Spannungsfestigkeit von Kondensatoren in der Report
#1
Wie spannungsfest müssen die Kondensatoren in einer Report sein? In den Schaltplänen finden sich Werte bis 70 (oder waren es gar 100) Volt. Tut das Not?

Darf ich, sofern der Platz es zulässt, auch in der Motorsteuerung Tantals durch normale Elkos ersetzen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#2
Hi Niels.

25 Volt reichen bei einer Betriebsspannung von 6 oder 9 Volt immer aus! Ich habe bei meinen Reports (und auch den Grundig TK2200/2400FM) die Tantals alle rausgeworfen. Es ist aber stellenweise ein wenig frickelig, neue Elkos einzubauen, weil der Platz manchmal recht eng ist. Aber sonst ...

Gruß
Michael
Zitieren
#3
Danke.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#4
Achso: ich bin ja sonst recht großzügig bei den Elkos, was die Werte angeht. Bei Koppel-Cs und Siebungs-Cs ist das ja auch nicht unbedingt dramatsich - solange man nicht völlig übertreibt. Aber auf den Motorsteuerungen ist es wichtig, schon die richtigen Werte zu nehmen. Weil die stellenweise in frequenzbestimmden Schaltungsteilen oder Regelungen eingebaut sind. Bei einer SG630 fanden sich mal 0,22µF Elkos. 0,47µF ist ja recht handelsüblich ...

Gruß
Michael
Zitieren
#5
Da ich innerhalb eines Schaltbildes die Funktion eines Cs nicht zu deuten vermag, versuche ich ohnehin, passende Kapazitäten zu verwenden. Wobei die 4000 Urtyp und wohl auch S und L nicht mehr verwendete Werte aufweisen (15 Müff, 50 Müff), da wird dann eben das Nächstbeste genommen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#6
Hallo Niels,

ist schon richtig so. Für 15 µF nimmt man dann halt 20 µF oder 22 µF und für die 50 µF die 47 µF.

Gruß Jens
Zitieren
#7
Hallo Niels,

wenn im Schaltbild 70V Elkos angegeben sind sollte man diesen Wert auch einhalten. Das wird schon seinen Grund haben, zumal man davon ausgehen kann das nur das notwendigste eingebaut wurde. Elkos mit höherem Spannungswert sind nicht nur teuerer, sondern auch größer. Und gerade bei einem tragbaren Gerät ist und war man doch bestrebt alles so klein und leicht wie möglich zu machen. Also wenn möglich lieber einen mit einer höheren Spannug einbauen(heutige sind aber schon kleiner als die damaligen)

Was die Kapazität der Elkos betrift, wenn von 10 Stück eines Wertes einer genau den aufgedruckten Wert hat ist das viel. Meistens liegen die Werte unter und über dem Wert innnerhalb der Toleranzangaben für den entsprechenden Typ. Wenn man also genau den Wert haben möchte, muss man sie sich aus einer größeren Menge ausmessen.

Viele Grüße
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
Zitieren
#8
Hallo Freidhelm,

das stimmt nur bedingt. Die einzige hohe Spannung, die in der Report vorkommt, ist die Löschspannung. Und da sitzen naturgemäß nun mal keine Elkos. Der Rest ist bei einer Speisespannnung von 6 Volt völlig unkritisch. Viele Bauteile wurden auch ausgesucht, weil diese gerade preiswert am Markt erhältlich waren. Den "Luxus" des Ausmessens (ich frage mich sowieso immer, welche Genauigkeit die Meßgeräte dafür haben müssen, um auf +/- 2% sicher zu messen) leistet sich heute nur der, dem es auf höchste Genauigkeit ankommt. Frü den Rest ist es eigentlich überflüssige Spielerei oder Geldschneiderei. Und wenn es auf Genauigkeit ankommt, nimmt man aber sowieso keine Elkos, sondern eng tolerierte Folien.

Gruß
Michael
Zitieren
#9
Hallo Micheal,

eine kleine Anmerkung dazu: Bei Kondensatoren im Signalweg selektiere ich schon auf Kanalgleichheit. Dabei kommt es (meistens) nicht so sehr auf die absolute Genauigkeit des Meßgerätes an.
Auf diese Weise hab ich schon ein paar Mal kleine Kanalungleichheiten ausbügeln können.

Grüße

Peter
Zitieren
#10
Hallo Peter,

von welchen Größenordnungen reden wir hier und wie mit welchen Geräten hast du gemessen? Die Kapazitäten von Kondensatoren im Signalweg sind üblicherweise nicht klangbeeinflussend. Da müssten dann schon extrem hochohmige Ein- und Ausgänge angeschlossen sein. Im Gegenkopplungszweig stimme ich dir zu. Aber da stecken normal auch keine Elkos.

Gruß
Michael
Zitieren
#11
So. Das Meiste ist getan. Fehlen noch Motorsteuerung und Endstufe.

Ich hatte die Hoffnung, dass die Tauscherei auch folgenden Fehler beheben täte. Wenn ich auf Aufnahme schalte, schlägt das linke VU-Meter bis knapp in den roten Bereich aus, um dann allmählich in die Ruheposition zurückzusinken. Der Fehler ist immer noch da, obgleich auf der Aufnahme/Wiedergabeplatine alle Elkos und Tantals ausgetauscht sind. Gibt es noch einen Tipp?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#12
Interessiert mich auch, weil es bei meiner Report auch passiert.

Aber ist das vielleicht gar kein Fehler?
Bert
Zitieren
#13
Gibt es einen Trick, wie die Tantals auf der Motorplatine rauszuholen sind. Die scheinen beidseitig verlötet zu sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#14
Von der Lötseite erhitzen, rausziehen, dann mit Entlötlitze nacharbeiten. Ggf. das Loch vorsichtig ausbohren. Dabei aber die Durchkontaktierung nicht beschädigen!
Zitieren
#15
Ooops! Diesen Faden hatte ich ja mit der 4000 vor Augen begonnen. Inzwischen bin ich aber bei der 4400 IC gelandet.

Das mit dem Rausziehen ist das Problem. Ich habe die Platine jetzt von einigen Zuleitungen befreit, um mehr Freiheit zu haben. Nachher werde ich sie in die "dritte Hand" einspannen, um gleichzeitig erhitzen und ziehen zu können.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#16
Mir reichen meine beiden Wink Aber das ist auch Übung. Ich halte die Platine und lege einen Finger auf das zu entlötende Bauteil. Mit der anderen Hand den Lötkolben führen und dann das Bauteil einfach aus einem Bohrloch herausbiegen. Dann das zweite ebenso.
Zitieren
#17
... und mal wieder ist der Punkt erreicht, an dem ich das Hobby am liebsten an den Nagel hängen möchte.

Nachdem ich nun endlich (in der 4400 IC) alle Elkos und Tantals getauscht habe, abgesehen von einem Tantal, der an eine Mikrobuchse gelötet ist, hoffte ich, dass sich das Brummen des Motors nicht mehr in den Audiobereich überträgt. Pustekuchen. Brummt immer noch. Im Herbst ist es mir zum ersten Mal aufgefallen, als ich eine frisch angefertigte und vergleichsweise wichtige Aufnahme angehört habe. Grmpfl!

Und ja, es ist der Motor. Denn es tritt bei Batteriebetrieb auf und die Frequenz ist auf Spulen höher als auf Wiedergabe.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#18
Zitat:MichaelB postete
Hallo Peter,

von welchen Größenordnungen reden wir hier und wie mit welchen Geräten hast du gemessen? Die Kapazitäten von Kondensatoren im Signalweg sind üblicherweise nicht klangbeeinflussend. Da müssten dann schon extrem hochohmige Ein- und Ausgänge angeschlossen sein. Im Gegenkopplungszweig stimme ich dir zu. Aber da stecken normal auch keine Elkos.

Gruß
Michael
Hallo Michael,

du hast mich in einem anderen thread gemahnt, daß ich hier noch Antworten schuldig bin.

Ich hab hier nicht mehr geantwortet, weil du natürlich Recht hast:
In Gegenkoppelzweigen hab ich auch noch keinen Elko gesehen - und um diese geht's ja hier.

Daß reine Koppelkondensatoren kaum frequenzgangbestimmend sind, sehe ich auch -rein rational betrachtet- ein. Ich selektiere sie aber trotzdem Wink

Viele Grüße

Peter

PS: Messen tu ich mit einem Fluke 77 Multimeter. EDIT: es ist ein Fluke 177.
Zitieren
#19
Hallo Peter,

danke für die Info.

Gruß
Michael
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste