Anfängerfragen
#1
Hallo allerseits,

Ich bin neu hier und habe gleich einige Fragen zu meiner Philips N4417.
Gereizt haben mich solche Bandmaschinen schon immer und auf dem letzen Flohmarkt konnte ich das gute Stück einfach nicht stehen lassen Wink

Wie üblich haben sie die Antriebsriemen in schwarzen Sirup verwandelt, nun habe ich sie aber gereinigt und neue Riemen spendiert.

Nun zu meinen Fragen. Ich habe keine Ahnung für welches Band die Maschine eingemessen ist bzw. welche Bänder ich verwenden kann.
Es war eine Spule dabei auf der steht BASF LH Super(Aber wer weiß welches Band wirklich drauf ist?). Außerdem habe ich hier von einer 22iger Spule "Braun TB 1025" auf eine kleinere Spule umgespult.
Beide Bänder klingen wunderbar, allerdings darf ich den Record Regler gerade so antippen, dass sich das VU-Meter ein bisschen bewegt.
Ab -6 dB übersteuert es völlig.
Das Problem liegt auch zum Teil an den Aufnahmequellen. Bei einem alten Radio mit DIN-Anschluss kann ich die Aussteuerung wunderbar regeln im Bereich von ca. 4-6/10.

Kann ich den Ausgangspegel moderner Geräte irgendwie verringern? Mit einem einfachen Widerstand?

Außerdem habe ich mal ein Bild von dem Kopf geschossen.
Dass er eingeschliffen ist habe ich mit bloßem Auge garnicht gesehen. Erst auf dem Bild erkennt man es deutlich.
Wie schätzt ihr ihn ein? Fertig?
[Bild: img9982j.jpg]

Es wird sicherlich nicht bei dieser Maschine bleiben. Reizen tut mich eine mit 26iger Spulen..... Big Grin


MfG
Marcel
#2
Zitat:d0um postete
Nun zu meinen Fragen. Ich habe keine Ahnung für welches Band die Maschine eingemessen ist bzw. welche Bänder ich verwenden kann.
Die Frage stellt irgendwie jeder bei seiner ersten Bandmaschine. :-) Die Werkseinmessung hat durch gealterte Bauteile keine Relevanz mehr. Insofern hast Du die Möglichkeit, die Maschine neu einmessen zu lassen (lohnt sich m.E. bei einer 4417 nicht) oder einfach irgendwas zu verwenden, was nicht schmiert und nicht klebt. Schmieren könnte bei dem beiliegenden BASF-Band erfahrungsgemäß ein Problem sein.

Zitat:Kann ich den Ausgangspegel moderner Geräte irgendwie verringern? Mit einem einfachen Widerstand?
Ja, das hat Semih hier gut beschrieben.
#3
Hallo Marcel,

sei herzlich willkommen in diesem Forum.

Wenn bei deinem BASF LH super noch das grüne Vorlaufband vorhanden ist, sollte dort der Bandtyp vermerkt sein, wenn es wirklich ein LH super ist.
Eingemessen war die Maschine wahrscheinlich auf das immer noch gültige Bezugsband für Heimmaschinen BASF DP 26 LH Charge C 264 Z. Akzeptable Ergebnisse sollte das Gerät mit den meisten (intakten) LH-Bändern produzieren.

Bei dem Kopf würde ich mir keine Sorgen machen.

Oft verdichten sich Bandmaschinen auf engem Raum. Es ist in der Wissenschaft aber noch ungeklärt, ob es sich dabei um einen Schwarm, eine Herde oder ein Rudel handelt. Wink

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#4
Hallo und vielen Dank,

Das Band besitzt ein rotes Vorlaufband inkl. Schaltband. Schmieren konnte ich bis jetzt noch nicht beobachten.
Habe nun doch schon ein bisschem rumgespielt mit Aufnahmen ect. und der Kopf ist noch blank.
Selber Einmessen traue ich mir nicht wirklich zu. Ich hab zwar ein Oszi und Signalgenerator hier, aber weder die Erfahrung noch ein Messband.
Die Maschine hat gerade 5€ gekostet und ich habe sie eher aus Neugier gekauft.

ALso mach ich es nun einfach per Trial&Error Verfahren. Band einspannen, Aufnehmen und anhören. Wenn es passt mit dem Edding den Maximalpegel auf die Spule schreiben.

Vom Klang war ich sehr überrascht. Ich hatte eigentlich mit einem Dumpfen Klang alá Telefonhörer gerechnet. Aber wenn man das Band nicht übersteuert klingen die Aufnahmen wirklich brilliant und ich höre keinen Unterschied zum Radio bzw. PC!

Zitat:niels postete

Oft verdichten sich Bandmaschinen auf engem Raum. Es ist in der Wissenschaft aber noch ungeklärt, ob es sich dabei um einen Schwarm, eine Herde oder ein Rudel handelt. Wink

niels
Oje, so ist das bei mir mit Plattenspielern. Ich habe die überall rumstehen, unterm Bett, auf dem Schrank... :grins:


MfG
Marcel
#5
Hallo,

Mit dem 680k Widerstand in der Signalleitung klappt es nun perfekt Smile
Regler so zwischen 4-5. Nun kann man wenigstens etwas genauer arbeiten.

Marcel
#6
Hallo allerseits,

Ich habe nochmal eine ganz banale Frage zu dem Thema.

Bei Plattenspielern z.B. gibt es ellenlange Diskussionen über die Qualität von bestimmten Tonabnehmern auf bestimmten Tonarmen ect..

In wie fern gibt es bei Bandmaschinen Qualitätsunterschiede?
Mal abgesehen von Verarbeitung, Austattung ect.
Die "Musik" macht ja letztendlich der Tonkopf.

Man ließt hier unmengen über Themen wie "welches Band schmiert" oder nicht, wie man "Tonköpfe läppt", aber über die Aufnahme/Widergabequalität ließt man sehr wenig.

In wie weit unterscheidet sich bei Bandmaschinen die reine Aufnahmequalität zwischen billigen Maschinen und teuren alá Revox ect.
Ausgegangen natürlich von intakten Köpfen und passendem Band.

Kann man also bedenkenlos jede Maschine kaufen oder "klingen" die Billigen schlecht und die Teuren gut?

Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, allerdings besteht der Sinn ja darin etwas auzuzeichnen und möglichst originalgetreu wiederzugeben.
Wenn ich nun mit der 5€ Maschine etwas aus dem Radio oder von Platte/PC/CD aufnehme und wieder anhöre höre ich keinerlei Unterschied zu der Quelle.

In wie weit kann man sich klanglich verbessern mit einer teuren Maschine?
Es gibt im Moment nur zwei Nachteile die ich sehe. 1. kann ich nur 18er Spulen verwenden und 2. wäre eine Hinterbandkontrolle gut um die Aufnahme zu kontrollieren.

Gibts in dieser Richtungen konkrete Empfehlungen für eine Maschine?
Ich brauche keine mit gebürsteter Alufront und verchromten Teilen.
Es sollte eine sein, die nicht so gehyped wird.
Einfach eine die ihre Arbeit tut und qualitativ hochwertige Aufnahmen erstellt.

MfG
Marcel
#7
Zitat:d0um postete
In wie weit unterscheidet sich bei Bandmaschinen die reine Aufnahmequalität zwischen billigen Maschinen und teuren alá Revox ect.
Die Frage ist: Wie billig ist billig? Ich behaupte mal mutig: Ab der unteren Mittelklasse sind die klanglichen Unterschiede im Gegensatz zu den mechanischen nicht mehr riesig. Eine Philips N-4504, die mal um 600 DM gekostet hat, kann unter gleichen Bedingungen klanglich ähnlich viel wie eine drei mal so teure Revox A77.

Klang steht und fällt eher mit dem Zustand der Maschine, der Spurlage (Halb-/ Viertelspur) und der Geschwindigkeit.
#8
Hallo Marcel,

streng der reinen Lehre folgend soll ein Aufzeichnungsgerät (egal auf
welches Medium) genau das wiedergeben, was es einmal als
Eingangssignal angeboten bekam. Als nix "Kling & Klang" sondern
"Eingang = Ausgang". So die Theorie. Verfolgt man den "Werdegang"
eines Signales einmal messtechnisch, tun sich da unter Umständen
Welten auf, wobei es den in dieser Disziplin etwas sorgfältiger konstruierten
Geräten oftmals etwas besser gelingt, die geforderte Gleichung einzuhalten.
Dies alles allerdings auch nur, so lange sie sich im Rahmen ihrer Hersteller-
spezifikationen bewegen ergo technisch in Ordnung sind. Bei über 30 Jahre
alten Gerätschaften ist das nicht selbstverständlich. Letztendlich "reiten"
aber alle Geräte auf der gleichen Aufnahme- und Wiedergabetechnik
herum und sofern die Gleichung "E=A" (nenne ich jetzt mal so) eingehalten
wird, ist ja gleichgültig, was vorne drauf steht. Wie Timo zuvor schon
schreibt: "klanglich ähnlich" - im Idealfalle sogar identisch. Als eine nicht zu
unterschätzende Grösse sei hier noch der Gleichlauf genannt. Ist der
nur unterdurchschnittlich, kann er den Hörgenuss bestimmten "Signal-
Angebotes" (zB Klavier und andere rein akustische Tasteninstrumente)
schon gewaltig vermiesen! In diesem Zusammenhang kommt der
gesamten Bandführung eine hohe Bedeutung zu. Einfache (=preiswerte)
Maschinen sind in diesem Punkt oftmals eben auch sehr simpel
"gestrickt". Grosse Ingenieurskunst und handwerkliche Sorgfalt ist
da nicht zu erwarten. Darüber hinaus sind natürlich ein 3-Motoren-Laufwerk
oder getrennte Aufnahme und Wiedergabeköpfe preis- und auch
"Klang"-bestimmend (Ein Einmotorer rumpelt da im Hintergrund
immer ganz schön rum, wenn er älter wird - leise Musikpassagen
erhalten dadurch eine ungewollte Untermalung).
Der Rest ist "schmückendes Beiwerk" - Ausstattung, Material, Langlebigkeit,
Qualität der ausgewählten Baugruppen (Potis, Motoren usw usw) und so
einiges mehr. Aber dies alles zählt nur, wenn kein Defekt vorliegt - wie
zuvor schon angemerkt.

Und wie Timo ebenfalls schreibt: "wie billig ist billig"? Die Philipsmaschinen
sind auf dem Flohmarkt deshalb so preiswert zu haben, weil sie in
unglaublichen Massen produziert worden sind (sofern es sich
um die 18cm-Geräte handelt!).
Sie waren halt damals die preiswertesten europäischen Geräte mit einem
durchaus achtbaren Preis/Leistungs-Verhältnis und vergleichsweise
umfangreicher Ausstattung. EDIT: Darüberhinaus genoss Philips als
Hersteller von Haarföhns, Waschmaschinen, Glühlampen etc. nicht
unbedingt den Ruf, ein "ernsthafter" Hifi-Entwickler zu sein - eine
unbegründete Abwertung, wie wir wissen. Aber das ist ein anderes Thema...
EDIT-ENDE

Als Gigant unter den Grossserienherstellern für "Allesmögliche" verstand
Philips schon früher als andere, leichte Werkstoffe rationell zu bearbeiten
und preiswert zu fertigen. Insofern muss der preisliche Vergleich zwischen
einer Philips und vielen anderen Herstellern hinken.

Das alles sollte Dich aber nicht schocken, Deine Philips zu benutzen.
Wenn Du persönlich zwischen dem Quellsignal und der Wiedergabe der
Philips keinen Unterschied hörst, ist die (Klang-)Welt doch in Ordnung.
"Klang" ist sowieso keine physikalische Grösse sondern stark dem persönl.
Geschmack und dem eigenen Hörvermögen entsprechend.

Übrigens: die von Dir vermisste Hinterbandkontrolle gibt es u.a. beim
Schwestermodell N4418, die 26,5er Spulen allerdings bei Philips nur bei
drei Gerätetypen von denen zwei nicht unbedingt günstig zu haben sind


So, genug gesabbelt...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
#9
Zitat:d0um postete
Gibts in dieser Richtungen konkrete Empfehlungen für eine Maschine?
Ich brauche keine mit gebürsteter Alufront und verchromten Teilen.
Es sollte eine sein, die nicht so gehyped wird.
Einfach eine die ihre Arbeit tut und qualitativ hochwertige Aufnahmen erstellt.
Teac A-2300S(X) (Kleinspuler) und A-3300S(X) (Großspuler, die SX ist jeweils die neuere Ausführung). Etwas rustikal und mit riemengetriebenem Capstan, nicht die ganz großen Hingucker, aber grundsolide, massiv gebaut und klanglich in gutem Zustand wirklich hevorragend. Nur die Köpfe sind nicht ganz so unkaputtbar wie der Rest der Maschine, also besser zwei mal hingucken. Dafür sind die Gebrauchtpreise für Geräte dieses Kalibers wirklich sehr günstig, und viele Ersatzteile sind noch relativ preiswert neu erhältlich.

Ansonsten bleiben die Dauerbrenner von Revox und Akai. Die einfachen Modelle (A77 und GX-630 D(B)) sind auch noch einigermaßen bezahlbar.
#10
Hallo und vielen Dank für die ausführlichen Antworten,

Was die Maschine mit dem Signal macht will ich eigentlich garnicht wissen...

Ich kann ja mal aus Neugierde probieren ein Sinus Signal reinzuschicken und dann schauen was wieder rauskommt...

Also kommt der Preisunterschied wie erwartet größtenteils von der aufwendigeren Mechanik teurer Maschinen.
Die Phillips hat zwar schon drei Motoren aber nur einen einzelnen Capstan Antrieb und einen Kombo Kopf.
Ich habe bisher noch keine Gleichlaufschwankungen bemerkt, allerdings höre ich auch keine Klassik oder ähnliche "anspruchsvolle" Musik.

Metallteile sucht man vergebens an der Philips Maschine; das stimmt schon. Optisch passt sie nun auch nicht unbedingt in eine moderne Einrichtung.
Aber nervig finde ich eigentlich nur, dass sie nur 18cm Spulen kann.

Ich finde es schon ziemlich traurig, dass man eine teure Maschine kaufen muss und sie dann letztendlich "wegschmeißen" kann wenn die Köpfe fertig sind.
Schade, dass man sie nicht als Ersatzteil bekommt wie bei Plattenspielern den Tonabnehmer.
Dann könnte man sich 2 Stück hinlegen und wäre für die Zukunft abgesichert.
Die Elektronik hingegen finde ich zu mindest bei der Philips sehr Servicefreundlich.
Dass man die Platine hochklappen kann wie eine Motorhaube und es sogar einen Stab gibt mit der man sie fixieren kann ist wirklich durchdacht.

Ich denke, dass es eher auf eine bezahlbare Revox hinausläuft.
Weniger weil da "Revox" draufsteht, vielmehr weil man für diese Maschinen viele Infomationen findet und auch Ersatzteile existieren.

MfG
Marcel
#11
Zitat:d0um postete
Ich finde es schon ziemlich traurig, dass man eine teure Maschine kaufen muss und sie dann letztendlich "wegschmeißen" kann wenn die Köpfe fertig sind.
Vor dem Hintergrund lohnt sich vielleicht der Gedanke an eine GX-Akai. Der normale Verschleiß kann den Köpfen eigentlich fast nichts anhaben. Ansonsten gibt's bei Revox und Teac noch neue Köpfe zu kaufen (allerdings sind sie bei Revox nicht gerade billig).
#12
Hallo,

Ja, die Revox Köpfe habe ich schon gesehen um 200€.
Diese Glasbeschichteten Köpfe sind natürlich sehr interessant, allerdings sind die Maschinen nicht gerade billig.

Die Köpfe abzuschleifen ist ja das kleinste Problem, vielmehr der erneute Einbau und vor allem die Justierung sind fatal.

Ich werde in Zukunft auf Flohmärkten ect. auch mal nach guten Kasettendecks schauen.
Vielleicht finde ich da ja etwas passendes und wenn die Aufnahmequalität stimmt ist das sicherlich eine echte Alternative zum Tonband.
Die Kasettendecks die ich bisher besaß hatten alle eine miserable Qualität. Von daher bin ich da sicher etwas vorgeschädigt...

MfG
Marcel
#13
Hallo Marcel,

ich nochmal...

Was die Empfehlung preisgünstiger Grosspuler angeht, sehe ich das absolut
genauso, wie Timo. Eine Teac 3300 ist ein im Grunde genommen solider
Ackergaul der im Vgl. zur Revox A77 die etwas komfortablere LW-Steuerung hat.
Dafür hat die Revox den Vorteil dass sie servicefreundlicher ist. Wer beide
Maschinen schon mal von innen gesehen hat, weis was ich meine.
Darüberhinaus bin ich der Ansicht, dass die Revox sich bei der Signalreproduktion
stärker ans Original hält, was aber vielleicht auch dem Erhaltungszustand
der von mir gehörten Teac 3300 geschuldet sein kann. Was den Gleichlauf
angeht, liegt die A77 meiner Erinnerung nach auch vorn.
Weitere Highlights der Revox liegen in verschiedenen Ausstattungsmerkmalen
und den Ausführungsvarianten, die eher bestimmten Anforderungen
gerecht werden (zB Dolby-Version, Verstärkerversion etc.). Die Akai 630
hat so ein bischen was von allem, besitzt die GX-Köpfe, wartet aber
auch nach meiner Erfahrung mit den auf lange Sicht verschleissanfälligeren
Schaltern und Potis auf ( was Du aber vielleicht von der Philips auch
kennst). Ihre Servicefreundlichkeit ist, von der gutenZugänglichkeit der
Köpfe abgesehen, auch nur auf Teac-Niveau.

A pros pros Philips: ...für den Anspruch des "moderneren" Outfits gibt
es die N7300 von Philips. Ein übel beleumundeter "Plastikbomber" gegen
den eine N4417 ein "schwergewichtiger Bolide" ist. Aber ein Blick auf
und in die Plaste-Philips hat mir gezeigt, dass die Kunststoffteile in dem
Ding erstaunlich langzeitstabil sind. Versprödung und Bruch sind da selten.
(Auch etwas, das man den Fertigungserfahrungen des Herstellers verdanken
darf) Oder ist Dir an den Kunststoffteilen Deiner 4417 bisher irgendetwas
negativ aufgefallen (vergilbte Schieber? versprödete Abdeckungen? verblasste Einfassungen?)
Ich nehmen mal an, nein....
Der mir bislang bekannte grösste Knackpunkt an der N7300 ist ein kleiner
Stift im Bereich der versenkbaren Andruckrolle, der (weil sehr dünn) gerne
mal abbricht. Das ist dann der Tod der Capstanrollen-Mechanik weil
die Rolle ohne den Stift nicht mehr bewegt werden kann. Ob es dafür
mittlerweile Rep.-Vorschläge gibt ist mir unbekannt. Der Rest der Philips
glänzt zwar nicht mit schwermetallener Haptik, die Bandführung ist
simpel, Führungsstifte aus ähnlich verschleissbehaftetem Material
(...da ist die Revox A77 deutlich im Plus!) aber gut eingestellt und
vermessen macht eine N7300 sicher nichts grundlegend falsch. Sie ist
halt ein leichtgewichtiger Klapperkasten.

Thema Cassetten-Deck: eine echte Alternative zum Tonband ist es nicht.
Gründe dafür gibt es zuhauf, diese aufzuzählen würden ins Offtopic gehen.
Nur eines ist mir im Laufe der Jahre aufgefallen: die Originaltreue der
Signalaufzeichnung und Wiedergabe ist bei den meisten TDs der von
Bandgeräten hörbar unterlegen. Ob das als störend empfunden wird,
eine andere (persönliche) Sache. Was die Haltbarkeit des Innenlebens
angeht, ist ein Tapedeck übrigens um keinen Deut besser als ein
Bandgerät - sieht man einmal vom Verschleiss bandberührender Teile
ab (der ist beim Tapedeck geringer). Und der Anschaffungspreis ?
Nun - ein gut ausgestattetes 3-Kopf-Tapedeck, dass mit hoher Reproduktions-
treue aufwartet ist auch nicht für ein paar Euronen zu kriegen, Gebrauchtpreise
auf Bandgeräte-Niveau sind da keine Seltenheit.

Soweit meine ummassgebl. Sicht der Dinge.

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
#14
Hallo,

Das man für die Revox Maschinen alles extra benötigt ist mir auch schon aufgefallen.
Selbst ein Modul für die Pausentaste muss man wohl extra erwerben...

Von der Verarbeitung her finde ich das Philips Gerät wirklich ordentlich.
Die Kunststoffteile sind sehr sauber verarbeitet, die Regler und Schalter sind weder wabbelig noch zu schwergängig.
Die Tasten rasten mit einem sauberen Klack ein umd machen einen sehr soliden Eindruck.

Von daher wäre ich im grunde mit der Maschine völlig zufrieden wenn eben nicht die angesprochenen zwei Funktionen fehlen würden.

Im Grunde halte ich von Ebay nicht viel. Die Zeit in der man noch echte Schnäppchen machen konnte ist längst vorbei und die Aussagen über die Funktionsfähigkeit sind meistens sehr optimistisch gehalten..."Spulen funktioniert.."...."alle Lichter leuchten"...

Ich ziehe da den Flohmarkt vor. Dort sind mir schon des Öfteren große Maschinen begegnet und wenn ich mich so an die Preisschilder, sofern vorhanden, erinnere lagen die Preise doch deutlich unter Internet Niveau.
Wobei ich natürlich nichts über den Zustand sagen kann.

Ich bekomme demnächst einige 18er Bänder mit denen ich wenigstens schonmal etwas probieren kann.
Außerdem ist es schon ein Fortschritt zu den winzigen 13er Spulen die ich im Moment habe.

Ich habe bisher noch nicht wirklich auf Kasettendecks geachtet, allerdings stehen die auf dem Flohmarkt an jedem 2. Stand für ein paar Euros.
Sind allerdings meistens Doppeldecks von Universum Anlagen....

Und was ich so mitbekommen habe ist ja auch alles andere als einfach gutes Bandmaterial zu bekommen.
Kasetten sind warscheinlich "Bandmaschinen für Faule" Smile

Nunja, aufnehmen kann ich ja auch mit der Philips Maschine in ordentlicher Qualität.
Ich muss halt erstmal einen Testschnipsel aufnehmen und hören ob das Band nicht übersteuert. Und 18er Spulen sind nun ja auch nicht unbedingt winzig.

Irgendwann finde ich eine. Man muss nur Gedult haben(...und das ist mein Problem Big Grin)

Schönes Wochenende,
Marcel
#15
Tja, Eingang = Ausgang, ist das erstrebenswerte Ziel das mit keinem technischen Gerät zu 100% erreicht wird. Auch mit einer Tonbandmaschine nicht.

Ehe ich mir Gedanken machen würde, etwas Teureres und Hochgejubelteres als diese N4417 zuzulegen, würde ich meinen Anspruch genau definieren und nicht so sehr auf blendendste Suerpmaximal-Maschinen teuersten Preises achten. Du weißt immerhin nicht aus welcher Ecke die kommen die sowas bevorzugen und was sie für einen Anspruch an und für eine Aufgabe für so eine Maschine haben.

Bspw. treffen in einschlägigen Foren oft Leute aus Produktion auf HIFI-Enthusiaten, Tonbandler (Hobbyisten mit Anspruch auf Hall, Multiplay, Cuttering, Hörspiel usw.) auf reine Fertigmusik-Abspieler und diese wieder auf Radio-Mitschneider oder Plattenkopierer.
Für jede Spezie gibt es eine breite Palette an Maschinen die sich mehr oder weniger gut dafür eignen und die nicht unbedingt für jeden Zweck aus dem Vollen gefräst und vom Meister aller Klassen geadelt worden sein müssen.

Als Beispiel fährst du ja auch nicht auf einem Lanz Bulldog, obwohl der sicher sehr gut ist, zum Flanieren nach Monte Carlo, und mit dem Ferrari wirst du nicht den Acker pflügen wollen. Am Wochenende in die Stadt tut es der kleine Polo besser als der Rolls ohne Rückwärtsgang und in den Urlaub nimmst du vielleicht den Hochkant-Sharan.

Genauso wird der fliegende Dschungel-Reporter eher eine Uher-Report benötigen als eine N4417 mit Festnetzanschluß, und der innovative produzierende Studio-Mensch wird nicht die Uher-Report bevorzugen sondern die Revox, eine Studio-AEG oder etwas Vergleichbares.

Somit wird eine breite Palette von Anwendungen von einer weiten Auswahl an Geräten bedient, und nicht immer muß das Teuerste, oder das Hochgelobteste, oder das Meistbeweihräuchertse deinen eigenen Anspruch wirtschaftlich wie technisch genau treffen.

Und Tonköpfe läppen würde ich an dieser Philips auch nicht.
Ich hab auch noch so eine da irgendwo in dem Stapel herumstehen, die Tonköpfe sehen ähnlich eingelaufen aus, und ähnlich schön gerade und in richtiger Höhe.
Das ist solange kein Problem, wie sich der Kopfspalt nicht unzulässig erweitert hat und wie die Maschine gut und korrekt in Kopfhöhe, Taumellage und Azimuthlage befindet. Die Einschliff-Kante würde erst dann zum Problem, wenn das so eingelaufene Band plötzlich einen Verlauf nehmen müßte bei dem es die Kante zu überlaufen oder schräg anzulaufen hätte.
Was hier nicht der Fall zu sein scheint.

Deine Abneigung gegen diese Internet-Schacherbude teile ich. Die Preise sind regelrecht unverschämt hoch und die Geräte nicht selten Schund und Schrott.
Nur mal so als Quellenhinweis:
Meine Maschinen sind mehr oder weniger kostenfrei bis sehr preiswert über Bekannte, Kunden, Hobbyfreunde usw. zu mir gekommen, einige stammen auch unter direkter Augenscheinnahme von Sammler-Börsen, Flohmärkten u.ä. Schrott oder Wucher konnte ich somit immer aus dem Weg gehen, das ist bei diesem Ih-Brei nicht ganz einfach, schon garnicht wenn man gutgläubig ist.
#16
Hallo Marcel,

erst mal auch von mir Herzlichen Glückwunsch zur "Infektion" Wink

Was Geräteunterschiede angeht, ist hier eigentlich schon fast alles gesagt worden, aber - wenn ich's nicht übersehen habe - noch nix zu Viertel- und Halbspur...?

Ich geb mal meine individuellen Erfahrungen zum Besten: Meine Philips-Viertelspur 4504 und 4420 (ziemlich abgespielt) dürften Deiner im Prinzip ähneln; ich hatte nun letztens eine durchschnittlich erhaltene Revox B77 Viertelspur zum Reparieren hier - es war im ganzen natürlich eine andere Welt, besonders was die Motoren etc. angeht, aber rein klanglich noch nicht sooo der Quantensprung.

Der kommt vermutlich dann doch erst mit Halbspur - ich lasse jetzt mal einen möglicherweise irritierenden Tip los Wink Da es Dir auf gebürstete Alu-Fassaden und gehypte Geräte gerade nicht ankommt: Hattest Du mal - sofern Platz da ist - an eine Studiomaschine (plus preiswertes Mini-Mischpult zum Anschluß) gedacht?

Klanglich empfinde ich die als Quantensprung gegenüber Viertelspur, Kassette etc.: Der Klang ist viel direkter, er springt einen geradezu an. Von Eingang=Ausgang ist das nicht mehr weit weg.
Gerade wegen ihrer Monströsität und absoluten Wohnzimmer-Untauglichkeit Wink werden viele von den Dingern auch eher preiswerter gehandelt als HiFi-"Großohren" mit 26er Spulen. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel: Studer A807 und Revox PR99 kosten richtig Asche.)

Bandmaterial kostet nach meinem Eindruck sowohl im HiFi- als auch im Studiobereich nicht mehr viel; gebrauchten Studiobändern würde ich allerdings eher über den Weg trauen, und die Studio-Wickelkerne haben gegenüber großen Spulen den Vorteil, daß sie spottbillig zu haben sind (schließlich braucht die kein Mensch mehr).

Was Reparaturaktionen angeht, kamen mir selbige an meinen Telefunkens deutlich leichter vor als an der B77 - weniger Gefriemels, und Fehler sind wegen des Baukastensystems der Maschinen teilweise auch leichter zu finden.

Ich hatte woooohl mit einer Amateur(!)-Halbspurmaschine noch nicht so das arge Glücksgefühl erlebt: eine Telefunken-Maschine mit 18er Spulen aus den frühen 70ern, deren Bezeichnung ich nicht mehr im Kopf habe: sie war nicht merklich besser (eher etwas schlechter) als meine Philips-Viertelspur und meine damaligen Grundig TK46.
So richtig kracht es also nach meiner Erfahrung erst bei Studiogeräten - wahrscheinlich auch schon mit einer Revox B77 Halbspur, aber die kenn ich selber nicht.

Zitat:d0um postete
Ich habe bisher noch nicht wirklich auf Kasettendecks geachtet, allerdings stehen die auf dem Flohmarkt an jedem 2. Stand für ein paar Euros.
Und ich glaube, das war gut, daß Du auf die noch nicht geachtet hast Wink Die Perlen muß man seeeehr lange suchen.

Zitat:d0um postete
Kasetten sind warscheinlich "Bandmaschinen für Faule" Smile
Das dürfte auch der Hauptgrund für ihren Erfolg in den 70ern gewesen sein

Michael
#17
Zitat:...Das man für die Revox Maschinen alles extra benötigt ist mir auch schon aufgefallen.
Da liegt ein kleines Misverst. vor - "alles extra"? Nein, im Vgl. zu
anderen Grosspulern fehlt die Pause-Funktion, sonst nichts.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
#18
Zitat:PeZett postete
im Vgl. zu anderen Grosspulern fehlt die Pause-Funktion, sonst nichts.
Und für die gibt's, glaube ich, irgendwo einen Einbau-Tip - wenn ich mich recht erinnere, wurde da im Revox-Forum was zu gesagt...

Michael
#19
Hallo,

Ich habe mal 3 Testtöne auf Band aufgenommen. 1kHz, 5kHz und 10kHz bei einer Aussteuerung von -10dB laut VU-Meter.

Leider habe ich es nicht geschafft das Signal ordentlich zu triggern.

10kHz:
[Bild: sdc10528g.jpg]

Uploaded with ImageShack.us

5kHz:
[Bild: sdc10525x.jpg]

Uploaded with ImageShack.us

1kHz:
[Bild: sdc10522w.jpg]

Uploaded with ImageShack.us

Wie ich das Ergebnis, sofern überhaupt verwertbar, beurteilen soll weiß ich nicht.
Ich habe da keinen Vergleich...

Marcel
#20
Mach es dir doch einfacher und übersichtlich.
PC/Notebook hast du, oder was anderes mit Soundkarte?!

Damit erzeugst du ein weißes Rauschen und speist es in das Tonbandgerät ein.
Audio-Editoren wie CoolEdit (Bezahlsoft, von mir gern in der Pro-Version für sowas benutzt) können das, aber es gibt sicher auch kostenlose Tools die sowas können.
Die Aufnahme steuerst du mit ca. -20dB nach Philips-VU aus, damit nicht frequenzabhängige Sättigungserscheinungen das Ergebnis versauen können.

Dann spielst du die Aufnahme wieder zurück in den PC ein, nimmst sie bspw. wieder mit CoolEdit auf und wertest sie mit dem integrierten Audio-Analyzer-Tool aus. Das gibt dann eine nette gut übersichtliche und beinahe selbsterklärende Anzeige im Aussehen eines Frequenzschriebs der früher teuren Meßgeräten mit Kurvenschreiber und Meßpapier vorbehalten war.
#21
Hallo,

Ich habe das ja nur mal aus Spaß probiert.
Sicher, genauer geht es mit dem PC.
Ich habe allerdings kein Kabel um das Signal in den PC zu bekommen.
Meine Soundkarte hat zwar Cinch Ausgänge aber nur einen Klinkeneingang.

Im Prinzip ist es mir auch egal ob das Gerät nun völlig linear aufzeichnet oder nicht.
Ich weiß nicht was bei mir der limitierende Faktor ist, aber ein alter Tuner mit Wurfantenne düfte nun auch kein High-End Signal liefern.

Wie gesagt, klanglich bin ich 100% zufrieden.
Denn das Gerät macht das was es machen soll: Ein Signal so aufzeichnen, dass ich keinen Unterschied höre.
Dabei muss ich sagen, dass ich weder einen High-End Verstärker habe noch super teure Boxen.
Ich habe einen älteren Technics Verstärker und zwei Heco Standboxen.

Leute die Kabel für x-tausend Euro kaufen die bei Vollmond um Mitternacht von Jungfrauen Handgelötet werden und dass dann heraushören würden mit dem Gerät nicht glücklich sein Big Grin

Marcel
#22
Zitat:d0um postete
...Das man für die Revox Maschinen alles extra benötigt ist mir auch schon aufgefallen.
Selbst ein Modul für die Pausentaste muss man wohl extra erwerben...
Marcel
Dazu sollte man bedenken, dass dieses Modul von Revox gar nicht vorgesehen ist. Ich habe seit 35 Jahren Revox- Maschinen, und noch nie ist mir die fehlende Pausenfunktion aufgefallen.

Zitat:d0um postete
...Und was ich so mitbekommen habe ist ja auch alles andere als einfach gutes Bandmaterial zu bekommen.
Kasetten sind warscheinlich "Bandmaschinen für Faule" Smile...
Nun, man findet Bandmaterial nicht mehr an jeder Ecke; das ist insoweit richtig. Für die großen Ketten ist der zu erzielende Umsatz zu gering, aber bei spezialisierten Fachhändlern sind sowohl Spulenbänder als auch Cassetten noch zu bekommen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
#23
Hallo,

Ja, ok, ohne dieses Pausenmodul kann man sicherlich leben.
Ich bin wirklich am überlegen nach einer A77 zu schauen. Die sind einigermaßen bezahlbar und wirklich gut dokumentiert.

Bänder habe ich gestern auf dem Flohmarkt ein paar gefunden.
Zwar nur ältere BASF auf 13er und 15er Spulen aber nach dem ersten Höreindruck noch wunderbar in Schuss.

An neuem Bandmaterial gibt es aber wohl wirklich nur noch einen Hersteller und NOS Material meistens als 26iger Rohwickel.
Finde ich aber ohnehin uninteressant, da mir die Bänder einfach zu teuer sind und ich für das gleiche Geld die dreifache Menge älteren Bandes bekomme.

Bei Kasetten soll es wohl auch ziemlich düster aussehen. Die aus dem Supermarkt sollen nur mittelmäßig sein und ansonsten bekommt man sie noch bei einigen Händlern die altes Band konfektionieren.
Aber Kasette lass ich erstmal sein. Wenn mir mal ein wirklich guter Recorder über den Weg läuft, vielleicht, aber danach suchen werde ich nicht.

MfG
Marcel
#24
Hallo,

Habe Heute einige 18er Bänder bekommen(DP26, LP35, LP35 LH).
Sind auch alle wunderbar in Ordung allerdings ist ein Sony Band dabei welches ganz fürchertlich quietscht.
Die Aufnahmen klingen ja gut aber das Quietschen ist nicht zum Aushalten.
Gibts da einen Trick? Backofen oder Mülltonne?

Marcel
#25
Zitat:d0um postete
Gibts da einen Trick? Backofen oder Mülltonne?
Vielleicht geht's weg, wenn Du das Band einmal durchgespult hast. Aber Vorsicht, wenn es klebt, können die Motoren überhitzen.
#26
Hallo,

Habe ich auch schon probiert. Hört sich an die 60iger Schmirgelpapier.
Ich denke das ist es nicht wert....

Ist nur die Frage wie ich es von der Spule bekomme. Ich hatte kürzlich eine 13er Spule die nicht mal halb gewickelt war abgewickelt und stand bis zu den Knöchsln im Bandsalat.

Marcel
#27
hallo Marcel,

wenn das band wirklich nur runter soll, würde ich den wickel mit einem tapetenmesser o. ä. einfach durchschneiden. dabei das teil über den papierkorb halten ;-)

bei metallspulen, die ja meist ohne einfädelschlitz daherkommen, würde ich die flansche (metallscheiben) abmontieren und besagte messeraktion mit dem bandklumpen auf dem spulenkern durchführen...

schöne grüße :-)x Michael
#28
Hallo,

Naja, ich wüsste zu mindest sonst keine Verwendung mehr für das Band.
Vielleicht lege ich es wirklich mal in den Backofen wenn er noch warm ist.
Wäre praktisch wenn man die Kunststoffspulen auch irgendwie öffnen könnte.

Wenn die Bandmaschine in einem anderen Raum stehen würde wäre das Quietschen ja nicht schlimm Rolleyes
...oder ich spiel das Band voll mit Trash Metal oder sowas :ugly:

Marcel
#29
Zitat:d0um postete

...Gibts da einen Trick? Backofen oder Mülltonne?

Marcel
Vermutlich Sony ULH 7 -> Mülltonne.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
#30
Hallo,

Ich habe das Band nun erstmal umgewickelt.
Loch und drei Schlitze in eine alte Filmdose und Band ab.
Hat besser geklappt als ich gedacht habe. Das Band lag während des kompletten Wickelvorgangs hohl.
[Bild: sdc10572j.jpg]

Was ich nun damit mache? Mal schauen, vielleicht Flatterbänder gegen die Krähen und Amseln im Garten....

Marcel
#31
Genau. Mülltonne ist die richtige Maschine, um ULH zu verwenden.
Ich wickle auf Metallspule um, und entferne anschließend einen Flansch. Beim Einfädeln lasse ich ein Stück Band herausstehen, damit lässt sich der Wickel leicht vom Kern ziehen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#32
Hallo,

Wird sich wohl um dieses Band handeln. Auf der Spule steht "Sony Type 7"
Gibts eigentlich irgendwo eine Liste welche Bänder "No-Go´s" sind?
Das hat jetzt zwar nur einen Euro gekostet und es ist nicht so schlimm aber ärgerlich ist es schon ein bisschen.

Ich habe das Band mal halb bei 9,5cm/s durchlaufen lassen.
Danach waren sämtliche Bandführungen und die Köpfe derart versifft, dass ich selbst mit iso-Propanol zu kämpfen hatte.
Das Zeug hat sich wirklich festgebacken wie Beton. Außerdem hat es bestialisch gestunken der Abrieb oder was auch immer.

Gut, bei der Maschine ists mir egal wenn die kaputt geht aber wenn man eine etwas bessere hat.....

Marcel
#33
Zitat:d0um postete
Gibts eigentlich irgendwo eine Liste welche Bänder "No-Go´s" sind?
Ja, hier. Ist natürlich die unverbindliche Meinung eines einzelnen Bandmaschinenfreunds, aber ich denke mal, die meisten Einschätzungen würden bei einer forenweiten Abstimmung Zuspruch erhalten.

Zitat:Das hat jetzt zwar nur einen Euro gekostet und es ist nicht so schlimm aber ärgerlich ist es schon ein bisschen.
Wenn die Leerspule noch OK ist und ein Schuber dabei war, musst Du Dich m.E. nicht ärgern.
#34
'n'Abend!

Das ärgerliche am Sony ULH-Band ist, dass es eigentlich ganz gute
Ergebnisse liefern könnte... ...ja - könnte - wenn nicht über
die Jahre irgendwelche Leimbestandteile aus dem Band diffundieren
würden. Ich habe erst letzte Woche noch so ein altes ULH bespielt.
(Ich wollte es einfach mal wieder wissen...)
Ausnahmweise völlig problemlos und durchaus akzeptable Aufnahmequalität,
selbst bei 9,5 cm/s. Aber ich traute mich natürlich nicht, die A77 MkI
(die auf festbackendes Band und dadurch bedingten Motorstillstand
äusserst sensibel reagiert) längere Zeit unbeaufsichtigt zu lassen. In diesem
Falle lief das Band sauber durch - das war wohl eine rühmliche Ausnahme.

Backofen: ...hilft nur (und das auch nicht immer) für ein- oder
zweimaliges Abspielen um die alten Aufnahmen zu retten. Irgendwann
fangen die Bänder dann wieder an zu quietschen.
Fazit: das einzige, das aufgewärmt schmeckt, ist ein Eintopf oder die
Gulaschsuppe. Quietsche-Bänder hingegen "haben es hinter sich..."

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
#35
Hallo,

Diese Liste ist schonmal viel Wert.
Ich habe eine ganze Menge uralter BASF Bänder(Meistens 13er noch mit 2-stelliger PLZ).
Ich weiß nicht von diese Bänder sind(Schätze 60iger oder so), allerdings erstaunt es mich wirklich, dass diese Bänder eine solch gute Qualität besitzen. Kann man eigentlich kleine Bänder auf größere Spulen überspielen und so kleben, dass man den Übergang nicht hört?
Denn diese 13er Bänder sind schon etwas klein.

Auf dem Sony befinden sich Klavierkonzerte. Weiß nicht auf welcher Maschine die aufgenommen worden sind, allerdings schlägt bei mir das linke VU-Meter voll aus während das Rechte nur leicht zuckt. Trotzdem ist die Aufnahmequalität sehr gut finde ich.
Ist allerdings weniger meine Musikrichtung...

Marcel
#36
"Type 7" steht auf allen grauen 2-Loch 7-Zoll-Kunststoff-Spulen von Sony.

Zitat:...schlägt bei mir das linke VU-Meter voll aus während das Rechte nur leicht zuckt
Ein Indiz dafür, dass es sich um eine 2-Spur-Aufzeichnung handelt. Ein Viertelspurkopf tastet mit dem rechten Kernpaket nur einen Rand des von der rechten Halbspur bespielten Bereichs ab. Wenn sich dann noch weitere Abweichungen in punkto Justage oder Aussteuerung addieren, gibt es große Unterschiede.

Zitat:kleben, dass man den Übergang nicht hört?
Hängt von deinem Qualitätsanspruch, deiner Präzision und der verwendeten Bandgeschwindigkeit ab. Und es gilt: Je dünner das Band, desto schwieriger der Schnitt und schlechter das Ergebnis. 26 µm/Doppelspielband mag noch angehen, 18 µm/Dreifachspielband empfehle ich keinem Ungeübten ohne Klebeschiene.
Verwende TB-Klebeband! Tesa oder ähnliche Fabrikate sind kein Spaß beim Zuschneiden und durch den Druck des Bandwickels tritt mit der Zeit der Kleber an den Kanten aus und klebt dir deinen Wickel zusammen.

Wo wohnst du denn? Vielleicht wohnt ja jemand freundliches mit Klebeband und etwas Erfahrung bei dir um die Ecke.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#37
Zitat:d0um postete
Ich habe eine ganze Menge uralter BASF Bänder(Meistens 13er noch mit 2-stelliger PLZ).
Meinst Du "67 Ludwigshafen"? Das hat nichts mit dem Alter der Bänder zu tun, zu Zeiten der vierstelligen Postleitzahlen konnten Nullen am Ende einfach weggelassen werden. Genau so gab's "1 Berlin" und "465 Gelsenkirchen".
#38
Zitat:timo posteteDas hat nichts mit dem Alter der Bänder zu tun, zu Zeiten der vierstelligen Postleitzahlen konnten Nullen am Ende einfach weggelassen werden. Genau so gab's "1 Berlin" und "465 Gelsenkirchen".
Ein biiiißchen sagt's allerdings schon über das Alter - denn nach meinem Eindruck schlief die angenehme Smile Sitte mit dem "Weglassen" in den 80ern langsam ein: Bei Korrespondenz Mitte der 70er war es noch gang und gäbe, zehn Jahre später eher selten.

Michael
#39
Zeig doch ein Foto der Bänder (und der Spulen). Damit lässt sich wahrscheinlich immerhin die Dekade bestimmen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#40
Hallo,

Wenn ich Band kleben würde dann ganz einfaches. Also kein Doppelspielband ect.
Bei Ebay gibts ja Klebeband recht günstig. Aber das ist ohnehin erst interessant wenn ich mal ein Gerät habe mit 26iger Spulen.

Bei dem Band mit der 2-stelligen PLZ handelt es sich um dieses hier. Das man die Nullen weggelassen hat habe ich als 88iger Jahrgang nicht mehr mehr erlebt Smile

[Bild: sdc10585v.jpg]

MfG
Marcel
#41
Diese Spulenform wurde 1969 eingeführt. Wann aus den hellen Spulen dunkle wurden, kann ich nicht sagen, vielleicht jemand anderes? Was steht denn auf dem Vorlaufband?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#42
Hallo,

Stimmt, da steht ja der Typ drauf. LP35 LH steht bei dem drauf.
Klingen tut es jedenfalls ganz hervorragend.

Marcel
#43
Dann passt das Band auch zur Spule. Die Einführung der LH Bänder hatte zur Folge, dass die Dynamik der Bänder größer wurde, als die der meisten Geräte. Weniger Rauschen und höhere Aussteuerbarkeit brachten ungefähr 6 dB Dynamikgewinn.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#44
Für den Neuöling zur Erklärung der Bezeichnungen bei BASF:

LP steht für Long Play, also zu deutsch Langspielband. Weil es dünner ist, als Standardband, passen mehr Meter auf die gleiche Spule, und daher läuft es länger, deswegen Long Play.

35 ist die Dicke des Bandes in Mikrometern. Also ist ein Langspielband (im Prinzip) 35 Mikrometer dick (Standardband 50, Langspiel 35, Doopelspiel 26 und Drefachspiel 18 Mikrometer).

und LH steht für L ow Noise H igh Output, also geringes Rauschen und recht pegelfest (zerrt nicht so schnell bei lauten Pegeln (man kann es daher höher aussteuern)).

Andere Hersteller haben halt auch andere Bezeichnungen. So würde das gleiche Band, wenn es es denn gegeben hätte, bei Maxell zum Beispiel UD 35 - 50 heißen (U ltra D ynamic, 35 Mikrometer, 50 Minuten Laufzeit pro Spur bei 9,5 cm).

Und Du hast ganz recht! Spare auf eine ordentliche große Maschine. Wenn Du nicht basteln kannst oder willst, kommst Du an einer Revox B77 nicht herum. Schaue sie Dir doch mal genauer an. Und wenn Du die live gesehen und gehört hast, schmeißt Du Deine Philips ganz schnell in die Tonne.

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
#45
Hallo und vielen Dank,

Habe ihr aich Informationen über diese Bänder bzw. er diese gefertigt hat?

Universum, also Quelle:
[Bild: sdc10587s.jpg]


N wie Neckermann?
[Bild: sdc10589r.jpg]

Und Scotch:
[Bild: sdc10588j.jpg]


MfG
Marcel
#46
Hallo,

Ja, die Maschine kommt nun auch weg. Bilder habe ich schon gemacht Heute Abend kommt sie ins Auktionshaus.

Mit Basteln habe ich kein Problem. Im Gegenteil, wenn man eine Maschine günstiger bekommt mache ich das gerne.

Ob´s nun eine Revox wird weiß ich nicht. Hauptsache sie kann 26iger Spulen aufnehmen. Der Rest ist mir eigentlich ziemlich egal.

Marcel
#47
Zitat:d0um postete
Habe ihr aich Informationen über diese Bänder bzw. er diese gefertigt hat?

Universum, also Quelle:
(...)
N wie Neckermann?
Dürfte beides LP- oder DP-Band von BASF sein. Karstadt-Bänder gab's auch, ebenfalls von BASF (aber mit der gleichen Klappbox, die auch von Philips verwendet wurde).

Edit: Ich revidiere, der Spule nach zu urteilen könnte es sich bei dem Neckermann auch um älteres BASF-Bandmaterial handeln, also LGS, LGH o.Ä..
#48
Scotch ist eine Marke von 3M (Minnesota Mining and Manufacturing Company).

Quelle, Neckermann und Co, tja, ob es da verlässliche Angaben gibt und ob die den Hersteller immer beibehalten haben, weiß ich nicht.

Wieviel Basteln möchtest du denn? Ich habe eine Sony TC-755 über. Da gibt es aber viel zu basteln.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
#49
Hallo Marcel!

Natürlich ist eine B77 aus dem Hause REVOX m. E. eine gute Wahl.

Aber auch andere Mütter haben "schöne Töchter", als da wären:
ASC AS6000S (von 2- auf 4-Spur durch einfachen Kopfträgerwechsel)
oder
TANDBERG TD20A
um nur mal 2 mögliche Kandidaten zu nennen.
Und dann sind da noch "Reisschüsseln", wie AKAI, TEAC & Co., die
zur Wahl stehen...

Ich drücke Dir die Daumen, daß die "richtige" Bandmaschine den Weg
zu Dir findet.

Grüße
Wolfgang
#50
Hallo,

Beim Basteln kommts immer drauf an was es ist.
Riemen erneuern, Lager ausbauen und schmieren ect. ist kein Problem, falls es sich aber um elektrische Sachen handelt bin ich mit meinem Latein am Ende.
Mal abgesehen von Bauteilen welche optisch erkennbar defekt sind.

Also eine Maschine an der wirklich viel defekt ist würde ich mir persönlich nicht zutrauen.

Marcel


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