Aufnahmeproblem bei Braun TG 1020
#1
Hallo,
ich habe hier ein "kleines" Problem mit einer neu erstandenen TG 1020:
Beim Aufnehmen und Hinterbandkontrolle ist das Stereo-Panorame nach rechts verschoben - und zwar umso stärker je geringer die Geschwindigkeit ist. Bei 19 cm/s ist es kaum wahrnehmbar, bei 9,5 schon aufällig (vor allem beim Umschalten von Vor- auf Hinterband) und bei 4,75cm/s krass. Eine nähere Untersuchung hat ergeben, daß nicht (nur) der Pegel niedriger ist: Vor allem sind links auch weniger Höhen. Dies bewirkt den Eindruck einer Verschiebung des Panorams nach rechts.
Ich denke da zunächst an die Vormagnetisierung, aber die wird ja bei allen drei Geschwindigkeiten separat eingestellt. Schwer vorstellbar, daß sich alle drei und nur linke Trimmer verstellt haben. Außerdem: Ändere ich die Vormagnetisierung, so daß die Höhen stärker aufgezeichnet werden, so wird der Pegel niedriger - das hieße, den Teufel mit dem Beelzebub austrieben.
Aber was könnte es sonst sein? Was kann ich checken, woran (versuchsweise) drehen? Die Wiedergabe bereits bespielter Bänder ist o.k., da gibt es keine Auffälligkeiten.
mfg, Oldman
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#2
Hallo Oldman,

...zunächst "Willkommen im Forum der Senkelwickler".

Zum Thema: ...wenn die Wiedergabe bespielter Bänder ohne
Probleme von statten gehen (mehrere Bänder genommen?),
so würde ich im Aufnahmezweig weitersuchen. Zunächst nimm doch
bitte mal den Aufnahmekopf unter die Lupe. Ist dieser stark verschmutzt,
"schief" abgenutzt oder extrem verstellt? Die "Fettstiftmethode" könnte
hier grobe Anhaltspunkte geben, ob Abnutzung und/oder Dejustage
vorliegt.
Dann sieht man viell. weiter...

Gruß

Peter
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#3
Wenn es die TG1020/4 ist, also 1/4Spur Stereo, so würde ich ebenfalls erneut den Aufsprechkopf auf Verunreinigung oder Beschädigung begutachten.

Leichter fällt es wenn der Kopfträger demontiert wird, vier Schrauben. Mit einem Tesafilmstreifen lassen sich die Abdeckkappen der ersten Verschraubung leicht abheben.

Thomas
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#4
Zitat:PeZett postete
...zunächst "Willkommen im Forum der Senkelwickler".
Danke. Sorry, ich habe mich nicht vorgestellt, aber ich lese schon längere Zeit mit und herum, nur mit dem Schreiben hat es nicht geklappt, daher fühlte ich mir nicht "neu" ....
Also: Schon ein bisserl älter, wie wohl die meisten hier, mit 15 oder so meine erste Bandmaschine (was man sich in den 70ern eben als Schüler leisten konnte, Braun, ASC, Revox waren mythenumwobene Sagengeräte), Anfang der 80er eine Akai GX, bei der es mit im Laufe der Zeit seltener Benutzung geblieben ist, kein technischer Beruf aber Elektronikerbastler seit 10 .... und rede daher meine Lötkolben mit den Vornamen an ...)

Zitat:Zum Thema: ...wenn die Wiedergabe bespielter Bänder ohne
Probleme von statten gehen (mehrere Bänder genommen?),
Klar.

Zitat:so würde ich im Aufnahmezweig weitersuchen.
Logisch.

Zitat:Zunächst nimm doch
bitte mal den Aufnahmekopf unter die Lupe. Ist dieser stark verschmutzt,
"schief" abgenutzt oder extrem verstellt? Die "Fettstiftmethode" könnte
hier grobe Anhaltspunkte geben, ob Abnutzung und/oder Dejustage
vorliegt.
Ich habe natürlich alle Köpfe gereinigt (Alkohol), da kam kaum Dreck runter.
Woran erkenne ich "schief abgenutzt" und "grob verstellt"?
"Fettstiftmethode" heißt wohl, auf den Spiegel des Kopfes eine Farbschicht (Edding? Was?) auftragen und das Band ein paar Minuten laufenlassen ....
Ich bin nicht ganz so dämlich wie ich frage, aber ich habe mich damit noch nie beschäftigen müssen - meine Akai GX hat ja Köpfe "für die Ewigkeit", da ist jetzt zwar ein Line-Input-Aufnahmekanal ausgefallen, aber den Fehler werde ich früher oder später finden (Löten ist kein Prob, elektr. Fehlersuche klappt häufig auch), aber mit sowas habe ich keine Erfahrung.
Was mich eben wundert ist, daß der Effekt - gehörmäßiges Verschieben des Stereo-Panoramas nach rechts - mit abnehmender Geschwindigkeit stärker wird. Ich hatte die Hoffnung, daß dies den Kundigen zwingend zu einer bestimmten Ursache führt.
Formales: Wenn ich euch Bilder zur Beurteilung zeigen möchte: Wie mache ich das?
mfg, Oldman
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#5
Zitat:Oldman postete
..."Fettstiftmethode" heißt wohl, auf den Spiegel des Kopfes eine Farbschicht (Edding? Was?) auftragen und das Band ein paar Minuten laufenlassen ....
...genau - wobei man (logisch) altes Band nehmen sollte. Die Form
des Schliffbildes nach dem Durchlaufen sollte ein ebenmässiges
senkrecht stehendes Rechteck darstellen.
Ist d. Form ein Trapez steht der Kopf noch vorn/hinten geneigt. Steht das
Rechteck schräg, ist der Kopf zu Seite gekippt.

Zitat:Ich bin nicht ganz so dämlich wie ich frage, aber ich habe mich damit noch nie beschäftigen müssen
Keine Bange - das attestiert Dir hier auch niemand.

Zitat:Was mich eben wundert ist, daß der Effekt - gehörmäßiges Verschieben des Stereo-Panoramas nach rechts - mit abnehmender Geschwindigkeit stärker wird.
Das liegt eigentl. auf der Hand weil bei der hohen Bandgeschwind.
"von Haus aus" ein grösserer Höhenfrequenzgang erreicht wird. Das Problem
"wandert" also bei 19cm/s nur in den vom Ohr weniger wahrnehmbaren
Bereich.

Zitat:Formales: Wenn ich euch Bilder zur Beurteilung zeigen möchte: Wie mache ich das?
Siehe Forumskopfzeile : UPLOAD - dort ist alles weitere beschrieben.
Grösse u. Format der hochgeladenen Datei bitte beachten.

Gruß

Peter
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#6
Zitat:PeZett postete ...genau - wobei man (logisch) altes Band nehmen sollte. Die Form
des Schliffbildes nach dem Durchlaufen sollte ein ebenmässiges
senkrecht stehendes Rechteck darstellen.
Ist d. Form ein Trapez steht der Kopf noch vorn/hinten geneigt. Steht das
Rechteck schräg, ist der Kopf zu Seite gekippt.
Danke. Also wäre Edding bzw. ein anderer nichtwasserlöslicher Marker o.k.?
Ich denken beim Band zunächst an die Rückseite der schwarzen Shamrock-Bänder - die sind doch schön "rauh".

Zitat:Das liegt eigentl. auf der Hand weil bei der hohen Bandgeschwind.
"von Haus aus" ein grösserer Höhenfrequenzgang erreicht wird. Das Problem
"wandert" also bei 19cm/s nur in den vom Ohr weniger wahrnehmbaren
Bereich.
Also heißt das: Dringend verdächtig als Ursache ist eine schiefe Kopfstellung?

Nachtrag: Es ist die 1020/4.
Und bei sehr genauer Betrachtung (Kopfbandlupe) ist der "Einschliff" - so heißt es wohl - am Aufnahmekopf nicht wie ein draufprojeziertes Rechteck sondern wird im unteren Bereich breiter. Das würde doch wohl bedeuten, daß der Aufnahmekopf unten zu weit nach vorne geneigt ist. Würde das zu dem "Problem" passen?
Ich habe mal eine Macroaufnahme vom Kopfspiegel gemacht (rechts) und zur besseren Erkennbarkeit etwas nachbearbeitet (links). Das gibt es gut den visuellen Eindruck wieder. Oben ist oben und unten ist unten:
[Bild: New-1.jpg]

Ich habe danach unter Markieren der ursprg. Einstellung die Einstellschraube (unter Lösen der Fixierungsschraube) hinten/oben rechts verstellt - testweise rein und raus, je 1/2 Umdrehung: Das hat hinsichtlich der Höhen keine Verbesserung erbracht. Nicht gut, oder? Oder war das die falsche Schraube und die mittlere hintere/obere Schraube, an denen Lösch- und Aufnahmekopf aufgehängt sind, ist die richtige?

mfg, Oldman
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#7
Nachtrag:
Ich habe mal ein bischen mit dem Zeitnitz´schen Scope-Programm (Oszilloskop und Signalgenerator mit der Soundkarte, Shareware, Privatnutzung kostenfrei) herumgespielt. Das Ergebnis war interessant und schockierend:
Bei niedrigen Frequenzen (1 kHz, 2 kHz) ist der Pegel des linken Kanals niedriger als rechts. Bei höheren Frequenzen (4 kHz, 8 KHz und mehr) ist er weitaus größer als rechts.
Aber damit nicht genug: Es besteht eine deutliche Phasenverschiebung zwischen den beiden Kanälen - 180 Grad, scheint aber auch frequenzabhängig zu sein. Ist das normal/o.k.? Durch testweises Verstellen der beiden Einstellschrauben hinten/oben links und rechts konnte ich weitgehende Phasengleicheit (wie Vorband) herstellen. Icvh vermute mal, daß die Kurven phasengleich sind, wenn die Schrägstellung in Bandrichtung identisch ist mit der des Wiedergabekopfes.
Aber das "Schlimmste" ist: Der Pegel rechts ist jeweils weitgehend konstant, Schwankungen vielleicht 5 bis 10% bei hoher Auflösung erkennbar. Der Pegel links schwankt aber zwischen 1/4 bis wenigstens dem zweifachen Pegel rechts, auch schon bei 1 oder 2 kHz. Man hört es auch deutlich.
Das ist alles Hinterband gemessen, jeweils bei Vollaussteuerung (bis zu den Aussteuerungsreglern scheint alles o.k. zu sein, deren Anzeige deckt sich mit dem Signal am Monitorausgang, da ist kein Unterschied zwischen den Kanälen). Vorband (über den Monitorausgang gemessen) sind die Kurven absolut deckungsgleich.
Am Band kann es nicht liegen. Zum einen tritt es bei allen ausprobierten Bändern auf, zum anderen sind die auf den Bändern vorhandenen Aufnahmen in Ordnung, keine Aussetzer, keine Schwankungen.
Das "Schwanken" des Pegels links kann ja wohl nicht mehr (nur) am Tonkopf liegen, da muß ein Defekt in dem Aufsprechverstärker bestehen, oder? Falls ja: Bei welchen Bauteilen sollte ich sinnvollerweise prüfen? Blind alles auszulöten und zu ersetzen ist ja nicht so toll, vor allem, weil alles auf der großen NF-Platine sitzt.
Kann mir jemand erklären, wie ich unter Zuhilfenahme von (PC-)Signalgenerator und -Skop den Aufnahmekopf richtig einstellen kann?

mfg, Oldman
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#8
Hallo,

...also dass der linke Pegel bei höheren Frequ. größer als rechts ist, kann
ich nicht ganz verstehen. Links fallen die Höhen doch ab, wie oben
erwähnt oder habe ich das misverstanden. Und wobei schwankt
der Pegel? Bei steigenden Frequenzen oder bei einer konstanten Frequ.
während des Aufnehmens? Und wenn man nur den Pegel betrachtet: ein
schwankender Pegel bei der Aufnahme kann auch auf mangelnden
Gleichlauf hindeuten.

Weiterhin: ...das Schliffbild auf den Fotos sieht nicht gut aus - der
Aufnahmekopf ist schon seit längerem dejustiert, wie mir scheint.

Hier scheint mir also Einiges im Argen zu liegen. Vielleicht kannst Du erst-
einmal zweifelsfrei feststellen, ob der Gleichlauf iO ist. Idealerweise
mit einem Testband und einem Wow&Flutter-Meter. Dann ist man
auf der sicheren Seite und hat mit dem Aufnahmezweig der zu prüfenden
Maschine nichts zu schaffen. Erst wenn Du weist, ob die Maschine
einen "Ton" (eine Frequenz) überhaupt hält, macht es meiner Ansicht
nach Sinn, weitere Vor-/Nachband-Vergleiche anzustellen. Die absolute
Pegelhöhe ist für die Gleichlaufmessung ja erstmal nachrangig - nur die
wiedergegebene Frequenz muss konstant gehalten werden können.

Wie hören sich übrigens auf der Braun getätigte Aufnahmen auf anderen
Maschinen an?

Soweit erstmal...

...bis die Tage mal.

Gruß

Peter
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#9
Nur kurz für die Zeit der Stunde!

Der Kopf sieht absolut okay aus und auch das Bild des Kopfspiegels ist i.O. für Braun.

Die Phasenverschiebung kann auch aufgrund eines herstellungsfehler beruhen, da die Geräte bei Uher gefertigt wurden. Dort hatte man zeitweise die Köpfe falsch angeschlossen. Evt. hilft es schon die Leitung des Tonkopfs (Aufsprechkopfes) gedreht aunzuschließen.

Thomas
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#10
Zitat:Gyrator postete
...

Der Kopf sieht absolut okay aus und auch das Bild des Kopfspiegels ist i.O. für Braun.

...
Auch nur mal eben kurz: ...findest Du? Da habe ich anderes gesehen
aber die Ansichten darüber mögen verschieden sein.

Gruß

Peter
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#11
Hi Peter,

ansich sieht das Foto dramatisch aus, doch stellt sich auf der etwas unscharfen abgebildeten Ablichtung Polierspiegelgeometrie ein typisches Braun/ASC Bild ab.

Abgesehen, dass die Tonköpfe schon einige Betriebsstunden absolviert haben lässt sich in meinen Augen so etwas anhand dieser Fotografie schlecht ausreichend beurteilen.


Gruß

Thomas

PS: Das was ich Michael anbieten kann, ist, dass er mir seinen Tonkopträger zusendet und ich ihn an meine Braun austeste.
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#12
Danke für die ANteilnahme ;-).

Zitat:Gyrator postete
ansich sieht das Foto dramatisch aus, doch stellt sich auf der etwas unscharfen abgebildeten Ablichtung Polierspiegelgeometrie ein typisches Braun/ASC Bild ab.
Abgesehen, dass die Tonköpfe schon einige Betriebsstunden absolviert haben lässt sich in meinen Augen so etwas anhand dieser Fotografie schlecht ausreichend beurteilen.
Puhh, und ich war so stolz auf das Bild - das einzige in einer langen Kette von Aufnahmen, die praktisch nur Spiegelungen und Reflexe zeigten.
Wichtig war mir, daß der unsymmetrische "Abschliff" (?) zu erkennen war - und das ist ja doch der Fall. Daraus läßt sich doch folgern, daß der Kopf nicht senkrecht steht, oder? Wie stelle ich das richtig ein? Mit der Anleitung im SM komme ich nicht weiter. Und noch mal: Mit welchem Stift soll ich den Abrieb-Test vornehmen?

Zitat:PS: Das was ich Michael anbieten kann, ist, dass er mir seinen Tonkopträger zusendet und ich ihn an meine Braun austeste.
Danke, wenn ich nicht weiterkomme nehme ich das Angebot danken an.
Könnte ich die Köpfe einer TG 1000 versuchsweise nehmen? Ein Bekannter hat eine TG 1000 und wäre bereit, mit seinen Kopfträger zu leihen.

Für weitere Messungen und Klarstellungen komme ich leider erst heute/morgen abend - das ist alles sehr zeitraubend.

mfg, Oldman
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#13
Hi Michael,

das mit dem TG1000 Tonkopfträger sollte funktionieren. Weiterhin verstehe die Kritik an der Fotografie nicht falsch, in der Tat ist das Foto passabel und schwerlich in dieser Qualität abzulichten. Meist gelingen einen Fotos die den Kopfspiegel so klar abbilden nicht. Doch besteht auch eine leichte Unschärfe im gesamten Bild, da bin ich vorsichtig mit der Prognose.

Thomas
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#14
Du hast an anderer Stelle eine Frage zur Einstellung des Kopfes gestellt, ich antworte aber hier weil es
Zu deinem Bild passt.

Sehe ich das richtig, das sich am oberen Kopfpaket (das ist der linke Kanal) ein kleiner Steg befindet?

[Bild: New-1Kopie.jpg]

Wenn das so ist war der Kopf ( die Kopfhöhe) leider schon immer falsch eingestellt und es macht jetzt keinen sinn mehr diese Einstellung zu korrigieren.

Gruß Ulrich
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#15
Hallo Oldman,

aus Erfahrung muß ich sagen das das von Dir erwänte Phänomen bei etwas betagten Viertelspurgeräten eine übliche Erscheinung darstellt.

Bekanntlich nutzt sich der Kopfspiegel in den Bandkantenbereichen durch unterschiedlichen Flächendruck stärker ab als im bandinneren Bereich.
Da sich das Kernpaket des linken Kanals an der oberen Bandkante befindet, ist dort der Verschleiß größer im Vergleich zum in der Mitte befindlichen rechten Kanal.
Ungleichmäßiger Kopfverschleiss macht sich zuerst in verschlechterter Aufnahmequalität (Höhenbereich) und Pegelverlust bemerkbar.
Bis zu einer gewissen Verschleissgrenze kann man durch Neueinmessen diesem Phänomen gegensteuern (Erhöhung des Aufnahmepegels, Höhenanhebung im Aufnahmeentzerrer, Verringerung des Vormagnetisierungsstromes).
Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg und die Maschine kann nicht in die Zpezifikation zurückgeholt werden, bleibt leider nur der Austausch des Kopfes.

Gruß

Bernd
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#16
Zitat:uk64 postete
Du hast an anderer Stelle eine Frage zur Einstellung des Kopfes gestellt, ich antworte aber hier weil es
Zu deinem Bild passt.
Und ich wollte dort gerade auf dieses Bild verweisen ... :-)

Zitat:Sehe ich das richtig, das sich am oberen Kopfpaket (das ist der linke Kanal) ein kleiner Steg befindet?
Nein, sieht zwar wirklich so aus, aber der Schatten täuscht. Oben und unten sind nur die erkennbaren kleinen horizontale Vertiefungen/Schlitze. Die Fläche dazwischen hat erstaunlicherweise genau Tonbandbreite ;-) (soweit ich das mit Lupe bewaffnet sagen kann). Kann ich davon ausgehen, daß diese "Begrenzungen" der Höheneinstellung dienen? Ungenauer als mit einer Lehre wird es ja wohl nicht sein, allenfalls etwas schwieriger einzustellen. Aber unten, am Ende des abgeschliffenen Bereichs, ist ein kleiner Grat - man sieht es auf dem Bild leider nicht. Mit dem Fingernagel oder Vorlaufband spürt man ihn aber. Das hat sich offenbar das Band eingeschliffen, und zwar sicherlich bedingt durch eine jahr(zehnte)lange Fehleinstellung. Der Abschliff beim Wiedergabekopf ist dagegen gleichmäßig, keine Grate, dort scheint mir das Band aber einen Hauch unterhalb der oberen Begrenzung zu laufen.
Vielleicht könntest Du auf dem Bild mal die Lage der beiden Kopfspalten einzeichnen - klingt blöde, aber ich finde/sehe sie nicht.

Zitat:Wenn das so ist war der Kopf ( die Kopfhöhe) leider schon immer falsch eingestellt
Davon gehe ich mal aus, zumindest von einem langen Zeitraum.

Zitat:und es macht jetzt keinen sinn mehr diese Einstellung zu korrigieren.
Warum? Die Einstellung ist doch falsch, die Aufnahmen "belegen" dies. Aber zurück zum Einstell-Fred.

mfg, Oldman
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#17
Zitat:capstan postete
Bekanntlich nutzt sich der Kopfspiegel in den Bandkantenbereichen durch unterschiedlichen Flächendruck stärker ab als im bandinneren Bereich.
Das wußte ich bislang noch nicht, lerne aber gerne dazu.

Zitat:Da sich das Kernpaket des linken Kanals an der oberen Bandkante befindet, ist dort der Verschleiß größer im Vergleich zum in der Mitte befindlichen rechten Kanal.
Das verstehe ich leider nicht. Was hat das mit dem Kernpaket zu tun?

Zitat:Ungleichmäßiger Kopfverschleiss macht sich zuerst in verschlechterter Aufnahmequalität (Höhenbereich) und Pegelverlust bemerkbar.
Bezieht sich dies aber nicht auf die Verbreiterung des Kopfspalts?
was ich hier aber festgestellt habe: Auf dem Skop ist deutlich zu sehen, daß das linke Signal deutlich stärker schwankt als das des rechten Kanals. Drücke ich das Band ganz vorsichtig mit einem Wattestäbchen an den Aufnahmekopf, so steigt der Pegel und die Schwankungen verschwinden weitgehend, sie sind nun bei beiden Kanälen vergleichbar. Ich nehme an, daß dies eine Folge des ungleichmäßigen Abschliffs ist.

Zitat:Bis zu einer gewissen Verschleissgrenze kann man durch Neueinmessen diesem Phänomen gegensteuern (Erhöhung des Aufnahmepegels, Höhenanhebung im Aufnahmeentzerrer, Verringerung des Vormagnetisierungsstromes).
Mhm. Das ist m.E. keine Lösung. Danach sind die Aufnahmen ja nur noch mit dieser vergurkten Maschine zu gebrauchen.

Aber muß man da nicht unterscheiden zwischen diesem "Abschleifen" und der Verbreiterung des Kopfspaltes? Soweit ich das verstanden habe läßt sich ein ungleichmäßiger Abschliff durch das sog. "Läppen" beheben - das gibt es ja eine nette Beschreibung davon, die animiert richtiggehen zum Ausprobieren. Und solange der Kopfspalt nicht durch Abschliff übermäßig breit geworden ist .... hier sieht der Kopfspalt doch nicht allzu schlimm aus, d.h. mit "Läppen" sollte doch dieser ungleichmäßige Abschliff korrigiert werden können.

Zitat:Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg und die Maschine kann nicht in die Zpezifikation zurückgeholt werden, bleibt leider nur der Austausch des Kopfes.
Was bei dieser Maschine gewisse Probleme bereitet - woher nehmen ...

mfg, Oldman
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#18
Dein Zitat: Drücke ich das Band ganz vorsichtig mit einem Wattestäbchen an den Aufnahmekopf, so steigt der Pegel und die Schwankungen verschwinden weitgehend, sie sind nun bei beiden Kanälen vergleichbar. Ich nehme an, daß dies eine Folge des ungleichmäßigen Abschliffs ist.

Schätze ich eher nicht so ein! Hier scheint eher ein stark ungleichmäßiger Andruck an den Kopf vorzuliegen. Stimmt der Bandzug des linken Tellers?

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Hallo,

...nochmal von meiner Seite:

Den ungleichmässigen Andruck gibt es auch bei starkem "Schiefstand"
des Kopfes. Der Zug des linken Tellers sollte sogar im Zweifelsfalle niedriger
sein, als rechts, damit der linke Teller nicht als Bremse fungiert.
Natürlich kann eine Bandzugkontrolle nie schaden...

Das oben gezeigte Schliffbild und d. "Wattestäbchentest" deuten
für mich aber eher auf Verschleiss und Schiefstand hin, wobei uns das Ergebnis des Fettstift-Tests noch nicht vorgelegt wurde.
Führt man den näml. durch, kann man feststellen, ob der Kopf immer
noch schief steht - dabei möge sich der geneigte Betrachter aber bitte auf die Form der übriggebliebenen Farbe konzentrieren, weswegen ROT schön
wäre. Dann hebt es sich gut vom "alten" Schliffbild des Kopfes ab.
Der Fettstiftest zeigt u.U. auch, ob hier eine Dejustage der Bandführung
vorliegt. Also doppelt nützlich...

Wenn Klarheit über die Kopfstellung besteht, kann man auch eher
die Ursachen für den Höhenabfall ergründen. Steht er näml. oben
zu weit nach hinten geneigt, wundert mich der Höhen- u. Pegelabfall auf dem
linken Kanal nicht - es läge dann nicht genug Kopfkontakt vor!
(EDIT: ...in die Werksspezifikation holt man den abgeb. Kopf aber
wohlmöglich nicht mehr zurück... ...das wäre etwas zu viel verlangt)

Steht der Kopf 100% richtig, kann man in Richtung "Verschleiss" weiter-
denken.

Was ich auch (immer noch nicht) verstehe ist folgende Bemerkung:

Zitat:Oldman postete:

Bei niedrigen Frequenzen (1 kHz, 2 kHz) ist der Pegel des linken Kanals niedriger als rechts. Bei höheren Frequenzen (4 kHz, 8 KHz und mehr) ist er weitaus größer als rechts.
Kannst Du das bitte noch mal erklären oder liegt da einfach ein Misverständn.
vor?

Schlussendlich: "Läppen" käme für mich erst in Frage, wenn der Kopf
schon ziemlich hin ist. (Das scheint er aber nach dem "Wattestäbchentest"
noch nicht zu sein). Im Endeffekt ist ja Läppen auch nur ein "kontrollierter
Materialabschliff". Je mehr man herunterholen muss, um wieder eine
glatte Oberfläche zu bekommen, desto mehr nähert man sich den "scharfen"
Kanten des Luftspaltes und vergrössert diesen u.U..

Soweit meine unmassgebl. Ansichten...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#20
Hatte ich übersehen, sorry:

Zitat:PeZett postete
...also dass der linke Pegel bei höheren Frequ. größer als rechts ist, kann
ich nicht ganz verstehen. Links fallen die Höhen doch ab, wie oben
erwähnt oder habe ich das misverstanden. Und wobei schwankt
der Pegel? Bei steigenden Frequenzen oder bei einer konstanten Frequ.
während des Aufnehmens? Und wenn man nur den Pegel betrachtet: ein
schwankender Pegel bei der Aufnahme kann auch auf mangelnden
Gleichlauf hindeuten.
Hier ist bzw. war einiges schief. Diese enormen Pegelschwankungen rühren definitiv von der Aufnahme her. Aber das mit dem Gleichlauf verstehe ich nicht. Warum sollen Gleichlaufprobleme den Aufnahmepegel beeinträchtigen?

Zitat:Weiterhin: ...das Schliffbild auf den Fotos sieht nicht gut aus - der
Aufnahmekopf ist schon seit längerem dejustiert, wie mir scheint.
Davon ist wohl auszugehen.

Zitat:Hier scheint mir also Einiges im Argen zu liegen. Vielleicht kannst Du ersteinmal zweifelsfrei feststellen, ob der Gleichlauf iO ist. Idealerweise
mit einem Testband und einem Wow&Flutter-Meter. Dann ist man
auf der sicheren Seite und hat mit dem Aufnahmezweig der zu prüfenden
Maschine nichts zu schaffen. Erst wenn Du weist, ob die Maschine
einen "Ton" (eine Frequenz) überhaupt hält, macht es meiner Ansicht
nach Sinn, weitere Vor-/Nachband-Vergleiche anzustellen. Die absolute
Pegelhöhe ist für die Gleichlaufmessung ja erstmal nachrangig - nur die
wiedergegebene Frequenz muss konstant gehalten werden können.
Scope hat ja erfreulicherweise einen integrierten Frequenzzähler - die Abweichungen halten sich in den angebenen Toleranzen von 0,05%, 0,1% und 0,3%.

Zitat:Wie hören sich übrigens auf der Braun getätigte Aufnahmen auf anderen Maschinen an?
Links auf jeden Fall dumpfer, der Pegel stimmt ansonsten in etwa, aber das habe ich nur mal kurz gecheckt. Mußte erst mal die andere Maschine in Ordnung bringen (siehe den GX625-Fred).

mfg, Oldman
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#21
Zitat:Zelluloid postete
Dein Zitat: Drücke ich das Band ganz vorsichtig mit einem Wattestäbchen an den Aufnahmekopf, so steigt der Pegel und die Schwankungen verschwinden weitgehend, sie sind nun bei beiden Kanälen vergleichbar. Ich nehme an, daß dies eine Folge des ungleichmäßigen Abschliffs ist.

Schätze ich eher nicht so ein! Hier scheint eher ein stark ungleichmäßiger Andruck an den Kopf vorzuliegen.
Naja, angenommen, der Kopf steht senkrecht und kippt oben nicht nach hinten. Dann ist ja der untere, abgeschliffene Teil weiter etwas weiter vom Band entfernt. Um aufzuliegen "verzerrt" es sich doch etwas, oder?

Zitat:Stimmt der Bandzug des linken Tellers?
Keine Ahnung. Habe die SM nicht verstanden, wie ich das einstellen/prüfen soll.

mfg, Oldman
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#22
Zitat:PeZett postete
Den ungleichmässigen Andruck gibt es auch bei starkem "Schiefstand"
des Kopfes. Der Zug des linken Tellers sollte sogar im Zweifelsfalle niedriger
sein, als rechts, damit der linke Teller nicht als Bremse fungiert.
Natürlich kann eine Bandzugkontrolle nie schaden...
Wie gesagt, die Zug-/Bremseinstellung habe ich nicht verstanden. Der Kopf stand auf jeden Fall schief, und zwar heftig. Ich habe ihn jetzt neu eingestellt: Die vordere Schraube gelassen, mit der hinteren Schraube die Parallelstellung erst optishc eingestellt durch Peilen über beide Köpfe - echt schwer, wenn man kurz- und weitsichtig ist, da _muss_ es doch eine besser/sicherer Methode geben - dann den Azimuth nach Gehör mit einer höhenreichen CD-Aufnahme eingestellt (klappt wirklich gut, die Kontrolle mit einem Sinussignal hat kaum eine Abweichung ergeben), dann mit Sinussignalen auf Signalmaximum eingestellt, was ebenfalls sehr schwer war, weil der Pegel doch etwas schwankt und definitive Unterschiede erst bei 1/4 - 1/2 Umdrehung sicher zu erkennen waren, dann nochmal nach Gehör und dann mit Sinussen exakt auf Phase eingestellt (das ist ja wohl das meßtechnische Kriterium). Nach Überprüfung und Korrektur der Wiedergabe und Aufsprechverstärker habe ich nach Anleitung aus dem SM soweit mit Scope sicher zu erkennen war die HF eingestellt - aber letztlich kommt da ja nicht auf das letzte Millivolt an, anderer Band, andereres Glück. Jetzt ist der Klang nach meinem Beurteilungsvermögen (mein Gehör ist leider nicht mehr das Beste, häufiger Diskothen- und Syntheziser-Abusus in meiner Jugend haben gehörmäßige Spuren hinterlassen) gut, wirklich kein Vergleich mit vorher. Der Frequenz scheint, soweit feststellbar, wenigstens in den Vorgaben zu liegen, ist m.E. aber besser (ich kann es mir einfach nicht merken: Bedeuten die 3dB nun 50% weniger Spannung oder sind bei der Spannung hierfür 6dB erforderlich?). Verstellt waren also Aufnahme- und Wiedergabeverstärker und der Aufnahmekopf. Auch die Vormagnetisierung ist jetzt anders eingestelltm aber das mag am Bandmaterial liegen.

Zitat:Das oben gezeigte Schliffbild und d. "Wattestäbchentest" deuten
für mich aber eher auf Verschleiss und Schiefstand hin, wobei uns das Ergebnis des Fettstift-Tests noch nicht vorgelegt wurde.
Führt man den näml. durch, kann man feststellen, ob der Kopf immer
noch schief steht - dabei möge sich der geneigte Betrachter aber bitte auf die Form der übriggebliebenen Farbe konzentrieren, weswegen ROT schön
wäre. Dann hebt es sich gut vom "alten" Schliffbild des Kopfes ab.
Der Fettstiftest zeigt u.U. auch, ob hier eine Dejustage der Bandführung
vorliegt. Also doppelt nützlich...
Fein, mache ich jetzt gerne noch mal (zeigt dann natürlich nicht mehr die ursprg. Einstellung). Aber zum wiederholten Male: Was heißt "Fettstift", was für eine Stift soll ich dafür nehmen? Ich kenne Filztstift, Wachsmalstift,Edding (=Permanentmarker) ... - was ist ein Fettstift?

Zitat:Wenn Klarheit über die Kopfstellung besteht, kann man auch eher
die Ursachen für den Höhenabfall ergründen. Steht er näml. oben
zu weit nach hinten geneigt, wundert mich der Höhen- u. Pegelabfall auf dem
linken Kanal nicht - es läge dann nicht genug Kopfkontakt vor!
Wie gesagt: Die alte Einstellung gibt es nicht mehr und der Kopf _muß_ oben weiter hinten gestanden haben als unten, sonst hätte er sich nicht unten so massiv abschleifen können.

Zitat:Was ich auch (immer noch nicht) verstehe ist folgende Bemerkung:

Zitat:Oldman postete:

Bei niedrigen Frequenzen (1 kHz, 2 kHz) ist der Pegel des linken Kanals niedriger als rechts. Bei höheren Frequenzen (4 kHz, 8 KHz und mehr) ist er weitaus größer als rechts.
Kannst Du das bitte noch mal erklären oder liegt da einfach ein Misverständn.
vor?
Es war so. Erklären kann ich es nicht, vielleicht eine Folge der Verstellung auch des Aufsprechverstärkers und der HF zusammen mit der Falscheinstellung desKopfes?

Zitat:Schlussendlich: "Läppen" käme für mich erst in Frage, wenn der Kopf
schon ziemlich hin ist. (Das scheint er aber nach dem "Wattestäbchentest"
noch nicht zu sein). Im Endeffekt ist ja Läppen auch nur ein "kontrollierter
Materialabschliff". Je mehr man herunterholen muss, um wieder eine
glatte Oberfläche zu bekommen, desto mehr nähert man sich den "scharfen"
Kanten des Luftspaltes und vergrössert diesen u.U..
Ich dachte, daß man läppt, wenn der Kopf ungleichmäßig abgeschliffen ist.

Ungeachtet des optischen Zustand hätte ich bei dem Kopf nach der jetzigen Einstellung keine Einwände, wenn nicht diese Pegelschwankungen wären. Ich bilde mir ein, daß sie etwas zurückgegangens sind, aber da sie bei meiner Akai nicht auftreten, scheint der Kopf doch angegriffen sein. Wenn es interessiert kann ich sie mal aufzeichnen und als WAV uploaden - man kann sie bei Wiedergabe mit z.b. Audacity über den Stereomix-Kanal im Aufnahmemischer direkt in Scope leiten und sieht es dann genauso wie "live".

mfg, Oldman
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#23
Hallo "Oldman",

ich weiß nicht was du ein Band verwendest. Nach meiner Erfahrung haben so ziemlich alle alten / gebrauchten Bänder mehr oder weniger Pegelschwankungen.
Bei normalen Musikaufnahmen stört mich das nicht so sehr - wohl aber beim Einmessen.
Deshalb hab ich mir mal ausschließlich dafür ein paar Bänder aus neuer Produktion geleistet. Damit sind die Signale wesentlich stabiler.

Grüße

Peter
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#24
Hallo Oldman,

....das hört sich schon mal alles etwas vielversprechender an, was
Du berichtest.

Zu den Fragen:

"Fettstift" - ...einfach irgendwas "dickes", Wachsmalstift, Edding, Lippenstift... ...Hauptsache mit dickem, deckenden Farbauftrag.

"Kopfeinstellung" - ...das messtechnische Kriterium ist von Martin
(Zelluloid) ja bereits im anderen Thread beantwortet worden.
(Sh. Tonköpfe einstellen). Rein optische Verfahren ("Peilen") oder
akustische ("eigens Gehör als Referenz") sind nun mal prinzipbedingt
nicht genau. Wenn´s dem Nutzer aber ausreicht...

"Pegel- und Frequenzschwankungen" - ...neben Verschleiss kann auch
mangelnder Gleichlauf eine Ursache sein (...deshalb wies ich im
Vorangegangenen darauf hin, diesen evtl. mal zu prüfen).
Andere Ursache für diese Schwankungen kann natürl. auch altes
Bandmaterial sein (sh. Anmerkung von Peter_I), dann liegen die
Schwankungen nach meiner Erfahrung aber auf beiden Kanälen vor.
Einstell- und Einmessarbeiten sollte man desh. immer nur mit
neuem (oder neuwert.) Bandmaterial vornehmen.
Und auch Neuware sollte vorher genau inspiziert werden - sollten naml.
Fertigungsfehler vorliegen (wie in der Vergangenheit immer mal wieder
berichtet...),dann kann man sich "einen Wolf messen" aber einen stabilen
Pegel gibt´s damit wohl nicht. Last-but-not-least spielt auch die
Konstanz der Bandführung eine Rolle. Steht zB ein Führungsstift
schräg oder gibt es Riefen, Einschlüsse, Rostpartikel an einer Rolle, dann wird
das Band in kleine Bewegungen versetzt, die den Kopfkontakt durchaus
verringern können.

"Läppen" - ...das siehst Du richtig. Man läppt, wenn der Kopf
ungleichmässig und rauh abgeschliffen ist (verschlissen eben...).
Was ich aber ausdrücken wollte, ist, dass beim Läppen natürl. Material
abgetragen wird. Betrachtet man sich in dem Zusammenhang einmal die
Form der beiden Joch-Schenkel eines Kopfes im Spaltbereich, dann stellt
man fest, dass sich dort bei den meisten Köpfen die Dicke des Materials
etwas "verjüngt", sprich: abnimmt. Nach dem Abtragen von Material kann
es deshalb zu einer Spaltvergrösserung kommen.

So, genug der Worte...

...meine Empfehlung: schaue Dir die o.g. "Problemzonen" an der Braun
noch einmal genauer an. Die wird schon noch besser spielen - sie ist ja
schon auf dem besten Wege.

Gruß

Peter


edit:
zu der Frage
Zitat:"Warum sollen Gleichlaufprobleme den Aufnahmepegel
beeinträchtigen?"
Gleichlaufschwankungen lassen zumindest die Frequenz "tanzen", das
dürfte schon mal klar sein. Desweiteren haben Gleichlaufschwankungen,
sofern sie eine mechanische Ursache haben, häufig Einfluss auf die
Qualität der Bandführung und damit evtl. auch auf den Kopfkontakt.
Oder anders ausgedrückt: ...nicht die Gleichlaufschwankung sondern
die Ursache der selben bereitet weitere Probleme.
Und dann "tanzt" auch der Pegel.

edit-ende
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#25
Zitat:Zelluloid posteteSchätze ich eher nicht so ein! Hier scheint eher ein stark ungleichmäßiger Andruck an den Kopf vorzuliegen. Stimmt der Bandzug des linken Tellers?
Ich habe mal den linken Teller etwas belastet - graduelle Verbesserung. Wenn ich leicht auf das Band an dem linken Fühlstift drücke verschwinden die Pegelschwankungen. Scheint also so zu sein, daß das Band nicht "glatt" bzw. fest genug auf dem Aufnahmekopf im Bereich der oberen Spur aufliegt. Betrifft übrigens "alle" Bänder. Dann habe ich mal die Federspannung am linken Fühlhebel vergrößert und verkleinert, indem ich mit eine kleinen Schraubendreher die Feder von der Mitte an nach links gezogen und nach rechts gedrückt habe - der Hebel hat natürlich reagiert, aber es gab keine Änderungen bei den Pegelschwankungen. Der Funktionsbeschreibung im SM kann ich übrigens nicht entnehmen, daß der linke Bandteller gegen die Drehrichtung angetrieben und dies über den Fühlhebel geregelt werden würde - bei den ASC ist dies ja der Fall, man merkt es, wenn das Band ausgelaufen ist und die beiden Spulen solange entgegengesetzt drehen, bis die Aus-/Abschaltung erfolgt. Hier, bei dieser 1020, ist das nicht so - keine Ahnung ob das normal ist oder ein Defekt in der Eklektronik vorliegt.
mfg, Oldman
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#26
Zitat:peter_l postete
ich weiß nicht was du ein Band verwendest. Nach meiner Erfahrung haben so ziemlich alle alten / gebrauchten Bänder mehr oder weniger Pegelschwankungen.
Bei normalen Musikaufnahmen stört mich das nicht so sehr - wohl aber beim Einmessen.
Verschiedene. Schon gebraucht. Aber das würde doch nicht erklären, daß die Pegelschwankungen nur links sind und wie beschrieben behoben werden können. Natürölich schwankt der Pegel auch rechts etwas, aber das sind vielleicht 2% bis 5% der Sptizenspannung, wenn überhaupt, aber links sind es bis zu 50% - natürlich auch nicht immer, Extremwerte. Frappierenderweise hört man das bei normaler Musik aber überhaupt nicht, man sieht es nur auf dem Skop bei Messungen, dann aber deutlich.

mfg, Oldman
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#27
Zitat:Oldman postete
...Scheint also so zu sein, daß das Band nicht "glatt" bzw. fest genug auf dem Aufnahmekopf im Bereich der oberen Spur aufliegt. ...
...aber das muss doch nicht zwangsläufig an der Einstellung des Bandzugs
liegen.
Sobald man mit den Fingern irgendetwas drückt/zieht/schiebt,
geschieht dies nie gleichmässig. D.h. neben der erhöhten Kraft
kommt unweigerlich eine Richtungsänderung dazu, die man
dem Band mitgibt (zB etwas mehr Druck auf den Bandkanten
o.ä.). Mit dieser Methode kann man also allenfalls das Problem etwas
einkreisen aber auf den Punkt kommt man damit m.E. nicht.

Ist es zB möglich, dass der linke Fühlhebel minimal verbogen
ist (d.h. nicht rechtwinklig steht)?

Gruß

Peter
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#28
Zitat:Oldman postete
Der Funktionsbeschreibung im SM kann ich übrigens nicht entnehmen, daß der linke Bandteller gegen die Drehrichtung angetrieben und dies über den Fühlhebel geregelt werden würde - bei den ASC ist dies ja der Fall, man merkt es, wenn das Band ausgelaufen ist und die beiden Spulen solange entgegengesetzt drehen, bis die Aus-/Abschaltung erfolgt. Hier, bei dieser 1020, ist das nicht so - keine Ahnung ob das normal ist oder ein Defekt in der Eklektronik vorliegt.
Ich geb auch mal noch meinen unqualifizierten Senf dazu:

Also wenn die TG1020 in etwa so aufgebaut ist wie die TG1000, dann sollte links sehr wohl Gegenzug aufgebaut werden, reguliert durch den Fühlhebel. Wenn dies nicht funktioniert, die linke Spule also nur durch das Band mitgeschleppt wird, ist der Andruck an den Lösch- und Aufnahmekopf mit Garantie zu schwach, was keine vernünftige Aufnahme zulässt. Die Wiedergabe kann aber sehr wohl einwandfrei klappen, da der Widergabekopf ja rechts vom Capstan liegt, und somit mehr oder weniger unabhängig vom Gegenzug der linken Spule ist.

Gruss
Richard
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#29
Zitat:Gorchel postete
...dann sollte links sehr wohl Gegenzug aufgebaut werden, ...
...was unbestritten ist. Dafür ist der Hebel ja da.
Die Frage ist nur "wieviel"! Augenscheinl. ist ja Zug da und ein
weiteres Verstellen des Hebelzuges hat ja wohl nichts mehr gebracht.

Man muss da aber auch etwas vorsichtig sein - wenn der Zug links
zu gross wird (und das meinte ich im Vorangegangen ...), dann
entsteht u.U. eine zu hohe Gegenkraft am Capstan.

Gruß

P.
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#30
Genau, der Zug muss natürlich innerhalb der entsprechenden Toleranz liegen. Oldman schreibt ja aber, sofern ich das richtig verstehe, das links gar kein Gegenzug da ist, oder liege ich da falsch?

Gruss
Richard
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#31
...dass gar kein Zug da sein soll, habe ich nicht so verstanden...

Aber die Antwort kennt nur "Oldman".

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#32
Zitat:PeZett postete
"Fettstift" - ...einfach irgendwas "dickes", Wachsmalstift, Edding, Lippenstift... ...Hauptsache mit dickem, deckenden Farbauftrag.
Ist das Dein Ernst? Lippenstift? Wachsmalstift? Bekomme ich das Zeuch dann wieder vom Tonkopf runter?

Zitat:"Kopfeinstellung" - ...das messtechnische Kriterium ist von Martin
(Zelluloid) ja bereits im anderen Thread beantwortet worden.
(Sh. Tonköpfe einstellen). Rein optische Verfahren ("Peilen") oder
akustische ("eigens Gehör als Referenz") sind nun mal prinzipbedingt
nicht genau. Wenn´s dem Nutzer aber ausreicht...
Nach wie vor ist offen, wie die elektrische/e-meßteschnische Einstellung der Höhe und der Neigung erfolgen kann.

Zitat:Last-but-not-least spielt auch die
Konstanz der Bandführung eine Rolle. Steht zB ein Führungsstift
schräg oder gibt es Riefen, Einschlüsse, Rostpartikel an einer Rolle, dann wird
das Band in kleine Bewegungen versetzt, die den Kopfkontakt durchaus
verringern können.
100% ausschließen kann ich da nichts, aber optisch ist alles bestens und nichts deutet auf Schäden hin - optisch ist das einzige Irreguläre eben der unsymmetrische Abschliff des Aufnahmekopfes.

Zitat:"Läppen" - ...das siehst Du richtig. Man läppt, wenn der Kopf
ungleichmässig und rauh abgeschliffen ist (verschlissen eben...).
Wie doch hier!

Zitat:Was ich aber ausdrücken wollte, ist, dass beim Läppen natürl. Material abgetragen wird. Betrachtet man sich in dem Zusammenhang einmal die Form der beiden Joch-Schenkel eines Kopfes im Spaltbereich, dann stellt man fest, dass sich dort bei den meisten Köpfen die Dicke des Materials etwas "verjüngt", sprich: abnimmt. Nach dem Abtragen von Material kann es deshalb zu einer Spaltvergrösserung kommen.
Ja klar. Das liegt in der Natur der Sache. Daher auch nur, wenn´s wirklich nötig ist.

Zitat:...meine Empfehlung: schaue Dir die o.g. "Problemzonen" an der Braun noch einmal genauer an. Die wird schon noch besser spielen - sie ist ja
schon auf dem besten Wege.
Da ist nichts zu sehen, wirklich. Und der Aufnahmekopf steht jetzt so gerade wie der Wiedergabekopf und der Löschkopf und ist auf Maximum einjustiert.

Zitat:zu der Frage
Zitat:"Warum sollen Gleichlaufprobleme den Aufnahmepegel beeinträchtigen?"
Gleichlaufschwankungen lassen zumindest die Frequenz "tanzen", das dürfte schon mal klar sein.
Selbstverständlich. Die habe ich gemessen - sind innerhalb der genannten Werte.

Zitat:Desweiteren haben Gleichlaufschwankungen,
sofern sie eine mechanische Ursache haben, häufig Einfluss auf die
Qualität der Bandführung und damit evtl. auch auf den Kopfkontakt.
Oder anders ausgedrückt: ...nicht die Gleichlaufschwankung sondern
die Ursache der selben bereitet weitere Probleme.
Und dann "tanzt" auch der Pegel.
Aber das gilt doch nur, wenn der Bandlauf beeinträchtigt wird! Da sist doch bei z.B. ausgeschlagenen Lagern oder sonstigen Macken des Tonmotors, des Capstan usw. nicht der Fall. Aber gut, ich weiß was Du sagen willst, aber ich kann nur wiederholen, daß ich auch mit der Lupe nichts auffälliges finde und auch die Bandführungen sehen völlig o.k. und unbeschädigt aus.

mfg, Oldman

edit-ende[/quote]
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#33
Zitat:Gorchel postete
Genau, der Zug muss natürlich innerhalb der entsprechenden Toleranz liegen. Oldman schreibt ja aber, sofern ich das richtig verstehe, das links gar kein Gegenzug da ist, oder liege ich da falsch?
Puh, das geht jetzt in ein Gebiet, in dem ich mich überhaupt nicht auskenne.
Ich kann nur beschreiben: Wenn ich den Bandteller links mit dem Finger etwas belaste, dann bewegt sich der linke Fühlhebel - der übrigens völlig normal und unbeschädigt und unverbogen aussieht - nach rechts.
Ich kann ferner sagen, daß die Pegelschwankungen links bei 19 cm/s geringer sind.
Ansonsten - Schlupf (was immer damit auch in diesem Fall im SM gemeint ist - die Beschreibung der "Schlupfmessung" ist mir völlig unverständlich, ich weiß nicht mal, was ein "Schlupfmesser" wirklich ist) und Zug - weiß ich nicht, was ich sagen und prüfen soll.
Ist es denn wirklich so, daß der linke Bandteller bei Wiederabe/Aufnahme über den Wickelmotor und geregelt durch den Fühler elektrisch gebremst wird? Wie geschieht dies? In der Funktionsbeschreibung steht nichts dazu und es gibt da auch keine Trimmer zum einjustieren - nur die Feder am Fühlhebel kann horizontal etwas verschoben werden, aber Veränderungen der Federspannungen habe ich ja bereits ohne Ergebnis simuliert.
Und das leichte Anpressen des Bands an den Fühlhebel: Keine Vertikalverschiebung des Bands ist ausgeschlossen. Nach dem Fühlhebel kommt nach einigen cm die erste Führung, dann der Löschköpf, dann eine weitere Führung. Und ich knalle auch nicht einfach meinen Finger da drauf, das geschieht sschon differenziert und mit Gefühl ...

mfg, Oldman
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#34
Wie verhalten sich die Motoren wenn du die Maschine ohne Band auf Wiedergabe schaltest?

P.S: Wenn nötige den rechten Fühlhebel etwas nach links drücken, damit die Endabschaltung nicht aktiviert wird....
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#35
Zitat:Oldman postete
... Ist das Dein Ernst? Lippenstift? Wachsmalstift? Bekomme ich das Zeuch dann wieder vom Tonkopf runter?
Ja - ist mein Ernst und JA, Du bekommst es mit Isopropanol wieder
herunter. Wenn Dir der Wachsmalstift zu unsympatisch ist, nimm halt
den Edding. Der tut´s doch auch... ...der Begriff "Fettstiftmethode"
ist nun mal althergebracht und geläufig aber das muss man nicht
allzu wörtlich nehmen. Vor 40 Jahren gab es halt den Edding noch
nicht in jeder Bastelkiste...


Zitat:Nach wie vor ist offen, wie die elektrische/e-meßteschnische Einstellung der Höhe und der Neigung erfolgen kann.
...dann müsste man das Thema in dem anderen Thread noch einmal
etwas genauer aufbereiten und verständlicher machen. Zumal diese
Messungen ohnehin nur zum Erfolg führen, wenn "alles rundherum"
stimmt.

Das würde ich aber erst einmal bei Seite legen - denn...

...angenommen dass sämtliche an der Bandführung "Beteiligten"
in Ordnung sind, der Aufnahmekopf absolut senkrecht und gerade
zum Band steht und weiteres Vorspannen des Hebels keine
Verbesserungen zeigen, dann kann eigentl. nur die
linke Kopfspur doch schon ausserhalb der Verschleissgrenze
liegen und dazu führen, dass der Bandkontakt an dieser
Stelle nicht mehr ausreicht. Aber dann würde mich interessieren,
was geschieht, wenn Du den Kopf so neigst, dass er oben leicht
nach vorn gekippt steht. (Also das andere Extrem). Schwinden
dann die Höhen rechts und werden dafür links stärker?

Ferner hätte ich folgendes gerne erläutert (mein Zitat habe ich
stehengelassen, um den Sinnzusammenhang Deiner Antwort nicht
zu verlieren):

Zitat:PeZett postete: ....Gleichlaufschwankungen lassen zumindest die Frequenz "tanzen", das dürfte schon mal klar sein.
...
Zitat:Selbstverständlich. Die habe ich gemessen - sind innerhalb der genannten Werte.
Wie denn jetzt...? Die Frequenzen gemessen? Innerhalb welcher genannten
Werte? Innerhalb der Toleranz lt. SM? Nur der Pegel wäre demnach noch
etwas zu niedrig, ja? Um wieviel dB denn?

(entschuldige bitte die vielen Fragen, aber ich will nur verstehen
was da abläuft...)

Gruß

P.

EDIT: ...eins fällt mir noch auf/ein...

Du schreibst:
Zitat:...Ist es denn wirklich so, daß der linke Bandteller bei Wiederabe/Aufnahme über den Wickelmotor und geregelt durch den Fühler elektrisch gebremst wird? Wie geschieht dies? In der Funktionsbeschreibung steht nichts dazu und es gibt da auch keine Trimmer zum einjustieren - nur die Feder am Fühlhebel kann horizontal etwas verschoben werden, aber Veränderungen der Federspannungen habe ich ja bereits ohne Ergebnis simuliert.
Dazu kurz erläutert:
...die TG1000 (ich hoffe die 1020 ist da identisch) hat am
Bandfühlhebel eine Art Photozelle, deren Wert sich verändert und
so Einfluss auf den Wickelmotor nimmt. Und dies in beide Richtungen,
d.h. bei sich nach links/aussen bewegendem Hebel (= weniger
Bandspannung) kommt es zu einer Momenterhöhung des Motors
und bei sich nach rechts/innen bewegendem Hebel (= mehr
Bandspannung) kommt es zu einem geringeren Moment des Motors.

Wenn Du also ohne Band, wie Richard schon empfahl, einmal den
Hebel betätigst, müsste sich diese Änderung am Wickelmotor feststellen
lassen. Ob man allerdings diese Momentänderung
(respektive: Drehzahländerung) manuell "ertasten" kann,
weis ich auch nicht...

edit-ende!
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#36
Zitat:Gorchel postete
Wie verhalten sich die Motoren wenn du die Maschine ohne Band auf Wiedergabe schaltest?
P.S: Wenn nötige den rechten Fühlhebel etwas nach links drücken, damit die Endabschaltung nicht aktiviert wird....
Oops! Sorry, da habe ich wohl gepennt - getestet habe ich nur mit Pause in der Annahme, daß dann auch "gezogen" wird. Mea culpa !
Nee, ist richtig, die Spulenteller drehen sich in entgegensetzte Richtung.
Ich habe bei der Gelegenheit gleich die Spannung an den Motoren gem. SM geprüft - könnte ja sein, daß die zu niedrig ist, so daß nicht kräftig genug "gezogen" wird ... war zwar etwas zu niedrig, aber nur ein paar Volt, Korrektur brachte leider keine Abhilfe.

mfg, Oldman
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#37
Zitat:PeZett postete
Zitat:Oldman postete
... Ist das Dein Ernst? Lippenstift? Wachsmalstift? Bekomme ich das Zeuch dann wieder vom Tonkopf runter?
Ja - ist mein Ernst und JA, Du bekommst es mit Isopropanol wieder
herunter. Wenn Dir der Wachsmalstift zu unsympatisch ist, nimm halt
den Edding.
Schon o.k., ich werde es mal testen.

Zitat:etwas genauer aufbereiten und verständlicher machen. Zumal diese
Messungen ohnehin nur zum Erfolg führen, wenn "alles rundherum"
stimmt.
Naja, die elektrische Einstellung der Pegel usw. erfolgt ja erst nach der Parallel- und Höheneinstellung und hat auch dann erst einen Sinn.

Zitat:...angenommen dass sämtliche an der Bandführung "Beteiligten"
in Ordnung sind, der Aufnahmekopf absolut senkrecht und gerade
zum Band steht und weiteres Vorspannen des Hebels keine
Verbesserungen zeigen,
Was meinst Du mit "weiteren Vorspannen des Hebels"? Wenn ich ihn jetzt, nach der Korrektur der Spannung am Motor, ganz nach linsk drücke, dann sind _diese_ nur den linken Kanal betreffenden Schwankungen weitestgehend verschwunden. Und übrigens: Bei 19 cm/s treten sie praktisch nicht auf.

Zitat:dann kann eigentl. nur die
linke Kopfspur doch schon ausserhalb der Verschleissgrenze
liegen und dazu führen, dass der Bandkontakt an dieser
Stelle nicht mehr ausreicht.
Dazu noch eine Anmerkung: Der Kopf ist ja nach unten zu mehr abgeschliffen. Den Kopf habe ich nach bestem Vermögen senkrecht gestellt. Könnte es nicht sein, daß das Band so unten etwas weiter - nämlich entsprechend der Abschleifung - nach "innen" liegt und daher oben nicht immer ganz plan anliegt? Denn die Abschleifung ist ja, wie man auf dem Foto erkennen kann, zwar unten breiter als oben, aber oben breiter als in der Mitte.

Zitat:Aber dann würde mich interessieren,
was geschieht, wenn Du den Kopf so neigst, dass er oben leicht
nach vorn gekippt steht. (Also das andere Extrem). Schwinden
dann die Höhen rechts und werden dafür links stärker?
Och, dann muß ich den Kopf ja wieder verstellen .... ja, schon recht, ich frage ja um Rat. O.k., ich mach´s morgen ...

Zitat:
Zitat:PeZett postete: ....Gleichlaufschwankungen lassen zumindest die Frequenz "tanzen", das dürfte schon mal klar sein.
...
Zitat:Selbstverständlich. Die habe ich gemessen - sind innerhalb der genannten Werte.
Wie denn jetzt...? Die Frequenzen gemessen? Innerhalb welcher genannten
Werte? Innerhalb der Toleranz lt. SM? Nur der Pegel wäre demnach noch
etwas zu niedrig, ja? Um wieviel dB denn?
Ich habe die Gleichlaufschwankungen gemessen. 1kHz aufgenommen und mit Hinterband in den Laptop mit Scope eingelesen und den Frequenzähler aktiviert. Die Frequenzanzeige lag plus/minus der zulässigen Toleranzen laut SM um die 1kHz.
Den Frequenzgang habe ich auch gemessen. Natürlich kommt bei 9,5cm/s und 17 kHz kein sauberer Sinus mehr vom Band, alles schwankt und eiert, aber die Amplitue lag deutlich über 50% der Amplitude bei 1 kHz (und bei 12,5 kHz).

Zitat:(entschuldige bitte die vielen Fragen, aber ich will nur verstehen
was da abläuft...)
Ich bitte Dich! Ich frage doch um Rat, je mehr Sachen ich klären muß, deststo größer ich die Chance, die Ursache zu finden.

Ich knabbere daran, daß die Schwankungen links (4,75 und 9,5 cm/s) verschwinden, wenn ich das Band etwas an den Aufnahmekopf "drücke", wenn ich den linken Fühlhebel nach links drücke und wenn ich leicht mit dem Finger auf die linke Spule drücke - und auch bei 19 cm/s. Da bleibt doch nur übrig, daß das Band "zu locker" am Aufnahmekopf vorbeigeht und aufgrund des asymetrischen Verschleißes - seitlich betrachtet und deutlich überzeichnet hat der Spiegel mittig einen Bauch und auf der rechten Spur eine größere Kuhle als beí der linken Spur das Band oben nicht immer richig anliegt. Bei 19cm/s ist vielleicht der Zug auf das Band so groß, daß es besser liegt. Weiter gedacht müßten dann doch eigentlich bei einem Dreifachband, das sich besser anschmiegt, die Schwankungen zurückgehen und bei einem steiferen LP zunehmen. Mal schauen ...

Zitat:...die TG1000 (ich hoffe die 1020 ist da identisch) hat am
Bandfühlhebel eine Art Photozelle, deren Wert sich verändert und
so Einfluss auf den Wickelmotor nimmt. Und dies in beide Richtungen,
d.h. bei sich nach links/aussen bewegendem Hebel (= weniger
Bandspannung) kommt es zu einer Momenterhöhung des Motors
und bei sich nach rechts/innen bewegendem Hebel (= mehr
Bandspannung) kommt es zu einem geringeren Moment des Motors.
Wenn Du also ohne Band, wie Richard schon empfahl, einmal den
Hebel betätigst, müsste sich diese Änderung am Wickelmotor feststellen
lassen. Ob man allerdings diese Momentänderung
(respektive: Drehzahländerung) manuell "ertasten" kann,
weis ich auch nicht...
Yepp, wie geschrieben ist es mein Fehler. Soweit ich ds feststellen kann funktioniert es und die Spannungen sind jetzt korrekt mit den Trimmern eingestellt. Theoretisch könnte es ja noch an den Fühlhebelrückholfedern liegen - ist ja nicht gerade abwegig, daß die nach 30 Jahren etwas zu sehr gedehnt werden. Aber dann müßte die Feder links den Hebel bei einer 18er Spule ganz nach links ziehen - und das scheint mir doch eher abwegig. Die Einstellung mittels "Schlupfmesser" bekomme ich nicht hin, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, wie ich den Schlupf messe und das SM da schlicht nicht verstehe.

mfg, Oldman
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#38
Zitat:Oldman postete

...
Was meinst Du mit "weiteren Vorspannen des Hebels"?
Da hab´ich mich etwas holperig ausgedrückt - ich zielte auf die von Dir
vorgen. Änd. an der Feder ab, die ja wohl nichts entscheidend änderte.

Zitat:PeZett postete: dann kann eigentl. nur die
linke Kopfspur doch schon ausserhalb der Verschleissgrenze
liegen und dazu führen, dass der Bandkontakt an dieser
Stelle nicht mehr ausreicht.
Zitat:Dazu noch eine Anmerkung: Der Kopf ist ja nach unten zu mehr abgeschliffen. Den Kopf habe ich nach bestem Vermögen senkrecht gestellt. Könnte es nicht sein, daß das Band so unten etwas weiter - nämlich entsprechend der Abschleifung - nach "innen" liegt und daher oben nicht immer ganz plan anliegt? Denn die Abschleifung ist ja, wie man auf dem Foto erkennen kann, zwar unten breiter als oben, aber oben breiter als in der Mitte.
Aber ja - sorry, das war ein Denkfehler von mir, der Kopf muss ja vorher
lange Zeit unten etwas hervorgestanden haben. Es ist also durchaus mögl.,
dass der Kopf in der Mitte "bauchig" ist und das massgebl. die Ursache
für d. Problem darstellt. Bedenke aber bitte auch, dass d. rechte Kanal
ja nicht ganz unten liegt!


Zitat:... Ich habe die Gleichlaufschwankungen gemessen. 1kHz aufgenommen und mit Hinterband in den Laptop mit Scope eingelesen und den Frequenzähler aktiviert. Die Frequenzanzeige lag plus/minus der zulässigen Toleranzen laut SM um die 1kHz.
Den Frequenzgang habe ich auch gemessen. Natürlich kommt bei 9,5cm/s und 17 kHz kein sauberer Sinus mehr vom Band, alles schwankt und eiert, aber die Amplitue lag deutlich über 50% der Amplitude bei 1 kHz (und bei 12,5 kHz).
Soweit, so gut - und 17 kHz liegt bei 9,5 cm/s auch ausserhalb der von
Braun spezifizierten Grenzen. Die 17 k wären also ohne saftigen Pegel-
abfall ohnehin nicht drin. (auch beim Neugerät nicht).
Insofern begreife ich nicht ganz, dass bei 17 k überhaupt
gegenüber 1 k noch von nennenswertem Pegel zu sprechen ist.
Was ist denn daran auszusetzen. Ca. - 6 dB sind doch bei 17 kHz und
dem Zustand der Köpfe fast schon "entschuldbar" oder sehe ich das
falsch?


Zitat:...Da bleibt doch nur übrig, daß das Band "zu locker" am Aufnahmekopf vorbeigeht und aufgrund des asymetrischen Verschleißes - seitlich betrachtet und deutlich überzeichnet hat der Spiegel mittig einen Bauch und auf der rechten Spur eine größere Kuhle als beí der linken Spur das Band oben nicht immer richig anliegt.
Drücke es vielleicht anders aus: der Bandzug ist möglicherweise iO.
Was Du bräuchtest, um den Kopf wieder optimal abzutasten, ist
eine Bandführung, die das Band "bauchig" zieht - spiegelbildlich zum Kopf
sozusagen. So würde der Verschleiss ausgeglichen... ...aber das ist natürlich
Nonsens. Du könntest Dir ja eine Art "Klappe mit Andruckfilz" einbauen,
die das Band näher andrückt.:teufel2: (...das war jetzt nicht ganz
Ernst gemeint... ...damit gibst Du dem Kopf auf Dauer wahrscheinl. den Rest!)


Zitat:...Soweit ich ds feststellen kann funktioniert es und die Spannungen sind jetzt korrekt mit den Trimmern eingestellt. ...
Wenn´s alles gemäß SM ist, dann arbeitet die Regelung auch noch so,
wie sie soll. Also abhaken... ...und d. Schlupfmesser hast Du sowieso
nicht. Wenn die Andruckrolle sauber, nicht ausgehärtet und griffig ist,
sollte das auch i.O. sein.

Also doch Kopf läppen?

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#39
Zitat:PeZett postete
[quote]Aber ja - sorry, das war ein Denkfehler von mir, der Kopf muss ja vorher lange Zeit unten etwas hervorgestanden haben. Es ist also durchaus mögl., dass der Kopf in der Mitte "bauchig" ist und das massgebl. die Ursache für d. Problem darstellt. Bedenke aber bitte auch, dass d. rechte Kanal ja nicht ganz unten liegt!
Stimmt.

Zitat:Soweit, so gut - und 17 kHz liegt bei 9,5 cm/s auch ausserhalb der von Braun spezifizierten Grenzen. Die 17 k wären also ohne saftigen Pegel-
abfall ohnehin nicht drin. (auch beim Neugerät nicht).
Nein. 17 KHz sollen bis -5dB drin sein. Leider weiß ich nicht mehr, was -5dB bei Spannungen bedeutet - wieviel % weniger?

Zitat:Insofern begreife ich nicht ganz, dass bei 17 k überhaupt
gegenüber 1 k noch von nennenswertem Pegel zu sprechen ist.
Was ist denn daran auszusetzen. Ca. - 6 dB sind doch bei 17 kHz und
dem Zustand der Köpfe fast schon "entschuldbar" oder sehe ich das
falsch?
Es sollten nicht weniger als -5dB sein - laut SM.

Zitat:Drücke es vielleicht anders aus: der Bandzug ist möglicherweise iO.
Was Du bräuchtest, um den Kopf wieder optimal abzutasten, ist
eine Bandführung, die das Band "bauchig" zieht - spiegelbildlich zum Kopf
sozusagen. So würde der Verschleiss ausgeglichen... ...aber das ist natürlich
Nonsens. Du könntest Dir ja eine Art "Klappe mit Andruckfilz" einbauen,
die das Band näher andrückt.:teufel2: (...das war jetzt nicht ganz
Ernst gemeint... ...damit gibst Du dem Kopf auf Dauer wahrscheinl. den Rest!)
Ja, das einzige, was mit abgesehen vom Verstellen des Kopfes einfällt, ist ihn zu Läppen, damit das "Bauchige" begradigt wird.

Habe jetzt mal mit einem Dreifachband und einem LP getestet. Und schau an, beim LP sind die Schwankungen stärker, beim Dreifach geringer.
Dann habe ich den Kopf wie vorgeschlagen verstellt. Erst mal oben nach hinten und unten nach vorne, also der Zustand, der zum starken Abschliff führte. Die Schwankungen nahmen zu, der Pegel ab. Dann umgekehrt, oben nach vorne, unten nach hinten: Nach ca. 1 Umdrehung nahm der Pegel links zu und die Schwankungen ab. In diesem Bereich zwischen ca. 3/4 bis 1,5 Umdrehungen mehr hinein wird der Zustand sehr deutlich besser.
Heute abend sind die Augen zu müde, um die Parallelität der Spiegel zu vergleichen. Aber falls sie so nicht parallel stehen: Läßt sich ein insofern nicht mehr senkrecht stehender Aufnahmekopf überhaupt im übrigen noch brauchbar einstellen?

mfg, Oldman
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#40
Hallo,

...ich bezog mich bei meinen Angaben hinsichtl. des Frequenzganges
auf die TG1000, und für die ist bei 9,5 cm/s eine max. Frequ.
von 15 kHz (nach DIN45500) angegeben, d.h. +/- 1 dB, wenn ich nicht
irre. Möglicherweise liegt die 1020 da auf anderem Niveau, meines
Wissens nach aber nicht. Wenn sie also mit der 1000er in diesem Pkt.
übereinstimmt, dann wird bei 17 k der Pegel um weit mehr als
dieser "DIN"-Wert abfallen.

Die - 6 dB entsprechen übrigens einer Spannungsdämpfung (sprich
Pegel) von etwa 50 % (weshalb ich sie auch nannte, als Du von
"50% Pegel" schriebst...)

Deinem "Kipptest" entnehme ich nun, dass es tatsächlich so ist: der
Kopf hat einen "Bauch". Da kannst Du am Bandzug und der Bandführung
verstellen wie Du willst - ich sehe keine Möglichkeit, das auszugleichen.
Ich würde es ehrlich gesagt auch nicht tun - lass Bandzug und Bandführung
unbedingt in Ruhe, wenn beides i.O. ist. Eine verkurbelte Bandführung
ist so mit das Schlimmste, was man sich einhandeln kann.
EDIT: ...und die Bandzugregelung der Braun ist im Prinzip eine
der besten der damaligen Zeit überhaupt! Man schaue sich da nur
mal andere Maschinen dieser Ära an. (naja, meine Meinung und offtopic
noch dazu...)EDIT-ENDE
Die Verwendung eines "weicheren" Bandes war übrigens eine gute Idee
von Dir und unterstreicht für mich das Ergebnis.

Fazit ist meiner Meinung nach: ...Läppen oder neue/andere Köpfe
... oder Andruckfilz, wenn nur gelegentliche Aufnahmen
getätigt werden sollen (...da kommt der Teufel wieder raus...)

Vielleicht hat aber jemand der hier Mitlesenden noch ein
paar bessere Ideen...

Tschüß!

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#41
Hallo,

also irgendwie kann ich mir das mit dem bauchig geschliffenen Kopf nicht vorstellen. Ich hab schon einige wirklich schlimme Schliffbilder gesehen, die Einschliffe waren aber höchstens im Zehntel-Millimeter-Bereich tief.

Selbst wenn ein Bauch mit so einer Höhe da wäre - das würde die Elastizität des Bandes doch ausgleichen, behaupt ich jetzt einfach mal so.

Ich schließe mich PeZett's Vorschlag von weiter oben an: verstell nochmal den Kippwinkel des Kopfes bis die Signalschwankungen auf beiden Kanälen annähernd gleich sind (nimm dein bestes Band dafür).

Danach würde ich mit Fettstift nochmal kontrollieren (aber nicht mit deinem besten Band Wink) - und vorher schaun ob der Kopf jetzt nicht unnatürlich schief steht.

Grüße

Peter

(edit) Nachtrag: ich hab bei meiner Revox auch schon mal die Kopftstellung im Verdacht gehabt - und danach lag's doch an der Elektronik / Einstellung .
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#42
Zitat:peter_l postete
...Selbst wenn ein Bauch mit so einer Höhe da wäre - das würde die Elastizität des Bandes doch ausgleichen, behaupt ich jetzt einfach mal so.
....
(edit) Nachtrag: ich hab bei meiner Revox auch schon mal die Kopftstellung im Verdacht gehabt - und danach lag's doch an der Elektronik / Einstellung .
Hallo Namensvetter,

...das kommt mir zwar auch alles ungewöhnl. vor, andererseits
wird so eine Kopfkontur vom elast. Band nur ausgeglichen, wenn
es die Bandführung zulässt. Und das ist nun mal von Gerätetype zu
Gerätetype verschieden. Dein Hinweis auf Deine Revox trifft sicher
im zitierten Falle zu aber es ist doch auffällig, dass an Oldman´s
TG1020 duch Kippen des Kopfes mal der rechte und mal der linke
Kanal in die "Höhen zurückfindet" - nur eine Mittelstellung, die
beide Kanäle "gut versorgt" mag nicht gelingen. So etwas sieht
für mich irgendwie nicht nach Elektronik-Fehler aus.

Gruß

Peter
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#43
Zitat:PeZett postete
... aber es ist doch auffällig, dass an Oldman´s
TG1020 duch Kippen des Kopfes mal der rechte und mal der linke
Kanal in die "Höhen zurückfindet" - nur eine Mittelstellung, die
beide Kanäle "gut versorgt" mag nicht gelingen. So etwas sieht
für mich irgendwie nicht nach Elektronik-Fehler aus.
Hier entsteht ein Mißverständnis. Es ist kein "Höhenproblem" - auch wenn es sich für mich anfänglich allein vom Gehör her so dargestellt und der Fred so begonnen hat. Auf dem Skop ist zu sehen, daß bei Senkrechtstellung des Aufnahmekopfes der Pegel links sich laufend verändert - und zwar mehr als das normale Schwanken. Es ist auch nicht perdiodisch, also im 1Hz-Rythmus oder so, sondern zufällg, aber ständig. Wenn ich das Band sehr gefühlvoll an den Kopf presse oder gefühlvoll die linke Spule belaste, also sozusagen das Band "straffe", dann sind links und recht (nach erfolgter mechanischer und elektrischer Einstellung) bei 9,5 cm/s (das ist halt die Geschwindigkeit, die ich benutze) der gleiche Pegel und beide schwanken nur gering, wie es halt so ist, und meist synchron. Ohne diesen "Eingriff" ist der Pegel rechts nahezu unverändert, links schwankt er aber ständig bis herab zu 50%. Gehörmäßig wirkt sich das durch ein nach rechts verschobenes Panorama aus, links wirkt es dumpfer und man hat den Eindruck von "Löchern" und "Rauhheit" im Klang, also z.B. wie man es von Verschmutzungen her kennt.
Dieser Effekt tritt bei allen Bändern auf, bei Dreifach-Bändern aber nur wesentlich geringer und bei LP stärker.
Ich habe - um Ursachen in der Elektronik und/oder dem Antrieb auszuschließen - testweise das Kopfset eine 1000/4 angeschlossen und da war dieser Effekt eigentlich nicht mehr da. Es liegt also weder am Bandmaterial noch vorwiegend an der Einstellung des Antriebs, wenngleich ich nicht ausschließen möchte, daß dieser vielleicht nicht mehr 100% optimal ist (die Fühlhebelrückholfeder mag nach 30 Jahren zu schlaff sein, aber leider weiß ich nicht, wie sich deren "richtige" Federkraft feststellen/rekonstruieren läßt - vielleicht über die in dem SM angesprochene Schlupfregelung, aber das verstehe ich schlicht nicht und leider konnte mir da noch niemand weiterhelfen). Ursache ist offenbar die "Geometrie" des Aufnahmekopfes, der sich ja dadurch auszeichnet, daß er unten deutlich mehr als oben ab-/eingeschliffen ist und oben mehr als in der Mitte. Schaut euch die großformatigen Bilder, man sieht es deutlich.
Ich habe den Kopf jetzt aus der (nach besten Wissen und Gewissen) ermittelten Senkrechtstellung dahingehend verstellt, daß er oben weiter vorsteht und unten weiter zurück - und zwar habe ich solange verstellt, bis die Schwankungen scheinbar am geringsten waren bei möglichst hohem Pegel der beiden Spuren, und jedesmal auch die Azimutheinstellung optimiert. Beim Peilen über die Kopfspiegel ist diese "Fehlstellung" gegenüber dem Wiedergabekopf auch zu erkennen (wenn man darauf achtet ;-)). Anders herum - unten weiter vor und oben weiter zurück - wurde der Pegel links deutlich schwächer und die Pegelschwankungen namen zu. Gehe ich von dem Optimalzustand mit leicht angedrücktem Band oder "belasteter" linker Spule wäre eine Einstellung, die links zu einem mehr als 50% unter dem rechten Pegel führen linken Pegel führt, mit Sicherheit auch wirklich falsch.
Das Ergebnis ist zwar besser als vorher, aber immer noch unbefriedigen. LP lassen sich nicht wirklich sinnvoll nutzen, DP eingeschränkt.
Mein Fazit nach alldem ist: Der Aufnahmekopf ist insofern hinüber. Aber da es keinen Ersatz gibt ... vielleicht hilft Läppen, aber vielleicht wird es dadurch noch schlimmer? Denn erstaunlicherweise ist der Frequenzgang m.E. nicht beeinträchtigt. Durch Einmessen (hierzu habe ich noch eine Frage im separaten Fred) auf gebrauchtem alten BASF-DP konnte ich wenigstens den in der SM beschrieben Frequenzgang erreichen, die Qualität der Aufnahme gehörmäßig beurteilt hält sich im Rahmen dessen, was man bei 9,5 cm/s und diesem Material erwarten kann.
Insofern kann man diesen Fred als abgeschlossen ansehen, es sei denn, daß noch jemand eine zündende Idee hat.
mfg, Oldman
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#44
Hi,

- aha ! OK, Misverständnis lag in der Tat vor, ist aber meinerseits
ausgeräumt. Das Ergebnis Deines testweisen Tausches geg. einen
Kopfträger TG1000 (...dann ohne Pegelschwankungen...) erhärtet
auch bei mir endgültig den Verdacht, dass der Aufsprechkopf nicht
mehr ok ist. Insofern also schliesse ich mich Dir an und hiermit
meinerseits ab!

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#45
auch von mir noch ein letztes Hallo in die Runde,

wenn also mit einem anderem Kofträger alles o.k. ist, dann kann man meinen Elektronik-Verdacht natürlich begraben. Auch die restliche Mechanik am Gerät ist dann ja wohl o.k.

Was bleibt ist dann natürlich der Kopf. Ich hab mal ein paar parallele Linien entlang der Kopfspalte gemalt:

[Bild: BraunTG1020.jpg]

Was mir dabei auffällt:

1. Ein Kippwinkel (unten weiter vorne) war natürlich vorhanden. Der Einschliff auf Höhe der Kopfspalte ist aber praktisch gleich breit, sodaß von daher der Fehlwinkel noch tolerabel war - meiner Meinung nach.

2. Einen Bauch sehe ich nicht - tut mir leid.

3. Eine Auffälligkeit am oberen Rand der ersten Spur ist deutlich sichtbar, wie von Ulrich weiter oben schon angemerkt. Du, Oldman, meintest zwar da sei nichts - interessant wäre aber schon nochmal ein genauer Blick durch ein gutes Stereomikroskop. Ich meine, da stimmt was nicht.

4. Im Bild nicht sichtbar ist der Grat den Oldman in der Nähe der unteren Einfräsung ertastet hat. Sowas ist immer sehr schlecht - ich würd da versuchen, den einzuebnen (natürlich sehr vorsichtig unter dem Mikroskop).

Grüße und viel Erfolg noch

Peter

PS: Danke für den Tip auf "Scope". Das kannte ich noch nicht - sieht gut aus.
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#46
Doch noch nicht zuende ... ;-)

Zitat:peter_l postete
... Auch die restliche Mechanik am Gerät ist dann ja wohl o.k.
Unter Vorbehalt der Schlupfeinstellung. Wenn mir da noch jemand auf die Sprünge helfen könnte ...

Zitat:Was bleibt ist dann natürlich der Kopf. Ich hab mal ein paar parallele Linien entlang der Kopfspalte gemalt:
Mhm. Ich habe mal die Konturen den Abschliffs anhand des Originals eingezeichnet. Dadurch wird es deutlicher.

[Bild: New-4.jpg]

Aber: Könnte jemand dort die Spuren einzeichnen? Peinlicherweise weiß ich wirklich nicht, wo _genau_ die Spalte und Spuren zu verorten sind.

Zitat:1. Ein Kippwinkel (unten weiter vorne) war natürlich vorhanden. Der Einschliff auf Höhe der Kopfspalte ist aber praktisch gleich breit, sodaß von daher der Fehlwinkel noch tolerabel war - meiner Meinung nach.
Das schließt sich doch aus! War der Kopf gekippt, dann muß ungleich abgeschliffen sein.

Zitat:2. Einen Bauch sehe ich nicht - tut mir leid.
Im mittleren Bereich ist der Kopf deutlich weniger abgeschliffen als oben und unten. Im "engsten" Bezeich ca. 1,8mm, ganz oben 2,1mm, ganz unten 2,4mm. Ich weiß natürlich nicht, ob solche Unsymmetrien _überhaupt_ eine Auswirkung haben ...

Zitat:3. Eine Auffälligkeit am oberen Rand der ersten Spur ist deutlich sichtbar, wie von Ulrich weiter oben schon angemerkt. Du, Oldman, meintest zwar da sei nichts - interessant wäre aber schon nochmal ein genauer Blick durch ein gutes Stereomikroskop. Ich meine, da stimmt was nicht.
Stimmt, da wird der Abschliff deutlich stärker. Wie kann das erklärt werden?

Zitat:4. Im Bild nicht sichtbar ist der Grat den Oldman in der Nähe der unteren Einfräsung ertastet hat. Sowas ist immer sehr schlecht - ich würd da versuchen, den einzuebnen (natürlich sehr vorsichtig unter dem Mikroskop).
Der Grat ist da, aber ich werde da nicht herummachen, es sei denn, im Rahmen eines vollständigen Läppens. Oder würde man damit aufgrund des Materialabtrags dem Kopf erst recht den Rest geben? Geläppt habe ich noch nie, aber nach den Beschreibungen traue ich mir das schon zu.
Btw: Ich kann zwischen dem 1020-Kopf und dem 1000-Kopf eigentlich keinen gravierenden Unterschied sehen. Das Metall des Gehäuses hat einen anderen Farbton, aber das ist es ja wohl nicht. Angeblich sollen aber die Köpfe wirklich verschieden sein. Ist das sicher?

Zitat:PS: Danke für den Tip auf "Scope". Das kannte ich noch nicht - sieht gut aus.
Gern geschehen. Ein paar Features "fehlen" noch, wie etwa eine Kalibrierungsmöglichkeit, aber mit einem anderen Skop kann man das Ausgangssignal des Signalgenerators bei 1kHz und 100% offenem Mixer messen und durch Verbinden von Ein- und Ausgang den Line-In-Regler des Mixers so einstellen, daß Scope im wesentlichen (um hochpräzise Messungen geht es ja nicht) das gleiche anzeigt. Aber dennoch hat der Programmierer sehr gute Arbeit geleistet.

mfg,Oldman
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#47
Zitat:Oldman postete
Aber: Könnte jemand dort die Spuren einzeichnen? Peinlicherweise weiß ich wirklich nicht, wo _genau_ die Spalte und Spuren zu verorten sind.
genau das hab ich gemacht in meinem Bild: die zwei geschlossenen Rechtecke.

Peter
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#48
Zitat:peter_l postete genau das hab ich gemacht in meinem Bild: die zwei geschlossenen Rechtecke. Peter
Oops! Mea culpa. Tomaten auf den Augen ....
Danke.
Ja dann ...
Denn ganz oben, es ist wirklich so, nimmt der Abschliff über kürzeste Strecke dramatische Züge an, meine Linienführung ist nicht übertrieben!
[Bild: New-5.jpg]
Ganz oben sind es über 2,3mm, am unteren Ende des Spalts "nur" ca. 1,8mm. Wenn man sich vorstellt, daß das Band plan - gar auch unten aufliegend - über den Kopf zieht, dann ist doch evident, daß es ganz oben nur dann spurbreiten/vollen Kontakt erhält, wenn durch "Andrücken" oder "Zug" am Band nachgeholfen wird. Steife Bänder wie LP tun sich naturgemäß schwerer als Dreifachbänder, diesem Abschliff oben zu folgen. Das behebt sich dann etwas, wenn der Kopf oben nach vorne geneigt wird, aber wirklich gut wird es dadurch auch nicht, das Problem bleibt.
Oder sehe ich das falsch?

mfg, Oldman
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#49
ich hab nochmal den Bereich, der mir nicht gefällt, rot umrandet (etwas zittrig). Nicht daß wir aneinder vorbeireden.

[Bild: Braun2.jpg]

Meinst du mit den 1,8 - 2,3 mm die totale Spiegelbreite ?
Ich kenn Braun gar nicht - aber bei Uher / Revox sind Köpfe mit solchen Spiegelbreiten quasi im Neuzustand. Versteh ich jetzt nicht, daß das bei Braun's schon kritisch sein soll.

Grüße

Peter
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#50
Zitat:peter_l postete
ich hab nochmal den Bereich, der mir nicht gefällt, rot umrandet (etwas zittrig). Nicht daß wir aneinder vorbeireden.
Yep.

Zitat:Meinst du mit den 1,8 - 2,3 mm die totale Spiegelbreite ?
Nein. Ich meine damit die Breite des Abschliffs der linken Spur oben - von Dir rot eingezeichnet - bis zum unteren Ende der linken Spur. Mit "Spiegel" ist nehme ich an die gesamte spiegelnde, gewölbte Fläche, also nahezu der Bildausschnitt links und rechts gemeint - das sind ca. 6mm.

Zitat:Ich kenn Braun gar nicht
Ich bislang auch nicht! ;-)

Zitat:- aber bei Uher / Revox sind Köpfe mit solchen Spiegelbreiten quasi im Neuzustand. Versteh ich jetzt nicht, daß das bei Braun's schon kritisch sein soll.
Ich selbst habe keine Ahnung. Bei meiner GX625 sehe ich überhaupt keinen Abschliff. Und bei dem versuchsweise verwendeten 1000er Kopfset kann man einen ca. 1 bis 1,5mm gleichmäßig breiten Anschliff _erahnen_ - aber mehr auch nicht. Wenn man mir sagt, daß 2mm kein Grund zu Bedenken seien - fein. Aber hier geht es ja nicht um die Breite eines gleichmäßigen Abschliffs sondern um diesen auffällig asymetrischen Abschliff, der Dir ja auch nicht gefällt, und der als einzige Ursache für das Problem in Betracht kommt.

mfg, Oldman
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