Die Russen kommen
#1
Wie ist es eigentlich um die Qualität der Ostblockgeräte bestellt, wenn man sie, obwohl dies preislich unfair ist, mit ähnlichen westlichen Geräten vergleicht?

Die polnischen Unitras, die RFTs aus der DDR, die Teslas aus Tschechien und die unüberschaubare Anzahl verschiedener russischer Firmen machen es nicht leicht, den Markt zu überschauen. Immerhin hat sich der Tonbandgerätemarkt durch die Ostblockgeräte erheblich erweitert. Viele Geräte gab es im Westen nicht zu kaufen.
Zitieren
#2
Bei den meisten Russen-Geräten sind die Gründe für die Abwesenheit auf westlichen Märkten meiner Meinung nach offensichtlich. Revox wäre sicher nicht erfreut gewesen, wenn Olimp oder Majak in Westeuropa angeboten worden wären. Und selbst wenn die Kopie nicht so offensichtlich war wie in diesen beiden Fällen, wird sich wohl in dem einen oder anderen Gerät eine Schaltungs-, Motor- oder Tonkopfkonstruktion befunden haben, die eher deutsch, niederländisch oder japanisch war als russisch. Hat die Olimp nicht sogar kopierte Akai-GX-Köpfe? :-)

Bei den neueren Tesla-Modellen wundert es mich aber, daß sie in der "alten BRD" nicht angeboten wurden. Sowohl beim Klang als auch bei der Verarbeitung sind sie besser als die HGS-Unitras, und auch eine Grundig TK 745 oder Akai 4000 stecken sie in der Summe ihrer Eigenschaften locker in die Tasche. Auch die Optik ist ansprechender als bei manchem Gerät, das von westdeutschen Fließbändern lief. Zu einem einigermaßen günstigen Preis hätten diese Geräte sich sicher gut verkauft.
Zitieren
#3
Meines Wissens nach wurden auch einige Tesla unter dem Namen "Revue" im Westen wohl meist von Versandhäusern verkauft. So zum Beispiel das Tesla B41 unter dem Namen Revue B2. Bei diesem Beispiel handelt es sich um ein transistorbestücktes Zweispur Monogerät für max. 15er Spulen, eingebaut in ein graues Plastgehäuse mit schwarzem Boden und Deckel. Desweiteren wurde das Zweispur-Röhrengerät "Sonet-Duo" auch von Quelle verkauft.

Hier das Sonet-Duo:

http://www.spulentonband-robert.de/4imag...age_id=256

und hier das Tesla B41 in der Ausführung Revue-B2

http://www.spulentonband-robert.de/4imag...age_id=263
Zitieren
#4
snzgl postete

Zitat:und hier das Tesla B41 in der Ausführung Revue-B2
Vielen Dank! Ich hatte mal gehört, daß Foto-Quelle dieses Gerät unter der Hausmarke Revue angeboten hat, aber ein Bild dazu hatte ich bislang noch nicht gesehen.

Allerdings bezogen sich meine Überlegungen in Sachen Tesla eher auf neuere Geräte, also von B100 aufwärts. Ich hatte selber mal eine B115, die ich für 15 DM auf einem Trödelmarkt gekauft habe. Leider war ein Kanal bei der Wiedergabe tot (schon an der Vorstufe), aber insgesamt machte das Gerät einen sehr ordentlichen Eindruck. Der Klang auf dem funktionierenden Kanal war durchaus passabel. Auch die Verarbeitung war gut - die bei Ost-Geräten gelegentlich anzutreffenden schlechten Passungen von Plastikteilen konnte ich jedenfalls nicht feststellen. Wäre dieses Gerät hier Mitte der 80er Jahre zu Preisen von 600 bis 800 DM angeboten worden, hätte es, nachdem mit Philips N-7150 und Akai GX-4000 die letzten beiden Billig-Bandmaschinen weggefallen waren, sicher manchen dankbaren Abnehmer gefunden.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste