Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=189758#post189758 schrieb:Ich würde das gute Stück ja eher Goldpfeil T221 nennen und nicht VEB... man nennt ja auch, was weiß ich, Geräte von der Philips GmbH nicht "GmbH N4504". Aber hübsche Profimaschinen sind das!
Naja, auf dem Typenschild steht VEB Tontechnik Berlin. Bei "VEB" weiß man dann zumindest schonmal, dass das Gerät aus der Zeit nach der Thurow KG stammt. Die Tonköpfe nenne ich hingegen Goldpfeil.
Mit Ignoranz hat das wirklich nichts zutun, denn ich bin ein großer Fan der gesamten DDR Studiotechnik.
An Volkmar: Hast du Infos und Bilder zur T224? Klingt interessant.
Tontechnik Berlin ist schon ok. Diese Firma ist u. A. der Nachfolger von S&J (Sander & Janzen) in Berlin. Als Herstellername in diesem Fall also am besten.
Goldpfeil war ein spezialisierter Zubehör- Hersteller. Von Goldpfeil kamen natürlich die Tonköpfe, das stimmt. Allerdings nicht nur die Köpfe für das Studio- Equipment, sondern alle Tonköpfe. Also auch für Konsumer- Produktion. (z.B. Stereo- Kopf X2C71 für den SKR700)
Zur R29 (SJ 103)- ich glaube die Schichtlage (und damit Drehrichtung) wurde an einem kleinen Kippschalter an der Vorderseite des Laufwerks umgeschaltet. Ich sehe am Wochenende mal nach, so ein Laufwerk steht bei mir im Keller...
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=189766#post189766 schrieb:Hallo in die Runde,
als "Wessi" muss ich zugeben: Ein DDR-Fabrikat VEB zu nennen statt den Firmennamen zu nennen, hat was mit der damaligen Ahnungslosigkeit und einer gewissen Ignoranz der Wessis gegenüber DDR-Produkten zu tun. Man kannte im Westen die einzelnen Unternehmen nicht (woher auch!?) und nannte, wenn es um ein Ost-Gerät ging, als Fabrikat pauschal "VEB".
Wir wussten nur, was VEB heißt: "Vaters ehemaliger Betrieb"
Diese Art der Pauschalisierung kenne ich durchaus auch und verwende sie manchmal - allerdings nur um flapsig anzudeuten, dass das Gerät aus der DDR kommt, egal von welchem Hersteller.
Goldpfeil hatte ich aus anderen Beiträgen wo die Maschine als hergestellt vom VEB Goldpfeil Hartmannsdorf beschrieben wurde. Wenn auf dem Typenschild Tontechnik Berlin steht, ist das natürlich die passendste Bezeichnung.
Hach, ein 4416 hätte ich mir vor 2 Jahren um ein Haar gekauft! War sogar erstaunlicherweise noch auf Anhieb funktionstüchtig, aber 50 Euro unrevidiert war dann doch kein Super-Schnäppchen, vor allem wenn das 4504 technisch besser ist UND besser auf meinen Tisch passt. Abgesehen davon hat letzteres neue Riemen von 2011, Schmierkur und alles. Da hab ich dann doch lieber nach Semihs Anleitung die klebenden Aussteuerungsanzeigen wieder gängig gemacht und kein weiteres Gerät gekauft.
ja Ragnar, so ist das nunmal mit dem unrevidierten Denken und Zack bleibt eine Philips auf der Strecke Ich geh immer nach dem optischen Zustand und der Rest ergibt sich vo allein. Zumindest bei der Serie der N's
So auch bei dieser hier:
Alle Arbeit entschädigt, wenn die wieder laufen und es ist ja auch noch das Wort Hobby am Start.
Ich konnte bis zum heutigen Tag, nicht einen Ausfall an den Philipsen registrieren. Die erste wurde 1998 zum Leben erweckt
Zitat:An Volkmar: Hast du Infos und Bilder zur T224? Klingt interessant.
Das Gerät gibt es im Buch Zeitschichten und in der Realität.
Glaube aber kaum das es davon noch viele frei rum vagabundierende Geräte dieses Typs gibt.
Der damals siegreiche Kapitalismus hat in seiner Ignoranz und Arroganz schnell dafür gesorgt,
das solche Geräte dem Wirtschaftskreislauf entfernt werden.
Sprich: Die Rundfunkanstalten AÖR haben diese Geräte sehr schnell entfernt.
Die mir bekannte T4224 enthält Bauteile von Siemens, ist aber von 1990.
Nun möchte ich auch mein kleines Arbeitstier vorstellen. TEAC mit reverse möglichkeit bei abspielen. Ist zum mir zugefogen aus Spanien, fast neuzustand. War eingeölt und eingemessen - seit dem nur glückliche tage mit ihm gehabt.
Jetzt bin ich bischen am zappeln. Für echt kleines geld habe ich erworben eine Sony 765, die ist jetzt bei kumpel zum einmessen und dann komt sie in Wohnzimmer zum meine anlage, die auser Versterker komplet zum Sony familie gehört. Und da ist mein problem - ein zveites gerät werde nicht geduldet. ;(
Sony TC 765, ,Sony DAT 55ES, Pioneer A 501R, F201, PD 201 Technics SL-B3
Bitte etschuldigen sie mein Deutsch, aber mindestens 20 Jahre habe ich Deutsch nur gesprochen. Das schriftliche ist dann schwer.
Guten Abend,
hier einige Bilder meines "Riesenbabys"
Jedesmal wenn ich die von A nach B bewegt habe, frage ich mich was diese Maschine eigentlich so exorbitant schwer macht.
Dagegen ist selbst eine N4450 geradezu filigran.
Das punktgeschweisste Blechgehäuse und die Seitenteile aus Kunststoff können ja wohl kaum dafür verantwortlich sein.
Wenn man dann im Vergleich dazu z.B. eine ASC 6x nimmt, die imo in der gleiche Liga spielt, und die ist ja auch nicht wirklich leicht, fragt man sich schon warum die Philips so groß und schwer ist.
Bevor hier allerdings Begehrlichkeiten aufkommen, eine grundsolide und faszinierende Maschine ist sie schon und ich möchte sie auch keinesfalls abgeben.
Eltern lieben doch ihre "Babys" auch wenn sie noch so hässlich sind.
ich habe eine sehr schöne Bandmaschine "neu" in meiner Report-Sammlung. Dieses schöne Stück schnell vergangener UHER-Geschichte (vielleicht weiß ja Anselm was dazu) möchte ich euch nicht vorenthalten:
4002 Report Stereo
Das gute Stück läuft wunderbar (kleinere Reparaturen), beide Instrumente sind gut und der Gesamtzustand ist Phänomenal für ein Report Baujahr '62 (Auf den Bildern ist es noch nicht gereinigt, das sieht also mitlerweile noch schöner aus).
Gruß
Andreas
Festina lente!
Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
und wenn wir schon beim Thema sind: aller guten Dinge sind.... - richtig, 5!
hier 5 Reports, die unter den ersten 2000 der anfänglichen Reports sind.
No. 247 (138247) (stammt von einer Sportlerin, die bereits 1964 verstorben ist und das Gerät sei seitdem angeblich nicht mehr verwendet worden, was der Zustand bestätigt)
No. 438
No. 514
No. 1357 (139357)
No. 2017 (140017)
von links (alt) nach rechts ("jung") sortiert. Dazu einige zeitgemäße Taschen dazu.
Alle funktionieren übrigens, alle Anzeigeinstrumente und bei einigen ist der Original-Griff dabei.
Gruß
Andreas
Festina lente!
Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
Einen herzlichen Glückwunsch an Andreas, der mit dem 4002 report stereo das vermutlich seltenste Uher Tonbandgerät überhaupt an Land gezogen hat. Und dann im neuwertigen Zustand, unfassbar! Wieviele mögen wohl a) gebaut und b) noch existent sein?
ja, es gehört wohl zu den seltensten Reports, aber genaue Stückzahlen können wir noch nicht sagen. Derzeit wissen wir nur von 2 Geräten die Seriennummer, diese liegen etwa 30 voneinander entfernt. In der Regel sind ca. 20% der ursprünglich gebauten Geräte noch vorhanden. Mal sehen, was noch alles ans Tageslicht gegraben wird.
Es gibt aber noch einige andere seltene Reports: vom 4200-C (ohne das "I" vom IC) gab es nur in 16-facher Ausfertigung. (Meine 4200-C liefen zudem fast alle aufeinanderfolgend vom Band).
Gruß
Andreas
Festina lente!
Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=190721#post190721 schrieb:Wieviele mögen wohl a) gebaut und b) noch existent sein?
Zu a) zitiere ich mal aus der "Uher-Geschichte": "Dieses Gerät war das erste tragbare batteriebetriebene Stereotonbandgerät der Welt !!! Als Basis diente das 4000 Report. Die Hauptleiterplatte wurde entsprechend für zwei eigenständige Kanäle erweitert. Ausserdem musste ein zusätzlicher von der Fa. Preh entwickelter Spurwahlschalter und ein weiteres Aussteuerungsinstrument in der Frontplatte integriert werden. Leider war die Zeit noch nicht reif für mobile Stereotonbandgeräte, daher wurde es vom Markt nicht so gut angenommen und nur kurze Zeit produziert." Als Produktionszeitraum wird "1962 bis 1962" genannt, das Jahr meines Eintritts bei UHER.
In der Bewertung der Gründe für die kurze Produktionszeit stimme ich mit den Autoren nicht ganz überein. Wikipedia: "Die ersten Schallplatten mit Stereo-Aufnahmen waren in Deutschland seit 1958 erhältlich. 1964 begann die Rundfunk-Übertragung mit Stereo-Ton auf FM/UKW (FM-Stereo)." Für Radio-Mitschnitte war es also noch etwas früh, aber Schallplatten konnte man schon entleihen und (illegal) aufnehmen und selbstverständlich Mikrofonaufnahmen in Stereo machen. UHER hat jedenfalls sehr frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Es gab aber erhebliche Probleme bei der Herstellung. Im gleichen Gehäuse mussten nun zwei Kanäle untergebracht werden, und da wurde es (ohne ICs) ziemlich eng, was häufigere Fehler zur Folge hatte. Die in der Monoausführung noch erträglichen einheitlich gelben Kabel erschwerten in der Stereoausführung die Fehlersuche doch deutlich. Und dann gab es technische Daten, die in Stereo erst einmal serienmäßig eingehalten werden wollten.
Zumindest dürften technische und Absatzprobleme die Entscheidung des Produktionsendes zusammen bewirkt haben.
outis,'index.php?page=Thread&postID=190737#post190737 schrieb:Anselm, kurze Zwischenfrage: Was war daran illegal? Gab es damals noch nicht das Recht zur Privatkopie?
Da müsste ich mich selbst wieder genauer schlau machen. Der Hauch von Illegalität ist mir noch in Erinnerung, aber ob Platte, ob Radio und in jedem Fall oder bei Weitergabe weiß ich nicht mehr ganu. Vielleicht weiß es ein Kollege.
schon damals mussten für jedes Gerät und Leerband Abgaben an die allseits bekannte Gema abgeführt werden. Ich seh da nichts illegales. Bei den von mir in der Schallplattenbar meiner Lehrfirma mit den neuesten Hits bespielten Cassetten hätte das wohl etwas anders ausgesehen. Zuhause habe ich auch immer von Platte überspielt, Radioaufnahmen haben für mich nicht gut genug geklungen.
MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
outis,'index.php?page=Thread&postID=190737#post190737 schrieb:Gab es damals noch nicht das Recht zur Privatkopie?
Nein, das gab es früher nicht.
Wer zu Hause noch Schallplatten aus den frühen sechziger Jahren oder aus der Zeit davor hat, kann sich davon anhand des Kleingedruckten auf der Platte überzeugen. Dort steht noch etwas wie "Vervielfältigung - auch zum privaten Gebrauch - verboten". Auch geschützte Inhalte von Rundfunksendungen durften nicht mitgeschnitten werden. In den Bedienungsanleitungen mancher älterer Tonbandgeräte findet man ebenfalls entsprechende Hinweise.
Erst 1965 wurde das Urheberrecht geändert und erlaubte nun, was eh schon jeder tat und was nicht zu verhindern war. Auf den Schallplatten stand von da an "...außer zum privaten Gebrauch...". Außerdem wurde eine Abgabe auf Leerbänder eingeführt.
outis,'index.php?page=Thread&postID=190743#post190743 schrieb:Ich dachte bisher, dass da jemand das Recht zur Privatkopie umgehen wollte.
Nicht ganz abwegig, denn offenbar gab es dieses Recht auch schon früher, aber ...
Ich hab nochmal im Internetz gestöbert und den Gesetzestext des alten Urheberrechtsgesetzes aus der Zeit vor 1965 gefunden: https://de.wikisource.org/wiki/Gesetz_be...r_Tonkunst
Es stammt aus dem Jahr 1901 und in seinem §15 heißt es - man lese und staune - :
"Eine Vervielfältigung ohne Einwilligung des Berechtigten ist unzulässig, gleichviel durch welches Verfahren sie bewirkt wird; ... .
Eine Vervielfältigung zum persönlichen Gebrauch ist zulässig, wenn sie nicht den Zweck hat, aus dem Werke eine Einnahme zu erzielen. "
Habe ich mich also geirrt und aus meinen alten Schallplatten und BDAs falsche Schlüsse gezogen?
Offenbar nicht, denn in der Wikipedia fand ich einen Artikel zur Geschichte des Urheberrechts https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte...eberrechts
und dort, Abschnitt 20. Jahrhundert, steht über das neue Gesetz von 1965: "Zugleich wurde allerdings auch die Privatkopie wieder legalisiert, die in den 50er Jahren durch Gerichtsentscheidungen entgegen dem damaligen Gesetzeswortlaut aufgehoben wurde."
da kann ich einspringen: Das neue Gesetz trat zum 1.1.66 in Kraft. Es erlaubte, Kopien zum privaten Gebrauch anzufertigen. Dazu gab es eine Abgabe auf die Tonbandgeräte (nicht auf die Bänder). Diese sog. Gema-Abgabe war grob abhängig vom Kaufpreis (Kostprobe Uher 1967: 702: DM 5,-, report 4000L: 10,-, report 4400L und royal: 15,-, hifi22spezial: 20,- DM) und wurde auf der Kaufrechnung gesondert ausgewiesen.
Zuvor war das Kopieren von urheberrechtlich geschütztem Material (auch aus dem Radio!) ohne Einwilligung der Berechtigten schlicht und ergreifend verboten. Es hielt sich bloß fast niemand daran. Von 1957 bis 1965 musste jede Anzeige, Werbung, Prospekt, Bedienungsanleitung für TB-Geräte und Bänder folgenden Hinweis enthalten: "Die Aufnahme urheberrechtlich geschützter Werke der Musik und Literatur ist nur mit Einwilligung der Urheber oder deren Interessenvertretungen, wie z.B. GEMA, Schallplattenhersteller, Verlage usw, gestattet." Das stank den Herstellern natürlich, dennoch wurde fleißig Musik aufgenommen, hier waren die Deutschen erstaunlich aufmüpfig.
So um 1959 herum gab es eine zeitlang eine Initiative der GEMA, gegen Zahlung einer Jahresgebühr (ich glaube 10 DM) sich als Nutzer das Kopierrecht zu erkaufen. Problem: Kaum ein TB-Besitzer nahm das Angebot wahr. Die GEMA schäumte und setzte um 1960 per Gerichtsbeschluss tatsächlich durch, dass Tonbandgeräte nur gegen Vorlage des Personalausweises verkauft werden dürfen und diese Daten vom Einzelhändler an die GEMA zu melden waren. Hier war es Grundig, der schnellstens eine einstweilige Verfügung gegen diesen "Waffenschein" erwirkte. Daraufhin waren die Fronten verhärtet, bis 1965 das o.g. Gesetz verabschiedet wurde. Übrigens alles nachzulesen in der damaligen Funkschau.
vielen Dank für den informativen Beitrag. Meine ersten Geräte habe ich nach 1968 erworben, daher kannte ich die Vor-Gema Zeit nicht. Ich habe während meiner Lehrzeit viele alte Röhrenradios mit einer TB-Buchse nachgerüstet, damit die Leute nicht mit dem Mikrofon vor dem Radio sitzen mussten. Schon damals hieß es legal, illegal, sch....egal, wenn es ums Aufnehmen der neuesten Hits ging. Eine Single kostete DM 4,95,-, die LP 19,95. 1968 betrug meine "Lehrlingsvergütung" als Radio-FS-Techniker im 1. Lehrjahr DM 80,00 butto, ein Elektriker Lehrling bekam das gleiche.
MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitate:
"...weniger, kann mehr sein..."/"...nicht gerade unüppig..."
Alles relativ. Liegt doch im Auge des jeweiligen Betrachters.
Dazu steuere ich ein vollständiges Bild (im Verlauf dieses
threads war immer nur das obere Drittel zu sehen) meiner
wohnzimmerlichen Jubelelektronik bei:
Stand ist nicht aktuell (251.2016). Inzwischen mußte das TANDBERG
der ASC 6002-S weichen. Und das TG1000 "stört" auch nicht mehr, da
sicher verstaut...