Welche deutschen HiFi-Bauer gibt es noch?
#1
macAudio
Loewe
Burmester
Magnat ?
Canton
Heco ?
Teufel
Sennheiser
AKG
Beyerdynamic ?
Hans Deutsch
T & A
Klein & Hummel ?
Metz ?
Siemens ?
Bose ?
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#2
a) AKG ist meines Erachtens österreichisch, oder hast Du schon wieder eingemeindet? Wink

b) Bose ist amerikanisch

c)macAudio macht doch nur Auto-Hifi, oder?
Michael(F)
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#3
Deswegens die Fragezeichen... Wink
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#4
Was verstehst Du denn unter "deutsche(n) HiFi-Bauer(n)"? Nur Firmen, die tatsächlich noch in Deutschland produzieren? Dann müßte man wahrscheinlich so einiges von der Liste streichen - Magnat, Heco und Sennheiser haben z.B. ihre hiesigen Produktionsstätten m.W. schon vor Jahren geschlossen. Oder geht's um Firmen, die noch ihren Sitz in Deutschland haben? Dann müßten auch eher unrühmliche Namen wie SEG und Elta in der Liste auftauchen.

Was ich noch ergänzen könnte:
- Thorens (ich weiß, eigentlich kein deutscher Hersteller) produziert die gehobenen Plattenspieler noch im ehemaligen "Gerätewerk Lahr". Die preiswerten Modelle kommen seit ein paar Jahren aus Polen.
- Technics hat offenbar bis in die 90er Jahre hinein HiFi-Komponenten in Deutschland bei einer "MB Video GmbH" produzieren lassen (laut Internet steht "MB" für "Matushita-Blaupunkt"). Vermutlich wurden zwar nur ein paar Komponenten zusammengesteckt, aber die entsprechenden Geräte tragen den Aufdruck "Made in Germany".
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#5
Nein, ich meine durch und durch deutsche Hersteller. Entwicklung und Produktion in Deutschland.
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#6
Zitat:highlander postete
Nein, ich meine durch und durch deutsche Hersteller. Entwicklung und Produktion in Deutschland.
Na, dann kann ich folgende wohl ausschließen:
- Magnat (hatte die Boxen-Produktion zwischenzeitlich mit Jensen in Belgien zusammengelegt, produziert m.W. inzwischen in Ungarn; Autoendstufen kommen aus China)
- Heco (läßt laut glaubhafter Aussage eines Verkäufers seit Jahren ausschließlich bei Tonsil in Polen fertigen)
- Sennheiser (produziert in Irland - steht inzwischen auch auf den Produkten drauf und wird auch auf der Webseite erwähnt)
- AKG (produziert laut Aussagen eines Saturn-Verkäufers in der Türkei; ist glaubhaft, weil das früher übliche "Made in Austria" inzwischen verschwunden ist)
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#7
Als deutsche Firma würde ich noch LUA bezeichnen. Gut möglich, daß die auch aus dem Ausland beziehen, aber der Überwiegende Teil der Produkte kommt von hier.

Wenn Österreicher deutsch sind, dann sind es die Schweizer auch:
Revox 's still alive. Und produziert z. T. auch in Deutschland.

Klein & Hummel existiert noch, aber nicht im HiFi-Sektor.

Von den Nobelherstellern: Burmester. Da finden sich noch weitere nach der Devise "Klein, aber exclusiv".

Dual-Dreher werden noch produziert, und zwar von einer Fa. Fehrenbach, die diese Dinger auch vertreibt. Der andere Vertriebskanal ist Schneider.
Michael(F)
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#8
Ist Schneider nicht insolvent?
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#9
Schneider wurde an den chinesischen Fernsehhersteller TCL verkauft und produziert zur Zeit wieder in Türkheim. Nächstes Jahr soll die Produktion dort aber endgültig stillgelegt werden. Die Vertriebsgesellschaft, die auch für Dual-Plattenspieler zuständig ist, wird dort aber erhalten bleiben.

Um den anderen Dual-Zweig (Fernseher/ Portable Audio/ Kompaktanlagen), der zur Zeit noch Karstadt-Quelle gehört, dürfte es wohl schlechter bestellt sein...
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#10
hallo,
mindestens zwei heiße Kandidaten kann ich beisteuern, AVM, müßten noch in Malsch sein, dann Restek, wieder zum Leben erweckt in Kassel, und vielleicht gibt es auch noch MBL in Berlin.

Hans
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#11
Grob kann man sagen, daß es rein deutsche Hersteller brauner Ware
nicht mehr gibt, im Vergleich zu früher.

Mit Halbleitern (besonders Integrierte Schaltkreise) sah und sieht es ähnlich aus.
Ausnahme ist -einigermaßen- Infineon.
Aus meiner Sicht steckt ST-Thomson (Frankreich) allein alle deutschen Hersteller
von elektronischen Bauelementen in die Tasche.
Bei Einzelbauelementen, wie Kondensatoren, Widerstände, sieht die Lage
besser aus, ohne großartig zu sein.
Nennenswert ist Epcos (Siemens). Andere nennenswerte, wie Beyschlag,
Roederstein, gab es mal. Inzwischen aufgekauft.

Metz baut nach wie vor die besten Fernsehgeräte der Welt.
Sony benutzt Metz-Fernseher auf Messen für Demonstrationen der Qualität
eigener DVD-Spieler z.B. - das ist ja wohl bemerkenswert.

Ich selbst habe einen Metz Spectral 84, von dem gesagt wird, es sei DER
beste Fernseher der Welt.
(~3600 EUR mit Rollenuntertisch, +1000 EUR Module, +xxxx EUR Boxen)
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#12
Zitat:Michael Franz postete
Von den Nobelherstellern: Burmester. Da finden sich noch weitere nach der Devise "Klein, aber exclusiv".
Da kann ich auch mal was beisteuern: > www.zirke.de < ist aber nur ein Namensvetter!
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#13
.
die McAudio- Geräte, auch für den Heimbereich, werden für ganz kleines Geld von der Fa. ETT, Braunschweig vertrieben.

Bei deren Preisen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Fertigung noch in Deutschland oder (Ost)Europa erfolgt.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
MBL: www.mbl-germany.de

Manger: http://www.manger-msw.com/

Es scheint die Firmen noch zu geben.
Michael(F)
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#15
Siemens ist seit Jahren völlig raus aus der Unterhaltungselektronik.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#16
Zitat:Anselm Rapp postete
Siemens ist seit Jahren völlig raus aus der Unterhaltungselektronik.
Und vieles, was sie vorher vertrieben haben, kam von anderen Herstellern (Fernseher von Grundig, tragbare Audio-Geräte von Samsung...).

Was mich interessieren würde: Siemens hatte in der Zeit um 1984 noch ein HiFi-Komponentensystem im Programm, das zwar sehr japanisch aussah, aber offenbar nicht baugleich mit Geräten anderer Anbieter war. Ist etwas darüber bekannt, wo die Geräte gebaut wurden? Da das sonst übliche "Made in Germany" fehlt, gehe ich davon aus, daß Siemens sie nicht mehr selber in hiesigen Produktionsstätten gebaut hat.
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#17
Mein Papi hat noch eine Siemens-Anlage (HF-Serie oder so) die müsste aber etwa von 1991 sein. Diese ist aber mehr eine "Kaufhausware" Ich denke daß das Kassettendeck von einem Japaner ist, sowie auch der Rest. Der Klang ist über die 3-Wege Boxen recht gut, der Plattenspieler ist aber unterste Schublade. Ich selbst als Siemensianer weiß aber nicht wo diese gebaut wurden.

Grüße
Wayne

Dual gibt es auch noch, allerdings nicht mehr deutsch, sondern französisch, gehört Thomson. Die bieten auch noch Plattenspieler an, allerdings soll der Bleiring, der unten in den Plattenteller eingeklebt ist durch ein Netzkabel erstzt worden sein - nicht so toll.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#18
Könnte die sein, die ich meine. Ziemlich flaches Design, goldfarbene Front?
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#19
Ich hab' von Siemens noch das HiFi-System 777. Eine Anlage, die wegen ihrer vielen kleinen Taster aussieht wie ein eckiger Igel. Klingt aber nicht schlecht.
Michael(F)
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#20
Hier das Bild zur Anlage:

[Bild: siemens.jpg]
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#21
Zitat:highlander postete
Hier das Bild zur Anlage:
Ja, die 777-Serie meinte ich, glaube ich. Hatte auch irgendwann mal einen Testbericht davon in einer Zeitschrift von 1981 (?), in der es auch einen Vergleichstest "Vier Bandmaschinen gegen vier Cassettendecks vom jeweils einem Hersteller und in einer Preisklasse" (Bandmaschinen waren Philips N7150, Uher Royal, Akai GX-4000 D und Teac X-10) gab - finde ich aber nicht mehr. Kann mich aber erinnern, daß das Urteil über den Siemens-Verstärker nicht besonders gut ausgefallen ist.
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#22
Nein, das ist nicht die, die mein Papa hat. Die ist schon neuer, schwarz und auch aus ziemlich viel Plastik. Einen Fernseher gab's auch aus dieser Serie, der steht noch irgendwo im Keller rum.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#23
Hallo Leute

Sorry, aber diesen finde ich herrlich: Highlander, 15.10.2004: "Nein, ich meine durch und durch deutsche Hersteller. Entwicklung und Produktion in Deutschland.".

Das dürfte enge werden. Fast alle fertigen irgendwo irgendwie im Ausland, und nach Ablauf der Vertragszeit fertigen die dann selbst das Ganze unter der Überschrift "billiges Cloneprodukt" selber nach, und dann sind die Firmen platt. So geht´s halt (nicht).

Aber auch in (mein) er Ecke der freiberuflichen Ingenieure ist es lustig. Wie ordnen wir (Swoboda ???) ein, wenn ein Deutscher Hersteller japanische CD-Spieler modifiziert ? Ist der nun Hersteller (als Freiberufler, im Musterbau) oder ordnen wir ihn zur Sony-Japan-Ecke zu ?

Sind Hersteller wie Sony überhaupt noch wirklich japanisch ? Das WEGA-Werk existiert meines Wissens noch, auch der Handelsname, es ist halt Sony ´drin. Andere Asiaten mach(t)en es ähnlich. Es gibt zB. Hitachi´s mit der Aufschrift "made in Germany".

Auch diesen fand ich wunderschön: Anselm Rapp, 17.10.2004: "Siemens ist seit Jahren völlig raus aus der Unterhaltungselektronik." Weit gefehlt - Siemens und Matsushita sind eine Cooperation. Heut´ steht halt Panasonic ´drauf. Am besten fand ich den internen Streit der Branche, den Bosch und Siemens waren mal Konkurrenten, so auf dem Markt, und traditionell hat Bosch den Panasonic-Import. Also: Siemens / Matsushita macht Marktforschung und teilweise Entwicklung in Deutschland, fertigt das Zeux dann in Japan, und "Konkurrent" Bosch / Blaupunkt importiert(e) es dann und verkauft es.

Wirklich "urdeutsche" Geräte .... Ich habe mich früher bemüht, möglichst wenig Japan-Zeux in meinen Geräten zu verbauen. Seit dem Irak-Krieg bin ich nun damit beschäftigt, Replacements für die ganzen USA-Bauteile zu finden ...

Grüße - Stefan
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#24
Zitat:SGibbi postete
Wirklich "urdeutsche" Geräte .... Ich habe mich früher bemüht, möglichst wenig Japan-Zeux in meinen Geräten zu verbauen. Seit dem Irak-Krieg bin ich nun damit beschäftigt, Replacements für die ganzen USA-Bauteile zu finden ...
Irgendwie wird's auf Umwegen immer wieder politisch. :-)

Dieser "Ich bestrafe die französischen Winzer und Käsehersteller für Chiracs Atomtests"-Haltung (inklusive aller Analogien für andere Länder) habe ich nie geteilt. Damit trifft man vor allem die Angestellten der jeweiligen Unternehmen. Sicher beschert so etwas dem Staat ein paar Steuerausfälle, aber die dann aber mit Sicherheit nicht durch weniger Bomben, sondern durch Einsparungen bei Kultur und Sozialleistungen kompensiert werden. Und daß ein ehemaliger Mitarbeiter eines HiFi-Unternehmens sich aus Verzweiflung über seine Arbeitslosigkeit beim Militär für Auslandseinsätze bewirbt, will ich eigentlich auch nicht.

Was die japanischen Hersteller angeht: Was schreckt(e) Dich da ab? Der alte Dumping-Vorwurf?
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#25
"... we live in a political world .... " hat mein Leibundmagenbarde schon vor bald 20 Jahren festgestellt. Nein, es ist wirklich nicht möglich, die Politik konsequent aussen vor zu lassen.

Es mag idiotisch anmuten, keinen franz. Wein wg. chiracscher Atomtests zu konsumieren, wenn aber französische Bauern nach England (oder war es Irland?) übersetzen um dort die Schafe ihrer konkurrierenden Kollegen zu meucheln (so was ist, soweit ich mich erinnern kann, vorgefallen) so bekommt man schon Lust, bestimmte Produkte zu meiden.

Es ist nicht unsere Aufgabe, amerikanische und japanische Hersteller zu fördern, vor allem dann nicht, wenn mit massivem wirtschaftlichem Support dafür gesorgt wird, daß sich diese Produkte hier etablieren können. Lasche Vorschriften und hierorts als unmenschlich angesehene Arbeitsbedingungen (China) können durchaus als so ein Support gewertet werden.

Zurück zum Thema, einem Hersteller wie Stefan Gibbert steht es frei, seine Bauteile zu wählen wie er will. Wenn er Gleiches oder Besseres mit den Bauteilen seiner individuellen Wahl erzielt, so mag er meiden und bevorzugen wen er will, so wie das seine Kunden auch tun dürfen. Die naheliegenden Dinge zuerst in Erwägung zu ziehen, ist, finde ich, generell keine schlechte Einstellung.

Den angesprochenen Herrn Swoboda würde ich als deutschen Hersteller bezeichnen.
- Er stellt keine Geräte her, sondern eine Modifikation. Dies ist von vornherein klar.
- Die Modifikation wurde hier in Deutschland von ihm ersonnen und wird auch hier durchgeführt
- Das die Basis ein ausländisches Gerät ist, ist von vorneherein klar, das Ganze ist wesentlich transparenter als es der Verkauf von japanischer Ware unter deutschem Namen war.

Eine klare Trennung ist m. E. nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Was ist, wenn ein Japaner oder Amerikaner etwas entdeckt, entwickelt, dieses zum allgemeinen technischen Stand wird, also auch zu dem, was gelehrt wird, und nun baut ein deutscher Ingenieur aufgrund einer japanischen oder amerikanischen Theorie ein Gerät? Man bezieht eventuell Bauteile von einer deutschen Firma, die wiederum nach ausländischer Lizenz fertigt?

Wo das Wissen, die Rechte und das Material herkommen, ist schon interessant. Die Suche nach einer 100%ig rein-ur-deutschen Firma im Bereich HiFi kann man getrost aufgeben. Selbst wenn es sie geben sollte, es wäre unwichtig.
Michael(F)
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#26
Verweigerung ist heute oftmals das einzige 'politische' Mittel, das uns bleibt. Kürzlich sah ich im Fernsehen eine Familie, die sich beim Ergasversorger wegen der erheblich gestiegenen Kosten rächt, in dem sie jeden Sonntag den Gashahn zudreht... Und so gibt es z.B. neben der Diplomatie und der Bombardierung (franz. 'Bombardement', klingt netter) auch die wirtschaftl. Blockade als in vergangenen Zeiten bewährtes Mittel, ganze Länder zum Umdenken zu bewegen - ist heute etwas in Vergessenheit geraten.
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#27
=> Andreas
Du hast Recht, aber man sollte ein Boykottverhalten anderen nicht aufzwingen wollen. Jeder muss für sich selber entscheiden, ob er sich einer Blockadebewegung anschliesst. Eine weitere Gefahr besteht darin, daß jeder für irgendwas boykottiert, die Aktionen verteilen und verzetteln sich, und blockiert wird allenfalls der Fortschritt der angestrebten Sachen. Das Gaswerk dürfte wg. des sonntäglich abgesperrten Hahnes nicht mal müde mit den Achseln zucken.
Michael(F)
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#28
Einen fast "urdeutschen" Hersteller Lautsprecher kenne ich noch.
VISATON
Die sitzen in 42760 Haan und sind auch im Internet zu finden mit vollem Lieferprogramm.
Den mittleren bis oberen Bereich produzieren die selbst, der untere Bereich ist meist Zukauf. So wurde es mir aus glaubhafter Quelle berichtet.
Deren Lautsprecher sind nicht schlecht, meine Boxen habe ich damit bestückt. Ganze Lautsprecherboxen vertreiben die eigentlich weniger, hauptsächlich Lautsprecher und Zubehör. Die haben auch Selbstbauanleitungen für gut klingende Lautsprecherboxen. Ich würde die Firma im gehobenen bis oberen Bereich ansiedeln.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#29
Ich erinnere mich an einen Bausatz "Visaton Atlas". Wie sieht es, wenn wir bei Lautpsprechern sind, mit Isophon aus?
Michael(F)
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#30
Hallo Michael(F)

Zu Isophon aktuell kann ich leider nicht viel sagen. Vor einigen Jahren habe ich die mal auf der Funkausstellung in Berlin besucht, um einem Freund mit einem Lautsprecherproblem zu helfen. Danach habe ich die Firma mit wirklich hochwertigen Produkten leider aus den Augen verloren.
---
Habe gerade kleine Recherche im www gemacht. Isophon wurde offensichtlich von Bosch/Blaupunkt aufgekauft, die den Markennamen weiterbenutzen. Produktion von Lautsprechern wie damals dürfte aber entfallen wegen is nich.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#31
Hallo,

Ich freue mich immer, wenn ich etwas Bewegung hineinbringen kann, vielleicht war mein Tonfall etwas rüde, nachts um eins. Andererseits werden detaillierte Postings manchmal etwas umfangreich. Völlig abseits jeder politischen Diskussion gibt es so etwas wie eine persönliche Entscheidung.

Meine Abneigung gegen Japan steht eigentlich im Posting - es geht um die vielen LowCost-Clones, die teilweise sogar einst vom hiesigen Handel in Auftrag gegeben wurden, aber doch unzählige Arbeitsplätze bei den Importländern gekostet haben. Strenggenommen ist´s überholt. Auch japanische Ingenieure und Arbeiter sind Heute von Arbeitslosigkeit betroffen, auch Japaner lassen mittlerweile in Clone-Ländern wie Taiwan//China fertigen und haben nun - nach runden 30 Jahren - auch einen Eindruck von dem, was Einst wie Heute bei uns abgeht. Korrekterweise dürften wir nicht das Verhalten im Mercedes / Mitsubishi Umfeld vergessen, oder BMW / Rover in England, und wenn Siemens Heute stolz ist, daß der Transrapid in China rollt, so stellt sich die Frage, unter welchen Umständen die Arbeiter dort arbeiten mußten. Ich habe einst von einem Gastarbeiter sozusagen aus erster Hand von den Zuständen im Siemens-Relaiswerk in Portugal erfahren, und das war auch wirklich gar nicht ehrenvoll für Deutschland. Geiz ist halt geil, gelle ? Sehen wir´s mal sportlich - wenn Heute der (aus Norwegen stammende und in Japan lebende) Hersteller der Lyra / Helikon Tonabnehmersysteme bei mir vorbeischaut, und mir etwas vorjammert, daß es doch auch in Japan eine Arbeitslosigkeit gibt, dann habe ich keinerlei Mitleid, sondern sage ihm ein "Ätsch". Vielleicht würde ich diese Meinung ändern, wenn mir ein japanisches Unternehmen einen lukrativen Auftrag erteilen würde, aber das ist bisher noch nicht vorgekommen.

Ein anderes Japan-Problem ist dieser LowCost-Ruf, der dem japanischen Importartikel anhaftet wie Pech und Schwefel. Der Manager im Siemens-Wernerwerk wird wissen, warum er die Produkte seines Hauses Siemens / Matsushita in Deutschland als "Panasonic" anbietet. Ich hätte nun auch etwas dagegen, meinen "guten" Namen im ProMarkt oder so "verramschen" zu lassen, nicht wahr ? In der gehobenen Preislage wünscht man - sozusagen seit rund 20 Jahren "wieder" - ein Japan-freies Gerät, ich meine von Endkundenseite.

Aber sind wir mal ganz ehrlich - in meiner Fußzeile poste ich meine Sammlung alter Holzradios. Ein solches Stück hat einst etwa 300,- bis 400,- Deutsche Mark gekostet, natürlich gab es auch ganz billige und ganz teure, aber die meistverkaufte Mittelklasse lag wie besagt. Diese Stücke waren einst ausgelegt für eine "Lebensdauer" von etwa 30 Jahren. 300 Mark durch 30 Jahre, das sind 10 Mark im Jahr. Moderne Geräte sind ausgelegt auf drei bis fünf Jahre "Lebensdauer", und es gibt Heute Radios für umgerechnet 15,- bis 25,- tEuro, man kann also durchaus noch immer zum gleichen Preis radiohören. Aber stellen wir mal so ein neues Gerät der angesprochenen Preisklasse neben ein gut erhaltenes (oder perfekt restauriertes) altes Holzradio - in Klang und Handling ein Unterschied wie Tag und Nacht. So besehen haben wir dann doch etwas verloren, ist es nicht so ? Und hier liegt meine eigentliche Kritik. Sorry, aber das mußte mal ausgesprochen werden.

Der Seitenhieb auf die USA war in diesem Zusammenhang fast schon glossierend. Weder WIMA noch Roederstein noch Siemens bieten mir derzeit gute Filterkondensatoren der E-12-Wertereihe an. Also bin ich einst auf Kemet / USA ausgewichen, zumindest in der gehobenen Preislage, um einmal ein Beispiel zu nennen.

Es ist mir völlig klar, daß "Gibbert´s USA-Boykott" herzlich wenig in den Staaten bewirken wird. Kemet wird auch weiterhin den gelben Kästchenkondensator anbieten, allein, ich kann es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, diese USA-Bauteile zu verwenden. Wo auch immer ich einen "Friedlichen" Kondensator (zB., usw., usf.) finde, der im Gerät die Spezifikation erfüllt, so werde ich das "friedliche" Bauelement bevorzugen. Strenggenommen ist auch das eine Kritik an Japan, den Japan unterstützt ebenso den Irak-Einsatz der USA. Wenn wir politisch werden, so dürfen wir überdies nicht vergessen, daß es auch in Deutschland Parteien gibt, die Seite - an - Seite zu den USA stehen. Edmund Stoiber sagte im Fernseh-Rededuell zur letzten Wahl, er würde die USA unterstützen, weil nach seiner Einschätzung keine wirklich kriegerische Absicht vorläge, sondern es gehe um eine reine Drohgebärde, und da müsse man zusammenhalten. Die jüngste Geschichte dürfte Leuten wie ihm wohl die Augen geöffnet haben. Der Krieg kam, die kriegerische Absicht der USA ist heute völlig offensichtlich, und das eigentliche Ziel der Drohgebärde, den Irak zur Abschaffung seiner Massenvernichtungswaffen zu bewegen, hat sich als völlig hirnrissig erwiesen. Es gab derartige Waffen nicht, der Irak konnte nichts offenlegen, der Krieg war nicht gerechtfertigt, nur sind halt mal eben ein paar hunderttausend Menschen umgebracht worden, für diese Gewissheit, vielleicht, weil man den UNO-Inspektoren kein Vertrauen schenkte. Völlig unabhängig besteht also die Frage, was wäre passiert, wäre Stoiber nun Bundeskanzler geworden. Ich meine, ich habe die Energiekriese der 70-er, wenn auch als Kind, miterlebt, und die Veränderung gespürt. Wären wir Heute wieder enge Partner dieser kriegerischen USA-Politik, hätte es uns sicherlich härter getroffen. Gemessen an den 70-ern sind die Auswirkungen auf unser Land derzeit ziemlich milde. Auch wenn ich mit meinem ganz persönlichen USA-Boykott herzhaft wenig in den USA bewirke, so kann die klare, decidierte Bekenntnis dennoch einen Sinn haben. Immerhin reden wir darüber. Nun zu folgern, ich wäre überzeugter Sozi wäre ebenso verkehrt. Und hier kommt die Glossierung wieder zum Vorschein - die "Sozi Green Card" hat uns Freiberufler hart getroffen. "Nazi" will ich aber schon gar nicht sein. Um es anders zu sagen, wie man sich auch entscheidet, es ist doch immer ein Fehler. Shiet, der Beitrag ist viel zu lang.

Um dem Moderator vorzugreifen, was mir eigentlich nicht zusteht: Falls der Threat nun ins politische abrutscht, weil einige Forumsmitglieder - und völlig zu recht - ebenfalls eine Meinung nachtragen wollen, so möge das bitte zumindest in der Wortwahl dem würdigen Forumsumgang entsprechen. Politische Diskussionen können manchmal sehr hitzig werden.

So viel zu meiner persönlichen Meinung.

Falls wir uns nun den "Traditionsmarken" zuwenden wollen - sie sind wohl fast alle mit dem Untergang des Fachhandels mit verschwunden. Also habe ich extra noch einmal eine Taxliste aus 1990 herausgeholt: Bosch / Blaupunkt macht meines Wissens noch Autoradios, Becker Autoradio ist Harman / USA bzw. Japan, Braun gibt es noch, macht aber schon lange kein HiFi mehr, Graetz ist als Handelsname noch existent, und ist im EUROPÄISCHEN Nokia-Konzern aufgegangen (zu welchem auch ITT/Intermetall, USA, gehören), Grundig war mal Philips und hängt wohl in der Schwebe, Interfunk war seit jeher nur eine Handelskette, Schaub-Lorenz siehe Graetz, Nokia, noch einigermaßen europäisch, Loewe gibt es meines Wissens noch, mit Metz ist es nach meinen Informationen erst kürzlich zu Ende gegangen, Nordmende hat sich schon in den 90-ern verabschiedet, Philips ist zumindest Europäisch geblieben, Saba ist fast Zeitgleich mit Mende (und Telefunken) verschwunden, Schneider wurde im Thread bereits erwähnt, Siemens ebenso, Telefunken ist im französischen Thomsen-Konzern aufgegangen.

Als "urdeutsche" Traditions-Firmen fallen mir also nur noch Loewe und eventuell Grundig ein. Wobei der Firmengründer, Professor Loewe, meines Wissens jüdischer Abstammung war, und in die USA emigrieren mußte, nachdem das Fernsehen lief. Ein alter Streitpunkt der Technik-Historiker: Manfred von Ardenne war eigentlich nur ein Angestellter bei DS Loewe Radio, wie viel also hat Loewe selbst zum Fernsehen beigetragen, bevor er emigrierte, und ca. 1953 wieder zurückkehrte ? Als immerhin europäische Traditionshersteller die Marken Nokia, Philips und Thomsen.

In der HighEnd-Ecke wird es ganz schwierig, denn in vielen Fällen handelt es sich nur um Handelsnamen. Manchmal kommt es ganz krass, wie zB. beim SRPP-Vorverstärker von Pütz, der eigentlich ein billiger Elektor-Bausatz ist (bzw. war), aber es ist doch mittlerweile ein offenes Geheimnis, daß fast alles Deutsches HighEnd bei Restek in Kassel als OEM gefertigt wird. Bei den Lautsprechern fallen mir Elac und natürlich Visaton ein. Auch Visaton liefert OEM´s, auch im Gibbert-LS-01 Lautsprecher werkelt ein Visatöner, und am beliebten B-200 bin ich auch nicht ganz unschuldig. Ich bin selbst Visaton Händler, und verkaufe das Fabrikat sehr gerne - auch der Selbstbauer kommt für einen guten Preis zu einem tollen Ergebnis. Es ist einfach ein Stück Bastel-Kultur, einmal im Leben einen Visatöner zusammengeleimt zu haben.

Nach einem derart politisch decidierten Artikel ist es natürlich schwierig, den einen oder anderen kleinen Hersteller zu nennen. Wer meine Fußzeile liest kann es natürlich erahnen - ich komme aus der "kaufe direkt beim Daniel Düsentrieb" Fraktion. Zudem sind wir auf dem Markt Konkurrenten, und daher nicht unbedingt befreundet. Konkret fallen mir auf Anhieb die folgenden "Kollegen" Ingenieurbüros ein: Stefan Strohmetz (hoffentlich richtig geschrieben), Handelsname stst, fertigt ganze HighEnd-Anlagen der mid-price-Kategorie, der Michael Swoboda, der sich wohl in erster Linie auf das Tuning von Japan-Produkten spezialisiert hat, der Frank Schröder mit seinen legendären Tonarmen und natürlich das Ingenieurbüro Gibbert ;-) vielleicht sollte ich meine Produkte mal im "gewerblichen" Bereich dieses Forums posten, als eine Art Katalog, falls ein Interesse besteht.

Leider findet man diese Hersteller kaum in der Öffentlichkeit, denn zB. zur jährlichen HighEnd Messe wird man nur zugelassen, wenn man von einem Produkt eine Serienfertigung mit wenigstens 350 Stücken hat. Und dann ist man natürlich kein Freiberufler mehr, und das ist für mich - strenggenommen - auch kein wirkliches HighEnd mehr, einem Seriengerät fehlt einfach die Exclusivität des Ursprünglichen.

So, und das soll´s sein für Heute.

Gruß - Stefan (Ingenieurbüro Gibbert, Mainz, Tel. 06131-611402) ... Smile
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#32
Zitat:SGibbi postete
Meine Abneigung gegen Japan steht eigentlich im Posting - es geht um die vielen LowCost-Clones, die teilweise sogar einst vom hiesigen Handel in Auftrag gegeben wurden, aber doch unzählige Arbeitsplätze bei den Importländern gekostet haben.
Aber war's denn nicht so, daß die wirklich billigen Unterhaltungselektronik-Produkte aus Japan in den 60ern auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle gespielt haben? Haben die Japaner den Markt nicht erst später aufgerollt, als sie eigenständige und hochwertige Produkte hergestellt haben?

Wenn ich ehrlich bin, halte ich diese Dumping-Geschichte zumindest teilweise für ein Märchen, das in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen zusammengesponnen wurde. Einerseits, um bei der Forderung nach längeren Arbeitszeiten und weniger Lohn ein Argument zu haben. Andererseits aber auch, um von dem Umstand abzulenken, daß Enwicklungen bei Kundenwünschen und Kaufverhalten schlicht und ergreifend ignoriert wurden.

Nimm mal das Beispiel Bandmaschinen: Als Akai und Teac Ende der 60er auf den deutschen Markt kamen, waren die meisten europäischen Geräte primitive Holzkisten mit einem Motor, Kombikopf und Drehknopflaufwerk. Stereo war schon Luxus, und wenn vorhanden, gab es für die beiden Kanäle teilweise nicht mal getrennte VU-Meter. Die Japaner hatten dagegen schon dreimotorige Geräte mit elektronischem Laufwerk, Hinterbandkontrolle und nicht selten auch Autoreverse. Auch die Optik war den Großmutter-Geräten von Telefunken und Grundig weit voraus.

Trotzdem war es am Anfang beileibe nicht so, daß alle sich auf diese Geräte stürzten. Japanischen Produkten haftete das Image einer Mogelpackung an, was wohl viele anfangs zögern ließ. Einige europäische Hersteller (z.B. Philips und Tandberg) haben diese Zeit genutzt und neue, moderne Geräte konstruiert. Die meisten anderen haben gepennt. Erst Mitte der 70er, als der Siegeszug der Japaner nicht mehr aufzuhalten war, kamen auch Grundig und Uher mit modernen Geräten, die aber am Markt vorbeigeplant waren - die TS 1000 von Grundig war mit allem Schnickschnack vollgestopft und deswegen sündhaft teuer, die Uher Logic war eine halbfertige Reparaturgurke.

Wenn man sich mal ansieht, welche europäischen Bandmaschinen-Hersteller sich im Kernmarktsegment (also nicht bei Nischengeräten wie der Uher Report) noch relativ lange halten konnten, dann sieht man, daß die Rechnung aufgeht:

- Revox (hatten von Anfang an hochwertige Geräte)
- ASC (dito)
- Philips (haben früh auf die Japaner reagiert)
- Tandberg (dito)

Ich bin mir sicher, daß Firmen wie Telefunken und Saba noch heute existieren und in Deutschland produzieren könnten, wenn sie eine marktgerechte Produktpolitik betrieben hätten.
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#33
Eigentlich wollte ich ja Politik draussen vor lassen, deshalb nur zwei Fragen.
Ist ein Firmenboykott im Zeitalter Multinationaler Global Player sinnvoll, wenn man nicht autark in einer Biobauern-100%-Selbstversorger-Kommune lebt?

Ist es nicht so, dass sehr sehr viele bekannte "urdeutsche" Firmen (sowohl große Unternehmen als auch Mittelständler) nur noch existieren weil us-amerikanische und chinesische Finanzierungsgruppen Kapital reinstopfen und Schuldenlasten übernehmen, die keine Bank hier zu Lande zu tragen bereit ist? (Ich erinnere mich da an einen Spiegel Artikel vor nicht allzulanger Zeit...)

Mehr zum eigentlichen Topic:
Der Ruf der "Billig Kopie" aus Japan scheint eine Generationssache zu sein. In meinem Gerätepark stehen zu 70% japanische Geräte, weil sie einfach das bessere Preisleistungsverhältnis haben (Das gilt natürlich nur für mich aber auch rückblickend auf die Geräte, die ich bis jetzt besaß). Das ist letztendlich für mich ausschlaggebend.
Dass in Japan viele Dinge erfunden und voran getrieben wurden kann man nicht leugnen. Deshalb gilt mein Respekt auch japanischen Ingenieuren.

Mein Gemüse kaufe ich gerne beim Bauern um die Ecke, aber HiFi Equipment...?

P.S.
Das soll nicht heissen, dass ich persönliche Boykotte (z.B. von amerikanischen Produkten) belächele. Im Gegenteil, es zeigt ja, dass sich jemand Gedanken über Politik macht und in seinem Rahmen etwas ändert, was allemal besser ist als Politikverdrossenheit und den Kopf in den Sand stecken.
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#34
=> timo

spielst Du mit der "primitiven-ein-Motoren-Drehschalter-Holzkiste" auf die Uher RDL an? Wink

Nun, da hast du Recht und auch wieder nicht. Ich behaupte: Eine RDL ist vielen japanischen Geräten überlegen gewesen, trotz des biederen Äusseren auf der Uher-Seite gegenüber dem futuristischem Outfit auf japanischer Seite. Die deutschen Firmen dachten ingenieursmäßig, konzentrierten sich auf das technisch wesentlich, ohne es zu vermarkten. Die Japaner belieferten diejenigen, die Fun, Spiel und Spaß haben wollten und liessen die creativen Amateure in der Ecke stehen. Wrr professionelle Merkmale suchte, nahm Revox, evtl. Uher. Wer unkompliziert Musik sammeln wollte, die Japaner. Diese Trendwende erkannt und bedient zu haben ist das Verdienst der Japaner. Überspitzt formuliert: Sony ist ein von Hardware garnierter Marketingerfolg!

Gunther könnte vielleicht etwas dazu sagen, wie die Japaner in den Tonbandclubs vertreten waren.

Fakt ist:
- Revox schaffte es, das Studer Studioimage zu vermarkten, ohne das offensiv zu tun => langer Erfolg
- TFK, mit dem gleichen Hintergrund, schaffte das nicht.
- Philips dito.
- beide, TFK und Philips, haben sich deswegen so lange als Firma gehalten, weil es neben der Audioelektronik auch noch anderes gab.
- ASC war ein Sonderfall für Liebhaber des Braun-Designs. Ein Nischenhersteller.
- Tandberg: auch etwas für die Liebhaber des Besonderen, wobei hier, im Gegensatz zu B&O, ein Gegenwert im Sinne von Qualtität angeboten wurde.

SGibbi hat schon recht - die Japaner kupferten schamlos ab und produzierten billiger - in der Audioelektronik und auch in anderen Branchen. Dies war für die Hersteller hier ein Problem. Ich meine aber: Ein lösbares Problem. Einerseits hat man die Japaner noch gefüttert, in dem man dort hat produzieren lassen, andererseits machte man keine Anstrengungen, die Kunden hierzulande aus eigener Kraft zu erreichen. Ich kenne viele, die ungern japanisch kauften, sei es bei Autos oder sei es bei Elektronik, die sich aber von deutschen Herstellern schlichtweg verarscht fühlten. So viel dann der Absprung leicht.

Daß daraufhin viele Hersteller aufgehört haben zu existieren, hat den wenigen Verbleibenden das Überleben gesichert. Metz oder Löwe hätten es unter dem Konkurrenzdruck von Nordmende, SABA, Telefunken sicher nicht so lange ausgehalten. Made in Germany ist, etwas für Liebhaber geworden, so wie z.B. B&O und Tandberg früher.
Michael(F)
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#35
wg. politisch motivierten Boykotten:

Diese Phase hat sich bei mir nie so recht entwickelt und folglich auch nicht gehalten. Es hat m. E. nie überzeugend funktioniert.

Da kauft man ein urdeutsches Autoradio und stellt fest, das Becker einem US-Konzern gehört. Ein bezahlbares Preis-Leistungsverhältnis bei einem deutschen Hersteller geht nur in Verbindung mit Japan-Technik. In der Schule verkaufen sie einem den Atom-Strom als das Nonplusultra, gläubig glaubt man den Aussagen, daß die Ingenieure die paar Problemchen auch noch in den Griff kriegen werden und 30 Jahre später stellst Du fest, daß die Antworten auf wesentliche Sicherheits- und Entsorgungsfragen nicht wesentlich fortgeschritten sind. So kocht der eine nicht mit Strom, sondern mit Erdgas, der andere boykottiert Erdgas, weil ihm der Preis nicht passt. Wieder ein anderer boykottiert Erdgas deshalb, weil es von Russland kommt, und dieses Land spielt mal diese und mal jene Rolle in der Weltpolitik.

So verzettelt sich alles in individuellen Aktiönchen, die in der Summe nichts bewirken, weil sie sich neutralisieren.

Graham Greene, hat in "Schlachtfeld des Lebens" genau das beschrieben: Wie sich der Kampf um eine scheinbar gemeinsame, scheinbar große Sache in Scharmützelchen auf Nebenkriegsschauplätze verteilt, die dann von den Hauptangegriffenen mit Amusement beobachtet werden.

Trotzdem haben diese Boykotts und Blockaden einen Sinn - sie machen einem das Leben angenehmer. Der Politik kann man nicht ausweichen, sie wird einem aufgezwungen. Seinen eigenen Standpunkt kundzutun und zu begründen ist in Ordnung, solange man ihn anderen nicht aufzwingt. Seine Position durch eine bestimmte Lebensform oder durch eine bestimmten Prinzipien folgenden Handlungsweise zu untermauern ist vielen ein Grundbedürfnis. Man darf sich einreden: Ich versuche wenigstens, konsequent zu sein.

Daß man, bei näherer Betrachtung, laufend in Widersprüchen scheitert, muss man einfach hinnehmen.
Michael(F)
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#36
Zitat:Michael Franz postete
spielst Du mit der "primitiven-ein-Motoren-Drehschalter-Holzkiste" auf die Uher RDL an? Wink
Ich hatte die Grundig TK 147 Stereo vor Augen, als ich das geschrieben habe. Zu dem Gerät fällt mir wirklich nichts anderes ein als: Schlimmer geht's nimmer.

Die Royal de Luxe halte ich zwar für eine in einigen Belangen kauzige Konstruktion, aber keinesfalls für primitiv. Ich kenne kein anderes einmotoriges Gerät, das auch nur annähernd so problemlos funktioniert. Außerdem hat sie Hinterbandkontrolle.

Zitat:Nun, da hast du Recht und auch wieder nicht. Ich behaupte: Eine RDL ist vielen japanischen Geräten überlegen gewesen, trotz des biederen Äusseren auf der Uher-Seite gegenüber dem futuristischem Outfit auf japanischer Seite.
Ja, keine Einwände. Und der Umstand, daß sie sich trotz ihres vergleichsweise hohen Preises noch lange gut gegen die Japaner behauptet hat, zeigt doch, daß es für gute Geräte aus deutscher Produktion durchaus einen Markt gab.

Leider hat Uher es versäumt, rechtzeitig einen würdigen, modernen Nachfolger für die Royal auf den Markt zu bringen. Ein Gerät mit ähnlichem, optisch etwas aufgewerteten Gehäuse, elektronischem Dreimotorenlaufwerk, überarbeiteter Technik mit etwas besseren technischen Daten, besseren Anzeigeinstrumenten, Anschlüssem nach internationaler Norm und vielleicht noch einem Rauschunterdrückungssystem wäre mit Sicherheit ein Renner geworden und hätte heute beste Chancen, statt meines "Japaners" auf meinem Schrank zu stehen.

Zitat:Die Japaner belieferten diejenigen, die Fun, Spiel und Spaß haben wollten und liessen die creativen Amateure in der Ecke stehen.
Auf Akai, Sony und Pioneer trifft das sicher zu, aber Teac (zumindest bei der A-Baureihe) und auch Dokorder haben ihre Geräte durchaus (auch) für eine Klientel konzipiert, die der von Revox und Uher ähnlich war. Die A2300/ 3300-S(X/D) von Teac sind z.B. von ihrer Ausstattung her praktisch identisch zur A77, und die 3300 wurde mit dem hochtrabenden Beinamen "Master Recorder" auch in einer Zweispur-Variante mit 19 und 38 cm/s. angeboten.
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#37
Hallo Michael,

bei TFK kann ich Dir nicht zustimmen:TFK hat weniger deshalb so lange überlebt,weil es Teil eines großen Konzerns war,sondern trotzdem.Ich zitiere mich mal selber:
...Bei TFK kommt dazu,daß es seit 1941 eine 100% AEG-Tochter war,und 1967 mit der AEG zu AEG-Telefunken verschmolzen wurde.
Deswegen läßt sich an der Geschichte von TFK die Geschichte der AEG ablesen:
1967 war ein Herr Bühler,Schwiegersohn des Herrn Schickedanz(Quelle)Chef der AEG.Der hat versucht,durch Zukauf von Firmen die AEG zum größten Elektrokonzern Deutschlands zu machen.Wie wir alle wissen,ging das gründlich daneben:TFK ist wie das Mutterunternehmen langsam zugrunde gegangen.Beide existieren nicht mehr,die Namens- und Lizenzrechte liegen bei einer Holding der Daimler-Benz-Gruppe.

1967 war TFK nicht nur in Deutschland Technologiefüher in der professionellen Studiotechnik,sowohl im Audio,als auch im Video/Fernseh-Bereich.

Der Ruf war so gut,daß er durch die mainstream-consumer-Produkte kaum gelitten hat.

Was die Magnetbandtechnik anbetrifft,scheint es,daß es kaum Berührungspunkte zwischen den professionellen- und den consumer-Abteilungen gab,angefangen von den unterschiedlichen Produktionsstandorten.

Zu den low-cost-clones der Japaner:

Wenn ich in die Zeit am Anfang der 70-iger Jahre zurückblicke,dann haben "die Japaner"ihren Ruf damals nicht mit "low-cost",sondern mit "high-cost" begründet.
Und zwar so gründlich,daß sich im Windschatten davon auch "low-cost-clones"verkaufen ließen,weil die Verbraucher das gute Image auch auf die übetrug

Beispiele:
Der Sony TA 2000 F-Vorverstärker,der damals in der Referenzkette der HiFi-Stereofonie war,war so teuer,daß er für mich außerhalb jeder Überlegung lag.
Ähnlich war es mit den Spitzenteilen vom Pioneer,Sansui,Accuphase(die hießen damals noch Kensonic Accuphase..)

Die deutschen Hersteller haben darauf nicht reagiert,indem sie state-of -the-art Linien(neben ihren Massenprodukten) in den Markt einführten,sondern,indem sie sich auf das mittlere und untere Preissegment konzentrierten(mit Ausnahme von ein paar Nischen-Firmen).Damit haben sie aber ihren Ruf ruiniert(Außen pfundig,innen Grundig...)

Als sie aufgewacht sind,war es zu spät:Bsp wieder Grundig:fine arts...

Noch ein paar Beispiele für high-cost aus Japan,z.B.bei Tonbandgeräten.
die billigste 3-Motoren Akai,die X201,hat so 1973 etwa 1000 DM gekostet,soviel wie eine RdLC
Alle anderen waren teuerer und gingen rauf bis 2500 DM(zum Vergleich:Radio Adler am Josefsplatz in Nürnberg hat damals die A77 für 1499 DM verkauft)
Meine Sony TC640 war 1973 auf 1250.- reduziert(von 1500.-,das war ein Auslaufmodell)
Die TC 755 hat eher etwas mehr gekostet als die A77.

Für die teuerste Sansui-Maschine(gerade wird in ebay eine verkauft) wollte man etwa 5500.- haben!

War das wirklich billig??

Ich habe damals,wenn ich gejobt habe,als Ungelernter 1500 DM brutto verdient...(wenn ich das hätte versteuren und Sozialversicherungsbeiträge hätte entrichten müssen,hätte ich 1000 DM rausbekommen.Ich habe Leute gekannt,die damit eine 4-köpfige Familie ernähren mußten)

Es ist das gleiche passiert wie bei den Kameras ein paar Jahre vorher :man hat sich in den 60-igern mit guten bis sehr guten Geräten einen sehr guten Namen aufgebaut,mit dem man auch billigere(und schlechtere)Produkte verkaufen konnte(was war die erste KB-Kamera,die gegen die deutsche Produktion erfolgreich anstank und die bei Fotoreporten in aller Welt benützt wurde:genau:die Nikon F.Und genau wie viele andere habe ich mir die damals nicht leisten könne, ich habe statt dessen zu den billig clones aus Deutschland,einer Edixa,gegriffen..(Wer von Euch hat "Blow up" gesehen??)

Die deutschen Hersteller hätten also gewarnt sein müssen.Aber sie haben tief und fest geschlafen.

Es ist ganz interessant zu sehen,daß in Japan heute ähnliche Fehler gemacht werden,wie damals in Deutschland.In ein paar Jahren werden wir uns vielleicht über China unterhalten...

Zum Boykott:
Was Japan betrifft:die boykottiere ich nicht:wenn es die nicht gegeben hätte,würden wir heute noch vor plattgedrückten Dampfradios der 50-iger Jahre sitzen,die uns die Erben von Max Grundig und Konsorten verhökern würden.
Was die USA betrifft:ich sehe außer im Hochpreissegment keine amerikanischen Produkte mehr auf dem Markt der Unterhaltungelektronik.
Wenn man boykottieren will,darf man nicht mehr tanken.Da weiß ich dann nicht wer wirklich geschädigt wird:ich oder die USA...
Aber vielleicht sollte man seinen Daimler abbestellen...

Viele Grüße
Frank
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#38
Zitat:firstthird postete
(...)

Der Ruf war so gut,daß er durch die mainstream-consumer-Produkte kaum gelitten hat.

Was die Magnetbandtechnik anbetrifft,scheint es,daß es kaum Berührungspunkte zwischen den professionellen- und den consumer-Abteilungen gab,angefangen von den unterschiedlichen Produktionsstandorten.
(...)
Genau das hatte ich gemeint. Die Consumer-Linie von Studer war Revox, und die lebte prächtig vom studerschen Studio-Hintergrund, erfüllte aber auch die hohen Erwartungen.

Daß man es bei TFK, auch bei Siemens, nicht schaffte, mit den Meriten der Profitechnik eine hochwertige Consumerlinie am Markt zu positionieren verstehe ich bis heute nicht. Jeder andere Hersteller hat es naturgemäß schwer gehabt. Grundig, SABA, Nordmende, auch Uher waren HiFi-Spezialisten, denen man höhrere Kompetenzen kaum abgenommen hätte. TFK hatte sie, und hat es nicht geschafft den ausgzeichneten Ruf aus der Studiotechnik für die HiFi-Magnetband-Geräte zu verwerten. Vielleich unterliess man das auch ganz bewusst, weil klar war, wie weit diese Welten auseinander lagen. Eine Chance wäre es gewesen. Eine M28 als A77/B77 Konkurrent hätte mit Sicherheit erfolg gehabt. Man hätte sich dann aber auch, wie die Japaner, Gedanken machen müssen wie man das zu attraktiven Preisen in den Laden kriegt.

Damit bin ich beim zweiten von Frank firstthird angesprochenem Punkt: Low Cost im Sinne von wesentlich billiger als deutsche Geräte waren die Japaner nicht. Aber wer zum gleichen Preis wie bei einem deutschen Gerät einen Japaner kaufte, der erstand eine Wundertüte mit vermeintlichem Mehrwert. Massive Metallplatte, satt laufende Riesenpotis, große VU-Meter, später elektronische Zählwerke, zuvor Auto-Reverse-Funktionen, etc. Mangelnde innere Einstellmöglichkeiten, reparaturunfreundliche Konstruktionen, das fiel beim Kauf nicht auf.

Es war wie später bei den Autos auch: Das, was es beim deutschen Hersteller, wenn überhaupt dann nur für Aufpreis gab, war bei den Japaner inclusive. Die hatten - von TEAC und Docorder mal abgesehen - keinen Studiohintergrund, schufen aber den sog. Profi-Look in mattschwarz.

Ein Fa. Akai kam professioneller daher wie eine Fa. Telefunken - und daran sind die deutschen Hersteller völlig selber schuld.

Man könnte auch sagen: Die Japaner haben gelernt und uns überholt. In Deutschland hat man nichtmal zur Kenntnis nehmen wollen, daß die Japaner am Lernen sind.
Michael(F)
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#39
Zitat:Michael Franz postete
Fakt ist:
- Revox schaffte es, das Studer Studioimage zu vermarkten, ohne das offensiv zu tun => langer Erfolg
- TFK, mit dem gleichen Hintergrund, schaffte das nicht.
Was hatte TFK denn im Amateurbereich zu bieten was preislich auch für Amateure atraktiv war?
Die M24 und die M28.
Beide sind heute so selten das sie Spitzenpreise erzielen.
Anscheinend wurden sie nicht viel gekauft, warum auch immer.

Gekauft haben die Leute das M203 und Konsorten. Das kriegt man hinterhergeworfen wenn man nicht schnell genug den Recyclinghof verlässt. Und wenn du es aufmachst weis du warum. TFK bediente anscheinend das mittlere Marktsegment falsch.
Die A77 soll ja billiger als die M28 gewesen sein.

Zitat:- ASC war ein Sonderfall für Liebhaber des Braun-Designs. Ein Nischenhersteller.
Dafür wird das Zeug recht oft angeboten. Ausserdem ist die Technik gut.
Ich habe heute an meiner neuen 5002 rumgefummelt und muss sagen, das Laufwerk ist genial.

MfG Matthias
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#40
ASC hat, unbestritten, sehr hochwertige Produkte gebaut.

Wenn Du mal vergleichst, wieviele A77 und B77 im Umlauf sind und wie wenig ASC dagegen, so siehst Du, was ich mit Kleinserien- und Nischenhersteller meine. Es sind sicher keine Raritäten wie zum Beispiel Ferrograph, aber eben auch keine Massengeräte.

Bei Revox gab es eine ordentliche BDA, ein ordentliches Manual. Beim ASC-Tuner bekamst Du ein kopiertes A4-Blatt, in dem etwas von einem "Telegrammcode" stand (oder so ähnlich) und das mit dem aktuellen Stand des Gerätes nicht unbedingt etwas zu tun haben musste. Es gab mal eine Zeit, da konnte ASC ganz gut mit der Konkurrenz mithalten, war aber nicht so lange und so ausdauernd am Markt vertreten wie z. B. Revox.

Im Prinzip hatte ASC genau die Produkte, die es gebraucht hätte, um gegen die Japaner zu bestehen: Eigenes Profil, technisch hochwertig, den Profi-Anspruch nicht nur durch die Farbe erfüllt sondern vor allem durch das Innenleben, der hohe Preis wurde durch einen Gegenwert gerechtfertigt. Aber diese Produkte waren - über die ganze Palette gesehen, nicht nur bei den Bandgeräten - nicht ganz unproblematisch im Alltagsbetrieb, eben nicht ausgereift. Man könnte auch sagen: Ähnlich wie bei der Uher SG 630/631. Wenn man beim versuchten Griff nach den Sternen von der Leiter purzelt wird oft genug daraus ein Griff ins Klo!

Am allerwenigsten gilt das für die ASC 5er, die war Klasse und ist einer der besten Kleinspuler, die Du kaufen kannst.

Aber was solls, es geht hier um noch existierende, deutsche Hersteller. ASC zählt da nicht mehr dazu.

Habe ich in diesem Zusammenhang LUA schon erwähnt?
Michael(F)
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#41
Zitat:Michael Franz postete
Am allerwenigsten gilt das für die ASC 5er, die war Klasse und ist einer der besten Kleinspuler, die Du kaufen kannst.
So wie die ASC 500x hätte ich mir einen würdigen Nachfolger für die RdL vorgestellt! Das ganze mit dem bekannten Namen und dem Vertriebsnetz von Uher, durch die höheren Stückzahlen vielleicht noch ein paar D-Mark billiger... das hätte doch ein Verkaufsschlager werden können!

Zitat:Habe ich in diesem Zusammenhang LUA schon erwähnt?
Hast Du. :-)
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#42
Zitat:timo postete
So wie die ASC 500x hätte ich mir einen würdigen Nachfolger für die RdL vorgestellt!
Genau das meine ich. Ich habe nun das gefunden was ich gesucht habe.
Ich habe just noch eine 5004 ersteigert. Die Dinger liegen in der Preislage wie die RdL haben nur keine Reibräder. Big Grin

Und überhaupt, die Bandzugregelung, genial. Das Band einlegen nicht so fummelig wie bei der B62 oder A77, Einbaumöglichkeit für Quadrophonie Wiedergabekopf und Verstärker, das Ding isses. Im Prinzip...
Bei meiner klingt ein Kanal im Moment etwas dumfer als der Andere und überhaupt ist der Klang eher dunkel. Die A77 ist messmässig auch besser. Ich denke ich muss da noch was dran machen.

MfG Matthias
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#43
Hi,

Da hab ich ja was getan. Also, Blow Up habe ich gesehen, ich besitze eine Pentax und ich mag asiatisches Essen, denn das ist nicht abegekupfert und hat seinen ganz eigenen Stil wie die asiatische Kunst, Papier zu falten und vieles anderes - Elektronik (bis auf ganz kleine Ausnahmen) ausgenommen, natürlich, und Autoreverse gab´s auch schon in den 50-ern im Sabafon und mit sechs Köpfen.

Also poste ich mal ein Stück meiner "Dampfradio"-Sammlung: Tonbandgerät Nordmende HiFi 8001 /T . Wie Wäre es damit ? Gebaut ende der 60-er, wie (meines Wissens) alle Mende-Bandgeräte mit 3 Motoren ausgestattet, drei Köpfe, drei Geschwindigkeiten, doppeltes VU-Meter, Relaislogik mit leichtgängigen Tasten, Mischpult mit Schiebereglern, ordentliche Metalloptik, bleischwer und - für meinen Geschmack - ein ewig gutes Stück, wenigstens gemessen an seiner Zeit. Hersteller: Ein echter Dampfradio-Fabrikant.

Viel Spaß beim Antworten ...

Stefan
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#44
@ SGibbi

"... Hersteller: Ein echter Dampfradio-Fabrikant. ..."

Hast Du vergessen: Ehn eschdor Dräsdnor - ähm eh Saggse ;-)

kostenloser Übersetzungsservice für die ausländischen Mitleser:
Mende war ein echter Dresdner, eben ein Sachse.
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#45
Hallo Timo,

was meinst Du mit Anschlüssen nach internationaler Norm? Diese, in meinen Augen erbärmlichen RCA oder Cinch-Steckverbinder?

Ich meine, daß es bis heute keine bessere Lösung gibt als den Diodenstecker nach DIN-Norm. Als normaler 5-poliger Steckverbinder kann er problemlos mit minimalem Aufwand allen Anforderungen gerecht werden.

Cinch-Verbindungen sind nichts anderes als eine sinnlose Materialschlacht, nicht besser als simple Bananensteckerverbindungen der frühen 50-er Jahre, ein technischer Rückschritt also der nur einen Nutzen hat - die "Kabelmafia" reich zu machen. Das funktioniert ganz gut, Dummheit stirbt ja nicht aus!

So, nun bin ich mal gespannt auf die ErwiderungenSmile
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#46
Zitat:SGibbi postete
Also poste ich mal ein Stück meiner "Dampfradio"-Sammlung: Tonbandgerät Nordmende HiFi 8001 /T .
Diie 8001 kenne ich nicht, aber die 6001 war mein erstes Bandgerät. Und so überragend fällt mein Urteil leider nicht aus. Ich bin nach zwei Jahren auf eine Uher Variocord umgestiegen, und in Sachen Klangqualität (insbesondere bei 9,5 cm/s) war das ein großer Schritt nach vorne. Drei Motoren hatte die 6001 m.W. auch nicht.

Und "Metalloptik" und "bleischwer"... das konnten die Japaner damals auch. Neben einer Akai GX-285 verblasst die Nordmende schon ein bißchen, glaube ich. :-)
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#47
Hallo Stefan,

zum einen hat timo recht:die 6001 war ein Einmotorengerät(ich habe noch die Service-Anleitung rumliegen)Nordmende hat sowohl 3-Motoren-Geräte als auch Einmotorengeräte gebaut.

Zum anderen:Nordmende hat eine Zeitlang versucht,sich als Nischenproduzent für ein etwas anspruchsvolleres Design zu etablieren,nach Braun und Wega.
Der Fernseher Spectra Color mit einem großen und 3 kleinen Bildschirmen darunter hat diesen Ergeiz am besten dokumentiert:Von "Schöner Wohnen"(Apropos "Schöner Wohnen":wo steht die Schlagzeile:Mann wirft Frau aus dem Fenster?Richtig:in der Bild.Und wo kommt die Schlagzeile:Frau wirft Mann aus dem Fenster?In "Schöner Wohnen".)bis zum Raumschiff Orion war dieser Fernseher zu sehen.

Die 8000-Serie von Nordmende gehört auch in diese Linie.

Aber darunter sah es schlecht aus:wenn Du willst,maile ich Dir ein paar Scans von Nordmende-Geräten aus dem HiFi Jahrbuch 8.
Da hat das Grauen dann einen Namen....

Dann:die 8000-Serie waren die Spitzenprodukte aus dem Hause Nordmende.
Und die Konkurenz waren weniger die deutschen Massenhersteller wie Grundig oder TFK,sonder eben Braun und Wega.Und Braun war m.E.von Design und Technik besser.

Den Firmen mit Ausnahme von Braun,Kirksaeter und Klein und Hummel(die Boxenbauer lasse ich ´mal außen vor:Backes und Müller gab´s damals auch schon,Canton kam gerade,dann Heco,Isophon hatte gerade eine Schwächeperiode..))war aber gemein,daß sie nicht mehr registrierten,was die Leute eigentlich wollten.Was für Sänger gilt(..ich singe,weil ich ein Lied hab´,nicht weil es Euch gefällt..)gilt für die Konsumgüterindustrie noch lange nicht.

Was Anfang der 60-iger aus England importiert wurde,nämlich HiFi(man lese den Mr.Truesound)hatte es bis Ende der 60-iger/Anfang der 70-iger in die Köpfe der Interessierten geschafft:man wollte gut klingende Geräte,und keinen Schnickschnack,keine Sensortasten und was weiß der Teufel.
Die,die sich´s leisten konnten,haben zu Geräten aus England(Garrard,Quad) oder den USA(Marantz und Konsorten) gegriffen.Und die,die sich das nicht leisten konnten, zu Japanern,

Die deutsche Industrie hatte sich mit wenigen Ausnahmen aus dem Hochpreis- und Hochqualitätssegment verabschiedet.

Aber:das ist so wie im Flugzeugbau:Boing verkauft zwar viel mehr kleine Flugzeuge als große.Aber den größten Gewinn macht man mit den 747.
(Deutschen Abiturienten ist allerdings bis zum heutigen Tag der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn nicht klar...)

Naja,es wird halt alles schlechter.Nur eins wird besser:die Moral wird schlechter..

Viele Grüße
Frank
Mitglied der Veteranenvereinigung des Verbandes für die Einführung einer den Zielen der High Fidelity verpflichteten Musikwiedergabe in Mittelfranken e.V.
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#48
Zitat:timo postete
- Technics hat offenbar bis in die 90er Jahre hinein HiFi-Komponenten in Deutschland bei einer "MB Video GmbH" produzieren lassen (laut Internet steht "MB" für "Matushita-Blaupunkt"). Vermutlich wurden zwar nur ein paar Komponenten zusammengesteckt, aber die entsprechenden Geräte tragen den Aufdruck "Made in Germany".
Das darf ich genauer definieren:

Die Firma MB-Video existiert(e) in einem kleinen Städtchen in Norddeutschland namens Peine, wohl besser bekannt für Peine-Salzgitter Stahl Wink
Den Laden gibts auch noch, ist ca 1 km von mir entfernt, steht aber nur noch Matsushita Electrics dran, die Studie ist wohl beendet.

MB-Video war ein Projekt von Matsushita, Osaka & Bosch

Zitat:Kurzbeschreibung
Gegenstand des OPTIMANU-Projekts ist die systematische Analyse und Optimierung von Manualen für Videorekorder und CD-Player. Vor dem Hintergrund automatentheoretischer Überlegungen (vgl. EG-Projekt KAUDYTE) und in Verbindung mit Annahmen assoziationistischer Lerntheorie (vgl. DFG-Projekt ALFA) ergeben sich Hinweise auf die in Manualen zu vermittelnden Inhalte. Damit wird ein entscheidender Schwachpunkt bisheriger Empfehlungen zur Manualkonstruktion überwunden, die sich fast ausschließlich auf formale Aspekte der Textgestaltung konzentrierten. Außerdem werden funktionale Abläufe bei der Bedienung solcher Geräte optimiert im Sinne einer leichteren Lernbarkeit. Die Resultate der Forschung schlagen sich in zahlreichen Empfehlungen zur Gestaltung der Manuale wie auch zur Gestaltung der Benutzeroberflächen (z.B. "On Screen Dialog") oder der Geräte selbst nieder
Quelle: http://www.psychologie.uni-heidelberg.de.../bmft_opt/

Damals wurden aber dort, da nicht nur das Projekt dort untergebracht war, auch noch Laufwerke für Videorecorder und CD-Player gebaut. Heute machen die wohl nicht mehr viel dort.

Gruß Norbert
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#49
Habe mir mal erlaubt, bei Matsushita/Panasonic anzufragen, wie es mit der Zukunft der Marke Technics aussieht. Hier die Antwort:

Zitat:email von matsushita/technics:

Sehr geehrter Herr ...,

wir bedanken uns für Ihre offenen Meinung und Kritik an der aktuellen Technics Produktpalette. Seitens Panasonic wurde entschieden den Markennamen Technics nur im Produktbereich DJ-Equipment und Audioanlagen weiter zu verwenden. Hochwertige Hifi-Receiver und DVD-Player werden unter den Markennamen Panasonic vertrieben. Kassettendecks und CD-Player sind auf Grund der geringen Nachfrage aus dem Programm genommen. Wir leiten Ihre Kritik gern an das Marketing weiter. Ob in Zukunft der Hifi-Bereich unter den Namen Technics ausgebaut wird ist uns nicht bekannt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Panasonic Customer Care Team
Mal sehen, was in Zukunft wird.

Gruß Norbert
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#50
Zitat:Crazy99 postete
Habe mir mal erlaubt, bei Matsushita/Panasonic anzufragen, wie es mit der Zukunft der Marke Technics aussieht. Hier die Antwort:
Schade, aber nachvollziehbar. Videoprodukte von Matushita hießen ja schon immer Panasonic und nicht Technics, und da HiFi und Video in den letzten Jahren immer weiter zusammengewachsen sind, war die Trennung Panasonic/ Technics in gewohnter Weise wohl nicht mehr machbar.
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