Mal eine kurze Autofrage
die C-Klasse ist auch kein Benz, das ist ein Renault, der wie ein Mercedes aussieht.

Gruß Frank
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(06.02.2021, 10:22)Kirunavaara schrieb: Also den ersten Focus fand ich von außen richtig gut gelungen. Das war eines der ersten Autos, welches mit dem unsäglich rundgelutschten Design der 90er (Mondeo I, Scorpio II... *grusel*) gebrochen hat. Das Armaturenbrett finde ich vom Grundgedanken her auch recht gut, nur der mittlere Teil um das Radio herum ist für meinen Geschmack zu fett geraten. Und ich vermisse etwas den Bezug zwischen Innen- und Außendesign.

Celica von innen ist auch nicht schlecht, schöne, aufgeräumte Kombination aus "wohnlich" und "sportlich".

Diese ganzen schrägen, gegenläufigen Linien beim Focus-Cockpit machen mich nervös.

Ja, wohnlich, sportlich und übersichtlich. Und ein perfekter Panoramablick, weil die Windschutzscheibe leicht herumgezogen und die A-Säulen sehr dünn sind. Die Karre war beim Kauf halb auseinandergebaut, verwahrlost, saudreckig und hatte keinen Auspuff, aber als ich mich reingesetzt habe, fiel die Kaufentscheidung.

(06.02.2021, 13:11)nick_riviera schrieb: die C-Klasse ist auch kein Benz, das ist ein Renault, der wie ein Mercedes aussieht.

Was nun auch die C-Klasse? Habe ich da was verpaßt? Oder meinst Du den umgelabelten Kangoo? Wie hieß der noch mal, Citan?

Viele Grüße
Nils
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(06.02.2021, 20:36)tk141 schrieb: Was nun auch die C-Klasse? Habe ich da was verpaßt? Oder meinst Du den umgelabelten Kangoo? Wie hieß der noch mal, Citan?

Die kleinen Vierzylinder-Dieselmotoren in der C-Klasse kommen (oder kamen zeitweise) von Renault.
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es gab mal eine Zeit, da hatte jeder Hersteller sein Marktsegment, und alle lebten in friedlicher Koexistenz. Mit heutiger Nomenkaltur gesprochen, bestand das Mercedes Segment bei PKWs aus E-Klasse, S-Klasse, ein oder zwei SLs, und eine Staatslimousine auf Augenhöhe mit Rolls Royce und Co.

Der 190iger W201 war der erste Versuch, im Bereich der unteren Mittelklasse bei VW, Ford und Opel zu räubern. Der 201 lag vom Qualitätsniveau noch mit W124 und 126 auf Augenhöhe, damals machte man aber die Erfahrung, dass ein kleines Auto bei gleichem Qualitätsniveau genauso teuer in der Herstellung ist wie ein großes, und ab dem W202 fing man dann an, den C180 als "Kampfpreis Bomber" zu vermarkten. Man wirft Mercedes Fahrern immer vor, die Dinger nur wegen dem Stern auf der Haube zu fahren, ulkigerweise trifft dieses Klischee ausgerechnet bei den ganzen Aufsteiger Benzen bis hin zur C-Klasse zu - bevor ich einen C180 fahren würde, würde ich mir einen billigeren Opel oder Toyota kaufen, die fahren auch nicht schlechter. Unter Zetsche ist man dann auf die Idee gekommen, zwecks weiterer Kosteneinsparung eine Kooperation mit einem echten Billiganbieter einzugehen, und das war dann halt Renault. Bei der C-Klasse ist nicht nur der Diesel, sondern auch der kleine Benziner im C180 von Renault, und es sollen diverse Technik Komponenten ebenfalls von Renault zugeliefert sein. Ein Kollege von mir hat den W205 als Limousine als C180 mit reell nur 1,6 Litern Hubraum, der sieht wirklich nur aus wie ein Mercedes, vom Fahrgefühl ist jeder Kia besser.

Witzigerweise kenne ich jetzt schon einige, die mir viele Jahre vorgeworfen haben, ich würde nur auf den Stern schielen, während sie Honda oder Opel gefahren sind, und die jetzt genau solche Gurken fahren, die sich tatsächlich nur durch den Stern von den anderen unterscheiden.

Mit dem Citan ist das was anderes. Das ist ja ein 1:1 Kangoo, der im Wesentlichen nur für die Flottenkunden im Programm ist, damit die für die kleinen Nutzfahrzeuge nicht mehr woanders hinlaufen müssen. Das ist sowas ähnliches wie damals die Kooperation mit VW beim Sprinter / Crafter.

Gruß Frank
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Noch mal zur Ausgnagfrage hier, kann mir jemand mal vernünftig begründen, was an einem 20-30 Jahre alten Gebrauchtwagen unzuverlässiger als an einem etwa 10 Jahre alten Gebrauchtwagen sein soll?

Ich verstehe nämlcih immer nicht warum man sich ein 10 Jahre altes Auto holen soll, wo schon ein haufen Elektronik verbaut ist, für die es auch nicht einfach so Ersatz gibt, wenn mal was ist. Und außerdem Verschleißteile gehen bei jedem Auto kaputt und müssen regelmäßg getauscht werden.
Ich finde es halt sehr schade das fast alle seriösen Händler nur Karren da haben die gerade mal so 10 Jahre alt sind. Sowas wöllte ich mir aber nicht anschaffen. Wis schon Han Solo in Star Wars sagt, "Ich habe da so ´n mieses Gefühl" bei diesen Autos. ich kann mir nicht vorstellen, auch bei den heutigen Neuwagen, das irgendwas davon noch in kanpp 20 Jahren rumfahren wird.


Und weil Martin hier geasgt hat das man Autos immer von unten anschauen sollte, wie kann ich denn von einer Privatperson ein Auto kaufen die jetzt nicht gerade selber eine Hebebühne hat, und drunter schauen?
Gruß
Lorenz
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ich versuche es nochmal:

Die Autoindustrie plant für jedes Automodell einen Lebenszyklus, der bei PKWs irgendwo zwischen acht und 15 Jahre liegt. Innerhalb dieser Zeit gibt es auf jeden Fall Ersatzteile und Support, danach hängt es vom Fabrikat und der Kreativität des Autobesitzers ab. Wenn Du jetzt einen gepflegten 30 Jahre alten Opel kauftst, kannst Du davon ausgehen, dass es bei Opel selber NIX mehr gibt. Bei einem Liebhaberauto ist das kein Problem, weil es Clubs und private Initiativen gibt, für ein Alltagsauto, das Dich jeden Tag zur Arbeit karren muss, kann das zu einem echten Problem werden.

Der zweite Punkt ist das Vorleben des Autos. Die Autos stehen ja nicht 30 Jahre in einem klimatisierten Lager, bevor Du sie kaufst, sie sind die ganze Zeit dem Klima und der Behandlung durch die Vorbesitzer ausgesetzt. 30 salzige Winter hinterlassen nunmal mehr Spuren als zehn salzige Winter. Und 30 Jahre bei Besitzern, die sich nie um den verborgenen Rost kümmern, hinterlassen größere Schäden als zehn Jahre.

Dann kommt die Zeitwertproblematik. Die meisten Besitzer stecken ab einem bestimmten Alter nichts mehr in Reparaturen und Wartung, weil die Kiste nichts mehr wert ist. Das heisst, wenn Du nach einem 30 Jahre alten Auto guckst, kannst Du sicher davon ausgehen, dass fast alle Exemplare eine Phase hinter sich haben, wo sie ohne Zuwendung überleben mussten.

Dann kommt der Faktor ins Spiel, dass am Auto viele Teile verbaut werden, die "lebenslang" halten sollen. Diese lebenslang haltbaren Teile werden bei den Inspektionen nicht geprüft. Unter lebenslang versteht der Hersteller aber den o.g. Lebenszyklus, also maximal etwa 15 Jahre. Wenn Du ein 30 Jahre altes Auto kaufst, ist eine Scheckheftpflege durch die Vorbesitzer eigentlich für die Tonne, Du musst immer damit rechnen, dass eins dieser ewig haltbaren Teile aufgrund von Alterung kaputtgeht. Plastik und Gummi altern z.B. auch bei Nichtbenutzung - und dann sind wir wieder bei der Ersatzteileversorgung.

Und selbst wenn Dich das noch nicht beeindruckt, kommt noch was ganz profanes dazu - Du willst ja sicher nicht nur irgendwie fahren, sondern auch noch in einem gepflegten Auto sitzen. Im Alltagsbetrieb geht aber immer mal was kaputt - Du versaust Dir im Winter einen Teppich, der Fahrersitz ist durchgesessen, es fällt ne Verkleidung ab, Bedienhebel brechen ab usw. . Bei einem zehn Jahre alten Auto bekommst Du meistens noch einfach Ersatzteile, bei einem 30 Jahre alten Auto wird das jedes Mal eine Odyssee.

Ich kann es nur immer wiederholen - wenn Du ein 30 Jahre altes Auto kaufst, legst Du Dir ein Hobby zu, ohne wenn und aber. Das kann gut funktionieren, ich mach das jetzt seit 20 Jahren so. Man muss das aber auch wollen. Wenn Du vor dem kreativen Umgang und vor der Schrauberei so eine Berührungsangst hast, wie ich aus Deinen Postings herauslese, ist es das Billigste und Unproblematischste, wenn Du Dir einen neuen Koreaner oder Dacia least, und den alle vier Jahre austauschst. Da zahlst Du dann die Leasingraten, hast aber oft nicht mal mehr mit Inspektionskosten zu tun. Und wenn die Kiste wirklich mal was hat, was in den ersten vier Jahren sehr unwahrscheinlich ist, bekommst Du vollen Service inkl. Ersatzfahrzeug.

Glaub mir doch einfach mal, ich mache das schon ziemlich lange, habe eine Schrauberwerkstatt mit kleiner Bühne, und kenne tausend Leute, die mir bei meinen alten Mercedessen weiterhelfen können, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Wir haben immer mehr Autos vor der Tür stehen, als wir brauchen, auch deshalb, weil immer mal was kaputtgehen kann, und das Auto dann u.U. mal mehrere Tage steht, bis die Teile da sind. Wenn Du das Auto im Alltag fahren willst, und nicht selber Hand anlegen möchtest, dann wird so ein Auto sehr teuer. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb normale Gebrauchtwagenhändler sich mit so alten Karren nicht mehr abgeben - die müssen nämlich Gewährleistung übernehmen, und wie soll das mit Autos gehen, für die es keine Ersatzteile mehr gibt ?

Was das Begucken von unten angeht - wenn der Wagen frischen TÜV hat, wurde er von unten fachkundig "beguckt" - und mehr als der TÜV-Prüfer siehst Du bei der Besichtigung auch nicht. Ich habe es hier auch schon zig Mal geschrieben, ohne dass Du es hören willst, aber die wahren substanzgefährdenden Rostprobleme toben im Verborgenen, und können nur gesehen werden, wenn das Auto zerlegt wird. Deshalb schrob ich auch schon zig mal, dass man ein 30 Jahre altes Auto in jedem Fall restaurieren muss, wenn man es lange behalten will, und wenn die Restaurierung "nur" darin besteht, alles auseinanderzubauen, um den verborgenen Gammel zu entfernen. Du solltest Dir wirklich mal angucken, was zum Vorschein kommt, wenn ein vermeintlich gut erhaltenes altes Auto zerlegt wird, dann würdest Du verstehen, was ich meine.

Die Angst vor der "bösen" Elektronik ist übrigens unbegründet. Die Dinge, die moderneren Autos die Glatze machen, sind im Grunde genau wie früher auch - mechanische Schäden und fehlende Ersatzteilversorgung.

Meine alten Karren sind weit davon entfernt, morgen zusammenzubrechen - aber selbst ich mit Spaß am Schrauben habe schon mehrmals davor gestanden, mir einfach irgendeine Gurke für den Alltag zu leasen, die einfach nur fährt. Es ist nämlich ein entscheidender Unterschied, ob man schrauben KANN, oder ob man schrauben MUSS.

Gruß Frank
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Okay, Okay. Das es mit Ersatzteilen schwierig wird, die jetzt keine Verschleißteile sind ist klar. Aber bei einem neuen Auto hätte man dieses Problem ja irgendwann auch. Das wäre ja nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Und ehrlichgesagt alle 5 Jahre ein neues Auto zu leasen finde ich Umwelttechnisch sehr fragwürdig.

Und eine Hohlraumkonservierung sollte sicher wenn die Substanz denn noch gut ist auch durchgeführt werden. Habe dazu mal ein Video von nem Benz gesehen. Da braucht man schon drei Arbeitstage für.
Gruß
Lorenz
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@Frank: OK, dann hatte ich bei Mercedes tatsächlich etwas verpaßt, muß allerdings auch zugeben, das Neuwagengeschehen seit etwa 20 Jahren nicht mehr mit Interesse zu verfolgen. Das ist ja absolut unwürdig. Sick

@Lorenz: Was das Fahren mit dreißig Jahre alten Autos angeht, ich sehe es bekanntlich nicht ganz so rigoros wie Frank - aber ein wenig ums Auto selbst kümmern können sollte man sich schon! Ich persönlich kann auf Ausstattungs-Schnickschnack verzichten, denn dann muß ich nur die fürs Fahren wichtigen Komponenten im Auge behalten.

Zugang zu einer Hebebühne und zu des Schrauben kundigen Bekannten sind ganz klar von Vorteil. Es kommen natürlich noch weitere Faktoren hinzu - wie viel fahre ich im Jahr, wie ist die Ausgangssubstanz des Autos, welche Ansprüche stelle ich. Ich fahre 10.000 km im Jahr und habe die in den letzten Jahren auf zwei Autos verteilt. Das ist nicht viel, da könnte ich auch Borgward oder Simca fahren. Und ich kann mir bei einem auch mal etwas Zeit lassen, wenn es was zu reparieren gibt. Gibt es aber nur sehr selten.

Ich persönlich lege Wert auf ein halbwegs ansprechendes Erscheinungsbild meiner Autos, daher halte ich sie sauber und inspiziere sie regelmäßig auf Macken, die dann auch gleich ausgebessert werden. Mein Schrauberfreund ist da eher nachlässig, so sehen seine Alltagskarren dann auch aus. Einer ist ein 1992er Camry Kombi, Ende der 1990er mit bereits 200.000 km günstig gekauft, jetzt liegt er über 400.000, sieht aus wie Sau, mußte transportieren, Hänger ziehen etc., Kurzstrecken erleiden, aber er tut es nach wie vor. Er hat jahrelang für Fahranfänger P8-Starlets fertiggemacht und später an den nächsten weitergegeben, ein paar von denen fahren immer noch, obwohl sie schon von acht Besitzern ohne jegliches Gefühl für Autos durchgenudelt worden sind.

Man lernt sein altes Auto kennen, sollte dies am besten schon vor dem Kauf tun, dann weiß man, worauf man zu achten hat.

Was die Elektronik angeht - oft hält die erstaunlich lange, allerdings sind es eher die zunehmende Komplexität und die abnehmende Reparaturfreundlichkeit und Qualität der verbauten Komponenten, aufgrund derer unser Interesse Ende der 90er endet. Bei Toyota kann man sagen, ein Yaris ist kein Starlet und ein Avensis kein Carina. Und ansonsten sind wir auch eher Schrauber fürs Grobe, wir haben an Mechatronik, CAN-Bus etc. schlichtweg kein Interesse. Und für den Elektrokram fällt die Ersatzteilversorgung in der Regel zuerst weg, eine neue Antriebswelle oder Achsmanschetten hingegen kann man bestellen.

Letztlich ist es doch so: Ein Auto, das 28 oder 30 Jahre bis heute in einem annehmbaren Zustand überlebt hat, muß nicht schlechter erhalten sein als eine 10-15 Jahre alte Schlurre.

Bei der Ersatzteilversorgung ist es halt auch eine Frage des Anspruchs, grundlegende Technikteile bekommt man für fast jedes Auto.

Um es ganz klar zu sagen, ich liege keinesfalls ständig unterm Auto, ich benutze das ganz normal wie die Nachbarin ihren neuen Skoda Fabia und ich bin noch immer gut angekommen. Ein Auto von 1990 ist definitiv nicht zwingend ein Faß ohne Boden, man muß sich halt etwas dafür interessieren, dann klappt es auch mit der Nachhaltigkeit.

(07.02.2021, 10:26)nick_riviera schrieb: Es ist nämlich ein entscheidender Unterschied, ob man schrauben KANN, oder ob man schrauben MUSS.

Stimmt - ich kann mir heute Zeit lassen, das ist angenehm. Reparaturen kündigen sich aber auch in der Regel an, ich plane das mittelfristig.

Viele Grüße
Nils
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(07.02.2021, 13:30)SonyKassettenkaiser schrieb: Okay, Okay. Das es mit Ersatzteilen schwierig wird, die jetzt keine Verschleißteile sind ist klar. Aber bei einem neuen Auto hätte man dieses Problem ja irgendwann auch. Das wäre ja nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Und ehrlichgesagt alle 5 Jahre ein neues Auto zu leasen finde ich Umwelttechnisch sehr fragwürdig.

Und eine Hohlraumkonservierung sollte sicher wenn die Substanz denn noch gut ist auch durchgeführt werden. Habe dazu mal ein Video von nem Benz gesehen. Da braucht man schon drei Arbeitstage für.

sag maL, willst Du eigentlich nicht verstehen, was ich Dir sagen will ? Wenn Du doch so fest davon überzeugt bist, dass ein 30 Jahre alter Opel für Dich das ideale Alltagsfahrzeug ist, dann kauf Dir doch einen und mach selber Deine Erfahrungen. Mich nervt es immer ein wenig, wenn Leute um Rat bitten, und wenn man sich dann die Mühe macht, die Fragen zu beantorten, wird alles negiert.

Egal, was Du von so einer alten Kiste erwartest, eins wirst Du leider bei einem alten Auto müssen - selber aktiv werden. Ich überlege z.B., mir als nächstes Alltagsauto eine S-Klasse der Baureihe W221 zu kaufen. Hierfür werde ich aber vorher Mitglied im deutschen S-Klasse-Club werden, und mit Leuten ausführlich sprechen, die mit alten S-Klassen Erfahrungen haben. Wenn es Dir schon zu viel ist, mal mit einer Alt Opel IG Kontakt aufzunehmen, und Dich ein wenig schlau zu machen, was spezialisierte Werkstätten und Teilelieferanten angeht, dann solltest Du wirklich darüber nachdenken, ob ein alter Opel das richtige für Dich ist.

Aber wie gesagt, wenn Du glaubst, dass das alles Quatsch ist, was ich hier schreibe, und die einzigen Probleme alter Autos rostige Hohlräume sind, dann kauf Dir doch einfach so ein Auto und mache Deine eigenen Erfahrungen. Meine zehnjährige Tochter macht das auch immer mit mir - erst um Rat fragen, und wenn ich ihr rate, alles in Frage stellen. Die lasse ich auch immer machen, bis sie auf der Nase gelandet ist, weil sie mir dann zuhört.

Gruß Frank
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Doch ich verstehe das schon. Du sagst mir, das es für mich sinnvoller wäre immer wieder die nächste Karre zu leasen oder zu kaufen, die dann auch noch nicht so alt sind, als das diese große Reparaturen benötigen. Ist finanziell gesehen vielleicht das sinnvollste. Aber ich finde das schon ein bisschen umweltverschwenderisch.
Gruß
Lorenz
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Nö, das hat er nicht gesagt.

Opelschrauber gibt es wie Sand am Meer, bestimmt auch in Deiner Nähe. Da gibt es (wie bei Saab, ich hatte mir damals spontan einen kaputten Saab gekauft und kannte niemanden, der sich damit auskannte) sicherlich auch aktive Foren, wo man welche kennenlernen kann. Nimm Kontakt auf, freunde Dich mit Leuten aus der Szene an und such Dir dann mit einem von ihnen Deinen Opel-Youngtimer aus. Vielleicht hat auch einer was in einer Halle beiseitegestellt, was Du haben kannst.

Und dann hast Du Deine erste alte Karre und machst Deine Erfahrungen. Irgendwo muß man anfangen, wenn man das Neuwagen-Obsoleszenz-Spiel nicht mehr mitmachen will. Ich würde es so machen, wie oben beschrieben.

Und nach und nach wirst Du auch selbst Hand anlegen können. Erst schaust Du zu, irgendwann machst Du es selbst. Ich hätte noch vor fünf Jahren nicht gedacht, daß ich mich mal an Bremsen herantrauen würde. Als im Januar der eine hintere Radbremszylinder der Celica ausgerechnet auf dem Bremsprüfstand bei der Hauptuntersuchung das Pissen angefangen hat (der hat halt doller draufgetreten als ich), wollte ich das schnell für die Nachprüfung in Ordnung bringen. Ich habe Teile bestellt (Radbremszylinder, Bremsbacken), mein Kumpel hatte keine Zeit, aber immerhin die Bühne frei. Er hat es mir kurz erklärt und hat zwischendrin so alle zwei Stunden durch die Tür geschaut. Für die erste Seite habe ich fünf Stunden gebraucht, für die zweite nur noch eine. Entlüftet haben wir dann wieder zu zweit. HU war ohne Mängel, ich stolz wie Bolle. Ich kann ja im Grunde auch nichts, schonend fahren und pflegen kann ich, schrauben eher sehr mäßig, schweißen gar nicht. Dafür hat mein Kumpel keinen Bock auf Konservieren und Saubermachen und ist in Computerdingen völlig hilflos. Eine Hand wäscht die andere, Geld fließt bei uns keins.

Und das Gute, wenn Du ein Auto länger behältst, ist auch, daß Du genau weißt, was schon dran gemacht wurde. Und wenn Du dabei warst, kannst Du den Zustand Deines Fahrzeugs mit der Zeit immer besser selbst einschätzen. Dann kann Dich niemand mehr über den Tisch ziehen.

Viele Grüße
Nils
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Es muss ja nicht zwingend Opel sein. Aber mal sehen was wird. Ich berichte dann von meiner Anschaffung.
Gruß
Lorenz
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Ja, das ist auch gut, strecke Deine Fühler aus, schau, wofür es bei Dir in der Gegend Leute gibt. Ob das jetzt Opel, Benz, Volvo whatever ist. Du wirst nette Leute kennenlernen und ein Auto finden, das in Dein Leben paßt.

Ich persönlich habe ein Preislimit, ich gebe 2000 Euro aus. Darin sind Anschaffungspreis, Wechsel der Betriebsflüssigkeiten, alltagstauglicher Zustand, neue Reifen und neue HU enthalten. Alles weitere dann nach Geldbörsenstand und Laune. Frank macht ja gleich alles neu, ich verbessere die Autos eher nach und nach, hat bislang immer gut geklappt. Ich bewege mich also im absoluten Low-Budget-Bereich. Bei der Celica hatte ich Glück und Beziehungen (selbst ziemliche Schrotthaufen kosten inzwischen 3000 Euro), aber die ist auch leicht abgeranzt, hat miesen Lack, das Differential jaulte schon beim Kauf (muß nun gemacht werden) und ich mußte sie erst einmal halb zusammenbauen (hat damals zwei Wochen gedauert). Jede Investition lohnt sich bei dem Auto aber, denn im Sahnezustand ist die inzwischen 10.000 wert. Die Carina ist ein typisches Opa-Auto ohne große Wertsteigerungstendenz, die habe ich bislang nur gepflegt, zur bald wieder fälligen HU bekommt sie mal wieder einen Ölwechsel und ich schaue sie mir von unten an, ich glaube aber nicht, daß ich da irgendwas groß machen muß.

Wenig gefragte Modelle oder Modellvarianten (kleiner Motor, wenig Ausstattung) findet man manchmal für wirklich wenig Geld, gerade bei Autos, die für Gebrauchtwagen zu alt und für (für Außenstehende als solche erkennbare) Klassiker zu modern sind, diese ganze Spätachtziger-Neunziger-Kompakt-/Mittelklasse-Schiene hat kaum einen Markt.

Es gibt Leute, die geben für ein Fahrrad mehr aus.

Viele Grüße
Nils
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(07.02.2021, 17:42)SonyKassettenkaiser schrieb: Doch ich verstehe das schon. Du sagst mir, das es für mich sinnvoller wäre immer wieder die nächste Karre zu leasen oder zu kaufen, die dann auch noch nicht so alt sind, als das diese große Reparaturen benötigen. Ist finanziell gesehen vielleicht das sinnvollste. Aber ich finde das schon ein bisschen umweltverschwenderisch.

ich sage es mal so - wenn Dir die Umweltverschwendung wichtig ist, solltest Du generell überlegen, ob Du nicht lieber auf Fahrrad und Bahn oder zumindest auf einen Kleinstwagen wie den Smart setzt, es wird niemals umweltfreundlich sein, Mittelklasse-Vehikel mit über einer Tonne Leergewicht dazu zu nutzen, eine Person durch die Gegend zu transportieren.

Nur mal so als Denkanstoß - es gibt den neuen Astra mit 130PS Benziner und rund fünf Liter Verbrauch und als 122PS Diesel mit 3,5 Litern Verbrauch. Selbst wenn ich noch etwas dazurechne, brauchen die Autos zwischen vier und fünf Litern auf 100km weniger als ein 30 Jahre alter Vectra 2.0 mit 115 PS. Auf 100tkm Fahrleistung gerechnet sind das vier bis fünf Kubikmeter Kraftstoff oder 25 bis 30 Ölfässer voll, die das neue Auto weniger verbraucht als das alte. Das Problem dabei - wenn man ein paar Kubikmeter Auto in die Presse wirft, bekommt jeder mit, dass da was vernichtet wird, wenn man fünf Kubikmeter Kraftstoff sinnlos verbrennt, pustet man ihn unsichtbar und unmerkbar in die Luft. Die frühen Vectras hatten teilweise noch gar keinen Katalysator, und die G-Kats entsprachen der Norm Euro-1. Die Schadstoffe, die so ein Auto mehr in die Luft pustet, als ein neues, sollte man in die Nachhaltigkeitsrechnung auch mit einbeziehen.

Daher nochmal das Fazit - ein Auto, das deutlich älter als zehn Jahre ist, taugt als Alltagsauto nur noch dann, wenn man sich um den Erhalt selber kümmert. Wenn man das nicht will, und auf den Support von Werkstätten angewiesen ist, wird man mit einem alten Auto auf Dauer nicht glücklich.

Gruß Frank
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Was ist davon zu halten?

https://www.ebay.de/itm/Astra-F-Stufenhe...Sw42Nfw3LB

Sieht mmn nicht so schlecht aus.
Gruß
Lorenz
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Was davon zu halten ist... ein absolut lächerlicher Preis. Nur weil der erst knapp 70tkm runter hat? Ja, für einen Astra F ist der verdammt gut erhalten.
Aber die Kiste ist bald 30 Jahre alt, hat weder ABS noch Airbags und warum ist die Zylinderkopfdichtung neu? Die hält normalerweise ein Motorleben lang.
Das muss nichts heißen, aber die Gefahr von Folgeschäden ist definitiv gegeben. Von unten ist der sehr rostig, hat also auch einiges an Salz gesehen.
Ein Radlauf angerostet. das dauert jetzt keine zwei Jahre bis das offen durchkommt, wenn der wieder täglich bei Wind und Wetter unterwegs ist, wird sichda noch einiges auftun, das ist halt ein Astra F, die gammeln alle gerne!
6 jahre gestanden und das bei 70tsd km, da steht sich oft einiges kaputt und die standard Verschleißteile kommen jetzt bald alle dran.
Der neue Auspuff sieht aus wie das Billigste vom billigsten, solche Tröten sind oft nach zwei Jahren wieder durchgegammelt, die neuen Reifen sind absoluter Müll. Wasserpumpe, Zahnriemen, und Z-Dichtung sind sicher nicht mit mehr Aufwand bedacht worden....

So ein Astra mit dem 75 PS Motor ohne ABS, ohne Airbags ist praktisch unverkäuflich, die Kisten will kein Mensch haben. Das ist ja kein GOLF II GT oder ähnliches wofür dann Liebhaberaufschlag fällig wäre... kurzum das Ding ist maximal 500€ Wert, aber auch nur wegen der Laufleistung und den zwei Jahren bis zur nächten HU.
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Hä, klar hat ein Astra F Airbag und ABS. Aber stimmt, so richtig gefallen tut mir das jetzt wo du es sagst mit dem geringen km Stand auch nicht.

Dann sind das hier aber auch verdächtig wenig km:

https://home.mobile.de/AUTOHANDELSMETAK#des_313789758

Und warum kostet der Astra fast genausoviel wie ein fast neuer Roomster bei dem?
Gruß
Lorenz
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(01.03.2021, 16:43)SonyKassettenkaiser schrieb: Hä, klar hat ein Astra F Airbag und ABS.

Hä... ???? Rolleyes   Airbag (nur Fahrerseite) und ABS waren beim 1993er nur gegen ein paar tausend € Aufpreis als Sonderwunsch zu bekommen.
Erst ab 1994 waren Airbags serie, ABS erst ab 1996. Die oben verlinkte Möhre ist von 93 und dass kein ABS verbaut ist sieht beim Bild mit der offenen Haube auf den ersten Blick und zu 99,9% hat der auch keinen Airbag (zwei schon garnicht) sonst hätte er das mit Sicherheit bei den Extras aufgeführt.


Zitat:Und warum kostet der Astra fast genausoviel wie ein fast neuer Roomster bei dem?

Warum ist die Banane krumm....

Ich habe letztes Jahr den 2000er Astra G mit 16V 100PS Motor meiner Schwester verkauft, das Ding hatte alles an Board.
Klima, 4 Airbags, ABS, Bordcomputer, Zentralverriegelung, Alufelgen, E-Fenster etc. Das Ding sah echt top aus innen wie aussen (siehe Bilder) hinten noch nie jemand gesessen... top Lack, alle Wartungen nur mit top Ersatzteilen gemacht... Für die Karre hab ich trotzdem nur mit Mühe und Not 750€ bekommen. Und du kommst hier mit der nächsten Karre (noch eine Generation älter) für 2500€ an.... Sorry... willst du uns veräppeln?


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Meine zweite Verlinkte Karre war ein Astra F von 1997. Der müsste das auf jedenfall haben. Dann wären ja die 2000€ eines anderen Autohänders für einen Astra G Limousine mit 86000 km, genau das Modell was du da auch verkauft hast also auch viel zu viel.
Gruß
Lorenz
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Es gibt ja auch immer einen Unterschied zwischen dem aufgerufenen Preis eines Händlers und dem, was man als privater Verkäufer maximal bekommt. Bei alten Karren in dem Preisbereich macht das gerne mal mehr als 100 Prozent Unterschied.

Was der Händler letztendlich von seinem hoch angesetzten Preis tatsächlich bekommt, ist eine andere Frage. Wenn die Karre sich erstmal eine Weile die Reifen platt gestanden hat, dann kann man sie mit einer Portion Geduld auch durchaus für viel weniger bekommen. Denn wenn ein Auto nur Platz wegnimmt, dann nimmt der Händler am Ende lieber 950 Euro von einem Käufer, als 50 vom Abdecker. Man darf nur nicht signalisieren, wirklich unbedingt genau dieses Exemplar haben zu wollen, das riechen die sofort...

Lorenz, mal eine ganz andere Frage: Am Anfang hast Du nach einem praktischen Kombi gesucht, und jetzt kommst Du mit so Stufenheck-Limos in Rentnerbunt (silber) um die Ecke? Ernsthaft? ;-)

Viele Grüße,
Martin
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Ich habe halt mittlerweile festgestellt, das das Kofferraumvolumen bis zur Abdeckung eines Kombis meist sogar kleiner als das einer Limousine ist. Außerdem hat die Limousine eine bessere Aerodynamik und ist leiser. Deshalb ist der Kombi kein muss mehr.

Ich verstehe nicht warum der Händler für fast den gleichen Preis wie dem Astra auch noch einen wesentlich neueren Roomster hat.
Gruß
Lorenz
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(01.03.2021, 22:11)Kirunavaara schrieb: und jetzt kommst Du mit so Stufenheck-Limos in Rentnerbunt (silber) um die Ecke? Ernsthaft? ;-)

Eine Ananas auf Omas sonntäglicher Kaffeetafel und Alufelgen an Opas silbergrauem Opel (praktischerweise hier schon drauf) vertreiben den grauen Rentnerschleier. Wirkt... na ja: fast immer. Wink
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Beim Kombi kannst Du dafür noch die Rückbank umlegen und hast auch genug Höhe - ok, braucht nicht jeder, aber ich möchte es echt nicht missen. Einfach mal hinten die Klappe auf und zwei Fahrräder ohne viel Gewürge mit den sonst nötigen äußeren Gepäckträgern hineinlegen hat schon was. Oder mal drin übernachten. Aber gut, wenn Du's nicht brauchst, völlig in Ordnung.

Der Roomster ist halt ein oller VW-Diesel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, vielleicht sogar ohne Software-Update.... ob deshalb dabei steht, daß er am liebsten nur für Export verkauft werden soll? Das bedeutet normalerweise, daß der Hänlder die Kiste nicht mehr auf dem Hof sehen will, weil ein Käufer einen gravierenden Mangel finden könnte.

Viele Grüße,
Martin
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(01.03.2021, 22:24)timo schrieb: ...vertreiben den grauen Rentnerschleier. Wirkt... na ja: fast immer. Wink

Haha, ja. Tieferlegen, breite Reifen drauf, und ganz wichtig, der Kenwood Sony-Aufkleber in der Heckscheibe :-))
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(01.03.2021, 22:36)Kirunavaara schrieb: Haha, ja. Tieferlegen, breite Reifen drauf, und ganz wichtig, der Kenwood Sony-Aufkleber in der Heckscheibe :-))

Genau so. Was sollte man auch anderes machen, wenn einem der Opa zum 18. Geburtstag sein abgelegtes Auto vermacht hat? Der Astra F aus der Auktion sieht für mich jedenfalls so aus, als habe ein Fahranfänger versucht, ein Rentnermobil etwas zu verjüngen. Smile
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Aber dann muss es 2m breit sein, für den Kenwood UND den Pioneer Aufkleber.
Gruß
Lorenz
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Dann brauchst Du einen Smart der 1. Generation, der ist gefühlt breiter als lang... oder gleich nen Bus.
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was mich seit langer Zeit amüsiert, ist das ganze Zeug, was ich jedes Jahr für die Leute durch die Gegend karre, die behaupten, keinen Kombi zu brauchen. Das aktuellste Beispiel ist mein Schrauberkollege, der meinte, sich einen SL55 kaufen zu müssen, und der mich jetzt ständig dazu nötigen will, den restaurierten 420iger Kombi zum Anhänger ziehen zu benutzen.

Wenn Du einen großen Kombi mit Anhängerkupplung fährst, hast Du immer Freunde.

Gruß Frank
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Ich habe eine Rentnerlimo mit großem Kofferraum, geteilt umlegbarer Rücklehne und Anhängerkupplung. Ich für meinen Teil brauche daher tatsächlich keinen Kombi (gebe aber zu, mir vielleicht einmal im Jahr einen größeren Hänger zu leihen, denn mein DDR-Hängerchen habe ich vor allem für die Gartenabfälle).

Ich persönlich bin übrigens jemand, der für ein Auto von 1990 mehr zahlen würde als für eins von 2000, gerade, weil es all das Zeugs nicht hat. Aber die Diskussion hatten wir schon. Und zum Roomster: Ein Diesel, der jünger als 30 Jahre ist, hat inzwischen eher negativen Marktwert.

Viele Grüße
Nils
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A propos Diesel:
Mag jemand vlt. meinen E34 525tds ?
Ab 2023 H Kennzeichen fähig.
https://forum.e34.de/thread.php?threadid=283062
(Preis ist absolut verhandelbar)
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Übernachtung an der Küste kann ich bei Abholung anbieten, nur keine "Vergnügung" im Ort, wegen Corona  Sick
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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Leider kommen für mich nur Benziner in Frage, aber danke für das Angebot.
Gruß
Lorenz
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(02.03.2021, 22:18)tk141 schrieb: Ich habe eine Rentnerlimo mit großem Kofferraum, geteilt umlegbarer Rücklehne und Anhängerkupplung. Ich für meinen Teil brauche daher tatsächlich keinen Kombi (gebe aber zu, mir vielleicht einmal im Jahr einen größeren Hänger zu leihen, denn mein DDR-Hängerchen habe ich vor allem für die Gartenabfälle).

Ich persönlich bin übrigens jemand, der für ein Auto von 1990 mehr zahlen würde als für eins von 2000, gerade, weil es all das Zeugs nicht hat. Aber die Diskussion hatten wir schon. Und zum Roomster: Ein Diesel, der jünger als 30 Jahre ist, hat inzwischen eher negativen Marktwert.

Viele Grüße
Nils

was haben denn die Autos des Modelljahres 2000 für "Zeug" ? Eigentlich sind die Autos, die so zwischen 1995 und 2005 gebaut wurden, die besten, die es bis heute gegeben hat. Sie sind schon fast so sauber, sicher und sparsam wie die Autos von heute, und die "moderne" Technik wurde für sinnvolle Innovationen eingesetzt, der Assistententerror kam erst später. Langlebiger sind sie auch, und viele verschleißbedingte Probleme der 1990iger Modelle haben die 2000er auch nicht mehr.

Und wieso hat ein Diesel, der jünger als 30 Jahre ist, einen negativen Marktwert ? Die Panik, die um die Karren gemacht wurde, ist jetzt auch schon wieder eine Weile vorbei, wenn man einen Diesel mit grüner Plakette hat, gibt es nur wenige Stellen in Deutschland, wo man sie nicht fahren darf, und grade der Diesel hat in den neunzigern seinen wahrscheinlich größten Innovationsschub bekommen.

Für Mercedes gibt es einmal im Jahr an der Henrichshütte in Hattigen die Veranstaltung "Schöne Sterne". Das ist ein dreitägiges Freiluft-Festival, wo sich Mercedes Freunde aller Jahrgänge treffen, um Berührungsängste abzubauen. Da sind schon so manche Vorurteile gekippt, und zwar in beide Richtungen.

Aber Du hast recht, auch das mit den Vorurteilen und Dogmen hatten wir schon. Ich gebe zu, dass ich da etwas einfach gestrickt bin - ich interessiere mich für eine Sache, oder ich interessiere mich nicht. Und wenn ich mich interessiere, dann kann ich mein Interesse einfach nicht auf einen bestimmten Zeitraum begrenzen. Ich habe nie verstanden, wieso es Leute gibt, bei denen die Neugier ab einem bestimmten Baujahr in Angst und Ablehnung umschlägt. Das gilt für Autos genauso wie für Audiotechnik.

Gruß Frank
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Naja, ich gehöre halt zur Minderheit der Minimalisten und ich freue mich über jedes Steuergerät und jeden Sensor, das/der nicht verbaut ist. ABS und Airbag sind sicherlich sinnvolle Innovationen gewesen, aber eben auch kompliziert und HU-relevant, wenn da im Alter mal was dran ist. Und aufgrund der ganzen Technik wurden die Autos halt zunehmend verbauter, die Motoren komplexer, das fand alles zwischen 1995 und 2005 statt. Dazu kamen Karosserien, die in Sandwichbauweise gebaut wurden und die man kaum noch HU-tauglich reparieren kann. Muß ja nicht wegen Rost sein, es kann ja auch ein zu behebender Unfallschaden passieren. Bei meiner Karre ist ein Schweller noch ein Schweller. Dafür sind die Crashwerte halt nicht so gut. Man muß sich halt entscheiden, worauf man verzichtet. Will ich eine wirklich simple Karre, ist die inzwischen wirklich alt. Selbst mein Alltagsauto hat schon eine Servolenkung (angenehm, aber wieder ein Riemen mehr um den man sich kümmern muß und ein Aggregat mehr im Motorraum) und elektrische Fensterheber (die halten bei Toyota immerhin schon mal deutlich länger als z.B. bei Audi).

Was sicherlich zutrifft ist, daß die Autos zwischen 1995 und 2005 einen besonderen Reiz haben, weil sie im Grunde schon so komfortabel und sicher fahren wie die von heute, aber noch nicht den Assistententerror haben - und vor allem noch keine großen Bildschirme, sondern noch normale Armaturen. Diese Bildschirme sind nicht nur ein Ersatzteilproblem, sie sehen nach zehn Jahren halt auch furchtbar veraltet aus mit ihren groben Pixeln und ungelenken Grafiken. Die Autos ohne altern daher besser, selbst wenn das Bildschirmzeugs noch funktionieren sollte.

Diesel haben auch als Oldies weniger Wert, solange es sich nicht um klassische Offroader handelt (schon alleine, weil Diesel bis in die 80er ein zähes und lautes Vergnügen waren) - in Deutschland, möchte ich hinzufügen. Woanders sind gerade diese Autos sehr begehrt! Der Ruf ist hier halt gründlich ruiniert worden. Ich bezog mich auch mehr auf den erwähnten Skoda Roomster TDI von 2007 mit 229.000 km für 2.690 €. Ich fand das nicht günstig, ich würde mir den jedenfalls nicht hinstellen (VW aus der Zeit, hmm...). Auch wenn ich persönlich Diesel bis heute eher in Nutzfahrzeugen verorte, halte ich von der Hysterie darum natürlich rein gar nichts, nur um das klarzustellen.

Ich habe persönlich nichts gegen neuere Autos, aber sie interessieren mich halt nicht mehr so sehr. Ich bin da auch einfach gestrickt. Ich bin auch schon den R 231-SL 500 eines Verwandten gefahren, sicherlich beeindruckend, aber er reizt mich null, das Design gefällt mir nicht und das ganze Fahrgefühl ist für mich kein Fahren, eher ein gefahren werden. Ich fahre halt gerne abgerockte, rumpelige, primitive, laute Karren, ich will was spüren. Das kann man pervers finden, aber es macht mir halt Freude. Das "Alltagsauto" (obwohl ich auch im Alltag rotierend bewege) darf dabei ruhig Langstreckenkomfort haben, man wird ja nicht jünger. Aber ich habe da wahrscheinlich weniger hohe Ansprüche als andere, mir genügt da die Ära um 1990.

Viele Grüße
Nils
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schraubst Du eigentlich selber ? Wenn ja, solltest Du Dir mal ansehen, wie erschreckend normal die Autos konstruiert sind, die bis etwa 2010 gebaut wurden.

Ich finde Deine automobilen Neigungen nicht pervers, ich habe ja sogar selber einen W123 von 1985, der mir großen Spaß macht, und der im Laufe des Jahres auch mit einer Restaurierung "dran" ist. Worum es mir geht, ist, die Berührungsängste abzubauen, und etwas gegen die Klischees zu tun, die über neuere Autos im Umlauf sind - wobei Autos von 2000 ja mittlerweile auch schon 21 sind, und damit weiter von den Neuwagen als vom H-Kennzeichen entfernt sind.

In den nächsten Wochen fange ich an, ein CLK320 Cabrio von 1998 wieder schön zu machen. Das Auto basiert im Wesentlichen auf der ersten C-Klasse W202, die von 1993 bis 2001 gebaut wurde - Du bist herzlich eingeladen, mich zu besuchen, und dabei zu sehen, dass auch diese Autos noch normale Schweller haben, und dass man die Kisten völlig problemlos in Eigenregie TÜV-gerecht reparieren kann. Auch der W211, die E-Klasse, die bis 2009 gebaut wurde, hat zwar vorne geschraubte Aluteile wie Kotflügel und Hauben, der Kern besteht aber aus Stahl, und kann selbstverständlich normal geschweißt werden, wenn das nötig sein sollte. Meistens ist es aber nicht nötig, denn die Kisten rosten nur noch dann, wenn sie einen Unfall hatten oder sehr schlecht gepflegt wurden. Ich gebe ja zu, dass sich mein Erfahrungshorizont im Wesentlichen auf Mercedes beschränkt, hier konnte ich aber bisher nur feststellen, dass die Kisten zwar technisch komplexer geworden sind, wir aber als Schrauber heute auch Möglickeiten haben, von denen wir vor 30 Jahren nicht mal geträumt hätten. An den ersten 210 bin ich auch voller Angst und Klischees mit sehr langen Fingern drangegangen, bis ich festgestellt habe, dass das auch nur ein Auto ist. Genau wie man sich beim Restaurieren von Bandmaschinen immer weiter "hochdienen" kann, geht das auch mit Autos. Am Anfang ist alles furchtbar kompliziert, und wenn man ein paar Karren erfolgreich auf die Straße gebracht hat, wird man immer mutiger und sebstbewusster.

Von diesem Mut würde ich gerne was rüberbringen. Der Lohn für den Mut und die Mühe ist nämlich nicht zu verachten - man kann für den Preis eines halben neuen Dacia Sandero mit einem Auto fahren, das neu so viel gekostet hat wie ein halbes Einfamilienhaus, und braucht darüberhinaus keine Angst vor teuren Reparaturen haben, weil man alles selber im Griff hat.

Gruß Frank
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Ja, ich schraube selbst (bestenfalls mittelmäßig, lerne aber ständig dazu) und helfe meinem Kumpel auch ab und an bei diversen Basteleien. Unter anderem hat er lange Zeit Fahranfängern zu billigen Kleinwagen verholfen - Toyota Starlet P8 (bis 1995) und P9 (bis 1999). Die sind supersimpel, robust und leicht zu reparieren. Schweller und Radläufe gibt es schon mal zu schweißen, aber das ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen (meine nicht, ich kümmere mich dann ums Konservieren). Irgendwann kam dann der eine oder andere Yaris der ersten Serie dazu - so ein Scheiß, völlig verbaut, macht keinen Spaß. Die kurze Haube mag für Innen raumökonomische Vorteile haben, aber nicht für unten drunter. Bei Toyota wurden die Autos ungefähr um die Jahrtausendwende doof. Der allererste Avensis vor dem Facelift, der noch viel Technik von der Carina E hat, geht noch in Ordnung. Das Faceliftmodell desselben Autos mit den neuen Motoren und allerlei moderneren Zutaten erscheint einem dagegen verschlimmbessert. Im Sitz ist ein Airbag und so ein Zeug, packen wir nicht an, sollen andere machen. Vor allem trauen wir der Motorengeneration mit der variablen Ventilsteuerung nicht, die sind meist schon nach 250.000 km kaputt. Oder so ein Dreck wie Kunststoffstreuscheiben beim Yaris oder Corolla Verso. Irgendwann haben wir beschlossen, auf neuere Autos ab 2000 keinen Bock mehr zu haben. Er mag ohnehin den Landcruiser BJ 40 am allerallerliebsten. Primitive Technik, die man be-greifen kann, das ist eigentlich unser Hobby. Wir sind einfache Jungs. An meiner Celica funktioniert noch alles mechanisch, das ist faszinierend für mich und ich kapiere es sogar. An meinem Trabi gefällt mir der Gedanke, wie viel man an einem Auto weglassen kann, was andere Autos haben. Im Alltag bevorzugen wir Carina und Camry, weil die halt erfahrungsgemäß immer laufen und man nicht viel dran tun muß. Im Gegensatz zu ihm pflege ich mein Alltagsauto sogar.

Wahrscheinlich sind wir einfach faul und mit dem zufrieden, was wir haben. Bei ihm meckert nicht einmal die Frau wegen einer fehlenden Klimaanlage, weil sie klimatisierte Luft nicht mag.

Ja, die verschachtelten Karosserestrukturen mit verschiedenen Verbundmaterialien gab es lange Zeit nur bei wenigen Autos, ich habe auch tatsächlich keine Ahnung, inwiefern so etwas inzwischen Standard ist und z.B. auch bei einem Dacia schon so gebaut wird. Das Neueste, an dem ich mal selbst zugange war, waren ein Yaris Verso (von unten so häßlich wie von oben) und ein Corolla Verso, beide so von 2002/2003. Und der Audi A2 meiner Ehemaligen (Leuchtmittelwechsel im Scheinwerfer war schon die Pest - und er hat die gefressen... Öl gesoffen wie ein Trabi, ohne ein Zweitakter zu sein, später dann ständig Elektrikzicken, Federbeinbruch, Fensterheber, alles Mögliche). Zugegeben, alles kleine, verbaute Kisten - und der Audi A2 war vermutlich das Auto, bei dem ich mir geschworen habe, niemals selbst so ein neues Kackfass zu kaufen. Den hatten wir sehr lange, beim Kauf war er gerade mal sechs Jahre/60.000 km alt, scheckheftgepflegt aus erster Hand, aber die Nervereien gingen schnell los. Ich habe wirklich alles an dem Auto irgendwann gehaßt (das Schlimmste war aber die überbreite A-Säule direkt im Sichtfeld, lebensgefährlich vor allem für Radfahrer), obwohl ich das Konzept eigentlich interessant fand.

Es kann gut sein, daß man größere Benze, BMWs, Volvos bis Mitte der 2000er noch gut in Schuß halten kann, mir fehlen da die Erfahrungswerte. Aber jetzt weißt Du auch, woher meine Vorbehalte kommen. Und ich habe ja auch schon drei Autos, von denen ich nicht wüßte, welches ich davon weggeben sollte, weil sie sich so gut ergänzen.

Viele Grüße
Nils
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eine kleine Impression von unserem Parkplatz vergangenen Freitag:

   

Links ist der E420T von 1996, den ich als zukünftigen Oldtimer aufbaue, und der nach drei Jahren Arbeit endlich TÜV hat und zugelassen ist. Was immer so nervt, ist, dass man von der ganzen Arbeit überhaupt nichts sieht, und jetzt wahrscheinlich nochmal so viel Aufwand nötig ist, bis er dann auch optisch und von der Originalität perfekt ist.

In der Mitte, das ist mein Alltagsauto, ein E430T von Ende 1999, der bekommt in den nächsten Wochen einen neuen alten Motor, damit er über den TÜV kann - der jetzige läuft nur noch auf "7,5 Zylindern", einer hat nur noch wenig Kompression. Dadurch leuchtet die Motorkontrolle und mit leuchtender MKL gibt es keinen TÜV, auch wenn er die AU schaffen würde.

Und rechts, das ist der Unfallkombi, den ich letzten Sommer aus einem Totalschaden wieder aufgebaut habe, den fährt meine Frau als Alltagsauto. Es ist ein E220CDI von Ende 2006.

Ich gebe ja zu, dass ich einen etwas eingeschränkten Autogeschmack habe, aber bisher habe ich noch kein besseres Familien-Hausbesitzer-Radiosammler-Alltagsauto gefunden als ältere E-Klasse-Kombis. Mit dem hier hat es angefangen:

   

Das war mein erster Mercedes Kombi, ein 280TE von 1985. Der Wagen existiert noch, und ist im Laufe dieses Jahres auch noch "dran". Das wird allerdings eine Kernsanierung, die sich wahrscheinlich auch wieder über Jahre hinziehen wird. Aber man wächst ja mit den Aufgaben Cool

Gruß Frank
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Ich finde es absolut respektabel, wenn jemand etwas gefunden hat, was er wirklich mag und dann dabei bleibt. Auch hat es auf jeden Fall Vorteile, sich mit einem Typ oder einer Typfamilie auszukennen.

Ich bin da etwas hin- und hergerissen, weil ich einfach so viele verschiedene Autos interessant finde, daß ich locker jeden Tag ein anderes fahren könnte. Allerdings bin ich nicht Jay Leno. Und ich habe gelernt, daß man wirklich nur eine begrenzte Zahl von Autos so weit kennenlernen kann, daß man für überschaubare Kosten trotzdem seinen Spaß daran hat. Denn für niedrige Kosten muß man selbst Hand anlegen. Ich habe nicht einmal die Kohle für eine Lackierung übrig und auch was die Unterhaltskosten angeht, kann ich nicht prassen. Das (und der Platz auf dem Grundstück) limitiert die Sache, was aber auch gut ist, denn ich kenne Leute, die ein Dutzend oder mehr Autos haben, die sich kaputtstehen. Denn jedes will bewegt und gewartet werden, jedes braucht ab und an neue Betriebsflüssigkeiten, jedes muß (zumindest, wenn man damit fahren will) angemeldet, versteuert, versichert sein und alle zwei Jahre zur immer absurder teurer werdenden Hauptuntersuchung. Mit einer 07er-Sammlernummer darf man ja nicht einmal legal nur zum Tanken fahren. Für mich gehört aber dazu, mit meinen Autos auch zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren, wenn ich Lust darauf habe, sie sollen meinen Alltag schöner machen. Immerhin steht sich gerade nur ein Auto bei mir kaputt (der seit zehn Jahren abgemeldete Trabant) - und nicht zehn davon. Den und mein kleines Viertakt-Honda-Moped, das ich seit 30 Jahren besitze und das seit 1996 mit zerlegtem Motor jeden Umzug mitmachen mußte, will ich aber auch wieder auf die Straße bringen, da die nächste Generation Besitzansprüche darauf erhebt. 2023 sollten daher beide wieder laufen... und ich habe selbst auch Bock drauf, denn auch Kleinigkeiten können Freude machen (sich schneller zu fühlen, als man ist, macht eine Menge Spaß, finde ich).

Ich habe jetzt die Fahrgefühle der späten 1950er, der frühen 1970er und der späten 1980er versammelt, schon ein recht breites Spektrum und ich mag alles. Ich hatte ja schon einmal erwähnt, daß mich Vorkrieg noch reizen würde. Meine Tochter steht tatsächlich auf alte Geländewagen, aber die gehen z.Zt. ja ziemlich im Preis hoch. Und von welchem meiner Fahrzeuge sollte ich mich trennen? Schwierig, ich hänge an liebgewonnenen Dingen. Es hilft wohl nur, sich an den Autos anderer Leute mit zu erfreuen, denn alle kann man nicht haben und vermutlich ist das auch nicht erstrebenswert.

Viele Grüße
Nils
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im Grunde geht es mir ähnlich - ich habe halt nur festgestellt, dass man sich irgendwann spezialisieren muss, wenn man sich mit einer Sache wirklich gut auskennen will. Und so habe ich irgendwann beschlossen, nicht mehr nach Exoten für sonntags zu schielen, sondern einfach das zu nehmen, was im Alltag am angenehmsten ist. Und wenn man dann erstmal dabei ist, ist es wie mit alten Tonbandgeräten - man muss aufpassen, dass einem die Sache nicht über den Kopf wächst. Ich habe z.B. noch einen silbernen E430T von 2001 in der Garage stehen, den ich eigentlich als Motorspender gekauft habe, der aber unerwarteterweise so gut war, dass es eine Schande wäre, den zu schlachten. Der wird dieses Jahr zum Verkauf fertig gemacht, um das Startkapital zu generieren, das ich für den W123 Kombi brauche. Zum Glück bringen die 210er Kombis mit V8 Motor mittlerweile Geld, man muss sie nicht mehr verschenken.

An fahrbereiten Autos habe ich mir die Grenze bei vier gesetzt, zwei für meine Frau, zwei für mich, je eins für den Alltag und eins fürs Hobby. Weil dadurch öfter mal Autos wieder verkauft werden müssen, ist es von Vorteil, wenn man sich Modelle aussucht, die sich verkaufen lassen, und wo die viele Arbeit sich wenigstens etwas im Verkaufpreis wiederfindet. Mercedes ist da ein wenig wie Revox bei den Tonbandgeräten, während Opel und Co. eher wie die Philips Plastikgeräte sind.

Was mir persönlich am Auto Hobby so gut gefällt, ist der Geselligkeitsfaktor. Schrauben an Unterhaltungselektronik ist eher was fürs stille Kämmerlein, bei Autos kommt man aber schnell an einen Punkt, wo man ohne Freunde absäuft. Du schreibst es ja selber, wenn man alles mit Handwerksbetrieben regeln muss, scheitert es oft schon an Dingen wie einer Lackierung. Außerdem ist beim Auto immer der Aspekt Fahren dabei, ich freue mich schon auf die Zeit nach Corona, wo man mal wieder "Roadtrips" unternehmen kann.

Gruß Frank
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Absolut, ich habe dadurch auch schon viele nette, hilfsbereite, lustige Leute kennengelernt. Und da derjenige, mit dem es am besten gepaßt hat, Toyota-Fan ist, bin ich zu der Marke gekommen. Denn da habe ich auch gleich den Ansprechpartner, den ich brauche und die Kontakte, die bei einem Hersteller ohne Klassikabteilung wichtig sind, sehr viele davon sind übrigens in den Niederlanden. 

Ich brauche es auch zuverlässig und alltagstauglich. Ich will meine Autos für alles benutzen können, wofür man ein Auto benutzt, ich habe auch kein Problem mit Gebrauchsspuren. Und wenn die Teileversorgung schon mittelmäßig ist, müssen die Dinger wenigstens halten.

Mit der Celica habe ich jetzt auch ein Auto, bei dem sich größere Investitionen wie eine Neulackierung (die definitiv irgendwann kommen werden muß, das Beigepinsle ist selbst mir etwas zu rustikal) auch wirtschaftlich lohnen, denn die einzigen Japaner, die Wertzuwächse aufweisen, sind Offroader und Sportwagen. Mein Schrauberkumpel hat allein sechs (mit Schlachtautos, die er aber nicht schlachten mag, acht) Landcruiser der 40er und 60er-Serien in unterschiedlichen Zuständen, die waren mal spottbillig und jetzt gehen die Preise hoch. Das ist ein neuerer Oldtimertrend, durch die heutige Popularität von SUVs steigt das Interesse an den ursprünglichen Geländewagen und frühen SUVartigen Fahrzeugen - und bei den Sportwagen ist es die Generation nach mir, die mit Videospielen und Filmen wie Fast & Furious aufgewachsen ist, deren Ikonen Nissan Skyline GT-R und Toyota Supra Turbo waren. Das zieht sogar meine olle 90 PS-Celica mit, die vor zehn Jahren zumindest in Deutschland noch kaum etwas wert war. Mich hat mal ein junger BMW(!)-Fahrer angesprochen "Cooles Auto, japanische Sportwagen finde ich auch echt geil, weißt Du Supra, Skyline GT-R, Lancer Evo und sowas." Das wäre in meiner Kindheit und Jugend in Deutschland niemals passiert. Ich habe mich nie sonderlich um Wertzuwächse und Wiederverkauf gekümmert, da jeder Neuwagen beim Anschrauben der Nummernschilder schon mehr an Wert verliert als meine Autos je im Einkauf gekostet haben, aber das motiviert mich doch, etwas Geld in die Hand zu nehmen, wenn es gerade mal finanziell passen sollte.

Im Moment bin ich gerade ganz wild darauf, die Celica wieder zuzulassen und mich schleunigst um das dröhnende Differential zu kümmern, ich vermisse dieses ungefilterte Fahrgefühl. Ich peile mal die Osterferien an.

Und ja, Ausfahrten und Treffen müssen bald auch wieder kommen, dann kann ich mich auch einmal wieder an den schönen Sachen der anderen erfreuen und Benzingespräche führen.

Viele Grüße
Nils
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natürlich ist der Wertzuwachs auch bei mir nicht die treibende Kraft. Ich wechsle aber gerne öfter mal die Autos, und da ist es extrem angenehm, wenn man sofort Käufer findet, was ja bei Autos nicht zwangsläufig so ist. Vor fünf Jahren habe ich einen gepflegten 200er Kombi mit TÜV am Ende verschenken wollen, weil er sich bei mir kaputtgestanden hat, und es wollte ihn nicht mal jemand für gratis als Winterauto mitnehmen. Mich frustriert sowas extrem, und deshalb achte ich ein wenig auf die Wertentwicklung.

Toyota war nie so mein Ding, aber Japaner, vor allem die alten, die noch so eine amerikanische Anmutung haben, finde ich genauso toll wie generell eher schrullige Autos. Mein erstes Auto war ein Lada 2102, mein zweites ein Citroen GSA, danach kamen mehrere Japaner von Nissan - bei meiner Freundin und jetziger Frau war es Mitsubishi. Der letzte Japaner war ein Mazda MX5 NB, also das zweite Modell ohne Klappscheinwerfer. Wonach ich immer mal wieder suche, ist das erste Auto meiner Frau, ein Mitsubishi Ur-Colt ( Typ A150 ) als Dreitürer in silber mit rotem Innenraum und Overdrive Getriebe. Die Dinger fuhren 1980 bei uns gefühlt häufiger als ein VW Polo, und heute sind sie quasi komplett von der Erde getilgt. Das Einzige, was noch hin und wieder mal auftaucht, sind ehemalige Rentnerkisten in später Ausführung mit Automatik oder die Turbos. Wenn Du in Holland eine Stelle weisst, wo man nochmal suchen könnte, bin ich für jeden Tipp dankbar.

Gruß Frank
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Oh ja, die 90er Sportwagen aus Japan liebe ich auch.
Gruß
Lorenz
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(10.03.2021, 17:40)tk141 schrieb: Das ist ein neuerer Oldtimertrend, durch die heutige Popularität von SUVs steigt das Interesse an den ursprünglichen Geländewagen und frühen SUVartigen Fahrzeugen

Ach, daher weht der Wind - und ich habe mich schon gewundert, warum für einen Citroën Méhari so irrwitzige Preise aufgerufen werden, von 2 CV Sahara ganz zu schweigen, die werden mit goldenem Wüstensand aufgewogen.

(Ersteres ist eine Dyane mit offener GFK-Karosserie, eine Art praktisches Strandkorb-Auto. Zweiteres ist eine Ente mit Allradantrieb durch zwei Motoren, extrem geländegängig.)

Viele Grüße,
Martin
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wenn Geländewagen, dann den hier:

[Bild: 1280px-ParkPatriot2015part4-14.jpg]

Leider hat den in Deutschland wirklich kaum jemand auf dem Schirm, nur in Ostdeutschland soll es wohl ein paar Fans geben. Und billig sind die wohl auch nicht mehr.

Gruß Frank
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Ooh ja, schrullige Autos! Autos ganz ohne Schrullen sind doch irgendwie langweilig. Ich mag es, wenn irgendwas dran ist, was besonders ist.

Und der erste Mitsubishi Colt, das war der erste Neuwagen meiner Eltern 1980, Viertürer in dunkelrotmetallic mit der "Spurt- und Spar-Schaltung". Eine Tante von mir hatte dann auch einen. Das waren hübsche und auch sehr zuverlässige Autos - und Mitte der 90er verschwanden sie trotzdem plötzlich. Hätte ich es bislang nur einmal geschafft, mit nach Gemert/NL zum großen Japanertreffen zu kommen, hätte ich vielleicht schon mal Mitsubishifans kennengelernt. Da meine Eltern durch gute Erfahrungen lange Mitsubishis hatten und mir damals der örtliche Händler (den es schon lange nicht mehr gibt) immer die neuesten Prospekte gegeben hat, habe ich definitiv eine Affinität zu 80er Jahre-Mitsubishis, da sie meine Kindheit begleitet haben. In den 90ern habe ich auch mal einen Colt der 2. Generation gehabt, den ich von meinem Vater mit über 300.000 km übernommen hatte. Sehr lange fuhr meine Mutter den ersten Space Wagon, das war ein sehr skurriler früher Minivan, der leider auch fast ausgestorben ist.

Was das nahezu Verschenken angeht, so ging es mir 2015 mit dem Saab 900-II, eine Schande war das. Immerhin habe ich ihn dann an einen aus dem Saab-Forum für 100 Euro "Schutzgebühr" verschenkt, der ihn nicht geschlachtet und verschrottet hat. Das war mir dann wichtiger als irgendein Erlös.

Ja, Martin, alles, was irgendwie offroadig ist, geht zur Zeit durch die Decke. Mein Kumpel hat die vielen Landcruiser ja nicht, weil er reich ist, er hat die halt schon 15-20 Jahre. Und inzwischen werden selbst komplette Schrotthaufen schon mit Gold aufgewogen, ein cooles/rares Zubehörteil kann schon in den vierstelligen Bereich gehen, z.B. eine Servolenkung für den BJ40.

Und der UAZ Buchanka ist natürlich herrlich! Den kann man ja tatsächlich immer noch nagelneu kaufen, sogar in Deutschland, keine Ahnung, wie sie das legal hinbekommen, aber geil.

Viele Grüße
Nils
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ich habe mir grade mal ein paar Videos vom Importeur angesehen - die werden erst jetzt in Kleinserie nur noch für Deutschland hergestellt, mit einem modernen EURO 6 Benziner. Kosten neu ab 20000 Euro - ich glaube, jetzt hab ich mir selber einen Floh ins Ohr gesetzt Big Grin . So was cooles an Auto hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Er hat die Anmutung von der alten Militärkiste behalten, ist aber technisch komplett modernisiert.

Gruß Frank
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Da sind wir ja schon zwei, ich habe die Tage nämlich auch schon Videos dazu geschaut.  Cool Wahrscheinlich das Coolste, was man z.Zt. für 20000 Euro neu kaufen kann, denn sie haben nur das modernisiert, was sie unbedingt für die Zulassungsfähigkeit mußten. Allerdings wäre mir der Verbrauch auf Dauer wohl zu hoch, gegen einen alten Land Cruiser mit Benzinmotor ist er hingegen noch moderat.

Viele Grüße
Nils
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Wenn die geländegängigen SUV ähnlichen Fahrzeuge im kommen sind muss ich ja meinen 11.2005 er Subaru Forester mit 100' km doch noch behalten. Hat jetzt gerade wieder TÜV 2 Jahre ohne Mängel bekommen. Da ist man ja immer mal geneigt zu überlegen. Kommt aber mal jetzt wieder Reifen und wenn der Auspuff mal kommt wird es teuer.

Steht momentan ein 3/2007er C-Klasse 220 CDI T-Mercedes mit 150 PS Taxerer Diesel. Ausstattung Avantgarde mit 294' km - also gerade mal gut eingefahren - für schlappe 2.400 EUR. Scheckheftgepflegt und auch Innen soweit die Bilder das hergeben trotz der Laufleistung nicht runter gerockt.

Die Frage die ich mir stelle. Sollte ich es machen. Kriegt man den Mercedes überhaupt noch wieder los? Momentan steht der ja bei einem Autoschacherer.

VG  Martin
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Du hast also eine eierlegende Allrad-Wollmilchsau mit wenig Kilometern, die nur demnächst mal ein paar neue Verschleißteile braucht, und überlegst ernsthaft, die durch einen fast genauso alten, dreimal so viel gelaufenen Wagen mit nur Hinterradantrieb zu ersetzen? Der wird auch mal neue Reifen und Bremsscheiben brauchen, dazu kommen dann irgendwann bei der Laufleistung unweigerlich auch ein paar ausgeschlagene Farwerksteile...

Ja, den alten Diesel-Benz kannst Du bestimmt wieder verkaufen, halt für nicht viel Geld. Andererseits, wenn Du den nochmal übern TÜV bringst und vier Jahre fahren kannst, wäre es bei dem Kaufpreis auch fast egal, wenn der Restwert genen Null ginge.

Viele Grüße,
Martin
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ich habe grade mal nachgesehen, 3/2007 war genau der Monat wo es bei der C-Klasse den Modellwechsel vom W203 zum W204 gegeben hat. Da Du 150PS schreibst, gehe ich mal davon aus, dass es sich um einen der letzten W203 handeln wird.

Erstmal würde ich generell eine alte C-Klasse mit fast 300tkm nur kaufen, wenn ich selber was an dem Auto machen kann, oder zumindest eine gute freie Werkstatt habe, die sich mit Mercedes wirklich auskennt, also keine "wir reparieren jedes Auto" Werkstatt. Bei Mercedes selber würde wahrscheinlich eine große Inspektion schon den Zeitwert sprengen. Dass ein Auto nach 300tkm "grade mal eingefahren" ist, das war schon immer ein Märchen und ist es bei den neueren Autos erst recht.

Der 150PS-Motor OM646 ist noch ein robuster Geselle, der Problemdiesel OM651 kam erst beim Nachfolger. Trotzdem ist der nicht mehr so wartungsfrei wie ein alter Vorkammerdiesel. Du solltest auf jeden Fall den Fehlerspeicher auslesen lassen, und Nachweise über gemachte Reparaturen sollten bei der Laufleistung auch vorhanden sein. Der Wagen sollte bei der Besichtigung wirklich kalt sein, gut ist auch kaltes Wetter als Ergänzung. Wenn die Vorglühlampe nach dem Kaltstart nicht erlischt oder nach kurzer Zeit wieder angeht, ist mindestens eine der Glühkerzen Fratze. Die Glühkerzen selber sind billig, der Wechsel ist aber eine echte Sch... Arbeit. Bei dem Motor ist oft das Thermostat defekt. Der Wagen muss auch im Stadtverkehr bei null Grad zügig warm werden und die Temperatur irgendwo zwischen 80 und 90 Grad halten. Wenn er es nur bis 70 Grad schafft und die Temperatur geschwindigkeitsabhängig schwankt, ist das Therostat defekt. Das an sich wäre kein Problem, das Thermostat ist billig und leicht zu wechseln. Wenn aber der Vorbesitzer längere Zeit mit dem Fehler rumgefahren ist, hat wahrscheinlich der Partikelfilter einen Schaden, und der Motor wird innen stark verkokt sein. Hilfreich ist hier auch, das Öl zu prüfen, so richtig mit dem Peilstab und nicht über die Anzeige im Tacho. Wenn da eine schwarze teerartige Masse runtertropft, ist das ein klares Indiz zumindest für hohen Kurzstreckenanteil bei geringer Pflege.

Was ich auch auf jeden Fall machen würde, ist, die hübsche Plastikverkleidung vom Motor abzunehmen, die auch die letzte Gurke auf den ersten Blick wie einen Neuwagen aussehen lässt, und mir den Bereich rund um die Injektoren anzusehen. Wenn es hier verrußt und vergammelt ist, sind wahrscheinlich noch nie die Injektoren gewechselt worden, und das ist auch kein Spaß.

Bei der Probefahrt den Motor erst behutsam warmfahren, dann aber auf jeden Fall auf die Autobahn. Der 150PS Diesel muss relativ problemlos und zügig die 200km/h erreichen - tut er das nicht, und wirkt so ab 120 wie zugeknöpft, deutet das auf ernsthafte Defekte wie defekten Turbo oder defekten Partikelfilter hin, beides Reparaturen, die den Preis für das Auto verdoppeln können, wenn Du es in der Werkstatt machen lässt.

Wenn Du NICHT die Möglichkeit hast, billig zu reparieren, und so eine C-Klasse haben willst, würde ich nach einem 200 Kompressor bis Baujahr 2002 suchen, der noch den Motor M111 hat, oder nach einem Sechszylinder C240 oder C320 bis Baujahr 2005 mit dem Motor M112. Es mag für Dich blöde klingen, aber bei den modernen Autos sind die Benziner meistens die langlebigeren Motoren. So ein Sechszylinder M112 braucht zwar mehr, hat aber ansonsten kaum teure Teile, die im Alter Zicken machen können. Beim M111 ist es der Kompressor, der bei höheren Laufleistungen irgendwann den Geist aufgibt, aber erstmal fährt der Wagen auch mit defektem Kompressor noch angemessen gut ( wenn Du nur gemütlich unterwegs bist, geht der wahrscheinlich nie an ), und dann gibt es Berge von Gebrauchtteilen, weil die Maschine so weit verbreitet war. Benziner sind auch gnädiger, wenn das Auto viel Kurzstrecke gefahren wird - das mögen die Diesel überhaupt nicht.

Ach ja, wir haben selber einen W211 Kombi mit dem 220CDI OM646 ( hier hat er 170PS ). Was ich oben schrob, beruht auf eigenen Schraubererfahrungen, und auf dem, was ich am Stammtisch so mitbekommen habe. Wir haben den 2007 gekauft, als der Diesel noch quasi die Standardmotorisierung war, für unseren Mischbetrieb Kurz-/Mittelstrecke würde ich nie wieder einen Diesel nehmen. Wenn ich höhere Laufleistungen zu fahren hätte, würde ich mir eine Autogasanlage in den Benziner bauen lassen, damit fährt man noch billiger als mit Diesel bei weniger Problemen.

Gruß Frank
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Den Subaru würde glaube ich nicht hergeben. So manchmal denkt man ja aber über ein spannendes momentan unterbewertetes 2t-Fahrzeug nach.

Die empfohlenen Benziner Mercedes werde ich mir mal angucken.

VG  Martin
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