18 UHER-Jahre: Anselm Rapp
#1
Mich vorzustellen, fällt mir nun wirklich leicht: http://www.sabinebendlin.de/tonbandwelt/big/113.htm :-)

Wer noch mehr über mich wissen will, kann ja mal in der Mitgliederliste nachsehen. Und wem das immer noch nicht reicht, wird mir wohl oder übel mailen müssen ...

Viel Spaß bei der Tonbandelei wünscht

Anselm Rapp
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#2
Eine schöne Bilderserie, aber leider zum Schluß hin auch ein bißchen traurig. Uher gehörte zu den HiFi-Marken, mit denen man sprichwörtlich aufgewachsen ist - die Variocord stand in jedem Kindergarten und in jeder Schule mehrfach. Ist schon schade, daß diese einst so strahlende Marke heute nur noch als Name für billige Telefone aus China mißbraucht wird. (Die gleichen Gedanken befallen mich zur Zeit, wenn ich daran denke, daß der Hersteller meines ersten eigenen Autos und des ersten Autos meiner Eltern, an das ich mich erinnern kann, in unserer Nachbarstadt Bochum gerade dabei ist, sein Leben auszuhauchen...) :-(

Anderes Thema - Frage an Dich als Uher-Spezialisten: Weißt Du das genaue Jahr, bis zu dem Uher noch Bandmaschinen (von der Report mal abgesehen) gebaut hat? Ist es richtig, daß die Royal noch ein paar Jahre lang weitergebaut wurde, nachdem die Produktion der Logic schon eingestellt worden war?
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#3
Hallo Timo,

das mit Opel in Bochum nimmt mich als "Bochumer Jungen" auch besonders mit, obwohl ich schon ein paar Jahre in der Nachbarstadt Witten wohne.
Zu Deiner Frage möchte ich anmerken, dass das Uher Report das letzte Spulentonbandgerät war, das von Uher gebaut worden ist, und zwar in Buchbach bis zur Schließung des Werkes im Jahre 1998. In den letzten Jahren der 80er wurde dort auch noch das Uher SG 562 Royal weitergebaut, das Logic wurde nur bis ca. 1983 gebaut.

Gruß

Andreas
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#4
Eine Frage sei erlaubt: war der letzte Tag bei Uher nun ein positives Erlebnis? Du wirkst recht fröhlich auf den Bildern...
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#5
Klar,weil er gerade daran denkt,wieviele Reports er sich klammheimlich unter den Nagel gerissen hat(siehe Schrank)Big Grin
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#6
Zitat:highlander postete
Eine Frage sei erlaubt: war der letzte Tag bei Uher nun ein positives Erlebnis? Du wirkst recht fröhlich auf den Bildern...
Hallo Andreas,

ich hab's schon irgendwo geschrieben: Ich hatte die Hosen gestrichen voll. Nach 18 Jahren Unterhaltungselektronik in der Mittelstandsfirma UHER in die EDV des Weltkonzerns Siemens - ich hatte wirklich bange, ob ich das schaffe. Die Fröhlichkeit auf den Fotos kommt vielleicht vom traurigen aber herzlichen Abschied, den die Kolleginnen und Kollegen mir bereitet haben. Und von der Zuversicht, wieder einen Weg vor mir zu haben. Die Stimmung im Hauptwerk war so ganz anders als auf diesen letzten Fotos zu sehen. Es ging von Tag zu Tag mehr den Bach runter. Und dafür, dass ich das wirklich schreckliche Ende des Hauptwerks nicht mehr miterleben musste, bin ich von Herzen dankbar: Was kurz zuvor noch wertvolle Tonbandgeräte und -teile, Werkzeuge, Messgeräte usw. waren, muss tonnenweise aus den Fenstern auf den Hof geflogen sein. Mir hat's schon gereicht, im Zuge des Personalabbaus immer wieder Menschen (!) für die Kündigung auszuwählen und ihnen den blauen Brief aushändigen zu müssen.

Wenn ich's recht bedenke: Die Fröhlichkeit war eigentlich eine Maske.

Viele Grüße,

Anselm
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#7
Zitat:TB-Dani postete
Klar,weil er gerade daran denkt,wieviele Reports er sich klammheimlich unter den Nagel gerissen hat(siehe Schrank)
Hallo TB-Dani,

zu meinen UHER-Geräten bin ich ich recht legal gelangt: Lange Zeit hat es bei UHER große Weihnachtsfeiern in Sälen großer Münchener Lokale mit bekannten Bands (u. a. Hugo Strasser) und Verlosung wertvoller Preise gegeben. Einmal habe ich Tage zuvor jedem der es wissen und jedem, der es nicht wissen wollte, erzählt, dass ich ein UHER Report gewinnen werde. Und wer war dann abends der Gewinner eines der Hauptpreise, eines UHER Report?

Im nächsten Jahr habe ich das Spiel wiederholt und behauptet, ich würde eine Royal gewinnen. Es wurde "nur" eine Variocord, die ich verkauft und gegen Aufpreis in eine Royal getauscht habe.

Zum Abschied bekam ich ein Report Monitor geschenkt. Das auf dem Schrank sind irgendwelche alten Gehäusemuster und halbfertige Maschinen, die ich gern zurückgelassen habe.

Soviel zum Thema klammheimlich. Smile

Gruß, Anselm
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#8
Zitat:Anselm Rapp postete
Das auf dem Schrank sind irgendwelche alten Gehäusemuster und halbfertige Maschinen, die ich gern zurückgelassen habe.
Aber ehrlich!Die hättest Du auch gerne mitnehmen und dann mir schenken können!!!Big Grin
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#9
Anselm Rapp postete

Zitat:Und wer war dann abends der Gewinner eines der Hauptpreise, eines UHER Report?
Habe ich schon erwähnt, daß mir morgen ein unbekannter Wohltäter eine originalverpackte, schwarze Teac X-2000-R vor die Tür stellen wird? ;-)
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#10
Zitat:TB-Dani postete
Aber ehrlich!Die hättest Du auch gerne mitnehmen und dann mir schenken können!!!
Hättest du mir rechtzeitig 'ne Mail geschickt ... Wink

Anselm
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#11
Zitat:timo postete
Habe ich schon erwähnt, daß mir morgen ein unbekannter Wohltäter eine originalverpackte, schwarze Teac X-2000-R vor die Tür stellen wird? ;-)
Gratuliere schon mal! Smile

Anselm
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#12
Bei Uher bekam man also etwas bei der Weihnachtsfeier das man auch gebrauchen konnte.
Bei uns werden immer nur die Sektpullen, Taschenrechner und andere Werbegeschenke der Zulieferer unter die Leute gebracht. Da ich keinen Alkohol trinke und schon Taschenrechner habe kann ich nur bedingt was damit anfangen.
Zitat:Und dafür, dass ich das wirklich schreckliche Ende des Hauptwerks nicht mehr miterleben musste, bin ich von Herzen dankbar: Was kurz zuvor noch wertvolle Tonbandgeräte und -teile, Werkzeuge, Messgeräte usw. waren, muss tonnenweise aus den Fenstern auf den Hof geflogen sein.
Es soll ja bei Revox ähnlich verlaufen sein. Alles in LKW und ab auf die Müllkippe. Aber warum schmeissen die alles weg? Hätten sie in der Zeitung eine Anzeige aufgegeben "morgen kann sich da und da jeder mitnehmen was er will" wäre das Material wenigstens in gute Hände gekommen. Diejenigen die das veranlassen haben keine Achtung vor dem geleisteten. Aber so ist das, Geld regiert die Welt, Knüppel die Menschen.
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#13
Matze postete

Zitat:Aber warum schmeissen die alles weg? Hätten sie in der Zeitung eine Anzeige aufgegeben "morgen kann sich da und da jeder mitnehmen was er will" wäre das Material wenigstens in gute Hände gekommen.
Die Überlegung der Verantwortlichen ist wohl oft: Wenn wir jetzt verschenken, wofür wir ehemals viel Geld verlangt haben, könnten sich die früheren Käufer verschaukelt vorkommen. Sowohl Uher als auch Revox existierten als Marke ja nach der Schließung der Werke weiter und meinten möglicherweise, auf diesem Wege ihrem guten Ruf einen Dienst zu erweisen.

Weiterhin stellen sich wohl viele Verantwortliche auch die Frage: Was machen die Leute mit dem Zeug? Kann das, was sie machen, eventuell Nachteile für uns mit sich bringen? Wenn man Geräte verschenkt, die aufgrund von Fehlern ausgemustert wurden, kann es gut sein, daß der Beschenkte die noch brauchbaren Teile ausbaut und den Rest in den nächsten Tümpel schmeißt, weil die Mülltonne gerade voll ist. Nun stell' Dir vor, Revox hat gerade per Zeitungsanzeige auf so eine Aktion aufmerksam gemacht, und ein paar Tage später schwimmt im Ententeich eine ausgeweidete Bandmaschine. Oder sogar mehrere. Was meinst Du, wo sich die entsetzten Bürger zuerst beschweren?

Solche Begründungen wirst Du teilweise schon hören, wenn Du Dir bei einer Firma einen alten Computer als Firewall oder Druckerserver schnorren willst.
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#14
Zitat:timo postete
Die Überlegung der Verantwortlichen ist wohl oft: Wenn wir jetzt verschenken, wofür wir ehemals viel Geld verlangt haben, könnten sich die früheren Käufer verschaukelt vorkommen.
Janun, dann machste halt Räumungsverkauf fürn paar Mark an Bastler.
Aber doch nicht so. Heute ginge das vieleicht auch nicht mehr so, da Elektroschrott ja speziell entsorgt werden muss. Und diese Firmen haben zum Teil auch Bastlerverkauf.

Zitat:Nun stell' Dir vor, Revox hat gerade per Zeitungsanzeige auf so eine Aktion aufmerksam gemacht, und ein paar Tage später schwimmt im Ententeich eine ausgeweidete Bandmaschine. Oder sogar mehrere. Was meinst Du, wo sich die entsetzten Bürger zuerst beschweren?
Also, wenn Revox Bandmaschinen schwimmen, dann würde ich mich beim Konstrukteur beschweren. Denn, eine Bandmaschine die schwimmt... taucht nix. Zu leicht. Und wenn sie untergegangen ist sieht sie ja keiner. Wink
Zitat:Solche Begründungen wirst Du teilweise schon hören, wenn Du Dir bei einer Firma einen alten Computer als Firewall oder Druckerserver schnorren willst.
Oh... da fehlt noch die wichtigste: Die wichtigen Daten die da drauf sind... Und Spionage... und Blah... Bedenke: ein Bit was noch im Computer enthalten ist, könnte Rückschlüsse auf die geheimen Daten die drauf waren erlauben. Wink
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#15
Matze postete

Zitat:Janun, dann machste halt Räumungsverkauf fürn paar Mark an Bastler.
Ja, das wäre vernünftig und hätte mir auch am besten gefallen. Aber mal ehrlich: Welcher Manager im Sanierungsrausch würde an sowas denken, wenn die Gewinnaussichten nicht einigermaßen ansehnlich wären? Das Problem ist ja, wie Du selber schreibst, daß in den Vorständsetagen von Unternehmen zunehmend Leute sitzen, die zu dem Produkt kaum noch eine Beziehung haben.

Zitat:Also, wenn Revox Bandmaschinen schwimmen, dann würde ich mich beim Konstrukteur beschweren.
LOL! Du wirst es nicht glauben: Ich hatte gerade auf die "Senden"-Taste geklickt, da dachte ich mir schon, daß diese Anmerkung kommen wird. Und es stimmt natürlich: Eine Revox geht natürlich unter. Die einzigen Bandmaschinen, die an der Wasseroberfläche bleiben würden, wären die 7xx0er von Philips und die Uher Logic. ;-)

Zitat:Oh... da fehlt noch die wichtigste: Die wichtigen Daten die da drauf sind... Und Spionage... und Blah... Bedenke: ein Bit was noch im Computer enthalten ist, könnte Rückschlüsse auf die geheimen Daten die drauf waren erlauben. Wink
Ja, genau. Man muß auch vorsichtig sein. Etwas anderes sind natürlich Sicherungs-CDs, die schmeißt man natürlich auch weiterhin einfach in den Müll, wo sie jeder herausfischen kann. Wird schon keiner machen. :-)
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#16
Ende der 70er habe ich mal bei Yamaha gearbeitet. In dem Zeitraum hat es mal eine Sturmflut im Hamburger Hafen gegeben, bei der Containerweise Hifi abgesoffen war. Die Geräte wurden alle verschrottet. Argumentation: man sieht den Geräten den Wasserschaden hinterher nicht mehr an. Wenn so ein Gerät in falsche Hände gerät, könnte man auf die Idee kommen, Yamaha taugt nichts. Knisternde Potis, Knackende Schalter. Angerostete Schraubenköpfe. Der Argumentation kann ich folgen. Schade war das trotzdem.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#17
Dann hätte ich einen Pinsel genommen und mit weissem Lack über das Gehäuse "WASSERSCHADEN" gemalt. Auch das Yamaha-Emblem und die Seriennummer hätte man entfernen / verändern können.

Das Problem:
Wenn die Versicherung gezahlt hat, besteht doch kein Grund mehr, sich durch sinnvolle Nutzung von beschädigten Geräten selber Konkurrenz zu machen. Wenn auf 10 Stück 2.Wahl-Geräte ein weniger verkauftes 1.Wahl-Gerät kommt, ist das Verschrotten der kommerziell und betriebswirtschaftlich richtige Weg. Ausser Betriebswirten hat ja niemand mehr das Sagen.
Michael(F)
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#18
Zitat:UHER-Fan postete
das mit Opel in Bochum nimmt mich als "Bochumer Jungen" auch besonders mit, obwohl ich schon ein paar Jahre in der Nachbarstadt Witten wohne.
[OT]
Leider bleibt's nicht bei Opel, Nokia hat vorhin die Schließung des Werkes in Bochum bekanntgegeben: http://www.heise.de/newsticker/meldung/101780
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#19
Zitat:timo postete
[OT]
Leider bleibt's nicht bei Opel, Nokia hat vorhin die Schließung des Werkes in Bochum bekanntgegeben: http://www.heise.de/newsticker/meldung/101780
Hm... Für die hatte ich mal ein Röntgengerät gebaut... lang lang ist's her....
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