TFK M3002hifi
#1
Die Telefunken M3002, ist durch Zufall in mein Haus gekommen und stellt die erste und einzige TFK Tonbandmaschine die ihren Weg zu mir fand dar.

Ich hatte schon immer ein Design-Problem, mit Konsumergeräten aus diesem Haus, die mir genauso wenig zusagten wie dass spätere Design der 70er aus dem Hause Grundig.

Doch die M3002 finde ich durchaus gelungen, denn das Aussehen, ist für meinen Geschmack einigermaßen Ansprechbar und auch die Technik bot trotz Sparsamkeit, einiges.

Das Gerät bietet drei Geschwindigkeiten (4,75; 9,5 und 19)cm/s bei 1/4Spur-Stereo mit Hinterbandkontrolle, durch ihr Dreikopfsystem.

Das Laufwerk verfügt über zwei Motoren, wobei einer für den Antrieb der Schwungmasse samt Tonwelle über Riemen zuständig ist. Der verbleibende Motor ist für den Antrieb der Wickelteller zuständig. Weiterhin existiert eine bescheidene Bandzugrebelung über Bremskomparatoren an den jeweiligen Bandtellern.

Der Aufbau der Elektronik ist Funktionsgetrennt und damit ausreichend Modular, jedoch nicht über Steckkarten sonder verteilter Leiterplatten welche über Kabelbäume mit Steckverbinder miteinander elektrisch verbunden sind.

Das gesamte Laufwerkchassis ist eine stabile Blechkonstruktion welche auch die ausgefeilte, jedoch mit den Jahren anfällige Mechanik beherbergt. Anfällig deshalb, da sie wie bei anderen Geräte z.B. aus dem Haus Sony an ein Schmiermittelproblem krankt. Hier gilt es zu säubern und neu zu schmieren, damit die besondere Laufwerksteuerung mit Servomagnetunterstützung richtig arbeitet.

Mit On-Bord ist zusätzlich ein üppig dimensionierter Leistungsverstärker an dem direkt größere Lautsprecherboxen angeschaltet werden können und so für satten Sound sorgen. Hierbei sind noch ein Regler zur Balance, für die Tiefen und Höhen zur Klangoptimierung vorhanden. Als zusätzliche Komponente ist weiterhin ein Mischverstärker integriert, der zwei Mikrofoneingänge und einen Radioeingang mit einander mischen kann. Für die Aussteuerung sind zwei beleuchtete Aussteuerungsinstrumente vorhanden.

Die Telefunken M3002 ist für die Aufstellung horizontal und vertikal geeignet, ist nach einer Überholung sehr zuverlässig und liefert für ihr damaliges Marktsegment eine passable Aufzeichnungs- und Wiedergabequalität.

Abschließend möchte ich hier das Innere und Äußere anhand von Fotos näher beschreiben.


Zu Beginn die Ansicht von oben:

[Bild: new_0441_TFK_M3002_Innenansicht.JPG]

Bild:


gefolgt von der Ansicht von unten:

[Bild: new_0444_TFK_M3002_Innenansicht.JPG]

Bild:


[Bild: 0638_TFK_M3002.JPG]


[Bild: 0640_TFK_M3002.JPG]



[Bild: 0642_TFK_M3002.JPG]



[Bild: 0641_TFK_M3002.JPG]



[Bild: 0643_TFK_M3002.JPG]



[Bild: 0644_TFK_M3002.JPG]


Zum Abschluss dürfen natürlich ein paar Messungen nicht fehlen, welche die durchaus passable Qualität unterstreichen.

[Bild: new_TFK_M3002_Frequenzgang_BASF_DP26FELH_4_75cm_ps.jpg]

Dieser erstaunlich gute Übertragungsbereich mit Band BASF DP26FELH ist außerordentlich gut!

Anmerken möchte ich hierbei noch, dass auf der M3002 ein ausreichender Bandzug herrscht, der keinerlei Andruckfilz oder Andruckbändchen erfordert. Der Band-Tonkopfkontakt ist sehr stabil und ohne Tadel. Lediglich der Klirr ist etwas hoch, doch möchte ich hierbei noch anmerken, dass ich keinerlei elektrische Einstellungen verändert habe und das Gerät noch so ist wie es vom Werk ausgeliefert wurde.


[Bild: new_TFK_M3002_4_Frequenzgang_BASF_DP26_F...mps_cr.jpg]


[Bild: new_TFK_M3002_Frequenzgang_BASF_DP26_FE_...05cmps.jpg]


[Bild: new_TFK_M3002_Klirr_1kHz_BASF_DP26_FE_LH_19_05cmps.jpg]


Gruß

Thomas

PS: Weitere Details zu M3002 lassen sich auch hier gut dargestellt finden:


http://www.makarateyp.com/MG/TFKM3002/TFK3002S1.htm


PPS: Ganz herzlich möchte ich mich noch bei "highlander" Andreas bedanken. Denn nur durch Ihn konnte die TFK M3002hifi wieder eine solche im vollen Umfang sein. Denn an der meinen waren zwei Stege zur Aufnahme der Stellknöpfe der Mikrofoneingangspegelsteller abgebrochen. Andreas hatte noch einen Restbestand an Ersatzteilen einer M2000, welche über das bauindentische Eingangsmodul verfügt. So konnte ich die hier intakten Schiebepotentiometer ausbauen und in die M3002 einbauen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Zitat:Gyrator postete
Ich hatte schon immer ein Design-Problem, mit Konsumergeräten aus diesem Haus, die mir genauso wenig zusagten wie dass spätere Design der 70er aus dem Hause Grundig.

Doch die M3002 finde ich durchaus gelungen, denn das Aussehen, ist für meinen Geschmack einigermaßen Ansprechbar und auch die Technik, bot hier trotz Sparsamkeit einiges.
Kann ich so für mich unterschreiben. Das Zweimotorenlaufwerk ist zwar wieder eine typische Telefunken-Schrulle, aber man muss dem Gerät lassen, daß es trotzdem recht gut läuft und auch zügig spult.

Zu der Serie gehörten übrigens die folgenden Modelle:

- M 2000 (kleines Schwestermodell mit zwei Köpfen und einem Motor, ohne integrierten Endverstärker)
- M 2000 A (hier muss ich passen - Ausstattung scheint identisch mit der M 2000 zu sein, also eventuell nur eine "MK-II"-Version mit kleinen internen und optischen Änderungen?)
- M 3000 (zwei Motoren, 3 Köpfe mit Stereo-Hinterbandkontrolle, schwarz-silberne Front, ohne Endverstärker)
- M 3000 M (Zählwerk mit Memory-Funktion, sonst m.W. identisch mit 3000)
- M 3002 (wie 3000, aber mit integrierten Endverstärkern, wie hier zu sehen)
- M 3002 M (wie 3000 M, aber mit integrierten Endverstärkern)
- M 3002 L (wie 3002 M, aber mit komplett schwarzer-Front)
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#3
Hallo Thomas & Timo,

...irgendwie geht mir das genauso. Aber bei TFK und 70er Jahre schwirren
einem natürlich so "Tränentreiber" wie die roten Kassettenrecorder aus
dem gleichnamigen Hause durch den Kopf. Die Materialpaarung
"Kunststoff-Alu" (oder soll ich besser schreiben "Plastik-Chromleiste"...?)
hat bei TFK zumindest bei den Consumergeräten in den 70ern teils
Grausliges hervorgebracht. Insofern ist die M-Serie doch noch
ganz manierlich geraten. Der Anzahl der auf dem Markt befindlichen
Gebrauchtgeräte nach zu schliessen scheint sie sich sogar ganz
gut verkauft zu haben. Ergänzen möchte ich auch, dass die
M-3000 als eine der wenigen Bandmaschinen für sich in Anspruch nahm,
die damalige HiFi-Norm bereits bei 4,75 cm/s zu erfüllen. [-]Das gelang
allenfalls noch der Braun TG[/-]*, den Geräten aus anderen Häusern aber
eher nicht. Sicher aber wird die knappe "Überwindung" der Norm-Messlatte
allenfalls akademischen Wert haben. Ein Werbeargument ist es aber in
jedem Falle gewesen - zumindest wies Telefunken im Prospektmaterial
explizit darauf hin.

Auf Grund ihrer Verkaufszahlen wurde es also eigentlich Zeit, dass sie
hier einmal näher vorgestellt wird - danke also an Thomas.

Gruß

Peter


*edit: stimmt nicht, siehe unten...#009
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Hallo,
man dankt für die Präsentation. Endlich mal eins von innen.
Ich finde das Gerät auf den Fotos äußerlich auch gar nicht so billig wirkend (kenne und habe selbst aber keins), da gab es von Telefunken ganz andere Trauerkisten. Der Verzinktblech-Wust im Innern mag funktionieren, auch hier werden es bestimmt wieder nur einige Kleinigkeiten sein, die nach einiger Zeit für Ärger sorgten. Ich kann mich aber erinnern, dass die Geräte damals zumindestens in Normalkäuferkreisen keinen schlechten Ruf hatten.
Mit dem extra Tonmotor wird es auch ruhig laufen, oder?

Gruß
Peter S.
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#5
Ja, Peter, die Laufruhe ist bestechend. Wie eine Revox. Der Zufall wollte es, daß ich mir heute Morgen nach langer Zeit wieder die kleine Schwester M3000 hingestellt habe. Meine einzige TFK, die den Winter draußen verbracht hat. Nicht im Freien, aber im Nebengebäude, bewacht von einem Frostwächter. Die ersten 10 Minuten gab es Gleichlaufschwankungen, aber dann lief sie den ganzen Tag prima. Ein sehr elegantes Gerät von hoher Qualität. Man beachte das Gewicht! So ein schwerer Brocken kann nicht schlecht sein.
Gruß
Heinz
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#6
Auch von mir ein Dankeschön für den Bericht.

Vielleicht lege ich mir doch noch eine zu.
Bert
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#7
Zitat:Huubat postete

Vielleicht lege ich mir doch noch eine zu.
Hallo allerseits,

ich habe es getan. Ich habe mir eine zugelegt. Und zwar genau diese hier beschriebene und abgebildete Maschine. Dafür nochmal danke an Thomas, der mich zum günstigen Kurs mit einer 3002er ausgestattet hat. Es ist nämlich meine Erste. Und ich muss sagen, man kann alles unterschreiben, was er und die anderen Mitstreiter darüber berichtet haben. Ein wirklich feines Gerät !

Macht wirklich Spass, normalerweise wechsele ich meine Tonbandgeräte, die an die Anlage angeschlossen werden, alle Schlag. Die 3002 jedoch ist seit ihrer Ankunft hier am Laufen und sie macht das wirklich gut.
Ich weiss nicht warum, aber ich vergleiche sie oft mit der Grundig TK 745/747, denke jedoch, dass die TFK wohl teurer war. Im Vergleich zum Grundig-Leichtgewicht handelt es sich hier um ein ebenfalls sehr flaches Gerät, welches jedoch keine hinten angebrachte Stütze braucht, um im Senkrecht-Betrieb nicht gleich umzufallen, wenn ein Knopf gedrückt wird. Wirklich sehr solide gebaut.

Und macht erstaunlich gute Aufnahmen, selbst bei 4,75 cm/s.

Ich bin wahrhaft kein Telefunken-Fan (dafür habe ich in der Vergangenheit mit den 100er und 200er-Serien zu viel Ärger gehabt und wollte mit dieser Marke eigentlich nix mehr zu tun haben) aber dieser Apparillo begeistert mich richtiggehend.

Und: es gab ausnahmsweise an einem Neuzugang endlich mal nichts zu tun. Das ist wahres Plug & Play. Dafür Danke an den "Gyrator-Thomas".

Hut ab, Telefunken. You made my day.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#8
Zitat:grundig tk 240 postete
...
Und macht erstaunlich gute Aufnahmen, selbst bei 4,75 cm/s.
...
Hallo Thomas,

immerhin warb TFK seinerzeit damit, dass diese Gerätereihe
die Hifi-Norm hinsichtl. des Frequenzganges bereits bei 4,75 cm/s
erfüllte. Und das war bei der Geschwindigkeit ja keine
Selbstverständlichkeit. (Andere konnten es nicht bzw. haben es
gar nicht erst versucht).

Bei allen Unkenrufen - TFK hat durchaus viel Gutes hervorgebracht
und die 3000er dürfte dazu gehören.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
Vor dem Wechsel zur Revox B77 im Jahre 1978 hatte ich eine Telefunken M 3002L, das letzte Modell dieser Baureihe. Ich war und bin auch heute noch der Ansicht, dass die M 3XXX-Baureihe durchaus optisch gut bestehen kann. Wenn ich zurückdenke, so hatte ich mit ihr niemals Probleme und ich war insgesamt mit dem Gerät sehr zufrieden.

Telefunken baute damals dieses Gerät im Zusammenspiel mit dem aus meiner Sicht ebenfalls sehr guten Plattenspieler S 600 sowie dem wahren Receiverboliden TRX 3000.
Gruß
Dreizack
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#10
Zitat:PeZett postete
...HiFi-Norm bereits bei 4,75 cm/s zu erfüllen. Das gelang
allenfalls noch der Braun TG, den Geräten aus anderen Häusern aber
eher nicht.
Nein, auch dieser gelang es nicht. Der Frequenzbereich der TG 1000 und 1020 bei 4,75 endet bei 8 kHz und ist damit von der Haifischnorm noch gut 4 kHz entfernt. Von der Höhenaussteuerbarkeit reden wir gar nicht erst... :\

LG Holgi
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#11
@Holgi,

Jo, hast Recht. Da habe ich was Falsches gepostet (wie bin ich da nur
drauf gekommen?)

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#12
Hallo Thomas,

danke auch von mir für den schönen Bericht.

Die flachen Telefunken debütierten in Form der Tapedecks M2000 und M3000 bereits im Herbst 1973. "Alles aus einer Hand" schrieb Telefunken damals im Prospekt, und wies darauf hin, es wäre sicherer die gesamte HiFi-Anlage von einem Hersteller zu kaufen, denn nur so sei gewährleistet, daß alle Geräte optimal zusammenpassen würden (http://telefunken.pytalhost.eu/1973-6/08.jpg und http://telefunken.pytalhost.eu/1973-6/09.jpg).
Immerhin ein wichtiges Argument, das unter anderem für die guten Umsätze bei Kompaktanlagen gesorgt hatte. Wenn auch weniger die Kompatibilitätsprobleme von Geräten unterschiedlicher Marken und mehr die Unwissenheit von Händlern und Käufern Grund für diesbezügliche Befürchtungen gewesen sein dürften.

So bot Telefunken also in Nachfolge der 1972 eingestellten Akustika (http://telefunken.pytalhost.eu/1972/telefunken72-27.jpg) die neuen Bandgeräte, zusammen mit dem Opus hifi 6060 und dem W258 hifi von Perpetuum Ebner, sowie eigenen Boxen an. Leider gelang es diesmal nicht wieder, wirklich aufeinander abgestimmte Komponenten anzubieten: Im Gegensatz zu den 250ern hatten die Neuen alle unterschiedliche Gehäuse-Abmessungen! Das setzte sich auch bei den passenden Cassetten Decks der Serie MC fort, von denen ich vor Jahren den MC3300 (http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7623) vorgestellt hatte.
Imerhin war Telefunken nun wieder in Lage, eine komplette Anlage der "gehobenen MIttelklasse" (lt. HiFi-Stereophonie) anzubieten

Mit den S500 hifi und S600 hifi und den TR- bzw. TRX-Receivern hatten die Bandmaschinen noch nichts zu tun. Die kamen später.

Die Evolution der ursprünglichen Tapedecks zu der M3002, bereits im Folgejahr, dürfte zwei Gründe gehabt haben. Einerseits waren die Konkurrenten weniger die Akai, Sony und Teac vergleichbarer Größe, sondern immer noch Uher, Saba und Grundig, und die waren unabhängig von externen Verstärkern oder Receivern gewesen. Also gab es nunmehr eine Version mit eingebautem Verstärker.
Andererseits hatte die HiFi-STEREOPHONIE (12/73 / TJB '74) massiv über die Qualität der M3000, insbesondere über den bewerteten Gleichlauf gemeckert. Aber auch die Tonmotorregelung und der Anzeigenschaltkreis hatten Anlass zur Kritik gegeben. Und vor allem das Gleichlaufproblem hatte sich Telefunken zu Herzen genommen: Bei der 1974 erschienenen 3002 war das Problem weitgehend behoben worden, so ihr Test im Jahre 1976. Auch wenn sich hinsichtlich der Tonmotorregelung und der Anzeige nichts getan gehabt haben soll, fiel das Gesamtergebnis für eine M3002L daher positiv (er) aus: "Unter Berücksichtigung ihres hohen Gebrauchswertes (...) und in Anbetracht ihrer Qualität ist diese Maschine in die gehobene Mittelklasse der Spulentonbandgeräte einzustufen." Lob bekam sie auch aufgrund der "bei 4,8 cm/s deutlich über dem Standard heutiger Spulentonbandgeräte liegenden Qualität", weil sie damit auch für "Sonderzwecke (z.B. Hintergrundmusik ...)" geeignet sei.

Insofern ist die M3002 sicherlich eine Maschine, die mit einer Saba TG674 oder Grundig TK845 mithalten können sollte. Preislich lag sie mit 1.090 Mark für die Tapedeck- und mit 1.390 Mark für die Ausführung mit Verstärker auf einem vergleichbaren Niveau, dürfte sogar etwas billiger gewesen sein, als die besser ausgestattete Grundig.

Viel Spaß also mit Deiner (Euren) eleganten Hannoveranerinnen.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#13
Zitat:Matthias M postete
Preislich lag sie mit 1.090 Mark für die Tapedeck- und mit 1.390 Mark für die Ausführung mit Verstärker auf einem vergleichbaren Niveau, dürfte sogar etwas billiger gewesen sein, als die besser ausgestattete Grundig.
War die TK 845 wirklich so teuer? Ich kenn' das Ding nicht, aber da es dem Hörensagen nach ja nur eine etwas aufgeblasene TK-745 ist und nicht mal Stereo-Hinterbandkontrolle kann, hätte ich sie preislich deutlich unter der Telefunken angesiedelt.
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#14
Hier bei uns im Umraum lag der Endverbraucherpreis für ein TK845 um 1975/76 herum in den üblichen "Radio-Läden" innerhalb des von Grundig vorgeschlagenen Preisspiegels (das war so ein Von-Bis-Balkendiagramm das der Grundig-Revue beilag, wenn sie noch vollständig war) im Bereich von 850...>1000 DM - erinnert, nicht nachgelesen.

Im Discount war´s immer eher am unteren Rand, bei Fernseh Hinz und Kunz am oberen.

/ Discount: nein Blödmärkte gab es nicht, die hießen damals so wie "Völker" (Bochum), "Radio Bertlich" (Herne/Bochum), "Brinkmann" (Bochum/Recklinghausen), "Fels am Viehtor" (Recklinghausen/Datteln) und verfügten über gut informierte Fachverkäufer mit denen man auch fachsimpeln und feilschen konnte.
Gut gefeilscht gab es eine Menge Zubehör dazu oder einen drastisch reduzierten "weg-damit-Preis"

Das TK745 wurde mit ca. 100...150 DM Preisunterschied gehandelt. Hat ja in der Tat nur einen kleineren Kasten, weniger Schieberegler und ansonsten das gleiche Laufwerk, das gleiche "Mainboard" und die gleichen Steckkarten und der Pilotkopf für Steuerungsaufgaben (DIA usw.) fehlte, konnte aber nachgerüstet werden.

Die TFK lag hier immer deutlich über der Grundig, unter 1000...1200 DM hab ich die nie gesehen. War eine ganz andere Käuferschicht und Klasse als bei TK845/745. Die TFK kaufte der Papa eher für sich (konservativer) und die TK eher dem Sohnemann zu Weihnachten (modischer, auch wenn diese Einteilung heute und bei den heutigen Hypes eher zu Schmunzelanfällen führt).
Wobei so ein teures Zeug insgesamt eher wenig gekauft wurde, wenn nicht der Draht dazu da war und nicht das Tonbandeln als Hobby ausgeführt wurde. Damals kauften schon die Normalverbraucher fast nur noch Kassetten-Rekorder, Radio-Rekorder und einige wenige ambitioniertere auch Tape-Decks, sprich Kassetten-Rekorder ohne eigene Endverstärker.
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#15
Die Telefunken ist ein schönes Gerät,gefällt mir. Vielleicht werde ich da mal meine Fühler ausstrecken....




Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#16
@timo,

exakt, sehe ich ganz genau so !

@Holger,

mach das, es lohnt sich !

@Jogi,

stimmt alles, auch mein Familien-Chef wollte mir unbedingt 1978 ein Cassetten-Deck anstatt eines neuen Tonbandgerätes (es kam preislich leider nur ein TK 547 in Frage) andrehen. hat gottlob nicht geklappt, der Senkel-Virus war damals schon unheilbar, auch wenn ich damit ein ziemlicher Exot war. Vor allem im Vergleich zu meinen Schulkameraden, die allesamt nur Cassetten nutzten.

@Matthias,

danke für deine Worte, die wieder einmal weiteres Licht ins nicht mehr so dunkle Dunkel der Typengeschichte bringt.

Dann dürfte der Besitzerstolz meinerseits über den Erwerb eines hier vorgestellten Gerätes (so etwas hat schliesslich nicht jeder !) durchaus angebracht sein, besitze ich doch anscheinend ein ganz frühes Gerät dieser Serie, es sind sowohl Bauteile vom Sommer 1973 als auch vom Frühjahr 1974 verbaut, und somit treffen die nur durchschnittlichen Test-Ergebnisse voll auf meine Erwerbung zu. Soll ich mich nun freuen oder auf Wandlung bestehen ?

;-)

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#17
Wir sind eben außergewürzige Nonkonformisten, Thomas.
Ich hatte solange ich denken kann Senkeldreher, Kassettenrekorder zwar auch, aber die richtige Freude entwickelte sich nur, wenn sich was großes drehte.
Nach der Devise "...Zeit das sich was dreht..."
;-)
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#18
Mal eine Neugier-Frage zur M3000/3002: In der "Tonbandfreunde"-Gruppe auf Facebook hat jemand als Ersatzteil einen "Hör-/Sprechkopf G 455" erworben, der laut Beschreibung sowohl in die M2000 als auch in die M3000 und M3002 passt. Das hat mich etwas erstaunt, da die letztgenannten ja im Gegensatz zur M2000 Dreikopfgeräte sind.

Nutzen die 3000er diesen "Eigentlich-Kombikopf" als W-Kopf, oder haben sie sogar gleiche Köpfe für A und W?
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#19
Da hat Telefunken in die Trickkiste gegriffen und Bogen-Köpfe mit einem passenden Gehäuse für ihre Geräte versehen. Zur elektrischen Anpassung sind einige Anderungen erforderlich, siehe Link zu einem aktuellen Angebot in der Bucht.
https://www.ebay.de/itm/Telefunken-M-300...3931744444

Der gezeigte Kopf lässt die Bezeichnung "UW 207" erkennen. Der UKR 207 von Bogen wurde bei Report IC als Kombikopf verwendet, bei RdL/SG560/SG561 als Wiedergabekopf in den Dreikopfgeräten. So ähnlich wird es hier wohl auch praktiziert worden sein. Bleibt die Frage, warum? Hat Telefunken selbst keine Tonköpfe mehr produziert und ist auf Bogen umgestiegen? Keine Ahnung
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#20
KaBe100,'index.php?page=Thread&postID=230919#post230919 schrieb:Hat Telefunken selbst keine Tonköpfe mehr produziert und ist auf Bogen umgestiegen? Keine Ahnung

War vielleicht angesichts der gesunkenen Stückzahlen und des steigenden Preisdrucks bei Tonbandgeräten nicht mehr wirtschaftlich.

Danke für die Aufklärung!
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