Höllenmaschine
#1
Nun ja; mein nostalgisches Gefühl hat mich dazu hinreissen lassen, das Gerät zu nehmen. Ich war wohl 14 oder 15 Jahre alt, als ich dieses Gerät bei einem Bekannten erleben durfte. Ich fand sie damals toll, und so werden dann Erinnerungen wach.

Der äußere Zustand war zunächst mal nicht als schlecht zu bezeichnen. Sogar die Kunststoffabdeckung war dabei. Und zwei Lautsprecher:


   


Viel erwartet habe ich von dem Gerät eigentlich nicht. Sie soll auch nur zu Deko- Zwecken dienen. Sie lief aber nicht, und das wurmte mich. Beim Öffnen des Gerätes merkt man erst, was für ein dünnes Blech als Abdeckung dient:


   




Auch ansonsten sieht das Gerät von innen eher fürchterlich aus. Der Mann, der sie mir übergeben hat, meinte, er habe mal in den 70er Jahren 1098,- DM dafür bezahlt. Nicht zu glauben !

   


Zwei Tonköpfe; aha; also keine Hinterbandkontrolle. Diese waren sehr verdreckt.

Der Motor lief soweit, einige Räder wurden angetrieben, jedoch der rechte Bandteller nicht. Es fehlte ein Riemen. Aber wo gehört der hin ?

   


Im Internet haben mir dann Bilder von geöffneten Maschinen weiter geholfen.


O.k.; sie läuft. Macht aber einen Lärm, dass es einem das Musikhören vergrault. Auch die mitgelieferten Lautsprecher sind nicht das Gelbe vom Ei. Wiedergabe an der Anlage geht so einigermaßen.

Sie ist halt nur für mich ein Dekorstück wobei man sich überlegen muss, wo man das Ganze, was genau 1 Meter breit baut. hinstellen soll.

   


Ich werde sie ab und an mal laufen lassen ……….


Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#2
Moppedmanni,'index.php?page=Thread&postID=221566#post221566 schrieb:Der Mann, der sie mir übergeben hat, meinte, er habe mal in den 70er Jahren 1098,- DM dafür bezahlt. Nicht zu glauben !

Über die Preisgestaltung bei den Telefunken-Bandgeräten (und den Umstand, daß sie zumindest bis Anfang der 1970er Jahre trotzdem in großen Stückzahlen verkauft wurden), kann man wirklich nur staunen. Scheinbar war das Vertrauen in den Namen damals noch so groß, daß das Geld locker saß.

Wie kamen denn diese Geräte damals in Vergleichstests weg? Hat da nicht mal einer ehrlich geschrieben, daß 1.100 DM für eine Ein-Motor-zwei-Kopf-Maschine mittelmäßiger Qualität ohne irgendwelche Besonderheiten ein völlig überhöhter Preis sind?
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#3
Nee Timo,
der Preis war nicht überhöht. Das Mag 291 hat immerhin einen 2 x 15W-Stereoverstärker, angeblich Hifi, die beiden Zweiweg-Boxen waren inklusive. Das war 1970 fair, ein Stereoreceiver mit 2 x 15 W kostete zu der Zeit auch um 600-700 DM, und zwar ohne Boxen. Übrigens steht das 291 in meinen Unterlagen mit 938,- notiert, für 1971. Ob das schon ein runtergesetzter Abverkaufspreis war? Besonders erfolgreich war das 291 offensichtlich nicht.

Das Laufwerk: Naja, 200er Serie halt.

Gruß
Stefan
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#4
Hallo Stefan,

vielleicht lege ich da falsche Maßstäbe an und bewerte solche Dinge wie den integrierten Verstärker zu niedrig. Im HiFi-Jahrbuch 1970, in dem auch das M291 auftaucht (leider ohne Preis), gehen die Preise für die A77 bei etwas mehr als 1.500 DM los. Da hätte ich aber keinen Gedanken an die Telefunken verschwendet.

Interessant ist allerdings, daß für das M250 mit drei Köpfen ein Preis von 898 DM angegeben wird, was ich wiederum gerade noch akzeptabel finde.

Gruß,
Timo
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#5
Hallo Timo,
"Da hätte ich aber keinen Gedanken an die Telefunken verschwendet" - ich auch nicht, ganz bestimmt nicht, aber wie gesagt, das 291 enthielt Verstärker und Boxen! Der Sinn ist mir auch nicht ganz klar, denn zumindest welcher Heimanwender brauchte ein Stereo-Tonbandgerät, wenn er nicht schon eine Stereoanlage oder -truhe besaß. So war es wohl auch kein großer Erfolg (es tauchte später auf Flöhmärkten etc nur ganz selten auf).
Übrigens kostete auch das Grundig TK 600 gute 1000 Mark, das ist noch absurder. Und das Uher Royal fast 1200. Da hätte ich nun wirklich die 300 zur A77 draufgelegt (ging aber nicht, 1970 war ich zwei, das hätten meine Eltern nie erlaubt). Was ja auch viele damals gemacht haben, denn die A77 war im Vergleich zu dieser Heimgeräte-Oberklasse in Anbetracht ihrer Ausstattung wirklich preiswert.
Das galt aber auch in anderen Kategorien: Man konnte damals für 9.000 DM einen Audi 100 kaufen oder gleich für 13.000 einen Mercedes 200.

Das Mag. 250 enthält das gleiche Dünnblech-Laufwerk wie alle M200er dieser Zeit. Allerdings habe ich vor vielen Jahren mal eines im Auftrag repariert und es klang subjektiv wirklich gut. Trotzdem, die Haptik... Die "Hifi-Stereophonie" hatte es 1969 getestet und schrieb sinngemäß "Die Mechanik macht keinen übermäßig soliden Eindruck, gab aber während des Tests zu keinen Beanstandungen Anlass".

Gruß
Stefan
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#6
Mitte der Siebziger waren Tonbandgeräte ja durchaus noch verbreitet und viele im Bekanntenkreis meiner Eltern hatten eines.
Interessanterweise stand da nirgends eine Revox Maschine, auch bei besser situierten Leuten nicht.
Überhaupt kann ich mich nur an einen einzigen Großspuler erinnern, alle anderen hatten Geräte von Philips, Telefunken, Pioneer.
Viele Grüße
Jörg
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#7
timo,'index.php?page=Thread&postID=221573#post221573 schrieb:vielleicht lege ich da falsche Maßstäbe an und bewerte solche Dinge wie den integrierten Verstärker zu niedrig.
Timo
In diesem Zusammenhang habe ich eine kuriose Erfahrung gemacht. Anfang der Siebziger, ich lebte damals noch in Österreich, wo HiFi sündhaft teuer war, habe ich mir eine nagelneue RdL geleistet. Ein Bekannter meiner Eltern, ein Elektrogeschäftinhaber in Deutschland, hat sie mir freundlicherweise zum Einkaufspreis überlassen und auch für den nicht ganz risikofreien Transport nach Kärnten gesorgt. Die Maschine habe ich nach meinen Wünschen ausgesucht und habe gestaunt: gleicher Preis für die Ausführung mit und ohne Verstärker! Wie konnte das sein? Es geht ja nicht nur um den 2x10 Watt Verstärker; auch die Konsole ist in der Herstellung aufwändiger und hat zwei gar nicht so schlechte Lautsprecher. Na ja, meine Entscheidung war klar: mit Verstärker. Für ca. 870 DM. Die Maschine läuft noch immer hier bei mir, ist also wieder in Deutschland.
Gruß
Heinz
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#8
heinz,'index.php?page=Thread&postID=221634#post221634 schrieb:gleicher Preis für die Ausführung mit und ohne Verstärker! Wie konnte das sein?

Hallo Heinz,

ich glaube, mal gelesen zu haben, daß die Royal de Luxe C (also die Ausführung ohne Lautsprecher) auf Wunsch professioneller Anwender eingeführt wurde, die einen negativen Einfluss der Endverstärker auf die Aufnahmen befürchteten. So gesehen ist es nicht wirklich verwunderlich, daß Uher diese "Extrawurst" nicht billiger als die Standardausführung verkauft hat.

Gruß,
Timo
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#9
"ca. 1000 DM" waren für ein Bandgerät mit dieser Ausstattung ein recht üblicher Katalogpreis. Eine Philips N4416 wird nicht viel günstiger gewesen sein als die Telefunken. Zum Vergleich: Beocord 1600 -> unverbindlicher VK: 1450,- (!!!) im Jahre 1972.
Gemessen daran war eine A77 wirklich über alle Maßen günstig - auch wenn die 500,. Preisunterschied zur TFK damals eine Menge Geld war, das sollte man nicht übersehen.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
timo,'index.php?page=Thread&postID=221638#post221638 schrieb:.....Royal de Luxe C (also die Ausführung ohne Lautsprecher) auf Wunsch professioneller Anwender.......
Ah ja, das wäre eine Erklärung. Die `C` Ausführung ist auch optisch nicht stimmig, sieht irgendwie amputiert aus mit den fehlenden Klangreglern. Da ist die Verstärkerausführung besser fürs Wohnzimmer geeignet. Im Reparaturfall ist man wiederum froh, wenn man eine `C`hat. Die ist innen aufgeräumt und übersichtlich. Eine Verstärkerreparatur an der RdL ist kein Honiglecken.............
Gruß
Heinz
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#11
Hallo Timo!

Das Beispiel UHER Royal de Luxe (mit oder ohne "C") ist m. E. ungeeignet.
Warum?
Nun, weil UHER für eine "C" mehr als 100DM weniger aufgerufen hat (s. Preisliste 12/72).

   

Für andere Hersteller mag es so gewesen sein. Für UHER stimmt es m. W. für kein
Modell.

Gruß
Wolfgang

PS.: Die erste Bandmaschine von UHER ohne Endverstärker war die 22/24 special.
Und die spielte in einer anderen Liga als die zeitgleiche UHER Royal 782E/784E...
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#12
Vor ca. 10 Jahren hat mir Hilmar Krüger (Uher-Service in Neustadt am Rübenberge, ist der eigentlich noch aktiv?) erzählt, dass er und weitere Kollegen mal erwogen haben, eine reine Wiedergabe-Rdl zu bauen. Dies hätte aber kaum einen Unterschied im Preis gemacht, da vor allem die Mechanik und deren Justage das Teure am Ganzen war. Dies wäre ein weitere Punkt für den gleichen Preis für geringere Ausstattung.
(Die Wiedergabe-Rdl wäre ein Gerät von Mitarbeitern für Mitarbeiter gewesen, wenn ich mich recht entsinne, nicht für den Verkauf. Vielleidht habe ich Glück und finde einen Mitschnitt des damaligen Gesprächs wieder.)
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Die TFK 291 besaß ich auch mal. Im Jahr 1986 überliess mein Onkel mir seine alte Anlage mit der 291, sowie Tonbänder, auf die ich mich sehr gefreut hatte.
Die TFK hatte mich sowieso schon immer fasziniert mit ihren Zeigerinstrumenten und der großen grünen und roten Leuchte.
Es war mein drittes Tonbandgerät, nach der Grundig TK27 und TFK 201 de Luxe. Allerdings enttäuschte mich die Rübe gleich von Beginn. Sie leierte wie wahnsinnig und nur auf 19 cm/sek war der Musikgenuss einigermaßen erträglich.
Irgendwie konnte aufgrund der Qualität nie die große Freude aufkommen, auch wenn mich damals das Design faszinierte.
Letztendlich habe ich sie irgendwann mal meinem jugendlichen Forschungsdrang geopfert und in alle Einzelteile zerlegt.

Vor ein paar Jahren habe ich mir dann nochmal die 201 und das Modell Magnetophon Studio zugelegt um zu sehen, ob mich mein damaliger Eindruck getäuscht hat.
Ich muß aber sagen dass der Klang auch nach penibelster Reinigung sehr schlecht ist und meine Meinung der 2er Serie nicht verbessert.
Benutzt von euch jemand ein Gerät aus dieser Serie und ist zufrieden?
Gruß von

Rüdiger
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#14
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=221641#post221641 schrieb:"ca. 1000 DM" waren für ein Bandgerät mit dieser Ausstattung ein recht üblicher Katalogpreis. Eine Philips N4416 wird nicht viel günstiger gewesen sein als die Telefunken.

HiFi-Katalog sagt: ab 999 DM. Ohne das M291 zu kennen, vermute ich aber mal, daß das Philips in Sachen Laufwerk (drei Motoren) dem Telefunken deutlich überlegen war.

Zitat:Zum Vergleich: Beocord 1600 -> unverbindlicher VK: 1450,- (!!!) im Jahre 1972.

Na ja, B&O war und ist halt was für zahlungsfreudige Liebhaber und Design-Fans.
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#15
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=221644#post221644 schrieb:Das Beispiel UHER Royal de Luxe (mit oder ohne "C") ist m. E. ungeeignet.
Warum?
Nun, weil UHER für eine "C" mehr als 100DM weniger aufgerufen hat (s. Preisliste 12/72).

Ich habe mich auf die Aussage von Heinz in Beitrag 7 berufen, daß beide Ausführungen gleich teuer waren. War vielleicht nur bei seinem Händler so.

Von anderen Herstellern kenne ich es eigentlich auch nur so, daß die Ausführung ohne Verstärker etwas billiger war.
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#16
Hallo Timo!

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
UHER hat immer strikt auf die Preisbindung geachtet.
Rabatte wurden den End-Einzelkunden nicht gewährt.
"Unter der Hand" gab es sicher Möglichkeiten...

Gruß
Wolfgang
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#17
Interessant. Aber wenn die RDL C schon rd 1200 DM kostete, könnte man doch gleich eine A77 nehmen oder ASC... ich finde die RDL vom Klang immer schlechter als die vorgenannten. Ihr nicht?

Thomas
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#18
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=221655#post221655 schrieb:Interessant. Aber wenn die RDL C schon rd 1200 DM kostete, könnte man doch gleich eine A77 nehmen oder ASC...

Die ASC 5000 kam m.W. erst später auf den Markt. Aber den relativ geringen Preisunterschied zur A77 finde ich auch erstaunlich. Die klingt ja nicht nur besser, sondern hat ja auch ansonsten zahlreiche Vorteile gegenüber der RdL.
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#19
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=221652#post221652 schrieb:Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
UHER hat immer strikt auf die Preisbindung geachtet.
Rabatte wurden den End-Einzelkunden nicht gewährt.
Hallo Wolfgang,
ich muss darauf hinweisen, dass ICH es war, der die Uher RdL in diesen Thread gebracht hat. Timo kann nichts dafür.

Auch wenn Du es Dir eigentlich nicht vorstellen kannst: ich war dabei, damals, Anfang der Siebziger. Warum sollte ich Märchen erzählen?
Deine Preisliste ist wohl für private Endkunden gemeint; ich habe den Händler-Einkaufspreis bezahlt und habe ausgewählt zwischen Report, Variocord 263, Rdl und RdL C. Vielleicht war es da anders, das kann ich nicht sagen..........

Gruß
Heinz
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#20
Hallo Heinz!

Zitat: "...Warum sollte ich Märchen erzählen?..."

Habe ich nie behauptet.

Bei Deiner Begebenheit trifft vermutlich mein letzten Satz zu.

Aber auch im Einkauf kostete eine "C" weniger. Das ist Fakt
und belegbar. Irgendwo habe ich auch ´ne Preisliste mit EK-Preisen.
Muß sie nur finden...

Gruß
Wolfgang
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#21
Ach Timo,

Zitat: "... Aber den relativ geringen Preisunterschied zur A77 finde ich auch erstaunlich.
Die klingt ja nicht nur besser, sondern hat ja auch ansonsten zahlreiche Vorteile gegenüber
der RdL. "...

Das Thema hatte wir doch schon hier-zu-Foren.

Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Den Kundenkreis, den REVOX und UHER im Blick hatten,
unterschied sich in vielerlei Hinsicht. Ein Blick auf die wesentlich reichhaltigere Grundaus-
stattung einer RdL (RdL C) spricht Bände.

Unstrittig ist, daß ein Gerät, welches nur für EINE Anwendung ausgelegt ist, im Normalfall
immer besser seine Aufgabe erfüllt, als eine "eierlegende Wollmilchsau", die auf mehreren
Hochzeiten tanzt...

Gruß
Wolfgang
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#22
timo,'index.php?page=Thread&postID=221573#post221573 schrieb:Im HiFi-Jahrbuch 1970, in dem auch das M291 auftaucht (leider ohne Preis), gehen die Preise für die A77 bei etwas mehr als 1.500 DM los. Da hätte ich aber keinen Gedanken an die Telefunken verschwendet.
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=221615#post221615 schrieb:Und das Uher Royal fast 1200. Da hätte ich nun wirklich die 300 zur A77 draufgelegt (ging aber nicht, 1970 war ich zwei, das hätten meine Eltern nie erlaubt).
Angeregt durch die Diskussion hier, habe ich gestern mal einen "Zeitzeugen" (meinen Vater) befragt. Der hat sich 1970 eine Uher Royal de Luxe gekauft, Preis war ungefähr 1050DM. (Laut Inflationsrechner wären das aus heutiger Sicht immerhin ca. 1800€!)

Was zu der Zeit eine A77 gekostet hat, wusste er nicht mehr genau, meint aber, dass das eher Richtung 2000DM tendierte. Auf jeden Fall im Vergleich zur RdL unerschwinglich.

niels,'index.php?page=Thread&postID=221645#post221645 schrieb:Vor ca. 10 Jahren hat mir Hilmar Krüger (Uher-Service in Neustadt am Rübenberge, ist der eigentlich noch aktiv?) erzählt[...]
Zumindest letztes Jahr war er noch aktiv.

Gruß
Robert
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#23
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=221694#post221694 schrieb:Was zu der Zeit eine A77 gekostet hat, wusste er nicht mehr genau, meint aber, dass das eher Richtung 2000DM tendierte. Auf jeden Fall im Vergleich zur RdL unerschwinglich.

Ich muss meine obige Angabe korrigieren bzw. präzisieren: Die 1.500 DM für die A77 gelten für die Chassis-Version ohne Gehäuse. Mit Gehäuse kostete die Maschine rund 200 DM mehr. Da hatte ich nicht genau hingesehen, 'tschuldigung.

Beim Blick in das besagte HiFi-Jahrbuch fiel mir auch auf, daß auch die Japaner damals noch ganz schön zugelangt haben. Runde 1.350 DM für die Akai X-200 D (Kleinspuler, drei Motoren, aber keine Hinterbandkontrolle), rund 2.000 DM für die TEAC A-4010 SH (ebenfalls Kleinspuler) und satte 2.652 DM für die große Akai X-300 stehen im deutlichen Widerspruch zu der Dumping-Legende. Gingen die damals wirklich für den Preis über den Tisch, oder wurden die nur hoch angesetzt, um danach großzügige Rabatte gewähren zu können? Ich meine, die X-200 war ein paar Jahre später für Straßenpreise unter 1.000 DM zu haben.
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#24
Um das OT noch weiter zu treiben: die Preislisten oder Angaben in Jahrbüchern liefern nur einen groben Anhalt, insbesondere wurde z.B. die A77 fast verramscht: in "exklusíven" HiFi-Läden wurde man dafür schnell ´mal um 1800.- DM los, beim Radio-Adler am Jakobsplatz in Nürnberg kostete die A77 Mitte 1973 1498.- DM (Preisliste 1970 A77 mit Nußbaumgehäuse 1720.50 DM). Ein ehemaliger Mitarbeiter vom Adler hat in seinem Laden in der Sterngasse neben dem Apollo-Kino (gibt´s, denke ich, heute nicht mehr) für die Akai X 201D 998.- DM aufgerufen (im Akai Katalog stand: Richtpreis 1298.- DM). Offenbar hat man sich da bereits im Vorfeld auf die zum 1.1.1974 entfallende Preisbindung eingestellt.
Ich habe mir im selbigen Jahr 1973, weil ich´s nicht erwarten konnte und weil ich für eine A77 noch mindestens 3 Monate hätte sparen müssen mit meinem kargen Bafög, beim HiFi Gösswein am Hauptmarkt ein Sony TC 640 gekauft: das hatte ursprünglich um 1500.- DM gekostet, war aber auf 1100.- reduziert, weil es erstens in der Ausstellung war und zweitens stand wohl das TC 640A mit Ferrit-Köpfen in den Startlöchern. Den Ausschlag gaben nicht zuletzt: 3 Köpfe (im Gegensatz zu Akai) ,
3 Motore (das hatte Akai auch) und eine elektrische Steuerung der Laufwerksfunktionen im Vergleich zur Mechanik der Akai.
Das Sony habe ich heute noch....

Ein Einmotorengerät stand nach meinen damaligen Erfahrungen mit einer zur Konfirmation gekauften Philips nicht zur Diskussion, und schon gar kein Telefunken...

Viele Grüße
Frank
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#25
Ich habe mir jetzt mal die telefunken vorgenommen. Für Ersatzteile musste die 204TS dran glauben, da diese wirklich mehr zu richten war. Als erstes habe ich die Gummilagerung des Motors getauscht. Diese war in der 291 total verhärtet und ausgeschlagen. Machte schon was aus. Noch leiser wurde es, als der Hauptantriebsriemen getauscht und alle zugänglichen lager mit Sinteröl abgeschmiert waren. Es gab auch Kontaktprobleme in Schaltern und Schaltleisten. Zig- faches hinund her bewegen und Tuner600 haben es gerichtet. Sie läuft nun schon seit mehr als einer Stunde mit gar nicht so schlechtem Ergebnis ! Für beide Maschinen jeweils 10 Euro bezahlt + Antriebsriemen. Geht doch ! hat sich gelohnt !!

   

Sie steht nun oben neben der Uher, die ja auch eine Jugenderinnerung ist.

   
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#26
... freue mich für Manni, daß er seine Telefunken wieder zufriedenstellend zum Laufen gebracht hat. Mein Vater kaufte sich im Herbst 1969 eine Telefunken 204 TS für knapp 800 DM im Großhandel. War wohl das Vorgängermodell. Fand ich als Kind ziemlich imposant, denn ich hatte nur ein (Klick ⇨) Senator tt 412, was sich später als ein ein Telefunken 201 TS entpuppte. Wenn ich damals schon gewußt hätte, daß sich hinter der imposanten Erscheinung des 204 TS das mehr oder weniger gleiche billige Laufwerk verbarg, wie bei meiner Senator, wäre meine Bewunderung deutlich gesunken ...

Im August 1974 bekam ich dann ein (Klick ⇨) Uher Royal de Luxe für 1.142 DM. Auch dieses Gerät bezogen meine Eltern über den Großhandel. Da dieses Uher eine einzige Enttäuschung war, bekam ich dann im Spätsommer 1975 eine Revox A77 MK4 im Holzgehäuse ohne Verstärker für 1.338 DM, gekauft im Funkhaus Evers in Düsseldorf auf der Kö. Und das war dann schon ein normaler Kaufpreis, den jeder bezahlte.

Und es stimmt: Wenn man die Preise vergleicht, war die Revox tatsächlich ein Schnäppchen ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#27
Bei der Preisdiskussion darf man die Optik nicht vergessen. Eine A77 wirkt altbacken aus damaliger Sicht und wer von und hatte in jungen Jahren schon Ahnung?
OpenAirFan
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