Einschaltstrombegrenzer II
#1
Hallo in die Runde,

ich habe mal hier einen neuen Thread aufgemacht weil es sich zwar um fast das gleiche Thema handelt, ich im originalen Thread aber das Thema nicht "verbiegen" möchte.

Auch ich habe das Problem mit dem Einschaltstrom. Will sagen, dass bei mir die 16 Ampere Sicherung "rausfliegt" genauer auslöst.

An dem Stromkreis befinden sich 1 PC, drei Notebooks, drei Akai AT-52, ein Hub, 2 LAN-Platten und 6 externe USB Festplatten. Damit sich alles bequem aus- und einschalten lässt, sind die 6 USB Festplatten(haben jeweils leider keinen eigenen Netzschalter am Gehäuse) über eine Tischsteckdose und einen gemeinsamen Steckdosenschalter angeschlossen. Einige Tage ging das auch gut. Dann "brannte" mir der Steckdosenschalter weg bzw. war danach immer auf "ein" (Durchgang) und der Sicherungsautomat löste aus. Sch*** Chinaware dachte ich und habe den Steckdosenschalter entsorgt. Mangels Schalter steckte ich nun den Stecker der Tischsteckdose direkt in die Wandsteckdose. Heute morgen knallte es beim Einstecken der Festplatten wieder, der Automat löste aus. Gleicher Vorgang mit nur 2 anstatt sechs Festplatten ok. (angemerkt sei auch noch, dass meine Sicherungsautomaten alle neu sind und erst seit ca. 3 Monaten in Betrieb.)

Alle Stromverbraucher im Betrieb können primär kaum die 240 Volt/16 Ampere erreichen. PC und Notebooks booten in der Regel gerade, wenn ich die Festplatten einschalte. Scheinbar sind aber die Steckernetzteile der USB-Festplatten beim Einschalten, bzw. deren Spitzen zuviel des Guten. (je 12 Volt, max 2A ungeglätteter Gleichstrom) Mein Plan ist derzeit ein externes Computernetzteil genauer dessen 12Volt Ausgänge für die gemeinsame Stromversorgung aller USB-Festplatten zu benutzen. Da im Laufe der Zeit sicher noch die eine oder andere USB-Platte dazu kommen wird, muss ich mir aber wohl auch mal Gedanken über eine bessere Lösung machen. Neben einer zweiten Leitung in den Keller zum Server (geht bautechnisch derzeit noch), denke ich ( jetzt spanne ich den Boden wieder zum anderen Thread) da an einen Einschaltstrombegrenzer oder eine Schaltung die einzelne Verbraucher so im 5 Sek.-Abstand zuschalten kann. Wie sähe so etwas installationstechnisch professionell aus ? Im Automatenschrank habe ich noch genug Platz um etwas unterzubringen.

VG
Michael
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#2
Hi Michael,

...zu Deiner letzten Frage zuerst: es gibt Zeitrelais für die Profilschienen-
Montage. Normalerweise realisiert man mit den Teilen z.B. eine Stern-
Dreieck-Umschaltung von Drehstrommotoren. Da den Zeitrelais aber egal ist, was
sie schalten, wären sie auch für Deine Zwecke geeignet. Diese Zeitrelais
sind im Bereich von ca. 1-20 sek. einstellbar und sehr genau.
Von der Bauform her haben sie etwa die Breite eines Sicherungsautomaten,
sollten also bequem passen.
Eine andere, etwas einfachere Alternative, sind sogenannte Master-Slave-
Steckdosenleisten. Sobald von der Mastersteckdose Strom bezogen wird,
schalten die Slave-Steckdosen - mit in Grenzen einstellbarer Verzögerung.
(Eigentl. wird die Schaltschwelle eingestellt, daraus ergibt sich zwangs-
weise eine minimale Verzögerung)
Das ist zwar auch alles nur im Bereich von max. 1 Sekunde aber das
müsste ja ausreichen. Die Steckdosenleisten gibt es im Baumarkt.

Jetzt kommt das ABER! Irgendwie mag ich nicht daran glauben, dass das
Gesamt-Ensemble soviel Saft zieht. Ziehe doch mal ein Gerät nach dem
anderen vom Netz und schalte dann ein, immer in einer anderen Geräte-
Kombination. Vielleicht hast Du da irgendeinen "faulen Hund" dabei.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
´
Bei den Festplatten sind die 2A sekundär bei 12V. Auf der primären 230V- Seite ist es doch erheblich weniger, so um die 100- 150mA. Du schreibst von ungeglättetem Gleichstrom, dann ist wohl kein Ladeelko im Spiel? Selbst wenn, besonders groß kann der in einem Steckernetzteil ja nicht sein.

Das diese recht kleinen Verbraucher den Automaten auslösen, kann ich mir kaum vorstellen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Hallo Michael,

da Du alle genannten Verbraucher an einem Stromkreis betreibst, nützt Dir ein zentrales Zeitrelais, wie von Peter empfohlen, im Verteilerkasten wenig, da trotzdem sämtliche Verbraucher zur gleichen Zeit Spannung bekämen, nur etwas verzögert.
Bei den Master/Slave Steckleisten kann auch nur der Master getrennt werden, sämtliche Slave- Steckdosen schalten gleichzeitig.

Theoretisch müssten die Verbraucher in kleineren Gruppen einzeln zeitversetzt zugeschaltet werden, um den gemeinsamen großen Einschaltstromstoß in mehrere kleine aufzusplitten.

In Deinem Fall könnte aber an Deiner Technik irgend etwas nicht in Ordnung sein, denn ein 16A Stromkreis sollte die von Dir genannten Verbraucher spielend verkraften können.
Ich habe z.B. wesentlich mehr Technik an einem Leitungsschutzschalter angeschlossen, die ich täglich oft auch mehrmals mit diesem Schutzschalter gleichzeitig einschalte, ohne das dieser mir das krumm nimmt.

Da es sich bei Computern und den ext. Festplatten durchweg um Schaltnetzteile handelt, bringt hier selbst ein Softstartrelais (fährt die Netzspannung langsam hoch) nicht viel.
Schaltnetzteile besitzen einen extrem großen Regelbereich in Bezug auf Ihre Netzeingangsspannung, d.h. sie würden bereits bei relativ geringer Netzspannung zuschalten und dadurch einen noch höheren Strom aus dem Netz ziehen, um die geforderte Ausgangsleistung bereitzustellen.

Ich würde, wie bereits vorgeschlagen, in mehreren Versuchen die Verbraucher gemeinsam einschalten und dabei immer einen weglassen, um nach der Auschlußmethode den Übeltäter dingfest zu machen.

Auch die originalkonfigurierte komplette Steckdosenleiste mittels Verlängerungskabel an einem anderen Stromkreis testen.
Manchmal hängen vielleicht doch noch andere "heimliche" größere Verbraucher mit an diesem Stromkreis?

Gruß, Bernd
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#5
Hallo Bernd (und für Michael natürl. auch interessant, hoffe ich),


das Zeitrelais brächte schon etwas - man muss es natürl. richtig
verkabeln.
Da Michael ja noch Kabel zur Verteilung ziehen kann, müsste er natürl. einen
(oder mehrere) Schaltkontakte dorthin ziehen, mit deren Hilfe
dann ein- oder mehrere Zeitrelais geschaltet werden. Diese wiederrum
schalten zeitverzögert weitere Stromkreise ein. Diese Kreise müssen
logischerweise wieder in die Wohnstube zurückverkabelt werden, damit sie
dort als zusätzliche Stromkreise zur Verfügung stehen. Dass ganze liesse
sich aber auch in einen kleinen einreihigen Aufputzkasten mit eingebauter
Profilschiene unterbringen. Dann entfällt die "Strippenzieherei" zum Keller,
einen "unauffälligen" Platz für den Verteiler muss Michael dann finden.
Aber so gross sind diese Gehäuse nicht (ca. 300x200x150 mm).
Als Schaltkontakt (irgendwas muss die Zeitrelais ja auslösen) kann man
z.B. eine geschaltete Steckdose nehmen.
Wichtig ist in dem Zusammenhang dann nur, ob die Spule des Zeitrelais
dauerhaft an Spannung gelegt werden kann (was die schaltbare Steckdose
ja täte) aber das kann man beim Elektrogrosshandel erfragen - in der
"beratungsfreien Zone" Baumarkt gibt es so ein Relais nämlich sowieso
nicht.

Und was die Master-Slave-Steckdose angeht - nun ja, da nimmt man dann
wohl 2 oder 3 von den Dingern um so auf getrennte Kreise zu kommen. Ich
hätte gedacht, das wäre angesichts der hohen Geräteanzahl, die M.
betreiben will, ohnehin klar gewesen.
Und wenn man die Schaltschwellen nicht so einstellen kann,
dass die Verbraucher etwas zeitversetzt "anspringen" dann schaltet man
halt mal 2 Master-Slave-Steckdosen hintereinander. Der Gesamtverbrauch
der angeschl. Geräte muss natürl. vorher ermittelt werden, damit die
erste Steckdose nicht anfängt "zu köcheln". Aber das kennt man ja von
der (immer fragwürdigen) Verkettung normaler Steckdosenleisten auch!

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Ich stimme allen vorherigen Postern zu, tendiere aber selbst auch zu der Meinung, daß an irgendeinem Deiner Geräte was nicht stimmen kann.

Investiere lieber was Zeit in die Fehlersuche statt in eine neue Verkabelung samt "Special Effects".

Organisier Dir mal ein Zangenamperemeter und drösel eine Verlängerungsschnur so auf, daß Du daran für jedes dort eingesteckte Gerät Einschalt- und Betriebsstrom ermitteln kannst.
Vielleicht hast Du dann schon einen Störenfried.

Du suchst Dir sonst den Wolf.
Bert
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#7
Hallo Peter,

ja klar, so würde es schon gehen, aber ob der Aufwand gerechtfertigt ist?

Stell Dir mal vor, wenn jeder der ein paar externe Festplatten betreibt erst einen Installetionsbetrieb bemühen müsste, damit die Sicherungen drin bleiben.

Bei Betrieb mehrer großer Endstufen, entsprechend großer induktiver Last, an einer Sicherung, würde ich ja noch mitgehen, aber hier liegt doch irgend ein versteckter Fehler vor, den es zu finden gilt.
Man sucht doch nicht nach einer Möglichkeit ein vielleicht defektes Gerät dennoch betreiben zu können, sondern man eliminiert es aus dem Verband.

Ansonsten würde ich eine Schaltung zum zeitlich versetzten Einschalten von Verbrauchern direkt in eine Spezial- Steckdosenleiste einbauen oder in ein passendes kleines Gehäuse, anstatt größerer Umbauten an der bestehenden Hausinstallation.

Aber selbstverständlich ist das natürlich jedem freigestellt.

Gruß, Bernd
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#8
Hi Bernd,

dass das "jeder" machen soll, ist doch eigentlich nicht
der Punkt. Michael zog es halt in Erwägung und hat dazu die passenden
Möglichkeiten - mehr doch eigentl. nicht.

Natürlich steht im Vordergrund, der Sache erstmal auf den
"Strom-treibenden" Grund zu gehen. Schrieb`ich ja Eingangs in #001
schon - da scheint in Michael´s Gerätepark etwas faul zu sein.

Thema: Zeitversetzt schalten...
Die Schaltung in ein passendes Gehäuse einzubauen entspricht ja
der Idee mit den Zeitreilais im 300x200er Kasten. Das sind alles
Standardteile, da braucht man nichts bohren/berechnen/ätzen - das
kauft man, verdrahtet es und fertig is`.

Thema: Master-Slave..
Die Master-Slave-Steckdosen haben den "Charme", dass man nicht auf dem
Fussboden nach einem Schalter in der Steckdosenleiste herumtasten muß.
Man schaltet ein Gerät ein und die anderen folgen auf dem Fusse. So wird
bei mir die heimische Beschallungsanlage eingeschaltet - ich empfinde
das als parktisch.

Aber nun warten wir mal ab, was Michaels Recherchen ergeben - vielleicht
sind ja alle Ideen hinfällig, wenn sich herausstellen sollte, dass doch
irgendein "taufeuchtes" Papierschnipselchen in einem seiner Netzteile
liegt und dort für heimlichen Stromfluß sorgt.

Gruß

P.
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#9
Es scheint aber so, daß Deine neuen Sicherungsautomaten zuverlässig funktionieren.

Nachdem ich hier Zuhause mal vor Jahren alle alten Sicherungsautomaten von ultraflinker Charakteristik von Sursum des Baujahres 1973 gegen Aktuelle mit normaler Charakteristik von ABB getauscht habe, beschwerte sich am nächsten Tag lautstark meine Mutter, daß ständig die Sicherung für die Waschmaschine rausfliege.

Nach Prüfung der Situation stellte sich heraus, daß meine Mutter über Jahre mit einer handelsüblichen Baumarkt - Tischsteckdosenleiste zwei Waschmaschinen und einen Wäschetrocker mit der separat abgesicherten Steckdose in der Waschküche für die Waschmaschine verbunden hatte und alle drei Geräte tatsächlich gleichzeitig in Betrieb hatte. Waren also ungefähr 7,5 kW an einer normal abgesicherten Phase.

Und beschwerte sich dann bei mir, daß ich irgendetwas beim Anschluß der neuen Automaten falsch gemacht hätte........

Ich habe daraufhin in die Waschküche eine Drehstromleitung gelegt und diese mit drei Steckdosen versehen, eine pro Phase. Nun ist das mi den drei Großgeräten kein Problem mehr.

Der alte Automat war wohl echt festgebrannt. Daraufhin habe ich - weil mein Vater allen alten Schrott hortet - alle alten Automaten mit dem Vorschlaghammer zerschlagen, was natürlich auch wieder Ärger gab....

Warum sind Eltern eigentlich immer so schwer von kapee?

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Hallo Peter,

ja wir beide wissen schon worauf wir hinaus wollen und wir können das Problem
aus der Ferne auch schlecht lösen.

Genau, wir warten mal ab was bei Michael rauskommt, dann kann man immernoch über Lösungsmöglichkeiten diskutieren.

Gruß, Bernd
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#11
Hallo Martin,

hättest Du mal lieber auf Vater gehört und die alten Teile für Notfälle aufbewahrt, dann könnten wir damit im handumdrehen Michaels Problem lösen.

Gruß, Bernd
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#12

Zitat:capstan postete
[...]

dann könnten wir damit im handumdrehen Michaels Problem lösen.

[...]

...ich könnte alternativ auch noch 'ne 63 Ampere Kurzschlußbrücke dazu spendieren; brauche ich momentan nirgendwo Wink

PvS

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz...
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#13
Zitat:P.Nieratschker postete
...ich könnte alternativ auch noch 'ne 63 Ampere Kurzschlußbrücke dazu spendieren; brauche ich momentan nirgendwo ;-)

PvS
Wart's mal ab Pit bis sich Dein Gerätepark weiter vergrößert?

Gruß, Bernd
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#14

Zitat:capstan postete
[...]

Wart's mal ab Pit bis sich Dein Gerätepark weiter vergrößert?

[...]

Keine Sorge, Bernd; momentan verstellt lediglich die 'Sielmingerin' den Hausflur, das ist eine ausgewachsene A-820, die aber bald wieder ins Schwäbische rübermacht, nachdem sie nun Tag für Tag auf dem Weg zur Besserung ist und sich von ihrem Dornröschenschlaf erholt. Sie hat es auch maximal zum Schmelzen der 10 A Sekundärsicherung gebracht, der Leitungsschutzschalter ist dringeblieben - und ich mußte nicht mal in den Keller gehen... Wink

Außerdem fliegen demnächst einige der überzähligen 810-er raus, denn es wartet die Letzte auf mich: die jüngste sozusagen - eine für alle...

Was macht denn Deine 'Waschmaschine'? Hast Du wieder auf Fremdwäsche umgestellt oder pflegst Du sie noch brav?

Pit

Einschaltstrombegrenzer I damit der Weg nicht umsonst war mfg Pit 10.10.2023

©DK1TCP
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#15
Zitat:P.Nieratschker postete

Was macht denn Deine 'Waschmaschine'? Hast Du wieder auf Fremdwäsche umgestellt oder pflegst Du sie noch brav?
Hallo Pit,

die Waschmaschine steht noch bei mir, aber den Hauptwaschgang habe ich schon lange nicht mehr eingelegt.
Mangels geeigneten Waschmittels hat sie inzwischen auch schon etwas Staub angesetzt, aber die zwei großen Waschtrommeln drehen sich immer noch, wenn sie sollen.

Werde mich aus Platzgründen wohl bald für eine kleinere Bauart entscheiden.

Gruß, Bernd
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