28.11.2009, 16:34
Um auch mal was Substanzielles beizutragen, möchte ich euch mein Luxman K-03 Cassettendeck vorstellen. Ich hab’s vor einigen Jahren für 200,- € in der elektrischen Bucht ertaucht und es funktionierte vorderhand mal ohne erkennbare Probleme. Der Preis war an der unteren Grenze dessen, was diese Geräte so kosten (bei eBay), also kein wirkliches Schnäppchen aber auch nicht überzogen. Kosmetisch war es durchaus in Ordnung und das ist mir ja fast das Wichtigste, technische Problem hinter der Fassade lassen sich fast immer irgendwie lösen, gröbere Macken auf der Frontplatte aber nur in Ausnahmefällen.
Es ist übrigens das untere Gerät, der Tuner (T-530) kam etwas später dazu. Bauzeit des Cassettendecks war laut http://www.vintagecassette.com von 84-88, allerdings kam der Nachfolger, das K109 schon 86 auf den Markt. Von der Typenbezeichnung ließe sich ableiten, dass es das „kleinste“ der großen Lux Tapes war, die anderen waren das K-04, das zusätzlich über eine Pitch control und eine manuelle Aufnahmeentzerrung verfügte und das K-05, das als das Spitzendeck der Serie gilt und über einen Einmesscomputer die Aufnahmen optimieren konnte. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich das K-04 als Alpine AL-85 und das K-05 als AL-90 (siehe auchhttp://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6498) im Luxgewand mit einigen kleineren Veränderungen an Laufwerk und Schaltung. Diese beiden Modelle wurden nach der Übernahme von Lux durch Alpine Anfang der 80er Jahre offensichtlich ins Lux Programm übernommen, während es für das K-03 bei Alpine kein entsprechendes Modell gab. Daher neige ich zur Ansicht, dass es sich beim K-03 um eine etwas spätere Entwicklung handelt. Dafür sprechen auch einige Ausstattungsdetails, wie etwa die etwas intelligentere Restzeitanzeige des K-03 verglichen mit den „Echtzeitanzeigen“ der anderen, die eigentlich nur Stopuhren sind (zählen beim schnellen Umspulen nicht mit), oder dass im K-03 nie eines der früheren Versionen des Alpine-Laufwerks verbaut war.
Der Blick ins Innere beschert uns ein Kabelverhau erster Güte, in das mit einigen Kabelbindern nur notdürftig Ordnung gebracht werden konnte. Die Platinen stapeln sich in zwei Stockwerden übereinander und gleich bei meinem ersten Vordringen in seine Innereien schaffte ich es, irgendwo einen Kurzschluss herbeizuführen, der zum Ableben einer Zenerdiode führte. Um einen Neuabgleich durchzuführen muss man natürlich unter die oberen Platinen, kann sie aber nicht ganz abklemmen. Die sind dann ständig im Weg und machen Ärger. Wenigstens gibt es zwischen den Platinen schon großteils Steckverbinder und keine gelöteten Kabel mehr, wie noch einige Jahre vorher bei Alpine üblich.
Wenigstens auf der linken Seite lässt sich die obere Platine aufkippen (ähnlich wie bei alten Fernsehern), da kommt man wenigstens zu den Sicherungen und anderen Teilen der Stromversorgung. Außerdem liegen die Potis für den Biasabgleich darunter. Die Funktion des riesigen Kondensators neben dem Netzteil erschließt sich mir nicht ganz, vermutlich stellt er noch kurzzeitig etwas Spannung zur Verfügung, um bei plötzlichem Stromausfall noch den Kopfschlitten, der motorisch bewegt wird, zurückziehen und die Cassette damit freigeben zu können. Allerdings sind andere Decks auch ohne so ein Trum dazu in der Lage.
Der Zustand der Köpfe ist noch recht gut, Einschliff bei den Aufnahme/Wiedergabe Köpfen ist nicht feststellbar. Der Löschkopf, ein Doppelspalt Sendust/Ferritkopf, zeigt an den Kanten leichte Einlaufspuren. Grund war eine etwas zu große Eintauchtiefe des Kopfschlittens, der zu einer starken Kantenbelastung des schmalen Kopfes führte (siehe auch post20 im Köpfethread: https://tonbandforum.de/bildupload/LuxK03BL.jpg). Eine Neujustage der Eintauchtiefe behob das Problem.
Für den Aufnahmekopf wurde Sendust, für den Wiedergabekopf Ferrit verwendet. Der Wiedergabekopf kann außerdem bei Bedarf durch Knopfdruck entmagnetisiert werden.
Eine Besonderheit sind außerdem die Pressurepadlifter, die man sich offensichtlich von Nakamichi abschaute. Dualcapstan braucht nun mal keine Andruckfilze - meiner Ansicht nach schaden diese aber auch nicht. Ich habe mal versuchsweise einen Andruckfilz so zugeschnitten, dass er genau zwischen die Padlifter passte und - wer hätte das gedacht - es war weder messtechnisch noch gehörmäßig irgendein Unterschied feststellbar.
Die rechte Gummiandruckrolle habe ich erneuert, die Linke mal gelassen, ich hätte zwar sogar einen Ersatz aber ich halte den Tausch für noch nicht notwendig.
Kurz nachdem ich das Deck erworben hatte, zeigten sich natürlich die kleinen Macken, die so ein 20 Jahre altes Deck nun mal entwickelt. Was ich als die lästigste empfand war das relativ laute Laufgeräusch des Wickeltriebs. Zusätzlich stellte der Wickelmotor auch gleich mal seinen Dienst ein. Der Ausbau des Laufwerks ist angesichts des Innenlebens des Decks dann doch erstaunlich einfach: nach Abnahme der Frontplatte werden die 4 Schrauben, die das Laufwerk an der Bodenplatte fixieren, gelöst und man kann, sofern man nicht vergessen hat, die elektrischen Verbindungen zu kappen, den ganzen Block herausheben:
Übeltäter gab’s gleich mehrere: die Schleifer des Motors, der übrigens ein ziemlich ordinärer Standardteil ist, hatten keinen sicheren Kontakt mehr zum Kollektor; Reinigen und Zurechtbiegen behob das Problem.
Schwerwiegender war bzw. ist die Abnutzung des Zwischenrades. Die Konstruktion des Wickelantriebs ist ebenso kompliziert wie bescheuert: Für den schnellen Wickelbetrieb steht ein Zahnrad zur Verfügung, das wie üblich mal auf den linken (Rücklauf) oder rechten (Vorlauf) Wickeldorn geschaltet wird. Bei Spielbetrieb ist dieses Zwischenrad überflüssig, da ein Gummizwischenrad jetzt den Antrieb des rechten Wickeldorns übernimmt. Das Zahnrad ist hierbei aber nicht vom Antriebsrad des Motors getrennt, sondern läuft leer mit und macht, weil es auch nicht durch eine Last gedämpft wird, recht ordentlich Lärm. Gebessert hat sich die Situation durch Einfetten des Zahnrades mit einem recht zähen Silikonfett. Das Gummizwischenrad liefe zwar recht leise hat aber alle Probleme, die bei alten Gummirädern eben auftreten, wie verminderte Reibung durch Aushärten und damit geringe Kraftübertragung auf den Wickeldorn. Lux hat es also erfolgreich geschafft, die negativen Eigenschaften zweier Antriebsprinzipien in einem einzigen Deck zu vereinen. Respekt!!!
Im oberen Bild kann man die beiden unterschiedlichen Zwischenräder erkennen. Dabei entringt sich mir ein dreifaches Hoch auf die direktgetriebenen Wickeldorne von Revox oder Pabst. Warum man bei einem 3000,- DM Casettendeck auf eine derart windige Lösung verfällt ist mir ziemlich schleierhaft, man hätte doch wenigstens eine Schrägverzahnung realisieren können. Immerhin wird der Wickelantrieb kurz vor Erreichen des Bandendes einen Gang zurückgeschaltet, damit das Band nicht durch hohe Zugkräfte beschädigt wird. Im Schnellgang (zweimaliges Drücken der Spultaste), der nur im linear counter mode zugänglich ist, geschieht das Umspulen recht flott (wenn auch keine Weltrekorde erzielt werden). Bei Restzeitanzeige steht nur die normale Spulgeschwindigkeit zur Verfügung, offensichtlich wäre sonst der Rechner für die Restzeitermittlung überfordert.
Das Wechseln des Antriebriemens für den linken Capstan macht keine Probleme sobald man das Laufwerk am Tisch hat.
Der rechte Capstan ist direktgetrieben. Die beiden doppelten Capstanlager stecken in einem recht massiven Gussteil der auch im ausgebauten Zustand des Laufwerks kaum zu sehen ist. Die PR Leute nannten diese Laufwerksausführung übrigens „G.T. Transport“ http://k-nisi.hp.infoseek.co.jp/k-05.htm, was übrigens auch einer der Unterschiede zu den Alpine Decks ist, dort sind die Lager in ein Blechteil verpresst. Frühe Versionen des K-04 und K-05 hatten übrigens noch das alte Alpine Laufwerk, wie aus den Servicemanuals hervorgeht.
Allen Unkenrufen zum Trotz, habe ich die Capstanlager frisch geölt und dabei die Capstans ganz aus den Lagern gezogen (nicht ohne sie vorher mit etwas Öl zu fluten). Diese Prozedur hatte den erstaunlichen Effekt, dass die Bandgeschwindigkeit merklich zulegte und neu justiert werden musste.
Die Verwendung von analogen Aussteuerungsinstrumenten war schon 1984 ein Anachronismus, wer aber schon einmal versucht hat mit schlecht auflösenden LED-Ketten einen Bandabgleich durchzuführen, der lernt die altmodischen Dinger durchaus zu schätzen.
Leider sind die Instrumente sehr schnell ausgelegt und produzieren starke Überschwinger, man neigt daher zur Untersteuerung von Aufnahmen. Hat eigentlich jemand einen Tipp, wie man den Instrumenten diese Unart abgewöhnen kann? Ansonsten tragen die Zeiger entschieden zum ganzen Flair des Decks bei und ich denke, das ist auch der eigentliche Grund, warum sie verwendet wurden. Ich bin jedenfalls empfänglich für derartige Bauernfängerei und wenngleich es sich beim K-03 sicher nicht um ein Deck handelt, das nicht die eine oder andere Schwäche hätte, so habe ich den Kauf bisher nicht bereut. Klanglich kann es ziemlich locker mit moderneren Decks mithalten. Verglichen mit meinem TEAC V8030S zeigt sich eine minimale Schwäche im Bassbereich, der neigt etwas zum Dicklichen und natürlich hat es kein Dolby S, was bei Soloklavier doch auffällt. In den Höhen hingegen ist das Lux trotz fehlendem HX Pro dem TEAC überlegen, ich empfinde hohe Töne beim K-03 als feiner und strahlender mit etwas mehr seidigem Glanz. In der Praxis bevorzuge ich daher dann doch das Luxman Deck
So, das reicht für heute, Messungen folgen…
Viele Grüße
Lukas
Es ist übrigens das untere Gerät, der Tuner (T-530) kam etwas später dazu. Bauzeit des Cassettendecks war laut http://www.vintagecassette.com von 84-88, allerdings kam der Nachfolger, das K109 schon 86 auf den Markt. Von der Typenbezeichnung ließe sich ableiten, dass es das „kleinste“ der großen Lux Tapes war, die anderen waren das K-04, das zusätzlich über eine Pitch control und eine manuelle Aufnahmeentzerrung verfügte und das K-05, das als das Spitzendeck der Serie gilt und über einen Einmesscomputer die Aufnahmen optimieren konnte. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich das K-04 als Alpine AL-85 und das K-05 als AL-90 (siehe auchhttp://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6498) im Luxgewand mit einigen kleineren Veränderungen an Laufwerk und Schaltung. Diese beiden Modelle wurden nach der Übernahme von Lux durch Alpine Anfang der 80er Jahre offensichtlich ins Lux Programm übernommen, während es für das K-03 bei Alpine kein entsprechendes Modell gab. Daher neige ich zur Ansicht, dass es sich beim K-03 um eine etwas spätere Entwicklung handelt. Dafür sprechen auch einige Ausstattungsdetails, wie etwa die etwas intelligentere Restzeitanzeige des K-03 verglichen mit den „Echtzeitanzeigen“ der anderen, die eigentlich nur Stopuhren sind (zählen beim schnellen Umspulen nicht mit), oder dass im K-03 nie eines der früheren Versionen des Alpine-Laufwerks verbaut war.
Der Blick ins Innere beschert uns ein Kabelverhau erster Güte, in das mit einigen Kabelbindern nur notdürftig Ordnung gebracht werden konnte. Die Platinen stapeln sich in zwei Stockwerden übereinander und gleich bei meinem ersten Vordringen in seine Innereien schaffte ich es, irgendwo einen Kurzschluss herbeizuführen, der zum Ableben einer Zenerdiode führte. Um einen Neuabgleich durchzuführen muss man natürlich unter die oberen Platinen, kann sie aber nicht ganz abklemmen. Die sind dann ständig im Weg und machen Ärger. Wenigstens gibt es zwischen den Platinen schon großteils Steckverbinder und keine gelöteten Kabel mehr, wie noch einige Jahre vorher bei Alpine üblich.
Wenigstens auf der linken Seite lässt sich die obere Platine aufkippen (ähnlich wie bei alten Fernsehern), da kommt man wenigstens zu den Sicherungen und anderen Teilen der Stromversorgung. Außerdem liegen die Potis für den Biasabgleich darunter. Die Funktion des riesigen Kondensators neben dem Netzteil erschließt sich mir nicht ganz, vermutlich stellt er noch kurzzeitig etwas Spannung zur Verfügung, um bei plötzlichem Stromausfall noch den Kopfschlitten, der motorisch bewegt wird, zurückziehen und die Cassette damit freigeben zu können. Allerdings sind andere Decks auch ohne so ein Trum dazu in der Lage.
Der Zustand der Köpfe ist noch recht gut, Einschliff bei den Aufnahme/Wiedergabe Köpfen ist nicht feststellbar. Der Löschkopf, ein Doppelspalt Sendust/Ferritkopf, zeigt an den Kanten leichte Einlaufspuren. Grund war eine etwas zu große Eintauchtiefe des Kopfschlittens, der zu einer starken Kantenbelastung des schmalen Kopfes führte (siehe auch post20 im Köpfethread: https://tonbandforum.de/bildupload/LuxK03BL.jpg). Eine Neujustage der Eintauchtiefe behob das Problem.
Für den Aufnahmekopf wurde Sendust, für den Wiedergabekopf Ferrit verwendet. Der Wiedergabekopf kann außerdem bei Bedarf durch Knopfdruck entmagnetisiert werden.
Eine Besonderheit sind außerdem die Pressurepadlifter, die man sich offensichtlich von Nakamichi abschaute. Dualcapstan braucht nun mal keine Andruckfilze - meiner Ansicht nach schaden diese aber auch nicht. Ich habe mal versuchsweise einen Andruckfilz so zugeschnitten, dass er genau zwischen die Padlifter passte und - wer hätte das gedacht - es war weder messtechnisch noch gehörmäßig irgendein Unterschied feststellbar.
Die rechte Gummiandruckrolle habe ich erneuert, die Linke mal gelassen, ich hätte zwar sogar einen Ersatz aber ich halte den Tausch für noch nicht notwendig.
Kurz nachdem ich das Deck erworben hatte, zeigten sich natürlich die kleinen Macken, die so ein 20 Jahre altes Deck nun mal entwickelt. Was ich als die lästigste empfand war das relativ laute Laufgeräusch des Wickeltriebs. Zusätzlich stellte der Wickelmotor auch gleich mal seinen Dienst ein. Der Ausbau des Laufwerks ist angesichts des Innenlebens des Decks dann doch erstaunlich einfach: nach Abnahme der Frontplatte werden die 4 Schrauben, die das Laufwerk an der Bodenplatte fixieren, gelöst und man kann, sofern man nicht vergessen hat, die elektrischen Verbindungen zu kappen, den ganzen Block herausheben:
Übeltäter gab’s gleich mehrere: die Schleifer des Motors, der übrigens ein ziemlich ordinärer Standardteil ist, hatten keinen sicheren Kontakt mehr zum Kollektor; Reinigen und Zurechtbiegen behob das Problem.
Schwerwiegender war bzw. ist die Abnutzung des Zwischenrades. Die Konstruktion des Wickelantriebs ist ebenso kompliziert wie bescheuert: Für den schnellen Wickelbetrieb steht ein Zahnrad zur Verfügung, das wie üblich mal auf den linken (Rücklauf) oder rechten (Vorlauf) Wickeldorn geschaltet wird. Bei Spielbetrieb ist dieses Zwischenrad überflüssig, da ein Gummizwischenrad jetzt den Antrieb des rechten Wickeldorns übernimmt. Das Zahnrad ist hierbei aber nicht vom Antriebsrad des Motors getrennt, sondern läuft leer mit und macht, weil es auch nicht durch eine Last gedämpft wird, recht ordentlich Lärm. Gebessert hat sich die Situation durch Einfetten des Zahnrades mit einem recht zähen Silikonfett. Das Gummizwischenrad liefe zwar recht leise hat aber alle Probleme, die bei alten Gummirädern eben auftreten, wie verminderte Reibung durch Aushärten und damit geringe Kraftübertragung auf den Wickeldorn. Lux hat es also erfolgreich geschafft, die negativen Eigenschaften zweier Antriebsprinzipien in einem einzigen Deck zu vereinen. Respekt!!!
Im oberen Bild kann man die beiden unterschiedlichen Zwischenräder erkennen. Dabei entringt sich mir ein dreifaches Hoch auf die direktgetriebenen Wickeldorne von Revox oder Pabst. Warum man bei einem 3000,- DM Casettendeck auf eine derart windige Lösung verfällt ist mir ziemlich schleierhaft, man hätte doch wenigstens eine Schrägverzahnung realisieren können. Immerhin wird der Wickelantrieb kurz vor Erreichen des Bandendes einen Gang zurückgeschaltet, damit das Band nicht durch hohe Zugkräfte beschädigt wird. Im Schnellgang (zweimaliges Drücken der Spultaste), der nur im linear counter mode zugänglich ist, geschieht das Umspulen recht flott (wenn auch keine Weltrekorde erzielt werden). Bei Restzeitanzeige steht nur die normale Spulgeschwindigkeit zur Verfügung, offensichtlich wäre sonst der Rechner für die Restzeitermittlung überfordert.
Das Wechseln des Antriebriemens für den linken Capstan macht keine Probleme sobald man das Laufwerk am Tisch hat.
Der rechte Capstan ist direktgetrieben. Die beiden doppelten Capstanlager stecken in einem recht massiven Gussteil der auch im ausgebauten Zustand des Laufwerks kaum zu sehen ist. Die PR Leute nannten diese Laufwerksausführung übrigens „G.T. Transport“ http://k-nisi.hp.infoseek.co.jp/k-05.htm, was übrigens auch einer der Unterschiede zu den Alpine Decks ist, dort sind die Lager in ein Blechteil verpresst. Frühe Versionen des K-04 und K-05 hatten übrigens noch das alte Alpine Laufwerk, wie aus den Servicemanuals hervorgeht.
Allen Unkenrufen zum Trotz, habe ich die Capstanlager frisch geölt und dabei die Capstans ganz aus den Lagern gezogen (nicht ohne sie vorher mit etwas Öl zu fluten). Diese Prozedur hatte den erstaunlichen Effekt, dass die Bandgeschwindigkeit merklich zulegte und neu justiert werden musste.
Die Verwendung von analogen Aussteuerungsinstrumenten war schon 1984 ein Anachronismus, wer aber schon einmal versucht hat mit schlecht auflösenden LED-Ketten einen Bandabgleich durchzuführen, der lernt die altmodischen Dinger durchaus zu schätzen.
Leider sind die Instrumente sehr schnell ausgelegt und produzieren starke Überschwinger, man neigt daher zur Untersteuerung von Aufnahmen. Hat eigentlich jemand einen Tipp, wie man den Instrumenten diese Unart abgewöhnen kann? Ansonsten tragen die Zeiger entschieden zum ganzen Flair des Decks bei und ich denke, das ist auch der eigentliche Grund, warum sie verwendet wurden. Ich bin jedenfalls empfänglich für derartige Bauernfängerei und wenngleich es sich beim K-03 sicher nicht um ein Deck handelt, das nicht die eine oder andere Schwäche hätte, so habe ich den Kauf bisher nicht bereut. Klanglich kann es ziemlich locker mit moderneren Decks mithalten. Verglichen mit meinem TEAC V8030S zeigt sich eine minimale Schwäche im Bassbereich, der neigt etwas zum Dicklichen und natürlich hat es kein Dolby S, was bei Soloklavier doch auffällt. In den Höhen hingegen ist das Lux trotz fehlendem HX Pro dem TEAC überlegen, ich empfinde hohe Töne beim K-03 als feiner und strahlender mit etwas mehr seidigem Glanz. In der Praxis bevorzuge ich daher dann doch das Luxman Deck
So, das reicht für heute, Messungen folgen…
Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
Lukas