Krankheiten der B67
#1
An mehreren B67 Maschinen, die in meine Hände kamen, waren die Spannungsregler ICs kaputt , sowohl im Hauptnetzteil, als auch in dem Verstärkerteil.
(-12V, +12V, neulich auch +5V, der Spannungsregler schaltet immer für ein paar sekunden aus, ist aber nicht auffallend heiß.

Ist das eine typische B67 Krankheit?
Ist da noch was anderes, was so häufig vorkommt ?

Grüße

Nikola
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#2
Lieber Nikola,

für mich beanspruche ich eine demnächst (anno dominae Erikae[?] 'Zwanzich-Ölf') eine auf drei Jahrzehnte hinaufgelaufene Erfahrung mit jetzt noch ein und derselben B67. Ihre Krankheiten beschränken sich, soweit ich mich erinnern kann (mein Erinnerungsvermögen willst du persönlich/privat beurteilen), auf zwei Dinge:

Eine schon vor Jahren durchgeschlagene Schutzdiode an einer der Versorgungsspannungen und die auch hier gängigen, berühmten Rifa-Kondensatorenaffären.

Sonst hat die ehedem in studiomäßig-mobiler (!!) Verwendung stehende Maschine noch heute nichts und präsentiert sich (Lieferung von EMT im März 1981 an mich) bislang unbeeindruckt vom eigenen Alter als klavierfest und orgelmusiktauglich. Lediglich die Displayansteuerung leidet mitunter infolge des extrem seltenen Gebrauches an gewissen Oxidationserscheinungen der Verbindungsleitungssteckkontakte. Unsereiner sieht über den temporären Ausfall einzelner Anzeigesegmente hinweg oder zieht bei den sehr gelegentlichen Öffnungen der Maschine den zugehörigen Stecker einige Male ab und hat dann für das nächste Jahr -gegebenenfalls- Ruhe.
Zur der bei dir offenbar kritischen Versorgungsspannungssituation sei angemerkt, dass ich der Maschine erhöhte Belastungen abfordere, weil Mme. Studer bei mir auch noch eine Selbstbau-Fernbedienung mit Leuchtdrucktasten und einem Zusatzbandlängenmesser (mit Siebensegmentanzeigen) treiben muss. Das macht sie nun sicher auch schon gut 25 Jahre und damit länger, als ein Großteil der Bauteillieferanten für die Fernbedienung die Zeitläufte überdauerte.

Deine Krankheiten kann ich daher nicht bestätigen.

Eine Krankheit der B67 mache ich am Bandgeschwindigkeitswahlschalter aus, den man beim Wechseln der Bandgeschwindigkeit besser nicht frei auslösen und an den Anschlag ballern lässt. Bei mir -ich arbeite nicht mit Hammer und Meißel- hatte das nämlich schon nach wenigen Jahren zur Folge, dass der Anschlag (Plastikbolzen mit eingesetztem Messingstift) intern abbrach. Ersten Ersatz erhielt ich von Studer damals noch kostenfrei, was sicher nicht zufällig geschah.
Ich baute ihn aber -so meine ich mich erinnern zu dürfen- nie ein, weil die Reparatur des Originalschalters offenbar bis heute erfolgreich durchhielt: Ich fange nun grundsätzlich, sofern ich daran denke..., den hochspringenden Knopf mit einem Finger ab, so dass es nicht zum "Anballern" kommt. Ich empfehle vergleichbare Vorsicht auch bei den anderen rastenden bzw. gegenseitig auslösenden Tasten der B67, weil sie aus einem Segment eines Taster-Programmes stammten (ich glaube von Rafi; aus demselben kamen auch meine Fernbedienungstaster), das schon seit diversen Jahren nicht mehr gefertigt wird.

Hans-Joachim
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#3
Zitat:PhonoMax postete bei Korrektur obigen Textes
einen falschen Tastendruck
und bittet dafür um Verzeihung.
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#4
Hall Hans- Joachim,

schönen Gruß nach München!

Ich habe alle Folienkondensatoren auf den Motorplatinchen ausgewechselt. Die entgegenfliegenden Kappen der Tasten/Schalter sind mir ebenfalls bekannt (aus der A700). Meine Maschine läuft jetzt nach dem heutigen Wechsel des Spannungreglers gut. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich so ein Pechvogel bin, dass ausgerechnet nur bei mir die Teile eingehen (zumal ich eine eher niedrigere Netzspannung habe)

Liebe Grüße

Nikola
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#5
Lieber Nikola,

bei den Schäden am Bandgeschwindigkeitsumschalter wollte ich oben nicht die Tastenkappen ansprechen (da hatte meine Maschine einen äußerlich nicht sichtbaren Ausbruch bereits ab Werk), sondern die interne Führung des Kontaktschleiferaggregates, das durch den besagten Platikbolzen im Halbgehäuse geführt wird (die Kontakte selbst schleifen ja über die Platine), in dessen Zentrum eine Sackbohrung eingebracht ist, in die wiederum der ebenfalls angesprochene Messingstift eingepresst wurde. Der die Verriegelung besorgende Messingstift belastet mit dem Anschlag des Plastikbolzens diesen auf Dauer offenbar so stark, dass der Bolzen gesprengt wird. Der bricht dann nach gewisser Zeit vom Schleiferträger ab. Wo sich das abspielt, mag nachfolgende, von mir aufbereitete Zeichnung aus meinem Studer-B67-Ordner zeigen (Ringmarkierung). Eine bessere Zeichnung gibt es leider nicht:

https://tonbandforum.de/bildupload/bandg...halter.tif

Hans-Joachim
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#6
Also bei meinen Maschinen war da nichts ausgebrochen, da hast Du offensichtlich eine Montagtaste erwischt.

Liebe Grüße

Nikola
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#7
Lieber Nikola,

ich schließe aus deiner Antwort, dass du die Umschalter der Steuerplatine für die Tonmotorelektronik der B67 bereits komplett zerlegt hast. Bei mir trat der Schaden nämlich noch ein weiteres Mal auf, das nicht mehr mit Klebstoff und Geduld final zu beheben war, sondern nur noch durch das oben benannte Studerersatzteil. Bei einer zweiten B67 (etwas älter als meine obige Nr. 5541) fand ich damals den Schaden auch bereits 'angelegt'; ihm war aber mit der Klebstoffgeduldmethode möglicherweise bis heute endgültig abzuhelfen.

Hans-Joachim
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#8
Lieber Hans-Joachim,

So ist es: ich habe eine Maschine komplett zerlegt gehabt, alle Tasten komplett auseinander. Es war zwar nicht einfach, es wieder zusammenzubauen, aber abgebrochen war nichts. Die gleiche Prozedur habe ich auch bei der A700 hinter mir. Was mir nicht gefällt, dass diese studerschen Tipptasten relativ schwergängig sind, bedingt durch die verwendeten Spiralfeder. Ich traute es mir aber nicht, sie durch schwächere zu ersetzen. Heutzutage erwartet man bei Tipptasten halt eher was leichtgängiges, wie bei AKAI und den anderen japanischen Konsorten.

Liebe Grüße

Nikola, der gerade heute auf der A700 rumbastelt
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