Tonband einmessen - Literatur und Messbänder
#1
Hallo,

ich quäle mich ja schon eine Weile mit diversen Messversuchen an meinem N4504.
Damit mal Substanz in die ganze Sache kommt möchte ich mich etwas belesen. Die Brochüren bei Bluthard habe ich schon gefunden. Aber Nr. 1 bis 3 kaufen und danach merken, das es doch nichts für mich ist - das ist eine recht kostspielige Angelegenheit.
Könnt ihr mir bitte Literatur empfehlen die ich ev. auch in einer (Uni-) Bibliothek ausleihen kann?
Und dann sind da noch die Messbänder - weites Feld! Was benötige ich da für den Anfang wirklich und gibt es dafür noch andere Bezugsquellen?

Danke und schönen Sonntag noch

der tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#2
Hallo "der tommy",

die Bluthard-Broschüren sind schon ganz gut und anschaulich, sich ein
kleines bischen "rechts & links" des Weges weiterbilden kann aber auch
da nicht schaden. Sonstige neu zu erwerbernde Literatur gibt es
meines Wissens nach nicht, da man es hier ja mit einer augestorbenen
Gerätegattung zu tun hat. Oft sind die Mess- und Einstellvorgänge auch in den
gerätespezifischen Servicemanuals angegeben.
Es gibt aber sicher eine Reihe von älteren
Büchlein, die auch ganz gut weiterhelfen, wie zB.:

Grundlagen -

Moderne Tonbandgeräte-Technik / C.G. Nijsen Philips Taschenbücher 1978

Tonbandgeräte-Praxis / W.Junghans Franzis Verlag 1973



Messvorgänge -

Tonbandgeräte-Meßpraxis / H.Schröder Franchk-Verlag 1961


Lass´ Dich nicht von den Erscheinungsjahren schrecken - die Prinzipien
sind ja bis zum Ende der TB-Ära gleich geblieben.

Viel Spass beim "Schmökern"...

P.


edit: ...Thema Messbänder - ...Bluthard ist die meines Wissens einzige
Quelle für neue Messbänder. (Nicht zu verwechseln mit Bezugsbändern).
Vielleicht gibt es aber auch noch hier im Forum Quellen für neue bzw
gut brauchbare Messbänder.
Bevor man aber da hinein investiert, sollte man seinen Messgerätepark
auf "Vordermann" bringen und sich im Klaren sein, für welche Maschine
das Band verwendet werden soll (...Bandgeschwindigkeit und Entzerrungs-
norm).
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Unser Forenkollege Friedrich hat sich zu seinen AGFA-Zeiten auch brutto zur Sache vernehmen lassen (Schallspeicherung auf Magnetband. Leverkusen 1975), was sehr lesenswert und beutelschonend netgängig ist. Kritische Dinge (z. B. Preisach-Diagramm) darf man man auf Empfehlung Friedrichs gerne übergehen, zumal es inzwischen eine späte Erklärung für das magnetische Aufzeichnungsverfahren gibt, die alle Details erklären kann, was bis dahin nicht möglich war und zum Notbehelf mit der Kombination von Remanenzkurventheorie Webers und Preisachdiagramm Schwantkes führte. (Jene neue theoretische Grundlage stammt von Paul Zwicky (Studer) und wurde 1990 als 'Verfahren' patentiert...)

Dann empfehle ich auch die Lektüre der Anleitungen von Studer in den Service-Materialien zu A77, A700, B710 o.ä. und dergleichen durchzulesen, was sehr handwerklich und ohne wissenschaftlichen Ballast erfolgt und damit den Übergang zwischen einer ggflls. wissenschaftlich schon vorliegenden Einsicht und den handwerklichen "Wo-und-wie-warum-gedreht-Anweisungen" zum leicht vollziehbaren Schritt macht. Das Durchgehen der Band-Datenblätter letzter Generation (auch da hatte Friedrich seine Finger segensreich im Spiel) hilft ebenso wie der Nachvollzug von Peter van Bommels Arbeit über die Entzerrung in der magnetischen Tonaufzeichnung (Leverkusen 1973 und eher; netgängige Beutelschonung included). Hier wird zwar auch mit schwererem, wissenschaftlichem Geschütz aufgefahren, die oben zitierte Empfehlung Friedrichs gilt aber ebenso, zumal die Texte aus der Umgebung Friedrich Krones' (Wien-Berlin-Wien-Leverkusen) stammen, der seine Leute (wohl seiner) Einsicht unterwarf, dass der, der etwas nicht erklären könne, es auch selbst nicht kapiert habe.

Heinrich Schröders bei Franckh erschienener Text von 1961 gehört der Zeit unmittelbar vor der 'Einführung' der10-kHz-Methode an, weshalb bei ihm noch gewisse Aha-Effekte vom Leser unmittelbar beigesteuert werden müssen. Schröder legt aber die Finger praxisnah auf Probleme.

Hierzuforen wurde vor Jahren über die Einmessung, ihre Probleme und Fallstricke auch schon in vielerlei Hinsicht diskutiert. Manche Fragen werden sich anhand jener Threads ausreichend abarbeiten lassen. Wichtig ist die umsichtige Vermeidung der Übersteuerung der Aufsprechverstärkerhöhenanhebung, die zur Freuquenzgangmessung bei -20 dB zwingt. Zusätzlich muss man sich überlegen, wie man die bei Simultanmessungen fast selbstverständlich durch namentlich die Amateurgeräte vagabundierende Hf des Vormagnetisierungsgenerators aus der Messung heraushalten kann. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten.

Schließlich hat die Deutsche Welle offenbar noch immer Hinweise zum Service von analogen Magnetofonen auf ihrer Internetseite:

http://www9.dw-world.de/rtc/infotheque/m...agrec.html

Hans-Joachim
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#4
Moin moin,

danke für die vielen Tips, die Bestellung in der Bibo ist schon raus.
Was ich nicht gefunden habe, Hans-Joachim, sind die im Netz vorhandenen Beiträge von Engel und Bommel. Hast Du hier ev. einen Link für mich? Die Googlesuche führt mich immer wieder zu diesem Thread...

Viele Grüße

der tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#5
Lieber tommy,

http://rapidshare.com/files/222315068/AG...errung.pdf
http://rapidshare.com/files/178571607/AG...g.pdf.html

im Engel sind ein paar Druckfehler, die entweder deutlicher (einzelne Bildlegenden fehlen) oder weniger deutlich (Bildlegenden vertauscht) zutage treten. Dem Vernehmen nach aber sind diese Fehler seit den Tagen des Entstehens des Buches, das durch Friedrich Engel am Ende seiner Agfa-Zeit verfasst und nach seinem Wechseln zur heimatlichen BASF von den Leverkusenern fertig gestellt wurde, nie von irgendeiner Seite moniert worden. Dabei fand dieses Buch vergleichsweise große Verbreitung gerade auch in der Ingenieursausbildung...
Nichtsdestoweniger grämt sich der Autor noch heute dieser Schönheitsfehler, die er mir natürlich auch erst dezidiert mitteilen musste, damit sie mir auffielen.

Wie die Korrekturverhältnisse im obigen Exemplar stehen, weiß ich derzeit nicht; in einem PDF eigener Feder habe ich die Vertauschung korrigiert, meine beiden gedruckten, ca. 1975/76 aus Leverkusen beschafften Exemplare verblieben aber im Originalzustand.

Hans-Joachim
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#6
Hallo Hans-Joachim,

leider sind die beiden Titel bei rapidshare nicht mehr verfügbar; wurden vom Uploader entfernt. Gibt es andere Quellen, die zu diesen Arbeiten führen?

Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
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#7
´
Die Entzerrung habe ich noch bunkern können...
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Ein, mer habbe doch alles ... Wink

Downloadbereich -> Home / Datenblaetter und Dokumente / AGFA Literatur

Aber bitte nicht alle auf einmal, sonst bricht der Server zusammen Smile
Die Files sind auch recht groß, sollte das nicht funktionieren, weil irgendein Parameter zuschlägt, bitte kurze Info an mich.

Gruß
Michael
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#9
Hallo Forum,

ebenfalls eine gute Idee ist der Austausch von Erfahrungen im Bereich der "Stammtische" bzw. hilft der nette Forenkollege um die Ecke.

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr, Gruß,

Thomas(4504)!
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#10
Die Löschung auf Rapidshare muss in exakt den 25 Minuten geschehen sein, die zwischen meinem Post und der Abfrage lagen. Ich für meinen Teil hatte die Adresse nämlich noch direkt der Rapidshareaufrufzeile entnommen.

Im Foren-Downloadbestand, auf den hinzuweisen ich mir schon überlegt hatte, fehlt allerdings Bommels Entzerrung, den ich aber schon vor Jahren pdf-isiert habe, wie er denn eigentliich im Forenbestand kraft meiner Zuträgerschaft ebenfalls nicht fehlen hätte sollen, können, müssen, dürfen, brauchen.

Hans-Joachim
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#11
Mahlzeit!

Den Engel hab ich mir jetzt aus dem Netz gezogen. Nur kann mir mal jemand sagen warum ich das PDF nicht als Broschüre ausdrucken kann??? Mein Drucker spuckt es immer so aus, das ich von hinten nach vorn lesen müsste...

Viele Grüße

der tommy.
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#12

Hi all,

bevor hier Unzufriedenheit aufkommt (wie könnte sie?) für die Ungeduldigen ein wenig Serverlast für's Nachbarforum:

Schall & Zerr nunmehr im Downloadbereich zu finden, oben bei der "Suche" unter: "Zeitschriften - Buecher - Prospekte - AGFA"...

wie auf rapidshare, ohne die von Hans-Joachim erwähnten 'späten Korrekturen'. Die kommen, allerdings noch später...

PvS

PS: links sind nur bis Anf. Feb. gültig...

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67... MS-Schiet...
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#13
Herzlichen Dank
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#14
"Den Engel hab ich mir jetzt aus dem Netz gezogen. "

Das kann nicht sein - ich bin nicht drin!


F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#15

Zitat:Friedrich Engel postete
[...]

Das kann nicht sein - ich bin nicht drin!

[...]

Na, Gott sei Dank ist der 'echte' Engel noch nicht virtualisiert, sondern duldet hier stillschweigend die Wiederverwertung seines Frühwerkes!

Bei der Gelegenheit mal öffentlich ein herzliches Dankeschön für die implizite Genehmigung, den ollen AGFA-Kram für die Allgemeinheit zugänglich zu erhalten.

Die verlinkte Digitalisierung - auch auf dieser Lorbeere will ich nicht sitzen bleiben - hat vor Jahren Uli Theimann erledigt, der ja ebenfalls, meist lesenderweise, hier im Forum unterwegs ist. Irgendwann werden auch die Steinsdorfsträßler Korrekturen da eingearbeitet (Hans-Joachim hat eine .PDF Version, die aber m.E. nicht so schön navigierbar ist), dann kann die Nachwelt genau gucken, wie das alles mal funktioniert hatte (oder sollte).

P. N.

2024 nachgeschoben: eine Referenz an die Remanenz... Klirrfaktor & more... Klirrmessungen... hier im thread stehen Α & Ω direkt beieinander:

(03.01.2010, 15:30)PhonoMax schrieb: Unser Forenkollege Friedrich hat sich zu seinen AGFA-Zeiten auch brutto zur Sache vernehmen lassen (Schallspeicherung auf Magnetband. Leverkusen 1975), was sehr lesenswert und beutelschonend netgängig ist. Kritische Dinge (z. B. Preisach-Diagramm) darf man man auf Empfehlung Friedrichs gerne übergehen, zumal es inzwischen eine späte Erklärung für das magnetische Aufzeichnungsverfahren gibt, die alle Details erklären kann, was bis dahin nicht möglich war und zum Notbehelf mit der Kombination von Remanenzkurventheorie Webers und Preisachdiagramm Schwantkes führte. (Jene neue theoretische Grundlage stammt von Paul Zwicky (Studer) und wurde 1990 als 'Verfahren' patentiert...) [...]

das waren die 'neuen Anfänge' der Erkenntnisaufbereitung:

(03.03.2009, 23:21)PhonoMax schrieb: [...] Mit dem Preisachdiagramm möchte ich nicht anfangen (man kapiert das nicht) und von Paul Zwickys Theorie zwischen Remanenzkurventheorie und Preisach-Diagramm hörte ich ex ore auctoris, aber sehr kursorisch erst am vergangenen Wochenende. Das muss ich aber erst durcharbeiten, vielleicht sehe ich dann mehr Land.

PS: hat noch jemand (außer HaJo) die DW-Seiten vollständig 'gerettet'? (bitte keine wayback-links...)


©DK1TCP Remanenzkurventheorie Preisach Diagramm Preisachdiagramm Alpha & Omega
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