Schlechte Kombination
#1
Tja, dachte ich mir, vielleicht passt ja Clapton-Winwood noch auf mein teilbespieltes Zonal 840. Also zum Nachmessen rauf damit auf die X-2000R, des Echtzeitzählwerkes wegen. Spul - spul - spul. Soweit alles gut. Nun hatte ich abends zuvor das Band mit der A77 umgespult, die einen etwas lockeren Wickel erzeugt hatte (ist das normal? Ich habe sie bislang kaum genutzt). Als ich dann auf Play ging, bremste die Maschine, wie sie es sonst auch tut: Der linke Motor wird auf Rückspulen geschaltet: Es ging knirsch, die Spule drehte sich rückwärts bis der Wickel fest wurde und - schwupps! - waren 50 cm Band reif für die Mülltonne. Zu meiner Erleichterung war ich schon seit 2 Metern im unbespielten Abschnitt. Trotzdem war ich nicht so froh.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Lieber Niels,

wenn du dir bezüglich des Rückhaltebandzuges die Umspulgepflogenheiten der A77 im Betriebszustand ohne Band 'händisch ansiehst', dann stellst du fest, dass dieses Bandgerät zu den großen Bandschonern gehören müsste. Der schnelle Vorspulbandzug ist also sehr gering. Zudem zieht die Maschine beim Umspulen im Vergleich zu den TEAC-Gleichstrommotoren relativ vorsichtig an, weil das Drehmoment bei schlüpfendem Motorfeld sehr gering ist. Beim klassischen Revox-Start fällt die zuvor erfolgte lockere Wickelei meist nicht sofort negativ in Gestalt lautstarken Geschnurpsels ins Ohr.
Von den Repörten kennt 'man' so etwas dagegen auch.

Dass man dem regensdorfseitig nicht einmal bei den normal ausgestatteten A77HS, die ja durchaus mit Standardbändern verwendet werden sollten, so abhalf wie bei der A77ORF (Wickelmotorspannungen auf 130 statt auf 105 V sowie Halbierung des R125 auf Relaisprint bei großen Spulen), wurde von mir immer mit gewissem Kopfschütteln registriert und -wenn gewünscht- nach Kräften umgebaut: Aus einem für ein bestimmtes Bandmaterial zu geringen Bandzug folgt bekanntlich ein verschärfter Abstandseffekt und aus diesem ein eher mäßiger, vor allem bei ungeregelten Laufwerken (wie A77) auch über den Bandwickel hin unregel-mäßiger Höhenfrequenzgang. Es ist kein Zufall, wenn die 'Repörte' das Bandmaterial mechanisch andrücken.

Agiert man mit den im Regensdorfer Hause ursprünglich zur Verwendung vorgesehenen Lang- und Doppelspielbändern bei 9,5 und 19, stellt sich dieses Problem ja nicht so oder kaum. Dafür gibt es anderen Ärger (wie bei dir). Ein blindwütiges Umbauen ist nicht sinnvoll, wenn man nicht gleichzeitig bereit ist, das Abfallen der Andruckrollenbrücke beim Übergang in den Vorspulbetrieb (und flach liegender Maschine) händisch zu überwachen (und etwas verkürzte Kopfstandzeiten in Kauf zu nehmen). Dieses Problem besteht auch bei gealterten G36. Nimmt man bei diesen prinzipiell rasanten Vorspulern ein im schnellen Bandbetrieb anliegendes Band gedankenlos in Kauf, sind namentlich die alten Köpfe (der Vorrevordurzeit, also alle Erstbestückungen der G36) zügig im Feuer.

Hans-Joachim
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#3
Danke für deine Ausführungen.

Ich werde keinerlei Basteleien an der Maschine vornehmen. Lieber lasse ich Vorsicht walten, wenn ich Bänder zwischen den Maschinen tausche.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Wie die Bandzüge der X-2000 eingestellt werden, steht im Servicemanual. Vielelicht da einfach mal eben nachmessen, das ist ja schnell gemacht. Wenn ich es richtig im Kopf habe, sind es nur drei Trimmer.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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