Zitat:joki05 postete
Ich möchte zwei DENON DR-M44HX anschließen. Diese haben nur Cinch Ausgänge. Ich denke mal,daß der Ausgangspegel des Receivers zu gering ist. Werde mir heute mal einen einfachen Adapter zusammenlöten und mal sehen was passiert. Neben Pegelproblemen ist doch bei Fehlanpassung mit einer Beeinträchtigung des Klangs zu rechnen ?
Gruß
Johannes
Die DIN- Steckverbindung
Zum besseren Verständnis der Überlegungen, die sich hinter der DIN- Steckverbindung verbergen, folgendes Beispiel:
Das Tonsignal einer hochohmigen HiFi- Quelle ist über ein „Dioden-Kabel“ von etwa 1,5m zu einem „Empfänger“ zu leiten. Das wir von einer hochohmigen Quelle ausgehen, hat seine Ursache darin, dass damals, als die DIN- Steckverbindung genormt wurde, der Transistor noch nicht erfunden war, und Röhren bekanntlich einen hohen Innenwiderstand aufweisen.
Leiten wir das Tonsignal von der hochohmigen Quelle (z.B. 1M Ohm) mit einem Kabel, das eine Kapazität von 100pF/m hat, zu einem Gerät mit hochohmigem Eingang, so werden wir feststellen, dass die hohen Frequenzen im Tonsignal fehlen.
Warum?
Der hohe Ausgangswiderstand und die Kapazität des Kabels bilden zusammen einen Tiefpass mit einer Grenzfrequenz von 1kHz. Sämtliche Frequenzanteile, welche höher sind als die Grenzfrequenz, werden um so stärker bedämpft, je höher sie über der Grenzfrequenz liegen.
Dieses Problem bekommt man in den Griff, wenn man parallel zur Leitungskapazität einen niederohmigen Widerstand (z.B. 2kOhm) gegen Masse schaltet.
Die Grenzfrequenz des Tiefpasses steigt damit auf etwa 500 kHz an.
Somit kann also der gesamte NF- Frequenzbereich bis zu 20 kHz problemlos übertragen werden.
Das ist eine Möglichkeit, mit der man hohe Frequenzen, trotz hohen Ausgangswiderstands der Quelle auch über kapazitätsbehaftete Kabel leiten kann, allerdings auf Kosten der Signalamplitude.
Es ist dabei völlig gleichgültig, wo der niederohmige Widerstand platziert wird, ob im Radio oder im Tonbandgerät.
Man hat sich bei der Normung der DIN- Steckverbindung entschieden, diesen Belastungswiderstand grundsätzlich im Tonbandgerät unterzubringen.
Während früher die Röhren selbst für einen hohen Ausgangswiderstand sorgten, so erledigten das in späteren Transistorschaltungen entsprechende Widerstände.
Voraussetzung für die funktionierende Signalübertragung ist eine genügend hohe Ausgangsspannung der Tonquelle. Geht man z.B: von 1 V aus, so stehen im Beispiel nach der Spannungsteilerregel noch etwa 2 mV am Eingang an.
Der Eingangsverstärker eines Tonbandgeräts mit DIN- Eingang ist also auf die hohen Ausgangswiderstände der verwendeten Quellen angewiesen.
Niederohmige Quellen würden hier unweigerlich zu einer Übersteuerung des Tonbandeingangs führen.
Wenn die Quelle (z.B. Tuner, Verstärker, Receiver) einen Cinch- Ausgang (z.B. 775 mV /2 kOhm) und das Tonbandgerät eine DIN- Eingangsbuchse (z.B. 0,8mV /2,7 kOhm) hat, muß der Ausgangswiderstand der Quelle mittels Längswiderstand (470...1,5 Mohm) erhöht werden.
Im umgekehrten Fall, wenn also das Tonbandgerät einen Cinch- Eingang (z.B. 77mV/50kOhm) und die Quelle einen DIN- Ausgang hat, bleiben nur zwei Möglichkeiten:
Man überbrückt den hohen Längswiderstand in der Quelle mit max. 10 kOhm oder verwendet einen DIN- Vorverstärker.
Wird das Tonbandgerät zur Quelle z.B. an einem Radio, so ändern sich hier die Verhältnisse.
Der DIN- Ausgang eines Tonbandgeräts hat einen relativ niedrigen Ausgangswiderstand und das Radio mit DIN- Eingang einen hohen Eingangswiderstand. Der Ausgang des Tonbandgeräts wird also vom Eingang des Radio- Verstärkers, wie in der klassischen Tontechnik üblich, nur wenig belastet (Spannungsanpassung).
Für die DIN- Buchse gilt:
Ein-/Ausgänge am Radio hochohmig.
Ein-/Ausgänge am Tonbandgerät niederohmig.
Der DIN- Ausgang wird im Allgemeinen in mV/kOhm angegeben, da hier eine Spannungsangabe allein nicht aussagekräftig ist.
Man weiß nicht welchen Wert eine hochohmig gemessene Ausgangsspannung von z.B. 1V annimmt, wenn sie mit einem niederohmigen Eingang verbunden wird.
Ist der Eingangswiderstand hingegen bekannt, z.B. 1 kOhm, so lässt sich der Eingangspegel bestimmen: 1 mV.
Naheliegender wäre, diesen Wert gleich als Strom anzugeben (I = U : R), also 1µA.
Korrekte DIN- Eingangsstufen sind als Stromverstärker ausgelegt (Stromanpassung).
Beim Stromverstärker wird das gegenphasige Ausgangssignal, wie bei einer Gegenkopplung, dem Eingangssignal zugeführt.
Da ein Tonbandgerät in der Regel einen Aufnahme- und einen Wiedergabezweig besitzt, ergeben sich hieraus Probleme.
An der DIN- Buchse würde gleichzeitig sowohl das niedervoltige Eingangssignal anliegen und ein paar Millimeter weiter, am anderen Kontakt, das mit einigen 100 mV ziemlich kräftige Ausgangssignal. Handelt es sich hierbei um das verzögerte Hinterbandsignal, entsteht durch Übersprechen ein unerwünschter Echoeffekt.
DIN schreibt deshalb zwingend vor, bei Aufnahmebetrieb den Wiedergabezweig stumm zu schalten. Deshalb ist für Hinterbandkontrolle immer eine separate Ausgangsbuchse zu verwenden.
Leider haben nicht alle Hersteller immer die gültigen DIN- Normen eingehalten.
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EDIT: BIld-URL korrigiert
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