29.10.2009, 19:58
Hallo,
(ich konnte die Finger nicht davon lassen, wieder ein Neuzugang)
Froh über eine erfolgreiche Fehlersuche, hier die Probleme meiner frisch eingekauften A77 und deren Lösung:
"Defekt für Bastler" stand im Angebot, "lange gestanden". Risiko!
Dem Foto nach eine Vierspur-A77, aha, die fehlte mir, die Zweispur habe ich schon. Jetzt könnte ich mein Bandarchiv komplett mit den Revoxen digitalisieren. Egal, ich versuch's.
Der Verkäufer war eine ehrliche Haut, alles war genauso wie beschrieben, Glück gehabt. Stecker rein: Nix. Fast schon gut, "Nix" kann auch nur eine Kleinigkeit sein. Sicherung? Ja, Netzsicherung war durch. Wieder Einschalten: Nanu, eine Highspeedmaschine? Der Capstanmotor drehte wie ein Wirbelwind, bei beiden Geschwindigkeiten. Zu hören war vom Band aber etwas, das wenigstens.
Nach einiger Sucherei (sooo gut kenne ich mich mit Revox noch nicht aus) war der Übeltäter gefunden: Der Leistungstransistor auf dem Kühlblech der Motorregelungsplatine war defekt. Die Schaltung scheint eine Spannung zu generieren, deren Höhe die Motordrehzahl niedrig knebelt, Revox-Spezialisten mögen mich hier gerne verbessern. Wieder Test, verd...., geht immer noch nicht richtig. Genau auf der Platine gucken und Kondensatoren nachmessen. Noch ein Übeltäter: Das Poti auf selbiger Platine war hinüber, der Finger hatte keinen Anpressdruck mehr
und hing nur noch am seidenen Faden. Festlöten, Nachbiegen, geht wieder (ja, Murks, funktioniert aber). Nun lief der Capstanmotor schön brav und ruhig (schön!). Maschine vorgereinigt (roch fürchterlich nach "Zarette"), Testlauf.
Wiedergabe 100% gut. Aber dann, nach dem Eindrücken der beiden roten Aufnahmeknöpfe noch alles gut, bei Drücken von Rec und Play aber nach kurzer Zeit ein leichtes Gebritzel und Verlöschen der Lichtschrankenlampe, aus die Maus.
Die obere der beiden Sicherungen neben dem Trafo war durch. Ersetzt, wieder durch, aber nur wenn bei gedrückten roten Tasten auf Aufnahme geschaltet wird.
Die Steckkarten für Aufnahme vielleicht? Abgezogen, Fehler trat nicht mehr auf. Die Dummy Load-Platine verursachte den Fehler, sobald deren Relais schaltete, knallte es. Ein böser Kondensator mit Durchgang vielleicht? Ja, ein böser Kondensator mit Durchgang, der große gelbe 220µF war es (Modell MK III von 1973), von außen nichts zu sehen, aber nahezu Kurzschluß. Nach dessen Ersatz lief die A77 wieder prima, es fehlt jetzt nur noch eine wirklich gründliche Reinigung.
Lohnt sich, an dieser Revox hatte anscheinend noch nie jemand gebastelt, auch die Löcher für die Potis waren noch nicht durchstochen, Köpfe gut, Andruckrolle gut und fast keine Macken oder Kratzer, nur Nikotingrauschleier und -schmier überall. (Als Ex-Raucher bin ich da besonders fies für ;-) ).
Gruß
Peter S.
(ich konnte die Finger nicht davon lassen, wieder ein Neuzugang)
Froh über eine erfolgreiche Fehlersuche, hier die Probleme meiner frisch eingekauften A77 und deren Lösung:
"Defekt für Bastler" stand im Angebot, "lange gestanden". Risiko!
Dem Foto nach eine Vierspur-A77, aha, die fehlte mir, die Zweispur habe ich schon. Jetzt könnte ich mein Bandarchiv komplett mit den Revoxen digitalisieren. Egal, ich versuch's.
Der Verkäufer war eine ehrliche Haut, alles war genauso wie beschrieben, Glück gehabt. Stecker rein: Nix. Fast schon gut, "Nix" kann auch nur eine Kleinigkeit sein. Sicherung? Ja, Netzsicherung war durch. Wieder Einschalten: Nanu, eine Highspeedmaschine? Der Capstanmotor drehte wie ein Wirbelwind, bei beiden Geschwindigkeiten. Zu hören war vom Band aber etwas, das wenigstens.
Nach einiger Sucherei (sooo gut kenne ich mich mit Revox noch nicht aus) war der Übeltäter gefunden: Der Leistungstransistor auf dem Kühlblech der Motorregelungsplatine war defekt. Die Schaltung scheint eine Spannung zu generieren, deren Höhe die Motordrehzahl niedrig knebelt, Revox-Spezialisten mögen mich hier gerne verbessern. Wieder Test, verd...., geht immer noch nicht richtig. Genau auf der Platine gucken und Kondensatoren nachmessen. Noch ein Übeltäter: Das Poti auf selbiger Platine war hinüber, der Finger hatte keinen Anpressdruck mehr
und hing nur noch am seidenen Faden. Festlöten, Nachbiegen, geht wieder (ja, Murks, funktioniert aber). Nun lief der Capstanmotor schön brav und ruhig (schön!). Maschine vorgereinigt (roch fürchterlich nach "Zarette"), Testlauf.
Wiedergabe 100% gut. Aber dann, nach dem Eindrücken der beiden roten Aufnahmeknöpfe noch alles gut, bei Drücken von Rec und Play aber nach kurzer Zeit ein leichtes Gebritzel und Verlöschen der Lichtschrankenlampe, aus die Maus.
Die obere der beiden Sicherungen neben dem Trafo war durch. Ersetzt, wieder durch, aber nur wenn bei gedrückten roten Tasten auf Aufnahme geschaltet wird.
Die Steckkarten für Aufnahme vielleicht? Abgezogen, Fehler trat nicht mehr auf. Die Dummy Load-Platine verursachte den Fehler, sobald deren Relais schaltete, knallte es. Ein böser Kondensator mit Durchgang vielleicht? Ja, ein böser Kondensator mit Durchgang, der große gelbe 220µF war es (Modell MK III von 1973), von außen nichts zu sehen, aber nahezu Kurzschluß. Nach dessen Ersatz lief die A77 wieder prima, es fehlt jetzt nur noch eine wirklich gründliche Reinigung.
Lohnt sich, an dieser Revox hatte anscheinend noch nie jemand gebastelt, auch die Löcher für die Potis waren noch nicht durchstochen, Köpfe gut, Andruckrolle gut und fast keine Macken oder Kratzer, nur Nikotingrauschleier und -schmier überall. (Als Ex-Raucher bin ich da besonders fies für ;-) ).
Gruß
Peter S.