Zum Ansehen.......Musiktruhen
#1
Auf der Suche nach irgendwas bin ich auf diese Seite gestoßen:

http://home.snafu.de/wumpus/kubamsm.htm
Nicht alles mein Geschmack, aber alles handwerklich sehr gut gemacht.
War schon eine verrückte Zeit und ein solches Teil bedeutete wohl richtigen Wohlstand.

Die würde ich mir aber heute noch ins Wohnzimmer stellen:
http://home.snafu.de/wumpus/kuba02.jpg







:edit:

Simsalabim:
http://tinyurl.com/yk5a2wf
Bert
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#2
Hallo Bert!

Das habe ich mir sofort gedacht, auch ohne den 2. link aufzurufen.
Wenn nicht diese abgefahrere Truhe, welche dann sonst? Aber nicht
zu dem aufgerufenen Kurs, selbst wenn mein Budget es hergeben
würde. Aber, daß überhaupt sowas mal angeboten wird, ist schon
verwunderlich. Vermutlich wurden damals nur einige wenige dieser
Truhen (hauptsächlich für Messen) gefertigt. Sie war damals schon
sündhaft teuer und für die überwiegend stark konservative Ober-
schicht (die bevorzugten deutsche Eiche mit Flechtgitter und Schnörkel)
zu abgefahren. In die SF-Serie Raumschiff Orion hätte das Teil gut
gepaßt...

Ich hatte diese Seite schon in 2008 ausgegraben und hatte auch
schon vor, das Museum mal "heimzusuchen". Im laufe der Zeit ist
es wohl duch die Roste gefallen. Danke für die Erinnerung. Ich werde
es sofort in meinem Kalender auf die Merkliste setzen.

Grüße
Wolfgang
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#3
Diese abgefahrene Truhe ist wirklich eine Schönheit, und nachträglich bewundere ich die Macher für ihren Mut, denn so etwas herzustellen dürfte auch damals ein gewisses Risiko gewesen sein.
Bei aller Bewunderung bin ich wegen der tiefen Anordnung der Geräte etwas skeptisch, und das nicht, weil ich's zur Zeit mit dem Kreuz habe. Plattenspieler und Tonbandgerät müssen ja irgendwie bedient werden und sind offenbar auch ausziehbar, aber so nahe am Boden dürfte das recht unbequem gewesen sein.
Aber nichtsdestotrotz: ein wunderschönes Teil!
Gruß
Heinz
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#4
Moin Bert.

Ja klar, schon beim lesen deiner ersten Zeilen kam mir diese Kuba in den Kopf.
Egal, mit wem man spricht, es dauert höchstens drei Sätze, bis man auf dieses Teil stösst.

Ich habe mal mit einem Sammler aus Berlin gesprochen, der sie endlich im guten Zustand bekommen hatte. Es war ihm die "Kleinigkeit" von ca. 25000,- € wert.
Hört sich viel an, aber für das begehrteste Stück überhaupt gibt´s natürlich keine Grenze nach oben. Wer sich mitten in Berlin eine Wohnung leisten kann, in der 120 qm nur für Musiktruhen reserviert sind, wird´s gelassen sehen.

Absolut tolles Teil. Ich habe auch mal Bilder gesehen, wo sie statt dem Holzfurnier in diesen typischen Pastelltönen gelb, blau, rosa aus der Zeit gehalten war. Das sah noch abgefahrener aus.

Viel Spaß, Arnulf.
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#5
Hallo Arnulf!

25 Kilo-Euro! Dann wäre die o. a. Offerte direkt eine Occasion.

Übrigens sind Wohnungen mitten in Berlin relativ preisgünstig,
wenn man den Mietspiegel von Hamburg, Köln, Stuttgart oder gar
München ansieht. Wohnungen am oder in unmittelbarer Nähe Kur-
fürstendamm (5 - 8 Zimmer, Größe 200qm - 400qm; die "Klein-
wohnungen" lasse ich mal weg) gibt´s für unter 1500Euro zu
mieten. Klar, schon ein Pfund - und wenn man´s (wie wir) nicht
hat, unerreichbar. Aber in vergleichbarer Lage mußt Du bei den
erwähnten Städten den Faktor 2 (oder höher) nehmen.

Aber zurück zur Kuba-Truhe. Soweit mir bekannt ist, wurde diese
futuristische Truhe für die damalige Funkausstellung gebaut. Um
zu dokumentieren wie fortschrittlich Kuba ist (die eigentliche Bot-
schaft an den potentiellen Kunden war aber auf die Technik ge-
münzt. Bloß kochte auch Kuba technisch gesehen, nur mit Wasser)
und natürlich als Hingucker. Obwohl der Preis ebenso "futuristisch"
gewesen sein muß, ließen sich ganz Unerschrockene nicht davon
abhalten, anzufragen ob sowas zu kaufen war. Daraufhin wurde nach
Auftragseingang gefertigt, wobei Kuba offen war für Vorschläge zu
Farbgestaltung und Holzart. So kam(en) auch die (mehrere) Truhe(n)
in Pastelltönen zustande. Aber sooo viele Truhen können es nicht ge-
wesen sein...

Grüße
Wolfgang
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#6
Hallo,
die kleineren Kuba-Trühen sind auch witzig und verspielt (oder schrecklich, je nach Geschmack), Herr Kubetschek war am Puls der Zeit und hat den Kunden das gegeben, was sie wollten. Goldlametta, gesteppte Barfächer oder Möchchtegernrokokofüße. Hat sich heutzutage etwas geändert? Nein. Der gleiche Quatsch, nur unter anderen Vorzeichen (z.B. abenteuerlich verknubbelte Computergehäuse und anderer Firlefanz). Schade, vor Jahren standen die Kubatruhen reihenweise auf dem Sperrmüll und mir hat das Herz geblutet, weil ich sie nicht mitnehmen konnte (nur eine kleine "Puszta 57" konnte ich mal retten). Toll, dass sich die Leute vom Kuba-Museum der Relikte erbarmt haben.

Gruß
Peter S
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#7
Naja, richtig große Wohnungen sind in Berlin (auch heute noch?) tatsächlich eher billig. Ich hatte mal mit jemanden monatelang Anzeigen studiert.
Nobel-sanierter Altbau kann aber auch teuer sein, oder entsprechende Dachgeschosse.

Aber zum Preis. Wo seht ihr auf der verlinkten Seite ein aktuelles Verkaufsangebot?
Ich finde nur den ehemaligen Neupreis, der mir recht niedrig vorkommt. Von den angesprochenen Truhen hat es wohl kaum 50 Stück gegeben. Das folgt aber nur dem Hörensagen etwas ausgeflippter Liebhaber. Die neigen ja auch gerne zur Übertreibung :-) . Aber die Bilder, die ich gesehen habe, waren schon schick. In genau passender Umgebung einfach eine Schau. Ist schwer, sowas nicht nach "Oma-Zimmer" aussehen zu lassen.

Und weg, Arnulf.
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#8
Wobei sich bei mir die Frage stellt, was an einem Design dran sein muß, damit man es 50 Jahre später nicht nur als damals zeitgemäß oder klassisch empfindet, sondern auch als aktuell attraktiv.

Die dunkelfurnierten rechteckigen Kisten à la Tabernakel mit Goldrand finde ich jedenfalls heute ebenso häßlich wie vor 40 Jahren.

Aber andererseits: Gutes Design vergeht eben auch nicht.
Bert
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#9
Ich habe eben das edit gesehen und glaubte es kaum, als ich die ersten Bilder sah.

Mir ist der Verkäufer sehr wohl bekannt, um nicht zu sagen, er ist weit über die Stadt hinaus verschrien.
Ich bin einer der ruhigsten Menschen, was das dicke Fell anbelangt, aber bei dem war ich schonmal kurz davor, ihm eine zu drücken. Dagegen gibt´s genug, die es getan haben. Er führt offiziell ein Museum, handelt aber. Er unterschlägt angelieferte Ware, oder redet alles hinterher so schlecht, daß er es "geschenkt" bekommt. Dafür will er normalerweise überhöhte Preise. Wenn was preisgünstig erscheint, dann ist es komplett getürkt. Er tauscht auch gerne mal Innereien von Geräten aus, die er für Ausstellungen nur leihweise erhalten hat.

Wer sich das mal selbst antun möchte, findet ihn im Untergeschoss des Bramfelder EKZ "ZEBRA", Anfang Fabriziusstrasse / Ecke Bramfelder- .
Meißt ist auch der "zufällige" Blick in seine Werkstatt möglich. Ein Erlebnis.

Nun gut, wer mal viele alte Sachen sehen will, sollte da mal hin. Man sollte nur nicht hinter die Sachen gucken. Eintritt nimmt er nicht, aber wenn man wieder raus will, muss man eine kleine Spende leisten. Großzügig begnügt er sich da aber mit 50 Cent, wenn man es weiß.

Es ist eigentlich überhaupt nicht meine Art, dritte auf diese Weise anzuprangern, aber vor Geschäftsbeziehungen mit diesem Mann muß extrem deutlich gewarnt werden. Solange er "Dumme" findet, macht er weiter so.

Schönen Sonntag, Arnulf.

P.S. Das ist nur 2 Km von mir entfernt. Vielleicht sollte ich mal hin, um zu gucken, ob das Ding nicht komplett aus Stücken nachgebaut ist.
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#10
Man kann sich das Designerstück auch im Rundfunkmuseum in Fürth anschauen.
Heinz:
Man hat sich damals auf dem Flokati vor diesem Hausaltar niedergelassen,damit war die Bedienung wieder rückenschonend möglich.

Reinhard
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#11
Hallo!

Wer damals von den Betuchteren sich einen Bungalow mit 60qm-Wohnzimmer
(oder mehr - bei einer Deckenhöhe von 2,30m kam dann feines "Doppelgara-
genfeeling" auf) zimmern ließ, der ließ sich vom Architekten auch zu einer
Abstufung (z. B. rund um den offenen Kamin) überreden. Auf dieser Kante
lagen dann Sitzkissen. Damit waren günstige Voraussetzungen geschaffen,
diese Kuba-Truhe (oder jede andere Musiktruhe) entspannt im Sitzen zu
bedienen.
Anderseits, vor so einem extravaganten Musikmöbel zum Zwecke der Be-
dienung Kotau zu machen - das entbehrt nicht einer gewissen Komik...

Grüße
Wolfgang
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#12
Das Kometmonster ist ja staunenswert, ich habe es auch mal in "echt" zu Gesicht bekommen, aber würdet Ihr Euch das wirklich in die Wohnung stellen? Ich meine, für längere Zeit?
Irgendwann hat man sich doch an dem Spitzkeil-Effekt sattgesehen und das Staunen ist vorbei. Ein Exzess-Designexperiment, man hat es mal richtig knallen lassen damals, super, klasse, dann aber auch gut damit. Technisch gesehen beeinhaltete es außerden auch nur Butter und Brot-Technik. Bei den dicken Amikreuzern war es ja auch so. 1958/59 konnten die vor lauter Heckflossen kaum noch kriechen und 1960/61 waren die Dinger plötzlich weg. Kantige, sachlichere Formen setzten sich durch.
Wer die Komet als Sammlerstatussymbol braucht, muss eben blechen. Händler mit
Vorstellungen und Methoden abseits des normal Üblichen sind in diesen höherpreisigen Gefilden dann leider auch anzutreffen. Ist auf dem Auto- Antiquitäten- und Kunstmarkt ja auch so.

Gruß
Peter S.
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#13
Also, obwohl ich die 50er Jahre Möbel ganz schön finde, gefällt mir dieses Extremdesign überhaupt nicht. Eine normale Musiktruhe kann sehr schön aussehen und In Stereo würde ich mir sowas auch hinstellen wenn ich den Platz hätte. Mit modifiziertem Innenleben hätte so ein Ding ja auch einen Nutzwert.
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#14
Gerade steht eine Schaub-Lorenz in der Bucht:

http://tinyurl.com/3672jd2

Finde ich wirklich schick.
Ich könnte mir sowieso vorstellen, irgendwann ein Zimmer komplett in dem Stil einzurichten.
Es war damals designmäßig ja nicht alles so miefig, wie man es von Omis Wohnzimmer her kannte.
Man sieht in den alten deutschen 50er Jahre Schinken teilweise recht leckere Zusammenstellungen des Mobiliars.
Bert
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#15
Hier noch was Neueres:
http://tinyurl.com/2wgfrcz

Keine Truhe, aber dem damaligen Zeitgeist verhaftet.

"Raumschiff Orion erbittet Landeerlaubnis!"
Bert
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#16
Zitat:Huubat postete
Auf der Suche nach irgendwas bin ich auf diese Seite gestoßen:

http://home.snafu.de/wumpus/kubamsm.htm
Nicht alles mein Geschmack, aber alles handwerklich sehr gut gemacht.
War schon eine verrückte Zeit und ein solches Teil bedeutete wohl richtigen Wohlstand.

Die würde ich mir aber heute noch ins Wohnzimmer stellen:
http://home.snafu.de/wumpus/kuba02.jpg

:edit:

Simsalabim:
http://tinyurl.com/yk5a2wf
Das sind Fotos aus dem Kuba Museum in Wolfenbüttel, das ich mit 3 weiteren aktiven leite.
Die Kuba Komet ist schon was besonderes.
http://home.snafu.de/wumpus/kuba02.jpg
Eigentlich nur für die Funkausstellung 1958 entworfen, ist es Horst Wendland zu verdanken, das diese Truhe in Serie ging....der hat mit Gerhard Kubetschek so lange diskutiert, bis er sie ihm verkaufte...und das brachte Gerhard Kubetschek auf die Idee, diese Truhe in Serie zu bauen.dann wurden 900 Stück gebaut, von denen noch 9 Stück existieren sollen...auf der ganzen Welt verteilt.
Ich weiß persönlich von einer im Kuba Museum, eine steht Privat in Wolfenbüttel, eine in München, eine in Hamburg, eine in Chicago und eine in Vancouver.
Natürlich möglich das es noch mehr gibt...aber nur diese sind uns bekannt.
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#17
Hallo Dietmar,

eine weitere Komet steht im Rundfunkmuseum in Fürth/Bayern.
Irgendwann steht auch mal eine bei mir ;-)

Ich glaube, dass es noch deutlich mehr als nur neun Stück weltweit gibt.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#18
Zitat:Dietmar-67 postete



Eigentlich nur für die Funkausstellung 1958 entworfen, ist es Horst Wendland zu verdanken, das diese Truhe in Serie ging..
Meinst Du Horst Wendland den Filmproduzenten von Winnetou,Otto,und Edgar Wallace? Passen würde es zu Ihm,da er schon öfter solche Dinger gestartet hat,laut dem Buch über Ihn.


Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#19
Sorry, ich muß mich entschuldigen....ich meinte den Schlagersänger Gerhard Wendland...wie komm ich denn auf Horst ? Oh man...

Übrigens ein Tip für Leute aus dem Umland von Wolfenbüttel: Das Museum hat am kommenden Samstag, 14.01.12 von 14-18 Uhr geöfnet ! eintritt frei
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#20
vielleicht interessiert es ja noch jemanden, auch wenns spät ist.

Die Kuba Komet ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie oberflächlich die Menschen schon immer waren. Immer wenn heute über Musiktruhen der fünfziger geschrieben wird, ist dieses Ungetüm als Stellvertreter abgebildet, dabei war die Kuba Komet technisch der letzte Heuler, nicht zu vergleichen mit den wirklichen Spitzenmusiktruhen z.B. von Saba oder Grundig.

Das Gerät war als Blickfang für die Messe konzipiert und nicht als Seriengerät. Als es dann doch in Serie ging, hat man sich nicht die Mühe gemacht, den technischen Aufbau auf Seriengeräte Niveau zu bringen. Ich habe bisher zwei Komets von innen gesehen - die sehen aus, ja wie ein Messemuster. Der Fernseher stammt, so weit ich weiß, von Graetz, das Radio von Imperial und Plattenspieler / Tonbandgerät von Telefunken. Alle Komponenten sind Feld-/Wald- und Wiesengeräte ohne den Spitzenklasse-Anspruch, den die Komet immer fordert. Beim Fernseher hat man den Eindruck, man hat das innenleben eines Graetz Burggraf aus dem Gehäuse genommen und irgendwie in den Holz-Keil gepfriemelt - das Bedienteil befindet sich auf der Rückseite des Zacken, die Kabel zwischen Bedienteil und Chassis stehen auf Spannung, weil die Länge für das Graetz-Tischgehäuse konzipiert ist, und man es bei diesem teuren Edelgerät nicht nötig hatte, die Verkabelung ordentlich neu auszuführen.

Dass sich selbst Fachjournalisten vom schönen Schein blenden, und die wirklichen Meilensteine aus der Zeit links liegen lassen, das erschüttert mich immer wieder.

Gruß Frank
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#21
Der Sender RBB in Berlin hat im 1. Stock des Fernsehzentrums eine kleine Ausstellung alter Technik, da steht eine Kuba Komet Truhe, die zu besonderen Anlässen auch in Betrieb genommen werden kann.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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