Senkrechter Betrieb an Heimgeräten.....ab wann?
#1
Würde mich mal interessieren, ob erst die zunehmende Professionalisierung dieses Feature mit sich brachte.

Konkret suche ich für eine winzige beröhrte Wega-Musiktruhe einen zeitgenössischen Röhrenwickler jedweder Provenienz.
Vorraussetzung ist aber der stehende Betrieb.
Vielleicht eine Grundig?
Bert
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#2
Wieso? Profis arbeiten doch erst recht waagerecht?

Die stereoplay schrieb mal vor 12 Jahren (ca.), die A77 hätte das Zeitalter senkrecht stehender Maschinen eingespult. Ich meine aber, dass verschiedene Akaise (und Robertse) und auch Teaxe schon vorher für Senkrechtbetrieb vorgesehen waren.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Mein allerstes Philips, ein N4308 war nur für liegenden Betrieb vorgesehen.
Das mit dem stehenden Betrieb war den größeren Geräten der Firma vorbehalten.
Ich hab da meinen Nachbarn um sein UHER 714 beneidet.

Es gibt also keine stehenden Wickler aus der Zeit der pastellfarbenen und rundlichen Grundigs?
Bert
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#4
Zitat:niels postete
Die stereoplay schrieb mal vor 12 Jahren (ca.), die A77 hätte das Zeitalter senkrecht stehender Maschinen eingespult. Ich meine aber, dass verschiedene Akaise (und Robertse) und auch Teaxe schon vorher für Senkrechtbetrieb vorgesehen waren.
Akai M-5 von 1960: http://www.youtube.com/watch?v=vlR_fdMQF2k

Es gab noch ein Vorgängermodell M-4, zu dem ich aber keine Informationen finden konnte.
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#5
Hallo,

ich denke, die Mode der senkrecht aufgestellten Geräte kam aus USA, wo Geräte teilweise für Rackeinbau vorgesehen waren, z.B. Ampex 354, AG 400...
Die japanischen Firmen habe sich dem nur angepaßt, sie wollten ihre Geräte ja zunächst dort verkaufen, bzw. ließen ihre Geräte umgelabelt von amerikanischen Firmen vertreiben, z.B. Akai/Roberts/Califone, TEAC/Ampex...

Die ersten mir bekannten Geräte deutscher Hersteller, die horizontal und vertikal betrieben werden konnten, waren die Braun TG60 und Nachfolger, und die Uher RdL. Dem Trend folgend kamen dann die Philipse und Pfundigs...

Die in Deutschland mit wenigen Ausnahmen (Saba 600) gebauten Laufwerke waren Einmotoren-Laufwerke. Wenn man aber die Spulenteller, die ja mit der Ausnahme der kurzen Zeit, in der die Wickel links und rechts gleich groß sind, mit unterschiedlicher Drehzahl laufen lassen will, dann braucht man Rutschkupplungen unter den Spulentellern.
Die waren bis Ende der 60-iger Jahre so gebaut, daß das Mitnehme-Drehmoment abhängig war von der Größe, oder besser, dem Gewicht der Spule war.
Wenn man so ein Gerät jetzt senkrecht hinstellen würde, dann würde die Abhängigkeit des Drehmoments von der Größe der Spule wegfallen, was zu interessanten Geschwindigkeitsschwankungen führen dürfte.

Das war ja gerade die Erfindung der Firma Uher: der Bandzugkomperator der Uher RdL steuert die Rutschkupplung mittels einer ausgeklügelten Mechanik (die auch noch funktioniert!) abhängig vom Bandzug. Die Rutschkupplungen sind also unabhängig vom Gewicht der Spule, die Maschine kann man (fast) hinstellen, wie man möchte, zur Not auch an die Decke nageln.

Die Braun ging solchen Dingen von vorneherein aus dem Weg: sie hatte 3 Motore.

Die Uher RdL kam so 1967 auf den Markt, also relativ zeitgleich wie die A77.
Die Entwicklungsarbeit für beide Geräte dürfte weitgehend unabhängig gewesen sein, weshalb ich denke, daß man nicht behaupten kann, der eine hätte irgendetwas vom anderen abgeguckt. Ich denke, daß einfach beide die Zeichen der Zeit und die Wünsche des Marktes erkannt hatten..

Frank
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#6
Ist also eher nichts mit senkrechtlaufenden Röhrengeräten, es sei den Bert greift auf einen Tonschreiber b oder so zurück.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Hi Bert,

es gab auch von Sony mindestens eine senkr. zu betreibende Röhren-
Kiste. Ob's die TC200 war, weis ich nicht mehr genau (...TC200
siehst Du hier: http://www.youtube.com/watch?v=LXOA_09G2...re=related )

Aber die ist seltener und vor allem ähnlich groß, wie zB
eine frühe Akai -> http://www.youtube.com/watch?v=O6dX1YuLj...re=related
(oder was sonst hier noch aus USA/Japan genannt
wurde).

Wenn Du "winzige" Musiktruhe schreibst, kann so ein Klotz
da wohl schwerlich Unterschlupf finden.

Vielleicht verrätst Du mal, was Du vorhast. Ernsthaftes Tonbandeln
mit der Maschine oder nur authentische Adaptation mit eingeschränktem
Einbauplatz und gelegentlicher, seltener Nutzung des Bandgerätes?

Gruß


Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Hallo,

ich möchte einer alten WEGA Röhren-Musiktruhe mit zerbröseltem Gehäuse ein neues Outfit geben.

Es ist ein Wegaphon 530
http://www.radiomuseum.org/r/wega_wegaphon_530_1.html


Für diese Kombination suche ich noch nach einem standesgemäßen Wickler, der die Pastellfarben und Rundungen der Chassis von Radiobedienteil und des Dual-Drehers besitzt.
Am liebsten als Einbauchassis, weil die Komponenten in einem neuen Gehäuse untergebracht werden sollen.

Aber das kann ich mir wohl abschminken.
Bert
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#9
Von Grundig gab es keine Röhrenmaschine, die senkrecht betreibbar war.

Die einzige Röhrenmaschine die mir da einfällt, ist die Revox G36. Die darf senkrecht betrieben werden. Sie passt allerdings nicht in das gesuchte Beuteschema.....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#10
Hi Peter, hallo Bert,

die Sony TC-200 konnte eigentlich nur waagerecht betrieben werde. Die TC-500 ( später 500a ) und TC-600 waren die einzigen Röhrenmaschinen von Sony die senkrecht betrieben werden konnte ( die TC-777 war ja schon eine Transistor Maschine ). Die TC 500 kam 1963 raus und wog 25 kg. Damit würde sich das Gewicht deiner Musiktruhe wahrscheinlich vervielfachen ;-) Diese Maschinen sind in Europa wirkliche sehr selten. Wenn überhaupt, sind sie in Holland und Österreich in nenneswerten Stückzahlen verkauft worden. Die TC 500 kostete so viel wie eine G36, war aber technisch bei weitem unterlegen. Was man aber zugeben muß: die Röhren-Sony's hatten einen super Sound und der Preis pro Kilogramm war unschlagbar;-)

Viele Grüße

Sven
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