Welche deutschen HiFi-Bauer gibt es noch?
Daraus, daß ein Produkt unter dem Namen xyz verkauft wird, kann man heute weniger als im vorigen Jahrhundert schließen, daß es auch von xyz hergestellt wird oder auch nur von xyz designed wurde. Namensrechte früher renommierter deutscher (und anderer) Firmen sind selbst Handelsware geworden, die es hierzulande unbekannteren Firmen erleichtern, ihre Produkte unters leichtgläubige Volk zu bringen.
Bekanntes Beispiel: Grundig. Die Rechte gehören einem großen türkischen Elektro/Handels-Konzern, der unter dem Markennamen (Fernost)-Ware absetzt.
Philips hat die Fertigung von Unterhaltungselektronik vor geraumer Zeit aufgegeben. Trotzdem findet man in den Elektrokaufhäusern noch allerlei, auf dem Philips draufsteht.

MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=220845#post220845 schrieb:Daraus, daß ein Produkt unter dem Namen xyz verkauft wird, kann man heute weniger als im vorigen Jahrhundert schließen, daß es auch von xyz hergestellt wird oder auch nur von xyz designed wurde.

Dem Umstand wurde hier ja schon ein ganzer Thread gewidmet.

Als einigermaßen informierter Verbraucher kann ich mich ja mit meinem Kaufverhalten drauf einstellen, daß es Grundig, Telefunken, AEG, Akai, Lenco oder (mal außerhalb des Elektonik-Sektors) Zündapp und Kreidler nicht mehr als die ursprünglichen Unternehmen gibt und ich im Regelfall OEM-Ware aus China bekomme, wenn ich ein Produkt dieser Marken kaufe (was natürlich nicht grundsätzlich schlecht sein muss).

Verwirrend finde ich allerdings das, was z.B. mit der Marke Dual passiert. Einerseits bekommt man noch relativ hochpreisige, in Deutschland bei Fehrenbacher hergestellte Plattenspieler mit diesem Namen. Andererseits gibt es preiswerte Dual-Produkte (und, was es besonders kompliziert macht: auch Plattenspieler!), die aus China stammen und von einer ganz anderen Firma vertrieben werden. So mancher HiFi-Käufer ist ja schon generell mit dem Umstand überfordert, daß ein Gerät mit dem Markennamen A unter Umständen bei einer Firma B gebaut wurde (ich erinnere mich da an diese Geschichte...). Wenn jetzt zwei völlig unterschiedliche Anbieter den gleichen Markennamen für Produkte der gleichen Art, aber völlig unterschiedlicher Herkunft und Preiskategorie nutzen, wer soll da noch durchblicken?
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TK 240,'index.php?page=Thread&postID=220835#post220835 schrieb:......wäre es mir eine große Ehre, Anselm.
Übertreib mal nicht, Thomas. So ehrenvoll komme ich mir gar nicht vor. Ich freue mich nur im Nachhinein, dass ich diesen schönen Job hatte. Während ich ihn hatte, habe ich auch manches Mal darauf geschimpft.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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timo,'index.php?page=Thread&postID=220847#post220847 schrieb:Wenn jetzt zwei völlig unterschiedliche Anbieter den gleichen Markennamen für Produkte der gleichen Art, aber völlig unterschiedlicher Herkunft und Preiskategorie nutzen, wer soll da noch durchblicken?
Das gab es beim späten Markennamen Uher ja auch. Siehe Wikipedia-Artikel, Abschnitt "Uher-Werke München", vorletzter Absatz. Wo es um Geld geht, ist Rücksicht auf den Durchblick der Kunden rar.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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timo,'index.php?page=Thread&postID=220847#post220847 schrieb:Verwirrend finde ich allerdings das, was z.B. mit der Marke Dual passiert. Einerseits bekommt man noch relativ hochpreisige, in Deutschland bei Fehrenbacher hergestellte Plattenspieler mit diesem Namen. Andererseits gibt es preiswerte Dual-Produkte (und, was es besonders kompliziert macht: auch Plattenspieler!), die aus China stammen und von einer ganz anderen Firma vertrieben werden. So mancher HiFi-Käufer ist ja schon generell mit dem Umstand überfordert, daß ein Gerät mit dem Markennamen A unter Umständen bei einer Firma B gebaut wurde (ich erinnere mich da an diese Geschichte...). Wenn jetzt zwei völlig unterschiedliche Anbieter den gleichen Markennamen für Produkte der gleichen Art, aber völlig unterschiedlicher Herkunft und Preiskategorie nutzen, wer soll da noch durchblicken?
Fehrenbacher hat eben nicht die Namensrechte von Dual. Er hat nur eine Lizenz seine, im großen und ganzen auf der letzten Dual-Fertigung basierenden Geräte, weiterhin unter dem Namen Dual vertreiben zu dürfen. Die Namensrechte werden ansonsten, wie viele andere Traditions Markennamen auch, für Chinaware verwendet.
VG Martin
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und so schlecht scheint der Original-Dual-Dreher auch nicht zu sein...
https://www.hifitest.de/test/plattenspie...505-4_6521
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Da ich mich wegen der guten Qualität noch über die unten aufgeführten "Nach-LENCO... UHER..." - Geräte freue, die nach Aufkauf zahlreicher deutscher und internationaler Hifi-Traditionsmarken vom damals gigantischen LOTTE-Konzern in Korea produziert wurden (wohl als OEM-Produkte (?) von Quadral - den Logic Five als LENCO FA-3401 und als OEM-Produkt (?) von Pioneer - den A-91D als LENCO FA-3402) hier eine interessante Seite zur Geschichte von LENCO https://www.occaphot-ch.com/lenco-startseite/ und https://www.occaphot-ch.com/lenco-starts...amp-tuner/
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Was ist mit Vossbeck?

https://lautsprecher-vossbeck.de/

Kannte ich (obwohl ich lange in der Nähe von Bottrop-Kirchhellen gewohnt habe) bis gestern nicht und bin nur drauf aufmerksam geworden, weil in einer Facebook-Gruppe ein Paar Boxen der Marke angeboten wird.
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Stichwort Nubert: Fand die Endfertigung bis vor kurzem nicht noch komplett und für alle Lautsprecherboxen in Deutschland statt? Nun ist auf der Startseite der Webpräsenz der folgende Satz zu lesen: "Unsere Top-Linien nuLine und nuVero werden in Deutschland gefertigt."

Wenn ich den Satz richtig deute, wird z.B. die beliebte nuBoxx-Serie inzwischen nicht mehr in Deutschland hergestellt.
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(10.08.2018, 09:05)Tonkopfträger schrieb: Da ich mich wegen der guten Qualität noch über die unten aufgeführten "Nach-LENCO... UHER..." - Geräte freue, die nach Aufkauf zahlreicher deutscher und internationaler Hifi-Traditionsmarken vom damals gigantischen LOTTE-Konzern in Korea produziert wurden (wohl als OEM-Produkte (?) von Quadral - den Logic Five als LENCO FA-3401 und als OEM-Produkt (?) von Pioneer - den A-91D als LENCO FA-3402) hier eine interessante Seite zur Geschichte von LENCO https://www.occaphot-ch.com/lenco-startseite/ und https://www.occaphot-ch.com/lenco-starts...amp-tuner/

Danke für die Links !!!!   Sehr interessant, zumal ich den B 55 und L 75 mal besessen habe und ein Lenco- Fan bin !!

Manni
3 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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(24.08.2024, 00:28)timo schrieb: Wenn ich den Satz richtig deute, wird z.B. die beliebte nuBoxx-Serie inzwischen nicht mehr in Deutschland hergestellt.

Die aktive Nubert NuBox AW-441, die ich kürzlich auf der Arbeitsplatte hatte, war jedenfalls ein fürchterlicher Chinakracher, zu dem selbst im Nubert-Forum niemand ein Service-Manual hatte.
Gruß
Michael

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Nubert gibt nichts raus an Infos. Eine Aktivbox wird mit großer Wahrscheinlichkeit Komponenten aus China enthalten. Man möchte ja nicht in Schönheit sterben, wie damals Ende der 70er. Ich hatte auch Probleme mit der AW-441. Der Ringkerntrafo war durchgebrannt. Wie auch immer das passieren konnte. Reparatur war aber möglich, weil ich einen von Nubert für 50 Euro bekam. Das fand ich gut. Weniger gut ist aber, dass ich den Trafo nur bekam, weil Nubert für diese Box keine Reparatur mehr anbietet.
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Was haltet Ihr von der Marke REVOX,
klar Teile kommen jetzt aus dem Ausland, montiert werden diese aber in Villingen Schwenningen.
Einige Produkte fertigen die aber auch selber
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(25.08.2024, 13:59)AKRETA schrieb: Eine Aktivbox wird mit großer Wahrscheinlichkeit Komponenten aus China enthalten.

Ich denke, daß alle Nubert-Lautsprecherboxen der letzten zwanzig Jahre Komponenten aus China enthalten, auch die passiven. Oder wo werden Chassis, Terminals, Frequenzweichen etc. hergestellt? Auch die Gehäuse werden ja seit einiger Zeit nicht mehr in Deutschland gefertigt (wobei ich da allerdings eher auf osteuropäische Herkunft tippe, China wäre in dem Fall wohl unwirtschaftlich).

Allerdings war ich bis gestern der Meinung, daß die Endfertigung noch in Deutschland stattfindet, was für die preiswerten Serien aber wohl auch nicht mehr gilt.
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(05.08.2018, 08:17)leserpost schrieb:
timo schrieb:Verwirrend finde ich allerdings das, was z.B. mit der Marke Dual passiert. Einerseits bekommt man noch relativ hochpreisige, in Deutschland bei Fehrenbacher hergestellte Plattenspieler mit diesem Namen. Andererseits gibt es preiswerte Dual-Produkte (und, was es besonders kompliziert macht: auch Plattenspieler!), die aus China stammen und von einer ganz anderen Firma vertrieben werden. So mancher HiFi-Käufer ist ja schon generell mit dem Umstand überfordert, daß ein Gerät mit dem Markennamen A unter Umständen bei einer Firma B gebaut wurde (ich erinnere mich da an diese Geschichte...). Wenn jetzt zwei völlig unterschiedliche Anbieter den gleichen Markennamen für Produkte der gleichen Art, aber völlig unterschiedlicher Herkunft und Preiskategorie nutzen, wer soll da noch durchblicken?
Fehrenbacher hat eben nicht die Namensrechte von Dual. Er hat nur eine Lizenz seine, im großen und ganzen auf der letzten Dual-Fertigung basierenden Geräte, weiterhin unter dem Namen Dual vertreiben zu dürfen. Die Namensrechte werden ansonsten, wie viele andere Traditions Markennamen auch, für Chinaware verwendet.
VG Martin

das ist alles bereits Geschichte:

https://www.dual-board.de/index.php?thre...en-nun-en/

https://www.likehifi.de/news/insolvenz-p...-gerettet/

Ohne Anspruch auf 100%ige Korrektheit - viele Jahre war es so, dass die Dual GmbH als reines Handelsunternehmen alles mögliche mit dem Namen Dual vertrieben hat, auch Plattenspieler aus Fernost, die u.a. von HanPin gefertigt wurden - jeder kennt wahrscheinlich diesen Dual DJ-Plattenspieler, den es immer mal wieder bei Lidl gibt. Fehrenbacher hat zum Ende der Dual Produktion die letzten Fertigungswerkzeuge gerettet, und damit in St. Georgen weiterproduziert, u.a. das "Ewigkeitsmodell" CS 505. Vertrieben wurden die Geräte von der Sintron GmbH, die aber die Marke Dual aktuell nicht mehr im Portfolio haben:

https://www.sintron.de/

Die Dual GmbH UND Fehrenbacher sind beide in die Insolvenz gegangen, bei der Dual GmbH gab es aber Investoren, die das Unternehmen gerettet und eine neue hochwertigere Plattenspielerlinie installiert haben:

https://dual.de/

So weit ich weiß, kommen die Geräte alle aus Asien bis auf einen - den von Alfred Langer konstruierten Manufaktur Edelplattenspieler "Primus Maximus", der als limitierte Serie in Handarbeit hergestellt wurde.

Die Reste von Fehrenbacher hingegen sind von Project übernommen worden, die Geräte werden jetzt uter dem Handelsnamen "Rekkord" verkauft:

https://www.rekkord-audio.com/de/start/

Wer es detaillierter und genauer haben will - im Dual Board gibt es reichlich Diskussions-Threads zu den Themen, und Norbert Kotschenreuther, der Autor des Dual-Buches, steckt tief im Stoff und kennt die Geschichte bis ins Detail.

Gruß Frank
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(Leicht offtopic) Exklusive Fabrikbesichtigung bei ELAC in Kiel
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