nicht nur der Grundig herumschlagen muß. Tatsächlich haben all die 5000er Grundig, die mir bislang unter die unkundigen Finger gekommen sind, vergleichsweise wenige schwerwiegende Fehler gezeigt und waren vergleichsweise gut für die Überholung zugänglich. Glückwunsch Grundig!


I, robot
Und nun ein bisschen Technik.
Da ich von dem, was ich im Folgenden geschrieben habe, kaum etwas verstehe, fühlt Euch bitte aufgefordert, mit wachem (Ha!) Geist zu lesen und zu korrigieren.
Das Suchspiel heißt: Wer findet den (die) Fehler. Zu gewinnen gibt’s ein frisches Würstchen, wenn ich mal wieder eines öffentlich grille (Forenmitglieder werden Euch abraten), oder ein gebrauchtes, falls nicht. Natürlich bei Selbstabholung von meinem Grill, wo immer der dann steht.

[Bild: GrundigCF5500_I22a.jpg]

Triebtäter
Das Laufwerk des CF 5500 war eine Entwicklung des eigenen, etwa 45 Mann starken Labors, in dem schon die Tonbandgeräte von Grundig entstanden waren.
Der Antrieb ist auf einer Edelstahlplatte aufgebaut, die von innen an das Chassis geschraubt ist, jedoch ohne viel Aufwand komplett entnommen werden kann. Design und Anschlüsse sind zwischen den Serien geringfügig verändert worden, so daß die Antriebsblöcke nicht einmal innerhalb der ersten Serie ausgetauscht werden können.

[Bild: GrundigCF5500_I20a.jpg]

Erkennbare Unterschiede bilden für mich die unterschiedliche Kabelführung zwischen erster und zweiter Serie, sowie eine Abweichung in der oberen Kassettenhalterung: Das mir vorliegende älteste Gerät (#11971, Herstellungsdatum des Wickelmotors 11/79) besitzt eine zentrale Federklemme als Kassettenhalterung am oberen Rand und ein über den Wickelmotor gezogenes, fast dreieckiges Schutzblech. Ein CF 5500 (#17848) mit gleicher Motor-Datierung verfügt, genau wie ein CF 5500-2 (#14692) mit Motordatierung 9/80, über zwei Federklemmen am oberen Rand, was sich auch in einer veränderten Lochung der Frontplatte darstellt, verzichtet dafür auf das dreieckige Blech. Interessanterweise hat ein vermeintlich jüngerer CF5500 (#21551) wiederum nur eine Federklemme.

[Bild: GrundigCF5500_05.jpg]

Dem CF5500 haben seine Schöpfer zwei Motoren spendiert. Nicht etwa der eine für den Antrieb, der andere für das Zählwerk – wozu war noch gleich der vierte Motor bei Revox gut? - sondern stattdessen einen Gleichstrommotor mit eisenlosem Läufer (#39720-071.97, ebenfalls im MCF500 eingesetzt) des Schweizer Herstellers Maxon ("Max Sohn", gemeint ist der Sohn von Max Braun) (DC-Motor 2023.911-00.101.01) für den Antrieb beider Wickelteller und einen PLL-geregelten Tachomotor von Sankyo (?) (#39720-075.97) für den der Tonwelle.

[Bild: GrundigCF5500_I24a.jpg]

Hinter der Welle des Capstan-Antriebs sitzt eine Schwungscheibe, die über einen Flachriemen (#39721-516.00, identisch für den MCF500) durch den Quarz-stabilisierter Gleichstrommotor angetrieben wird.
Die Verwendung der Schwingungen eines Quarzes als Referenz für die Kontrolle und Nachsteuerung der Drehzahl des Motors bedeutet, das diese nicht manuell verändert werden darf - zumindest nicht, bis dem Steuerchip des Grundig ausreichend Rechenleistung zur Verfügung stünde - , die effektive Geschwindigkeit des Capstan also mechanisch auf dem Wege der Kraftübertragung eingestellt werden muss. Dies geschieht bei den CF5500 durch ein in seinem Außendurchmesser veränderbares Motorritzel.

[Bild: GrundigCF5500_I23a.jpg]

Die Schwungscheibe der Tonwelle ist Riemen-getrieben. Der hier verbaute Flachriemen ist knapp 4 mm breit und die Fadenlänge über Welle und Schwungmasse beträgt 190 mm, so daß ein Riemen von etwa 170 mm Länge passen müsste.

[Bild: GrundigCF5500_I25a.jpg]

Die Wickelteller sind Zahnrad-getrieben: Auf der Welle des über eine Brückenschaltung in beide Richtungen ansteuerbaren, Servo-gesteuerten Wickelmotors sitzt ein Schwenkhebel. Dieser trägt auf der dem Drehpunkt abgewandten Seite ein Zahnrad. Im Betrieb dreht die Fliehkraft den Schwenkhebel entsprechend der Laufrichtung der Motorwelle und führt damit automatisch das Zahnrad an den Zahnkranz des zur angesteuerten Laufrichtung passenden Wickeltellers heran. Der Kraftschluß ist gegeben. Der Anschlag des Schwenkhebels begrenzt die Eintauchtiefe des Rades in den Zahnkranz. In Ruhe- oder Betriebsposition bleibt das Zwischenrad im Zahnkranz der Wickelachse eingetaucht, solange, bis eine andere Laufrichtung angewählt wird.

Das Zählwerk erhält seine Ansteuerung durch einen optoelektronischen Impulsgeber am linken Wickelteller. „Diese Lichtschranke setzt sich zusammen aus einer Infrarotdiode unter dem Lichtkeil und einem Fototransistor unter dem gelochten Zahnkranz des Wickeltellers.“ Die Information der Bewegungsrichtung wird von der Steuerlogik über die Aussteuerung des Wickelmotors geliefert.
Übrigens entdeckte ein Bastler, das Grundig in den beiden Serien unterschiedliche IC-Bausteine für die Anzeige verwendet zu haben scheint: Im CF5500 einen 28 Pin IC Ferranti ZN1040E, in der Serie 2 den gleichen 20 Pin IC MM5454N, der auch in den MCF500 und MCF600 seinen Dienst tun soll. Ich habe das nicht überprüft, soll heißen, die Pins nicht nachgezählt! Was jedoch offensichtlich scheint: Der CF5500 zeigt immer drei Stellen, der CF5500-2 dagegen immer nur die nicht-0-Stellen an, die Zehner und Hunderter also immer nur dann, wenn diese einen Wert haben.

[Bild: GrundigCF5500_I08a.jpg]

Der Kopfträger ist auf vier Stahlkugeln gelagert. Der Umlenkhebel eines Tauchankermagneten (Harting #08 23431 1782 109) bringt ihn im Befehlszustand „Pause“ in Startposition. Dabei verbleibt die Andruckrolle 1,2mm von der Capstanwelle entfernt und eine vorgespannte Schenkelfeder bremst den linken Wickelteller um den benötigten Abwickel-Bandzug herzustellen. Aus der Pausenstellung heraus schwenkt ein Klappankermagnet über einen Umlenkhebel die Andruckrolle in Betriebsposition an den Capstanantrieb heran. Zwischen Magnet und Hebel ist ein Andruckstößel gelegen, der von einer über einen Überhubschieber vorgespannten Zugfeder gezogen, kontinuierlich die Andruckrolle gegen die Capstanwelle drückt.
Das Alps-Doppelkopfsystem (#39511-848.97, H913 in der Serie 1 bzw. K060 in Serie 2) ist gegen versehentliches Einlegen der Kassette im Betriebszustand „Start“ durch einen Bügel gesichert.

Sämtliche Laufwerksfunktionen, dazu Memory, lassen sich über eine kabelgebundene Fernbedienung schalten, die lediglich „... die entsprechenden Steuerkontakte ... gegen Masse“ kurzschließt, um die Funktion auszulösen. Der Grundig besitzt am Heck gleich zwei Buchsen für diese Fernsteuerung.

Da die auch elektrisch getrennten Aufnahme- und Wiedergabesysteme in einem Abstand von nur 3,4mm in ein gemeinsames Kopfgehäuse mit glasverschmolzenen Ferritkernen eingebaut sind, ist ihre Lage zum Bandmaterial innerhalb der Bandführung nahezu identisch und entfällt jedweder Bedarf zur relativen Kalibrierung zwischen den Systemen. In einem Gehäuse zusammengefasst, passen die Systeme in die eine, nach dem Standard dafür vorgesehene Aussparung im Gehäuse der Compact Cassette, so daß der dort gelegene Feder-gelagerte Filzblock für einen stabilen Gegendruck und damit für den sicheren Band-Kopf-Kontakt gleichzeitig beider Systeme sorgen könnte. Die Notwendigkeit, einen Dual-Capstan-Antrieb einzusetzen, wie er für die Bandstraffung bei 3-Kopf-Recordern mit Köpfen in getrennten Gehäusen notwendig gewesen war, entfällt damit. Den Bandzug zu optimieren hilft auch der hochglanzpolierte Kopfspiegel, der gleichsam den Reibungswiderstand reduzieren und somit den Abrieb vom Band und das Einschleifen einer Laufspur in den Kopfspiegel verringern helfen soll.
Zudem hatte Grundig zusätzlich auch für den Löschkopf (#39501-010.08, ebenfalls im MCF500 eingesetzt) eine Lösung für die Optimierung des Band-Kopf-Kontakts gefunden: Der schwenkbar gelagerte Löschkopf liegt federnd auf einem mit einem Filzpuffer ummantelten Kunststoffbolzen, der ihn gegen das Band drückt und der durch die zusätzliche Federwirkung des Puffers, insbesondere beim Übergang des Laufwerks in die Position „Start“, ein kurzzeitiges Abheben des Bandes vom Löschkopf verhindern soll. Zugegebenermaßen dürfte der Federweg im Teil-Millimeterbereich liegen und sich im Leben des Grundig zudem reduzieren, also keine wirklich relevante Funktion erzielen. Meine These.
Im Ergebnis stellte die KLANGBILD in ihrem Test fest, das im Band-Kopf-Kontakt eine kleine Unzulänglichkeit des Grundig liegt: „Bei sonst insgesamt guten technischen Daten war nur der mäßige Band-Kopf-Kontakt zu bemängeln.“ Dies auch noch in der zweiten Serie, wie die diesbezügliche Bewertung „mäßig“ der STEREO im Jahre 1982 belegt. Immerhin kam die STEREO zu dem Schluß, das zumindest der Tonkopf von „sehr guter Qualität“ sein müsse, weil bei der Überprüfung des „Frequenzbereich nach oben“ sogar ihr „Meßgerät passen mußte“.


Kauderwelsch
Das Eingangssignal aller drei Eingangsbuchsen „gelangt über den Radio/Mikro-Schalter zum Eingangsverstärker, dessen Verstärkung sich durch eine Spannungsgegenkopplung auf die Ausgangsimpedanz der Signalquelle dem angebotenen Pegel anpaßt.“ Damit werde eine „optimale Rauschanpassung bei Aufnahme über die Radiobuchsen erreicht und Frequenzgangsbeschneidungen durch Kabelkapazitäten vermieden.
Im Internet (siehe Linkliste zum Grundig-Forum) findet man allerdings den Hinweis, die niedrige Impedanz der Anschlüsse verleite den Grundig zu einer Höhenabsenkung, je länger und schlechter das angeschlossene Kabel sei. Mit dieser Impedanz und der daraus resultierenden Eigenart scheint der Grundig nicht allein http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7136.
Von dem Eingangsverstärker wird das Signal zu den Vorpegelreglern und dem Masterpegelsteller geleitet. Parallel dazu liegt der Automatik-IC SO282 (…), dessen Stellglied bei Manuell-Betrieb hochohmig geschaltet ist“, während im Automatik-Betrieb die Pegelregler für die manuelle Aussteuerung überbrückt sind.
Die getrennten Aufnahme- und Wiedergabeverstärker sorgen dafür, daß „das jeweilige Eingangssignal bis zum Vor-/Hinterbandschalter auf den gemeinsamen Pegel von 580 mV (bezogen auf einen Bandfluß von 200 nWb/m)“ angehoben wird. Dieser entspricht am Aussteuerungsinstrument der 0 dB-Stellung „100%“, wobei „die zur Aufnahmeentzerrung notwendige Höhenanhebung … durch eine frequenzabhängige Gegenkopplung im Anzeigenverstärker zum Teil berücksichtigt“ wird. Das Signal, welches der RC-Generator ausgibt, ist um 20 dB gedämpft, damit nach der Aufnahmeentzerrung keine Übersteuerung des 10kHz Testsignals auftritt; dementsprechend „wird durch den Testschalter sowohl der Eingang des Anzeigenverstärkers auf den Wiedergabezweig gelegt, wie auch seine Eingangsempfindlichkeit und 20 dB erhöht und seine Frequenz linearisiert.

Hinter dem Aussteuerungssystem wird das Signal zu der Eingangsstufe des Dolby-Kreises geleitet, in der sich zudem das MPX-Filter befindet. Der Kompressor wird abgeschaltet, wenn ein Gleichspannungspotential aufgebaut ist, das ebenso beim manuellen Abschalten gebildet wird, wie vom Tongenerator während der Kalibrierung.
Mit dem Abschalten des Eingangs der Dolby-NR-Stufe durch einen Schalttransistor im Betriebszustand „Wiedergabe“, verhindert Grundig zudem die „Rückkopplung des Wiedergabesignals über ein an die Radiobuchse angeschlossenes Rundfunkgerät, den Aufnahmeverstärker und die Schaltkapazität des Vorbandschalters“.

Der Signalweg führt hinter dem Dolby-IC zu den Schaltern für das Einschleifen des Testsignals des RC-Generators, weiter in ein „umschaltbares passives Netzwerk zur bandsortenabhängigen Entzerrung“, über den „VAT-Schalter, den Kopfstrom- und den 400Hz-Kalibriersteller zum Aufsprechverstärker, der in seiner Gegenkopplung die bandsortenunabhängige Aufnahmeentzerrung beinhaltet.
Der Aufnahmekopf ist über einen elektronischen Umschalter angeschlossen, der ihn im Betriebszustand „Wiedergabe“ gegen Masse kurzschließt. Bei der Verwendung einer gegen Löschen geschützten Kassette wird die „Steuerlogik des Gerätes gegen den Record-Befehl verriegelt“ und gleichzeitig ein in der Stromversorgung des HF-Oszillators liegender Stelltransistor gesperrt.

Nachdem ein gegen Masse gelegener Schalttransistor am Ausgang des Wiedergabeverstärkers, durch den Start/Pause-Magneten gesteuert, im Wiedergabebetrieb den Signalweg freigegeben hat, wird das Sprechsignal hinter dem Wiedergabekopf auf 30 mV verstärkt und auf linearen Frequenzgang entzerrt. „Die Höhenanhebung erfolgt durch Resonanzabstimmung mit Hilfe zweier Kondensatoren parallel zum Wiedergabekopf.
Nach dem Verstärker gelangt das Signal in den Dolby-Expander. Der Eingangsverstärker des Dolby-Schaltkreises verfügt über einen HF-Filter, dessen Aufgabe es ist, möglicherweise wegen der geringen Übersprechungsdämpfung des Doppelkopfes in das Signal eingestreute Vormagnetisierungsanteile, zu unterdrücken.
Die nächste Station ist der Hinterband-Schalter, von dem das Signal parallel in den Kopfhörerverstärker, in die Monitor- und in die Line-Out-Buchse, sowie in die Radiobuchse geleitet wird. „Der Ausgang der Radiobuchse ist zum Monitorausgang hin über einen Schalttransistor entkoppelt, der nur bei der Betriebsart Wiedergabe-Start das Ausgangssignal zur Radiobuchse weiterleitet.

Technische Daten Grundig CF-5500:
Mikrofon-Eingang: >= 2x 1mV/10kOhm (Empfindlichkeit/Widerstand) bzw. 2,10/2,25mV (li/re mit Maxell UDXL II)² bzw. max. Eingangsspannung 1,4 mV / 12 kOhm (100mV)³
Line-Eingang: >= 2x 0,1mV/1MOhm (Empfindlichkeit/Widerstand) bzw. 185,0/190,0 mV (li/re mit Maxell UDXL II)² bzw. 130mV / 1MOhm (> 12V)³
Radio-Eingang: >= 2x 5mV/50kOhm (Empfindlichkeit/Widerstand) bzw. 1,5 mV / 10 kOhm (185 mV)³
Ausgang (Ausgangsspannung/Ausgangswiderstand): 2x 0,2mV...2V regelbar bzw. Line: max. 225 mV / 14 kOhm³, DIN max. 225 mV / 14 kOhm³, Kopfhörer: 2x 4V / 150 Ohm bzw. max. 1,4 V / 400 Ohm (4,9 mW)³ bzw. 3150/2950 mV (li/re mit Maxell UDXL II)²
Pegeldifferenz Vor-/Hinter Band: 0 dB³
Übertragungsbereich bei Fe, Cr und FeCr: 25-18.000 Hz (DIN 45511)
Übertragungsbereich nach Justage (Cr): Aufnahme/Wiedergabe ohne Dolby (-3 dB) 20 Hz … 20 kHz, mit Dolby (-3 dB) dto.³
Mono-Frequenzgang ohne Dolby vor Justage (Cr) zw. 31,5 Hz und 1,5 kHz -6 dB³
Klirrfaktor bei 0 dB-Anzeige mit FeCr-Band: 1%
Übersprechdämpfung: 35 dB (1kHz), bei 333 Hz 39 dB³, bei 10 kHz 23 dB³
Löschdämfung (333 Hz): 73 dB³
Geräuschspannungsabstand nach DIN 45405 (ohne/mit Dolby B): Fe: 61/67 dB, Cr: 60/67 dB, FeCr: 61/67 dB bzw. 63/70 dB bzw. -/67 dB³
Fremdspannungsabstand (li/re): 56/57 dB mit Dolby² (59 dB³), 53/54 dB ohne Dolby² bzw. ohne/mit Dolby bei FeCr-Band: 58/61 dB
Höhendynamik (li/re): 45/45 dB mit Dolby², 42/43 dB ohne Dolby² bzw. bei 10 kHz (ohne Dolby): 48 dB³
Tiefendynamik bei 60 Hz (ohne Dolby): 50 dB³
Nebensprechdämpfung zwischen den Eingängen: >= 70 dB
Gleichlaufschwankungen nach DIN 45507: <= +/- 0,12%, linear: 0,20%², bewertet: 0,07%²
Bandgeschwindigkeitsdrift: +/- 0,2%
Tonhöhenschwankungen: Wiedergabe 0,075%³, Aufnahme/Wiedergabe: 0,077%³
Abweichungen von der Sollgeschwindigkeit: 0,0%², -0,1%³
Instrumente (entzerrt): Anstiegszeit: 100ms³, Rücklaufzeit: 2,5 s³, Vorlauf bei 333 Hz + 3 dB³, bei 10 kHz + 4 dB³
Band/Kopf-Kontakt: mäßig³
Azimuth-Justage: gut³
Umspulzeit: C90: 90s², C60: 60s³
Maße: 450 x 112 x 300/330 mm, Gewicht: 8 kg
Preis: um 1050 Mark²
(Quelle: Grundig Service 1980/Prospekt 1981, Audio 4/81², Klangbild 5/80³)

Technische Daten Grundig CN5500-2:
Übertragungsbereich: 20 bis 20.000 Hz²
Gleichlauf (linear/nach DIN) Aufnahme-Wiedergabe: 0,26%/0,095%, Bewertet als: obere (4/10)/einfache (7/10) Mittelklasse, <= +/-0,12%²
Drehzahl-Abweichung vom Sollwert: 0,35%, Schlupf: 0,1%, bewertet als nahezu Spitzenklasse (9/10)
Endabschaltung innerhalb 1s, bewertet als nahezu Spitzenklasse (9/10)
Hochlaufzeit aus Pausenstellung: 0,25s
Umspulzeit für C60: 85s
Fremdspannungsabstand (ohne/mit NR über Line): Fe: ./., Cr: 55/59,5 dB, FeCr: 59,5/63 dB, Me: 56/60 dB
Geräuschspannungsabstand (ohne/mit NR über Line): Fe: ./., Cr: 58/66 dB, 59/66 dB², FeCr: 63/70,5 dB, 62/69 dB², Me: 59,5/67 dB, 62/69 dB²
Höhendynamik (ohne/mit NR über Line): Fe: ./., Cr: 50,5/58 dB, FeCr: 48/54 dB, Me: 53,5/61 dB
Die Dynamikwerte wurden als Mittelklasse (5/10 bei Me) bzw. obere Mittelklasse (7/10 bei Cr, FeCr) bewertet, der Aufnahme-Wiedergabe-Frequenzgang für Cr: Spitzenklasse (10/10), FeCr: oberste Mittelklasse (8/10) und Me: nahezu Spitzenklasse (9/10)
Aussteuerungs-Hinweis (Vorband): Cr: max. +3 dB, FeCr: max. 0 dB, Me: max. +2 dB
Fremdwiedergabe: Wiedergabefrequenzgänge Fe und Cr bewertet als knapp Mittelklasse (4/10), Höhenverlust bei Mono-Wiedergabe bewertet als nahezu Spitzenklasse (9/10), Azimutkonstanz bewertet als Spitzenklasse (10/10)
Übersprechungsdämpfung Stereo 1kHz/8kHz: 32/24 dB, Bewertet als untere Mittelklasse (3/10), 35 dB (1kHz)²
Nebensprechdämpfung zwischen den Eingängen: >= 70 dB²
max. Gleichlauffehler des Aussteuerungssteller: 0 dB, bewertet als Spitzenklasse (10/10)
Eingänge (Empfindlichkeit/Impedanz): Line: 68 mV/360kOhm, DIN: 0,2µA/11,5kOhm, Mikro: 1,8mV/15,5kOhm, bewertet als angehende Spitzenklasse (8/10)
Vorband-Rauschabstand: DIN 77 dB, Mikro: 66 dB, bewertet als Mittelklasse (6/10)
Ausgangsspannung bei Bezugspegel: Line: 2,25V, DIN: 22V
Ausgangsimpedanz: Line: 14,5kOhm, DIN 15,5kOhm
Aussteuerungsinstrumente: Einschwingzeit ca. 30ms, Frequenzgang 10kHz:1kHz: +7 dB
Qualitätsstufe: Spitzenklasse (9/10)
Quelle: STEREO Cassettendeck-Handbuch 2/82, Grundig Prospekt 1981²

Der CF5500 debütierte auf der Funktausstellung im Herbst 1979. Schon im Katalog Grundig High Fidelity (Druckdatum 8/80) teilte er sich den Platz mit der zweiten Serie CF 5500-2. Die stand bereits im HiFi Geräte-Programm 81/82 allein. In dem im Sommer 1982 gedruckten Katalog 82/83 war die 100mm-Serie, so auch der CF5500, nicht mehr präsent.
Übrigens scheint man im Hause STEREO im Jahre 1980 davon ausgegangen zu sein, dem CF 5500 solle ein CF 6000 folgen; zumindest ist der im Testjahrbuch 80/81 im Kontext eines Berichtes „Welche Cassette paßt zu welchem Recorder?“ in einer Marktübersicht als Gerät mit manueller Einmeß-Möglichkeit erwähnt; zumindest über Letztere verfügte der SCF 6000 im Gegensatz zum SCF6200 mit BIAS-Regler, nicht.

Fortsetzung folgt:
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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[Kein Betreff] - von Matthias M - 15.03.2010, 14:22
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