Radio an Kabelanschluß
#1
Kann man eigentlich jeden Receiver der eine passende Buchse aufweist ans Kabel anschliessen oder muß der Tuner bestimmte Merkmale aufweisen?

Mein Wohnzimmerreceiver, ein 3 Jahre alter Yamaha RX-V 463 empfängt die Kabelsignale einwandfrei.

In der Küche will ich einen alten 80ziger Jahre Hitachireceiver anschliessen. Der Empfang ist aber eher schlechter als mit einem Stück Draht.

Wahrscheinlich eine blöde Frage, aber helft einem Elektriklegastheniker mal auf die Sprünge.

Schrotto
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#2
Hallo,

ich betreibe seit geraumer Zeit diverse Röhrenradios aus den 50/60ern am Kabel. Aktuell einen 61´er Nordmende Tannhäuser.

Null Problem, ohne jegliche ohmsche Anpassung. Nur das Koax-Kabel an einen (!) Bananenstecker umgepfriemelt.

Keine Ahnung, ob das so in Ordnung ist, es funzt jedenfalls.

Super Empfang.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#3
Moin.

Normalerweise haben die Japaner der Zeit hinten Schraubklemmen.
Meistens 3 Stück. In der Mitte die, wo die Abschirmung ran kommt. Dann zu einer Seite 300 Ohm und zur anderen 75 Ohm (kann abweichen, dann entsprechend).
Wenn du dein Koax-Kabel lang genug abisolierst, kannst du die Abschirmung zum Zopf drehen und an deren Schraubklemme befestigen. Den Innenleiter dann an 75 Ohm. Aufpassen mußt du nur, daß nicht einzelne Litzen rausstehen und Mist machen.

Manchmal sind solche Schraubklemmen auch für Aderenthülsen geeignet.

In seltenen Fällen gibt´s sogar eine Koax-Buchse.

Hast du ein Bild vom Anschlußfeld?

Viele Grüße, Arnulf.
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#4
Da ist eine Koaxbuchse.
Ich kann den Receiver mit einem ganz normalen Fernsehantennenkabel mit der Kabelbuchse verbinden.
Die Schraubklemmen hat der Hitachi außerdem.
Es ist die Minianlage, die ich auf dem Treffen bei Niels Bogenclausi abgekauft habe.

Momentan läuft sie mit einer normalen Wurfantenne an den Schraubklemmen. Das geht zwar, aber in meiner Küche sind die Empfangsbedingungen scheinbar so mies, daß bisher alle Radios dort nicht doll empfingen.

Ich hoffte nun, daß sich das mit dem Kabelanschluß bessert. Tuts aber nicht.

Deshalb meine Frage, ob bestimmte Vorrausetzungen des Tuners vorliegen müssen.

Schrotto
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#5
Hmmhh.

Dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich habe meine Tuner bisher immer am Kabel und vorher Hauantenne betreiben können.

Hat das Teil vielleicht einen Umschalter im Zusammenhang mit den Antennen?

Manchmal hilft auch ein Klaps :aaa:

Und weg, Arnulf.
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#6
Die Kabelanlage ist "zu gut" für das Radio, dieses welches weder kreuzmodulationsfest noch trennscharf zu sein scheint.

Einfach mal das Kabel verschlechtern (Seele nur über kleinen Koppelkondensator bspw. 22pF/ker. verbinden) und gucken was der Empfang macht.
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#7
Kabelanschluesse unterscheiden sich aber vom Antennenempfang dadurch, dass im Kabel alle Sender mit fast gleicher Feldstärke im Kanalrasterabstand zu empfangen sind. Damit haben ältere Empfänger Trennschärfen und übersteuerungsprobleme. I.d.R. hilft da ein Antennenabschwächer.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#8
Früher waren Kabelanlagen noch unüblich und man empfing seine UKW- Sender mittels Zimmer- bzw. Hochantenne.
Es traten nur in unmittelbarer Sendernähe Probleme wegen zu großer Feldstärken auf.
Für diesen Fall hatten die Empfänger meist zwei verschieden empfindliche Eingänge (nah/fern).
Die Geräte waren eher auf hohe Empfindlichkeit (<1µV), als auf Großsignalfestigkeit ausgelegt.
Jeder Besitzer war stolz, wenn sein Gerät besonders empfindlich war und somit weit entfernte, schwache Sender mit gutem Signal- Rauschabstand, empfangen konnte.
UKW- Freaks haben oft mit großen Außenantennen (drehbar) und zusätzlichen Vorverstärkern gearbeitet.

Heutige UKW- Empfangsteile sind eher sehr einfach aufgebaut und weisen keine hohe Eingangsempfindlichkeit auf, da dies durch die hohe Senderdichte (Nahemfang) und die vorhandenen Kabelanlagen nicht mehr nötig ist.
Moderne Empfänger zeichnen sich durch extrem hohe Großsignalfestigkeit aus (hoher Regelumfang).
Damit sind sie prädestiniert für Kabelempfangsanlagen mit ihren hohen Signalpegeln.

Älteren Empfangsgeräten sollte man beim Anschluß an Kabeldosen einen Dämpfungssteller vorschalten, um den Signalpegel an die Eingangsempfindlichkeit des Gerätes anpassen zu können.
Die Kabelführung sollte, wegen sonst auftretender Störstrahlung, durchgängig von der Dose bis zum Empfänger koaxial ausgeführt sein.
Am Empfänger sollte, wenn keine Koaxialbuchse vorhanden, idealerweise ein Symmetrierglied für die Impedanztransformation und symmetrische Anpassung Verwendung finden.

Guten Empfang

Bernd
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#9
Zitat:grundig tk 240 postete
Hallo,

ich betreibe seit geraumer Zeit diverse Röhrenradios aus den 50/60ern am Kabel. Aktuell einen 61´er Nordmende Tannhäuser.

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Keine Ahnung, ob das so in Ordnung ist, es funzt jedenfalls.

Super Empfang.

Gruß
Thomas
Hallo Thomas,

dann sei mal froh wenn die Bundesnetzagentur nicht bei Dir vorbeikommt. Im Kabel werden für die Übertragung auch Frequenzen genutzt die außerhalb des Kabels anderen Funkdiensten zugewiesen sind.
Die von Dir beschriebene Anschaltung wird vermutlich eine Abstrahlung auch dieser Frequenzen zur Folge haben. Wird nun ein anderer Funkdienst durch Deine Anlage gestört, so kann das teuer werden.

Ich würde mich wenigstens um eine Anpassung des Signal kümmern, sowie einen Bandpass für das UKW-Rundfunkband davor schalten.
Dann strahlst Du zwar noch den UKW-Bereich des Kabels ab und könntest einen Nachbarn beim Radioempfang über Antenne stören, aber das lässt sich mit einer kurzen Nachfrage bei den Nachbarn vielleicht klären.


Gruß

96k
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#10
Meines Wissens nach haben die Sender im Kabel auch andere Frequenzen als über Antenne.
Bei mir sind, auch bei angeschlossenem Kabel, die Sender aber auf den gleichen Frequenzen wie über Antenne zu hören.
Ich habe das Gefühl, der Receiver nutzt das Coaxkabel als Antenne und durch die Kabelabschirmung ist der Empfang dementsprechend schlechter als mit einer normalen Wurfantenne.
Kann man ohne Messgeräte prüfen, ob an der Antennendose überhaupt ein Signal ankommt ?

Schrotto
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#11
Bei mir tummeln sich alle Kabelsender um zwei Frequenzschwerpunkte herum, die sich natürlich teilweise mit im Äther versendeten Stationen überschneiden.

Testen kann man das, Schrotto.

Man kann einen kleinen Taschenempfänger mit Teleskop-Antenne neben die Antennendose stellen und die Frequenzskala grob durchhören und sich die Sender in etwa merken, dann ein Stück Draht in die Dose und nochmal durchscannen. Es müssen dann zusätzliche Sender empfangbar sein.

Diesen Zustand nicht zu lange ausdehnen, siehe die Anmerkung von @96k.
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#12
Moin.

In Hamburg liegen die Sender im Kabel schön verteilt.
Die Sendefrequenzen sind in der Regel deutlich anders als bei terrestrischem Empfang.

Ich möchte mal behaupten, daß Klaus tatsächlich mit einem "Kabel" terrestrisch empfängt.

Hast du mal das Teil an das Kabel angeschlossen, wo deine anderen Geräte dranhängen?
Wenn du einen "male-female" Adapter hast, kannst du sonst schnell mal dein Fernsehantennenkabel zum Test benutzen. Da liegt das Radiosignal mit drauf.
(Für die anderen: Ich schreibe das jetzt so, da ich die Örtlichkeit kenne)

Ansonsten kannst du gerne bei mir rumkommen. Entweder "stricken" wir hier kurz was, oder du holst dir kurz einen Adapter ab (liegt ja fast zwischen Nedderfeld und deinem Zuhause :-) ).

Viele Grüße, Arnulf.

P.S. Ich kann auch zu dir eben hinreiten.
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#13
Zitat:Araso postete


P.S. Ich kann auch zu dir eben hinreiten.
Dann sattel doch den Hühnerjäger. Wir können bei der Gelegenheit gleich die N4520 in Aktion bestaunen. Die macht bei mir gerade Probelauf.

Ich schick Dir mal meine Handynummer per PN, damit wir uns nicht verpassen.

Schrotto
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#14
Nach längerer Zeit wurd`s endlich gut.
Der Fehler lag schlicht und einfach an der Antennendose. Diese habe ich nun neu verdrahtet und siehe da: Radioempfang einwandfrei, selbst krüppelige Sender schlagen voll aus.
Vielen Dank für Eure Antworten.

Schrotto
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