30.12.2009, 17:58
How goes it Anselm, fragt Ihr Euch doch sicher täglich. Ich stelle mal einen Text rein, den ich für einen stattlichen Verteiler verfasst habe:
An alle, die auf eine Antwort, ein Dankeschön, die Erledigung eines Auftrags oder einfach ein Lebenszeichen von mir warten!
Liebe Leute,
die meisten Empfänger dieser Mail werden es wissen: Vergangenen Sommer über waren wegen Balkonsanierungen unsere Terrassen unbenützbar und Schlaf- und Wohnzimmerfenster wegen transparenter Folien davor ohne Ausblick. Nur Tage danach lief Wasser aus der Wohnung über uns durch unser Schlaf- und Arbeitszimmer bis in den Keller. Kurz vor Weihnachten (!) waren die Folgen wenigstens weitgehend behoben.
Ich hatte mich gefreut, die ruhigen Tage nach Weihnachten zu nützen, um wenigstens einen Teil der liegen gebliebenen Arbeit zu erledigen und mich langsam an zwangsweise verschobene Projekte zu machen. Am Sonntag nach Weihnachten gönnte ich mir den Luxus, ein paar der in meinem eigenen privaten Internetauftritt verlinkten Webcams aufzurufen, um zu sehen, welches Winterwetter denn so ringsum in Europa herrscht. Unter anderem rief ich, wie schon oft, die Webcam am Londoner Trafalgar Square auf. Daraufhin öffnete sich unerwartet eine seltsame PDF-Datei und mein Wächter gegen Viren aus dem Web meldete fortlaufend Eindringversuche.
So etwas ist unangenehm, bringt mich aber noch nicht wirklich aus der Ruhe. Ich sorge ja vor, weit mehr als die meisten PC-Anwender, die ich kenne. Als ich aber das Blog meines eigenen privaten Internetauftritts aufrief, und sich daraufhin von dort erneut eine PDF-Datei wie beschrieben öffnete, war meine Ruhe denn doch dahin. Ich stellte fest, dass jede Menge von zu meinem Internetauftritt gehörigen Dateien manipuliert wurden; es wurden Programme angehängt, die ihrerseits die Aufgabe hatten, weitere PCs und Internetauftritte zu schädigen.
Die Schädigungen unbekannten Ausmaßes auf meinem PC habe ich dadurch behoben, dass ich meine Festplatte gelöscht und die turnusmäßige Datensicherung der vergangenen Nacht eingespielt habe. Den Verlust einiger weniger, zwischen Datensicherung und Virenattacke erzeugten Daten musste ich wohl oder übel in Kauf nehmen. Die Daten meines Internetauftritts auf dem Server musste ich vom Betreiber wieder herstellen lassen, was sich nicht nur als komplizierter, sondern auch nicht billig erwies.
Nun betreibe ich meinen PC und meinen Internetauftritt (noch habe ich ihn nicht wieder freigegeben, aber bald) mit einem Gefühl wie auf rohen Eiern gehend. Konnte sich doch noch ein Schädling irgendwo verstecken? Werden unbemerkt sehr sensible Daten ausgespäht und (wie festgestellt wurde) nach Russland übertragen? Und wenn jetzt gerade nicht: nächsten Monat, nächste Woche, morgen, in zehn Minuten? Ich bin immer noch und sicher noch eine Weile dabei, Folgen zu beseitigen und weitere "Schutzwälle" für künftige Attacken zu erreichten.
Tatsache ist, dass solche Drive-by-Downloads (der Fachausdruck für das, was mir passiert ist), immer wieder und jedem passieren können, und dass laut Wikipedia täglich mehrere Tausend betroffene Webseiten hinzukämen. Nur noch absolut vertrauenswürdige Seiten aufzurufen, nützt auch nichts - es war ja sogar meine vor Suchmaschinen versteckte, private Website betroffen. Und jede betroffene infiziert wieder neue. Ich hoffe *sehr*, dass sich bei mir niemand "angesteckt" hat.
Menschen, die es gut mit mir meinen, raten mir zu viel Bewegung einerseits und zu viel Ruhe andererseits. Allmählich entsteht bei mir die Frage, inwieweit Aufwand und Nutzen dessen, was ich betreibe, noch in vernünftiger Relation zueinander stehen - und ganz allgemein, wie lange das Internet noch ein Kommunikationsmedium sein wird, das insbesondere von technisch weniger Informierten noch vernünftig und einigermaßen gefahrlos genützt werden kann.
Ich habe das alles nicht aus Langeweile geschrieben, da kommt noch längst keine auf, sondern um möglichst vielen Leuten einen "Zwischenbescheid" zukommen zu lassen. Obwohl inzwischen 73 Mails in meinem Posteingang auf Beantwortung warten (und 56 Aufgaben auf Erledigung), freue ich mich über Antworten auch auf diese Mail. Ob und wann ich auf diese reagieren kann, muss ich individuell entscheiden und bitte um Verständnis dafür.
In diesem Sinne ein gutes neues Jahr auch fürs Bandmschinen-Forum,
Anselm
An alle, die auf eine Antwort, ein Dankeschön, die Erledigung eines Auftrags oder einfach ein Lebenszeichen von mir warten!
Liebe Leute,
die meisten Empfänger dieser Mail werden es wissen: Vergangenen Sommer über waren wegen Balkonsanierungen unsere Terrassen unbenützbar und Schlaf- und Wohnzimmerfenster wegen transparenter Folien davor ohne Ausblick. Nur Tage danach lief Wasser aus der Wohnung über uns durch unser Schlaf- und Arbeitszimmer bis in den Keller. Kurz vor Weihnachten (!) waren die Folgen wenigstens weitgehend behoben.
Ich hatte mich gefreut, die ruhigen Tage nach Weihnachten zu nützen, um wenigstens einen Teil der liegen gebliebenen Arbeit zu erledigen und mich langsam an zwangsweise verschobene Projekte zu machen. Am Sonntag nach Weihnachten gönnte ich mir den Luxus, ein paar der in meinem eigenen privaten Internetauftritt verlinkten Webcams aufzurufen, um zu sehen, welches Winterwetter denn so ringsum in Europa herrscht. Unter anderem rief ich, wie schon oft, die Webcam am Londoner Trafalgar Square auf. Daraufhin öffnete sich unerwartet eine seltsame PDF-Datei und mein Wächter gegen Viren aus dem Web meldete fortlaufend Eindringversuche.
So etwas ist unangenehm, bringt mich aber noch nicht wirklich aus der Ruhe. Ich sorge ja vor, weit mehr als die meisten PC-Anwender, die ich kenne. Als ich aber das Blog meines eigenen privaten Internetauftritts aufrief, und sich daraufhin von dort erneut eine PDF-Datei wie beschrieben öffnete, war meine Ruhe denn doch dahin. Ich stellte fest, dass jede Menge von zu meinem Internetauftritt gehörigen Dateien manipuliert wurden; es wurden Programme angehängt, die ihrerseits die Aufgabe hatten, weitere PCs und Internetauftritte zu schädigen.
Die Schädigungen unbekannten Ausmaßes auf meinem PC habe ich dadurch behoben, dass ich meine Festplatte gelöscht und die turnusmäßige Datensicherung der vergangenen Nacht eingespielt habe. Den Verlust einiger weniger, zwischen Datensicherung und Virenattacke erzeugten Daten musste ich wohl oder übel in Kauf nehmen. Die Daten meines Internetauftritts auf dem Server musste ich vom Betreiber wieder herstellen lassen, was sich nicht nur als komplizierter, sondern auch nicht billig erwies.
Nun betreibe ich meinen PC und meinen Internetauftritt (noch habe ich ihn nicht wieder freigegeben, aber bald) mit einem Gefühl wie auf rohen Eiern gehend. Konnte sich doch noch ein Schädling irgendwo verstecken? Werden unbemerkt sehr sensible Daten ausgespäht und (wie festgestellt wurde) nach Russland übertragen? Und wenn jetzt gerade nicht: nächsten Monat, nächste Woche, morgen, in zehn Minuten? Ich bin immer noch und sicher noch eine Weile dabei, Folgen zu beseitigen und weitere "Schutzwälle" für künftige Attacken zu erreichten.
Tatsache ist, dass solche Drive-by-Downloads (der Fachausdruck für das, was mir passiert ist), immer wieder und jedem passieren können, und dass laut Wikipedia täglich mehrere Tausend betroffene Webseiten hinzukämen. Nur noch absolut vertrauenswürdige Seiten aufzurufen, nützt auch nichts - es war ja sogar meine vor Suchmaschinen versteckte, private Website betroffen. Und jede betroffene infiziert wieder neue. Ich hoffe *sehr*, dass sich bei mir niemand "angesteckt" hat.
Menschen, die es gut mit mir meinen, raten mir zu viel Bewegung einerseits und zu viel Ruhe andererseits. Allmählich entsteht bei mir die Frage, inwieweit Aufwand und Nutzen dessen, was ich betreibe, noch in vernünftiger Relation zueinander stehen - und ganz allgemein, wie lange das Internet noch ein Kommunikationsmedium sein wird, das insbesondere von technisch weniger Informierten noch vernünftig und einigermaßen gefahrlos genützt werden kann.
Ich habe das alles nicht aus Langeweile geschrieben, da kommt noch längst keine auf, sondern um möglichst vielen Leuten einen "Zwischenbescheid" zukommen zu lassen. Obwohl inzwischen 73 Mails in meinem Posteingang auf Beantwortung warten (und 56 Aufgaben auf Erledigung), freue ich mich über Antworten auch auf diese Mail. Ob und wann ich auf diese reagieren kann, muss ich individuell entscheiden und bitte um Verständnis dafür.
In diesem Sinne ein gutes neues Jahr auch fürs Bandmschinen-Forum,
Anselm
Früher war mehr UHER. Meine UHER-Erinnerungen