Leise Aufnahmen mit Grundig TS1000
#1
Grüezi zusammen

Ich habe heute wieder mal die Zeit gefunden, noch mal meine Grundig TS1000 auf die Werkbank zu hieven, komme aber nicht wirklich weiter mit folgendem Problem:

Die Wiedergabe und die Bandlauffunktionen funktionieren ohne Fehl und Tadel, Aufnahmen gelingen aber mehr schlecht als recht. Ob man nun die manuelle Aussteuerung benutzt oder die automatische, die Aufnahmen werden zu leise und klingen etwas dünn. Die VUs zeigen zwar während der Aufnahme den korrekt eingestellten Pegel an, bei Wiedergabe schlagen sie aber nur noch bis ca. -7 db aus. Bänder welche auf anderen Maschinen aufgenommen wurden werden durch die VUs korrekt angezeigt.
Natürlich habe ich auch versucht, bei Aufnahme den Pegel über 0 db aufzuziehen, die Aufnahmen werden dann aber nicht wirklich lauter sondern nur übersteuert, insofern zeigen die Instrumente also richtig an. Die Aufnahme selbst klingt qualitativ eigentlich nicht schlecht, nur eben sehr verhalten.

Für Ideen und Tipps bin ich sehr dankbar.

Viele Grüsse
Richard
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#2
Hallo Richard,

liegt Dir der Schaltplan vor? Ist die Hinterband-Signaldarstellung
auch noch korrekt? Man müsste mal einen Blick auf den
Aufnahmezweig werfen. Wenn "nach der Anzapfung" für die VUs
noch weitere Bauteile im Weg bis hin zum Aufnahmekopf liegen,
könnte dort "der Hund begraben" liegen. (edit: ...aber darauf bist Du
sicher schon selbst gekommen...)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hi Peter

Ja den Schaltplan habe ich hier aus dem Forum runter geladen. Die TS1000 hat nur "leider" sehr viele Platinen und der Stromverlauf ist nicht wirklich übersichtlich, zumindest für mich nicht. Ich habe auch schon etliche Cs an kritischen Punkten erneuert, bisher ohne positives Ergebnis.
Interessant ist ja, dass beide Kanäle davon betroffen sind.

Gruss
Richard
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#4
Hallo,


ohja... ...ein feines "Bauteile-Grab" hast Du da. Ich habe gerade
auch einmal das SM heruntergeladen. Den Signalverlauf hat man in
der Tat nicht mal "eben in 10 Minuten" unter Kontrolle.
Dazu fehlt mir momentan auch etwas die Zeit, kann deshalb
nur d. Rat geben, die angegebenen Spannungswerte einmal
nachzumessen. Mit den Platinen D und J würde ich anfangen.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Zitat:PeZett postete
......kann deshalb
nur d. Rat geben, die angegebenen Spannungswerte einmal
nachzumessen. Mit den Platinen D und J würde ich anfangen.
Habe ich soeben gemacht, alles Werte auf beiden Platinen sind ok, 2 kleine Ausreisser gibts auf D, und zwar T17 welcher statt 16V deren 20 hat, und T19 welcher statt 0.6V 2V aufweist.

Ich denke das wirds nicht sein???

NACHTRAG:

Die Maschine verhält sich übrigens bei allen 3 Geschwindigkeiten gleich.
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#6
Nee wenn da 0,6 V steht an der Basis dann muss dass auch so sein, 2V ist da viel zu viel. Schau nach dem R49, R51, C37. Was da ausgekoppelt wird am T17 kann ich nicht so richtig erkennen, aber ein Fehler wäre auch möglich bei C35, D1, R103.
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#7
Hallo Richard,

hat die Maschine noch den originalen Kopfträger? Ist am Kopfträger mal was verstellt worden?

Also die VU-Meter bleiben bei Aufnahme auch bei eingeschalteter Nachbandkontrolle auf dem Vorbandsignal geschaltet. Deswegen zeigen sie bei Dir auch bei Aufnahme noch den richtigen Pegel an!

Die Einstellungen für die Aufnahme HF/Entzerrung befinden sich auf der Platine im Kopfträger selbst. Du mußt die Abdeckung des Kopfträgers entfernen um dort Einstellungen vornehmen zu können. Einstellungen die bei anderen Maschinen auf der Hauptplatine vorgenommen werden, sind hier nach vorn in den Kopfträger verlagert. Es gibt also Wege von hinten nach vorn zu den Einstellern und wieder zurück. Man kann somit durchaus durch Fehleinstellungen auf der Kopfträgerplatine Fehler auf den Steckkarten vermuten.

Ob die von Dir gemessene falsche Spannung eventuell davon kommen kann, kann ich von hier momentan nicht beurteilen, da muß ich am anderen Rechner mal einen Blick ins SM werfen.



Es gab 2 Versionen von Abdeckungen. Wenn du auf der Abdeckung noch 2 kleine Schrauben hast, brauchst Du diese nur zu lösen. Ansonsten muß der Kopfträger erst abgenommen werden. Die Verschraubung für die Abdeckung ist dann von innen mit 2 kleinen Schrauben vorgenommen.

Bevor Du aber an die Einstellungen gehst, schau mal, ob der Geschwindigkeitsumschalter den Schalter auf der Kopträgerplatine richtig betätigt. Da kann man nämlich die Metallverbindung in der mechanischen Betätigung verbiegen. Vielleicht war da mal jemand bei, oder der Schalter hat Kontaktprobleme.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#8
An T17 oder an T19 Platine D kann es nach deiner Berschreibung nicht liegen.
Das sind nur die Transistoren des Anzeigeverstärkers/Gleichrichters der „VU- Meter“ Links.
Die Platine D würde ich auch erst mal ausklammern.

Kann es eventuell sein das deine Einmessung nicht stimmt?
Der Biaspegel vielleicht zu gering (praktisch auf der falschen „Seite“ des Maximums)?

Gruß Ulrich
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#9
Zitat:rolie384 postete

hat die Maschine noch den originalen Kopfträger? Ist am Kopfträger mal was verstellt worden?
Das ist schwierig zu beurteilen, aber ich denke es ist der Originale. Gedreht ist daran natürlich schon geworden.....von mir Wink


Zitat:rolie384 postete
Also die VU-Meter bleiben bei Aufnahme auch bei eingeschalteter Nachbandkontrolle auf dem Vorbandsignal geschaltet. Deswegen zeigen sie bei Dir auch bei Aufnahme noch den richtigen Pegel an!
Das ist korrekt.

Zitat:rolie384 postete
Die Einstellungen für die Aufnahme HF/Entzerrung befinden sich auf der Platine im Kopfträger selbst. Du mußt die Abdeckung des Kopfträgers entfernen um dort Einstellungen vornehmen zu können. Einstellungen die bei anderen Maschinen auf der Hauptplatine vorgenommen werden, sind hier nach vorn in den Kopfträger verlagert. Es gibt also Wege von hinten nach vorn zu den Einstellern und wieder zurück. Man kann somit durchaus durch Fehleinstellungen auf der Kopfträgerplatine Fehler auf den Steckkarten vermuten.
Also die je 3 Trimmer für jeden Kanal auf dem Kopfträgern sind ja laut SM für den Frequenzgang und die Empfindlichkeit vorgesehen:

YR1/YR2 = Empfindlichkeit
YR3,YR5/YR4,YR6 =Frequenzgang

Wenn ich nun an YR1 oder YR2 drehe passiert im Grunde das selbe, wie wenn ich die Aussteuerung aufziehe. Die Aufnahme übersteuert.

Zitat:rolie384 postete
Bevor Du aber an die Einstellungen gehst, schau mal, ob der Geschwindigkeitsumschalter den Schalter auf der Kopträgerplatine richtig betätigt. Da kann man nämlich die Metallverbindung in der mechanischen Betätigung verbiegen. Vielleicht war da mal jemand bei, oder der Schalter hat Kontaktprobleme.
Funktioniert einwandfrei, wenn nicht, müsste eigentlich zumindest der Pegel bei einer Geschwinigkeit passen...?

Zitat:uk64 postete
Kann es eventuell sein das deine Einmessung nicht stimmt?
Der Biaspegel vielleicht zu gering (praktisch auf der falschen Seite des Maximums)?
Leider habe ich die Bias-Trimmer an dieser Kiste bis heute nicht gefunden. Aber das nicht alles 100% korrekt eingestellt ist, ist durchaus möglich. Aber wie gesagt, Qualitativ ist die Aufnahme ok, einfach viel zu leise.

Gruss
Richard
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#10
Zitat:Gorchel postete

YR3,YR5/YR4,YR6 =Frequenzgang......

..... Leider habe ich die Bias-Trimmer an dieser Kiste bis heute nicht gefunden.
Das sind die Bias- Trimmer.
Hast du ein Osziloskop?
Wenn ja, dann messe mal in Aufnahnestellung bei 19 cm/s die HF Spannung an Pin 1 und an Pin 13 (jeweils ggen Masse - Pin 2) des Kopfträgers.
Danach die HF Spannung direkt am Aufnahmekopf.

Gruß Ulrich
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#11
Oha Smile

Ich hoffe ich habe keinen Mist gemessen:

PIN1/PIN13 gegen Masse knapp 42V~

Spannung direkt am Aufnahmekopf links 8.9V~ rechts 11 V~


Gruss Richard
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#12
Womit hast du denn gemessen?
(Ich schätze mal mit einem normalen Multimeter.)
Sind das Effektiv- oder Spitzenwerte?

Als Spitzenwert solltest du ungefähr 136 - 140 Volt (Edit: Leider falsch, siehe Beitrag weiter unten) Uss an Pin 1 messen können.
Am Aufnahmekopf ca. 36 bis 40 Volt Uss.
(Ohne Eingangssignal)


Gruß Ulrich
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#13
Nein ich habs mit meinem kleinen Oski gemessen, ist aber nur so ein Handheld-Teil, aber ev. habe ich auch was falsch eingestellt?

Was ich abgelesen habe mit 42V gibt das Manual mit True-RMS-Wert an. Wenn ich auf Spitzen-Spitzenwiedergabe einstelle komme ich auf 116V bei PIN1/PIN13 und auf 22 V am Aufnahmekopf....Wenn die Werte korrekt angezeigt werden, sind sie tatsächlich zu tief. Könnte dies die leise Wiedergabe erklären?

Gruss
Richard

P.S. Das Oski ist ein Vellemann HPS40
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#14
Bei dem ersten wert hab ich mich vertan, mein Gedächtnis lässt leider auch schon nach (verdammtes Alter).
Dein erster Wert passt ungefähr. (Ein altertümliches Messgerät, zu Hause hab ich nichts Neueres.)

[Bild: TS1000vmwert1.jpg]
Skalenwert (Kanal B) jeweils multipliziert mit 10 (Tastkopf mit Zehnerteiler).

Dein zweiter Wert (8.9 bzw. 11 Volt A/W Kopf Effektiv) ist etwas niedrig, hängt aber natürlich vom Kopf und dem verwendetem Band ab.

[Bild: TS1000vmwert2.jpg]

Da bleibt wohl nur eine komplette Überprüfung der Einmessung, angefangen beim Wiedergabepegel, und das bevor wild nach einem eventuell nicht vorhanden Fehler gesucht wird.
Das Einfachste ist vielleicht einen anderen Kopfträger auszuprobieren, wenn es nicht die Schweiz wäre würde ich dir gerne einen Leihweise zu senden.

Gruß Ulrich
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#15
Hallo Richard, der Wiedergabepegel ist leider sogar von außen durch 2 Löcher in der Maschine justierbar. Ist also nicht unwahrscheinlich, dass da jemand dran gedreht hat.

Zudem gibt es noch das Stereo Ausgangspegel Poti hinter einem Loch.

Bezugbandwiedergabe ist natürlich erst einmal Voraussetzung für ordentliche Einstellung der Aufnahme.

Was hast Du denn für ein Band? Ist da vielleicht auch ein falsches auf der Spule, so a la H&H oder Shamrock, eventuell auch ein Ampex.

Ich habe bei meiner TASCAM TSR 8 gedacht, sie müßte unbedingt neu eingemessen werden, da der Pegel nach Aufnahme auch sehr zu wünschen übrig ließ mit den 2 mitgelieferten Ampex Bändern.

Mit einem BASF Studio Master 468 läuft die Maschine aber perfekt.

Viel Erfolg,

Rainer
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#16
Tolles Messgerät...das hat noch Stil... Wink ...und ist von Grundig....

Das mit dem Einmessen stimmt sicher, nur ist das an dieser Maschine schon sehr speziell..finde ich. Die Trimmer die vorhanden sind, sollten doch nichts mit dem zu niedrigen Aufnahmepegel zu tun haben?

YR1-YR6 am Kopfträger sind wie erwähnt für die Frequenzeinstellungen und die Empfindlichkeit. Mehr als ein Übersteuern der Aufnahme kriegt man hier aber nicht hin.

GR53/GR54 ist der Pegel bei Bezugsbandabtastung. Also keine Auswirkung auf die Aufnahme.

GR13/GR14 ist für den Frequenzgang bei Bezugsbandabtastung, also auch nur Wiedergabe.

DR88/DR99 sind für die Einstellung der autom. Aussteuerung, ich habe aber manuell ausgesteurt (automatisch bringt aber identisches Ergebnis)

und DR61/DR62 ist für die Eichung der VUs.

Mehr Regler gibts nicht an der Maschine. Übel wäre natürlich ein ähnlicher Fehler wie der, den sie bei der Bandzugssteuerung hatte, nämlich ein Lötbrücke welche irgendwo das Signal abschwächt.....wäre doch im Bereich des Möglichen?

Ein Kopfträger zum testen wäre natürlich toll...aber eben, ich weiss, Pakete Richtung Schweiz zu schicken ist nicht einfach... Smile

Allen ein gute Nacht

Richard
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#17
Hallo Rainer

Am Band sollte es nicht liegen, ich habe div. ausprobiert, Ergebnis ist leider immer das gleiche.

Das mit den Ausgangspegel-Potis ist richtig, aber dies hat ja keinen Einfluss auf die Anzeige der VUs, sondern nur auf die Lautstärke in Bezug zur Quelle. Ebenso das Stereopoti, welches einen Abgleich zu anderen vorhandenen Audioquellen die am Verstärker angeschlossen sind zulassen.

Gruss Richard
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#18
Wiedergabepegel (GR 53 / 54) und Aufnahmepegel (YR 1 / 2) arbeiten so zu sagen gegeneinander, ist der eine zu klein wird der andere zu groß (bzw. muss zu klein/groß werden) .
Sie sind von der Schaltungsauslegung (Regelbereich der entsprechenden Potis) aufeinander abgestimmt.
Voraussetzung des Aufnahmepegels ist der Arbeitspunkt der HF Vormagnetisierung (YR 3 bis YR6, je nach Geschwindigkeit).
Die Einstellungen Aufnahmepegel - HF Vormagnetisierung (Bias, bei der TS1000 die einzige Möglichkeit den Aufnahmefrequenzgang einzustellen bzw. Einfluss drauf zu nehmen) erfolgen wechselseitig.

Als erstes muss allerdings der Wiedergabepegel (GR 53 / 54 und GR 13 / 14) ab Bezugsband stimmen.

Gruß Ulrich
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#19
Also ich habe noch folgenden Test gemacht:

Wenn ich bei Aufnahme die Potis GR53/GR54 voll aufdrehe (Rechtsanschlag) dann passt es tatsächlich mit dem Aufnahmepegel. Die Aufnahme wird, auch beim Umschalten Vor-Hinterband, gleich laut, und auch bei anschliessender Wiedergabe schlagen die VUs wie vorher eingepegelt gegen die 0db Marke aus.......aber, wenn GR53/54 in dieser voll aufgedrehten Stellung sind, habe ich wieder den heftigen Einschaltknall auf dem linken Kanal, siehe:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...ght=ts1000
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#20
Hallo,

die Potis GR53/54 sollten natürlich nicht auf Rechtsanschlag stehen. Offenbar ist bei Deiner Maschine die Einmessung des Kopträgers tatsächlich nicht passend.

Ohne Bezugspegelband geht da erst mal gar nix. Zumindest benötigst du ein anderes Gerät, welches gut eingestellt ist, dessen Bezugspegel bekannt ist.

Dann wird der Aufnahmepegel (auf der Kopfträgerplatine) eingestellt.

Die Potis Y beeinflussen sich aber. Du kannst den notwendigen Pegel nicht erreichen, wenn die Potis zur Entzerrung für 9,5 zu extrem verstellt sind.

Der Plopp kommt vermutlich doch noch von einem Kondensator. Du solltest aber alle Steckkontakte der Steckleisten mal nachlöten. Die Lötpunkte sind von der Front aus zu erreichen, wenn die Schieberplatine und die Laufwerkssensor Platine entfernt werden.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#21
Hallo,

die Potis GR53/54 sollten natürlich nicht auf Rechtsanschlag stehen. Offenbar ist bei Deiner Maschine die Einmessung des Kopträgers tatsächlich nicht passend.

Ohne Bezugspegelband geht da erst mal gar nix. Zumindest benötigst du ein anderes Gerät, welches gut eingestellt ist, dessen Bezugspegel bekannt ist.

Dann wird der Aufnahmepegel (auf der Kopfträgerplatine) eingestellt.

Die Potis Y beeinflussen sich aber. Du kannst den notwendigen Pegel nicht erreichen, wenn die Potis zur Entzerrung für 9,5 zu extrem verstellt sind.

Der Plopp kommt vermutlich doch noch von einem Kondensator. Du solltest aber alle Steckkontakte der Steckleisten mal nachlöten. Die Lötpunkte sind von der Front aus zu erreichen, wenn die Schieberplatine und die Laufwerkssensor Platine entfernt werden.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#22
Tja, leider habe ich nun die Sitation verschlimmbessert:


Ich habe alle Steckleisten nachgelötet, geändert hat sich aber leider an der Grundsituation nichts, aber nun funktioniert sowohl die Bandendabschaltung als auch die Cueing-Funktion nicht mehr. Auch die Zählwerk-Programmierung welche das Laufwerk abschalten soll, geht meist nicht mehr (wenn doch, dann nur im Playmodus und verzögert). Alle diese drei Funktionen, sind ja Schalter welche via Masse funktionieren.....entweder fehlt die nun irgendwo, oder es besteht ev. bereits ein Kurzschluss???

Habt ihr ev. Tipps, wie ich das prüfen, beheben kann?

Gruss
Richard
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#23
Hallo Richard,

dumme Frage, könnte es sein, dass das verwendete Bandmaterial die Ursache für die unbefriedigende Aufnahmequlität ist. Ich habe Gestern ein Band (BASF LGR 30 P) erwischt, mit dem ich einfach keine ordentliche Aufnahme auf einer UHER RdL hinbekommen habe.

Gruß Bernd

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#24
Hallo Richard,

entweder hast du da eine schlelchte Lötstelle produziert, oder irgendwo zwei Kontakte zusammengelötet.

Eine schlechte Masseverbindung ist übrigens nicht selten. Ich hatte schon eine Maschine, die immer mal einfach abschaltete. Man was habe ich den Fehler gesucht. Da kam sporadisch auf der Logikplatine ein Störsignal an, was dann den Stop Befehl ausgelöst hat. Erst das Durchmessen der Verbindungen auf der Grundplatine entlarvte einen Widerstand einer Masseverbindung. Diese von der Steckkarte mit einem Kabel zum Chassis gezogen und die Maschine stoppte nicht mehr ohne Grund.

Das Störsignal war dann auch nicht mehr auf dem Oskar zu sehen.

Nach dem Nachlöten der Steckkartenkontakte konnte dann das Kabel wieder abgeklemmt werden.

Bei der nächsten Maschine mit gleichem Erscheinungsbild habe ich sofort nachgelötet und die Maschine spielte einwandfrei.

Der Zählwerkssuchlauf funktioniert bei vielen Geräten nur sporadisch. Dafür ist zum einen ein schlechter Kontakt des kleinen Schalters, der vom Zählwerk betätigt wird verantwortlich, zum anderen verharztes Fett im Zählwerk selbst, weswegen die "Ringe" im Zählwer nicht schnell genug auf der Achse gleiten und den Schalter somit nicht richtig betätigen. Je langsamer die Maschine läuft, umso mehr Zeit hat die Mechanik des Zählwerks sich zu bewegen und der Schalter wird noch betätigt. Beim Schnellspulen reicht der kurze Moment, in der die "Ringe" in die entsprechende Position rutschen müssen nicht mehr aus.

Viel Erfolg,

Rainer
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#25
Hallo Rainer

Ich habe nochmal sämtliche Lötstellen nachgelötet und mit der Lupe kontrolliert, leider hat sich nichts geändert.
Der Zählwerkschalter hat bisher eigentlich immer bestens funktioniert, die Meschanik ist ebenfalls leichtgängig. Es muss also schon irgendwo ein Massefehler sein...aber den zu finden? Ich habe auch sämtliche Steckkarten und Stecker entfernt und die Rückseite der Platine gesprüft, auch hier siehr alles ok aus. Gibt es ev. irgendwo eine Massenverbindung die ich übersehen habe?

gruss
Richard
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#26
Gerade eben wollte ich die Grundig entnervt auf den Sperrmüll werfen, als ich DIE Schraube gefunden habe:

Hinter Platine B befinden sich zwei Schrauben welche die Grundplatine halten. Die untere von beiden ist die Masseschraube.....und sie war lose.....Puhhh....
Zählwerkstopp geht nun wieder, Endabschaltung auch, nur die Cueing-Funktion hält sich noch hartnäckig dagegen.....

Gruss
Richard
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#27
Die Kiste ist schwer zu bändigen. Ich habe mich leider zu früh gefreut. Die oben erwähnten Funktionen sind wieder da, dank der Masseschraube, aber nun schaltet sich die Maschine aus sämtlichen Funktionen nach 3-5 sec automatisch aus. Also egal ob Spulen, Wiedergabe, Pause oder Aufnahme, nach wenigen Sekunden geht sie auf Stopp und lacht micht aus.
Interessant ist, dass bei manuell aktiviertem Bandrisschalter (Schalter offen) die Laufwerksfunktionen normal funktionieren. Also irgenwas an der Logik muss hinüber sein. Vermutlich hat das Ganze auch noch was mit der Cue-Funktion zu tun, die ja auch tot ist. Bei aktiviertem Cue-Schalter ist ein Hochpassfilter aktiv, und so wie die Kiste nun klingt denke ich, dass der nun dauernd eingeschaltet ist, es fehlen also die Höhen....puh, und mir langsam die Geduld.
Wie hängen diese Funktionen alle zusammen? Wo kann ich ansetzen?

Gruss vom langsam verzweifelten
Richard
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#28
Hallo Richard,

wie das alles zusammenhängt, kann ich so auf die schnelle auch nicht sagen, dafür ist die Maschine zu komplex. Eventuell einfach mal beiseite stellen und dann in Ruhe mal wieder drangehen. Die Maschine ist es wert.

Im übrigen funtkionieren alle Laufwerksfunktionen auch, wenn beide Bandzughebel in Ruheposition sind, also auch ohne Band.

Die Maschine stopt nicht in dieser Position sofort wieder oder startet erst gar nicht, wie es bei anderen Modellen und Herstellern üblich ist.

Der Bandriß Schalter liefert einen Impuls, der zum Abschalten führt. Nur die Änderung on / off führt dabei zum Stop Befehl.

Viel Erfolg weiterhin und nur die Ruhe.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#29
Deine TS 1000 macht dir ja richtig Ärger.
Da kann ja nur beim nachlöten was schief gegangen sein.

Einen Vorschlag, fang doch mal bei der Cueing Geschichte und der Abschaltung der Höhenentzerrung an.
Das sieht im Schaltbild erstmal so aus:

[Bild: TS1000BSPFehlercue1.jpg]

Hier fehlt aber leider ein Verbindung im Schaltbild, die Basisspannung von T 16 (5 Volt).
Der Cueingschalter ist nicht nur mit Platine G verbunden, hier ist auch noch eine Verbindung zur Platine L (Steuerlogik) Pin 3.
Genau über diesen Pin bekommt T 16 Platine G die Basisvorspannung.

[Bild: TS1000BSPFehlercue2.jpg]

Also einfach mal messen ob diese 5 Volt an den verschiedenen Punkten vorhanden ist.

PS: Auch wenn viele anderer Meinung sind, das grundsätzliche Nachlöten der Grundplatine empfehle ich nicht (wenn ein nachgewiesener Fehler vorhanden ist geht es allerdings nicht anders).
Diese alten doppelseitigen Grundig Platinen sind empfindlich, durch die Hitze können Durchkontaktierungen/Leiterbahnen reißen. Beim nachlöten der Durchkontaktierungen entstehen auch schnell Kurzschlüsse da sich die Luft bzw. Flussmittelreste in der Kontaktierung ausdehnt und das Lötzinn auf der anderen Seite wie eine Luftblase platzt, vor allem wenn zu viel Lötzinn im Spiel ist.
Ich habe bei diesen Platinen schon häufig Fehler gesehen die erst durch das Nachlöten entstanden sind.
Irgendwo hab ich auch noch einen Grundig Servicehinweis wo dieses Problem angesprochen wird.

Gruß Ulrich
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#30
So, grade vom Festgelage (Weihnachtessen) zurück gekommen, und ich konnte die zickige Grundig etwas vergessen Wink

Vielen Dank für eure Tipps und fürs Mut machen. Der Fehler kommt ganz klar von meiner Löterei, vorher lief sie ja "mechanisch" tadellos. Ich wollte nur sicher gehen, dass mein Aufnahmeproblem nicht an einer schlechten Lötstelle liegt. Aber eben, schlimmer geht immer.
Das mit den platzenden Lötblasen ist tatsächlich der Fall, und ich habe so bestimmt die eine oder andere haarfeine Brücke gebaut. Im dümmsten Fall wurden dadurch halt doch Bauteile in Miteleidenschaft gezogen. Aber ich werde morgen gerne deinem Rat folgen Ulrich, und mal gucken ob die Steurspannung an den gezeigten Punkten vorhanden ist. Die Platine habe ich hinten und vorne etwa drei mal kontrolliert und gemessen, hier sollte alles wieder ok sein.

Ich melde mich mit den Ergebnissen gerne wieder.

Gruss und gute Nacht
Richard
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#31
So, ich habe gemessen:

PIN15 an Platine G hat keine Spannung
PIN3 an Platine L hat keine Spannung
PIN2 an Platine L hat 5V

Gruss Richard
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#32
mit diesen Durchkontaktierungen hatte ich auch schon Probleme an einer RdL. Keine Ahnung wie diese eigentlich hergestellt werden. Geholfen hat dann ein durchgestecktes Drähtchen, oben und unten verlötet.

nur Mut Richard du find'st das schon

Peter
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#33
Ja Mut kann ich wirklich bald gebrauchen Wink

Habe noch etwas auf Platine L rumgemessen, und tatsächlich ist da wirklich irgendwo ein Kurschluss, denn Pin1 (Masse) hat vollen Durchgang zu PIN3 (Cue). So kanns natürlich nicht gehen. Fragt sich nun, wo sich die beiden finden?
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#34
Ächtz....wer schon so doppelt kontaktierte ICS ausgelötet hat weiss warum ich ächtze....das ist vielleicht ein Sch......... Confusedhocked:

Aber das ist ist raus, und zwar IC8 auf Steckkarte L, und das IC hat wirklich "fast" einen Kurzschluss (7.5 Ohm) zwischen PIN7 (Masse) und PIN11. Und genau an Pin11 hängt der Cueschalter.
Schön ist, das es beim grossen C dieses SN7402N-IC tatsächlich für kleines Geld noch gibt, also weiss ich schon, was ich am Montag mache Wink Und eingelötet wird natürlich mit Sockel. :nudelholz:
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#35
Hallo Richard,

das kann ich gut nachvollziehen, habe bei der letzten TS 1000 auch so ein IC getauscht.

Viel Erfolg,

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#36
Sooooo..IC8 ist ersetzt und die Cuefunktion inkl. Höhenabsenkung funktioniert wieder einwandfrei.....aber, die Maschine geht nach wie vor aus allen Laufwerksfunktionen nach wenigen Sekunden auf Stopp. Die passiert aber
nur, wenn der Banndrissschalter geschlossen ist, also bei eingelegtem Band. Wenn man die Maschine ohne Band startet, der Bandrissschalter also offen ist läuft sie. Sobald man nun die rechte Umlenkung anhebt, den Schalter also schliesst, schaltet sie nach ein paar Sekunden wieder auf Stopp.

Also muss irgendwas an der Bandrisslogik noch hinüber sein....aber wo?

Gruss
Richard
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#37
Das dürfte der schwierigere Fehler sein.
Vielleicht mal der Platine “M” etwas Aufmerksamkeit schenken.
Probehalber T12 entfernen und schauen ob sich die Maschine bis auf die nun fehlende Endabschaltung normal verhält.

Gruß Ulrich
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#38
Vielen Dank fürs Unterstützen Ulrich Smile

Also, ohne MT12 läuft sie normal.....natürlich ohne Endabschaltung
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#39
Dann würde ich mal “rechts” von MT12 weitersuchen.

Hier eine Schaltungsbeschreibung der entsprechenden Stufe, vielleicht hilft es ja ein bisschen.

[Bild: TS1000Bandri%DF-1.png]
[Bild: TS1000Bandri%DF-2.png]

Gruß Ulrich
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#40
So, hätte es selbst fast nicht mehr geglaubt, aber die Grundig schnurrt wieder. Defekt waren die Dioden D4 und D5 auf der Platine M. Die eine machte vollen Durchgang und die andere war irgenwie noch halblebendig. Beide ausgetauscht und nun sind alle Funktionen wieder da. Ok, das eigentlliche Problem diese Treads ist nicht gelöst, aber ich bin froh klappt die Wiedergabe wieder einwandfrei.

Viele Grüsse
Richard

P.S. Vielen Dank Ulrich für die Funktionsbeschreibung...hat mir sehr geholfen Smile
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