GX265 - merkwürdiger Fehler
#1
Hallo!

An meiner GX265 habe ich einen äusserst merkwürdigen
Fehler: Nach ca. 1-2 Std. Betrieb bleibt der Capstanmotor
plötzlich stehen, Schnellspulen geht aber noch.
Danach muss man die Maschine mehrere Tage unbenutzt
stehen lassen, dann geht sie wieder (...für 1-2 Std.), danach
wieder das Gleiche. Dabei ist auffällig, dass die Ruhepause
einige Tage betragen muss (2 oder 3 Tage sind noch nicht
genug). Der Fehler tritt in beiden Laufrichtungen auf.
Ich dachte schon an das Hauptrelais das ich dann
ausbaute - ist aber alles ok, kein Kontaktfestbrennen oder
sonst was - es schaltet einwandfrei. Ein weiterer Kandidat
könnte der Motorkondensator sein aber nach der Ruhepause
ist von Anlaufschwächeln keine Spur - der Motor zieht direkt
kräftig an. Könnte es trotzdem der Motorkondensator sein?
(Gibt es solche Selbstheilungseffekte?)

Bevor ich jetzt diese, nicht gerade Service-freundlich aufgebaute,
Kiste komplett zerlege, die Frage ans Forum: wem kommt so
ein Fehler bekannt vor und könnte Hinweise zur "zielgerichteten
Ergreifung des Täters" geben?

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#2
Hallo Peter,

so wie Du schreibst, scheint nur der Capstanmotor betroffen zu sein. Ich würde mir mal die Steuerung (Platine) des Motors genauer ansehen. Könnte ein "thermischer Fehler" sein, ein Riss in der Platine oder eine kalte Lötstelle sind Dinge, die mir so auf die Schnelle einfallen ohne das ich die GX265 genauer kenne.
Wenn Du optisch nichts siehst hilft nur messen. Ein Fön simuliert dabei die Wärme, die ansonsten beim Betrieb entsteht.

Gruß
Jürgen
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#3
Hallo,

die Steuerplatine habe ich auch schon unter die Lupe genommen und
einige, mir verdächtig erscheinende, Lötpunkte nachgelötet. Das muss
natürlich noch nichts heissen...
Was mich nur so stutzig macht, ist der Umstand dieser extrem langen
"Erholzeit". Schaltet man das Gerät nach 3 Tagen Stillstand (=Abkühlung)
wieder ein, tut es noch nichts. Wartet man eine Woche (!!!), läuft sie wieder.

Wie auch immer... ...dann werde ich mal Fön und Kältespray zum Einsatz
bringen. Das mit dem Messen ist bei der 265er näml. so eine Sache: die
meisten Baugruppen sind sehr schlecht zugänglich. Man muss das Chassis
fast komplett zerlegen, dann etliche Leitungen ablöten, bis man an die
Platinen kommt, und dann natürlich die Leitungen an der ausgebauten
Platine wieder anlöten (damit es was zu messen gibt). Die so ausgebauten
Platinen gilt es natürlich in diesem "fliegenden Zustand" sicher zu fixieren,
ohne dass es knallt - das ist alles ein ziemlicher Aufwand.
Aber Jammern hilft wohl nichts...

Gruss
Peter
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#4
Zitat:PeZett postete
Was mich nur so stutzig macht, ist der Umstand dieser extrem langen
"Erholzeit". Schaltet man das Gerät nach 3 Tagen Stillstand (=Abkühlung)
wieder ein, tut es noch nichts. Wartet man eine Woche (!!!), läuft sie wieder.
Das gleiche Phänomen hätte ich mal bei einer Festplatte. Ich hab' mich auch immer gefragt, wie das zu erklären ist, und außer einer Ladung in einem Kondensator, die sich aus irgendwelchen Gründen nur sehr langsam abbaut, ist mir (mit sehr überschaubarem Elektronikwissen) nichts eingefallen.
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#5
@Timo

...ein "krummer" Entladekreis eines Kondensators erscheint mir auch
im Moment noch d. Wahrscheinlichste. Immerhin: 5-7 Tage Erholzeit!
Das kann eigentl. kein termisches Problem sein.

Hier übrigens für Interessierte einmal der "aufgeräumte Spaghetti-Aufbau"
der GX265.

[Bild: gx265.jpg]


Da kommt Bastel-Freude auf.

Gruss
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#6
Wie siehts aus schon weiter gekommen? Dauerts bei offenem Gerät genauso lange bis es ausfällt und wieder funktioniert?
1 Woche Entladezeit das muss ja ein grosser Kondensator sein, also Verdacht Motorkondensator.
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#7
Hallo,

....der Motorkondensator ist es definitiv nicht - den habe ich
schon getauscht, ohne Erfolg.
Es sind höchstwahrscheinlich die bipolaren Kondensator-Wiederstand-Kombis
auf der Motorsteuerplatine. Mangels Zeit und passendem Ersatzteil bin ich da
aber noch nicht weiter.
Sobald es Neues gibt, werde ich berichten.

Gruss
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#8
@Interessierte...

...da war doch noch was...

Ich habe mich dann doch noch (vor Weihnachten) hingesetzt
und bin den üblichen Verdächtigen (s.o.) zu Leibe gerückt.
Auf dem Board NE1048 die CR1 bis CR4 getauscht und siehe
da... ...kaum macht man es richtig, geht´s.
Die Gute läuft wieder durch! Bei Gelegenheit geht´s
noch ein bischen ans Messen und Einstellen und dann
ham´wir wieder mehr Freude dran.

Gruss

Peter
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#9
Das scheint ja öfter vorzukommen...was hast denn als Ersatz genommen? Mit dem Widerstand dabei kriegt man das neu? Schlachtplatte? Spark Quencher ist übrigens der englische Fachbegriff.
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#10
Moin, also, wenn es nicht der Motorkondensator ist, den Du ja schon getauscht hast, dann hätte ich da einen ganz anderen Verdächtigen: Die Motorlager des Capstans, Lager können bei Defekt festgehen und brauchen dann wirklich extrem lange, ehe sie sich wieder bewegen lassen. Hast Du denn irgendwelche Geräusche vor dem Aussetzen des Capstans gehört oder macht er das völlig geräuschlos ?

Gruß Lothar
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#11
Zitat:kaiman_215 postete
Das scheint ja öfter vorzukommen...was hast denn als Ersatz genommen? Mit dem Widerstand dabei kriegt man das neu? Schlachtplatte? ...
Hallo,

also in NEU gibt es sowas m.E. nicht mehr. Ein Kondensator (mit ausreichend
hoher Spannungsfestigkeit...) und ein belastbarer Widerstand in Serie
tun es auch. Platz genug ist da...

@Lothar,

...das Capstanlager ist meiner Meinung nach in Ordnung - auch nach
Auftreten des Fehlers war die Welle ja leichtgängig.
Es ist definitiv, wie ich schrieb: vor dem CR1-4 Tausch blieb
der Antrieb nach 1-2 Stunden stehen. Jetzt läuft die Maschine
wieder "durch", ob im Gehäuse (=wärmer werdend) oder ohne - ich
habe sie nach dem Bauteiletausch 5-6 Std. ununterbrochen laufen
lassen: kein Stillstand mehr.

Gruss

Peter
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#12
@Pezett

Hast du vielleicht noch ein paar Detailaufnahmen von dem Capstanmotor deiner GX-265 auf Lager ?Auf dem Foto von deiner GX-265 hier im Thread erkennt man leider nicht viel.

Da meine GX-266 mit deiner GX-265 ja fast baugleich ist würden mich Detailaufnahmen des Motors sehr interessieren. Insbesondere die Rückseite des Motors von der Magnetglocke ( Aussenläufer ) und dem Metallbügel, der die Glocke am Rausrutschen hindert... Bei dem CM von meiner Maschine is zwischen Glocke und Bügel ca 3 mm Spielraum.
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#13
@DP

...habe ich leider nicht. Aber ich habe damals dem SM
für die GX265 folg. Motortype entnommen: SCM2-24KJ

Gruß

Peter
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