30.10.2009, 15:02
Moin, Franz.
Das Eumig kam ins Haus, weil ich zu der Zeit kein ASC ergattern konnte. Was man ihm so alles nachsagt, hatte mich aber eher herausgefordert.
Ich hatte etwas Glück, als daß nur eine komplette Wartung erforderlich war und ich die verschlissenen Capstanlager gegen Kugellager tauschen musste.
Sicher ist das Eumig mechanisch aber besser, als sein Ruf. Es erfordert unter Umständen nur gewissenhaftere Mechanik-Arbeiten.
Dafür belohnt es mit einem unglaublichen Klang.
Was mir nicht gefiel, war die Kassettenklappe als "Fahrstuhltür". Da musste was passieren. Die blaue Fluoreszenz-Anzeige gab die Idee. Die Klarglasteile habe ich dann mittels 19 blauer LEDs illuminiert. Insgesamt stecken da 50 Arbeitsstunden drin. Allerdings ist die Fotoscheibe der optischen Abtastung nicht ganz lupenrein gefertigt (geringe Gleichlaufschwankungen) und die Andruckrolle hat eine 1,3 mm Bohrung, weshalb ich mittels einer Hohlachse auf "normale" 2 mm Bohrung kommen wollte. Mein erster Versuch war leider nicht präzise genug, sodaß jetzt noch die originale mit neuem Gummi und leichtem Höhenschlag werkelt.
Anzumerken sei noch, daß man ein gewisses Sortiment feinmechanischer Werkzeuge haben sollte, und etwas Übung. Es macht mechanisch mehr Aufwand und das wird dann als "problematisch" beschrieben. Ansonsten ist es aber robust und standfest. Allerdings auch in jeder Hinsicht unkonventionell. Wer sich daran nicht stört, hat ein Deck, dessen Klang schlichtweg bezaubert und die Mühe wert ist.
Wie Murphy es so will, habe ich kurz danach dann die beiden ASC bezahlbar ersteigern können. Die sind nun meine Arbeitstiere. Sie waren beide leicht defekt.
Aber das Pabst Multidrive ist ein geniales Laufwerk, dessen Funktionsweise sehr einfach überschaubar ist und wenig Werkzeug erfordert. Lediglich für die Einstellung der linken Bandführung muß man sich einen kurzen Rohrschlüssel umbauen.
Zu der Zeit hatte Matthias den "Aufzucht und Hege"-Thread gestartet. Schnell reifte der Entschluß die praktisch unbrauchbare Kassettendurchleuchtung zu ändern, da ich ja auf der Suche nach dem für mich ultimativen Tapedeck war. Für ein Nakamichi ein richtiges Laufwerk zu bauen, geht nicht, das ist und bleibt ein Plastikbomber. Wohl aber die letzten fehlenden Schritte beim ASC zu gehen. Als Cassettenfan kam dann das Flutlicht dazu, da die Augen ja mithören :-) .
Eigentlich fehlt jetzt noch ein Revox H 1 (B 215 in schwarz). Dann hätte man die drei ultimativen Decks. Das eine beste gibt es wohl nicht. Es steht aber zu erwarten, daß ASC doch ein Quentchen besser ist.
So werkelt als viertes Deck zur Zeit ein "frisiertes" Sony TC-K 770 in der Anlage, was auch schon mehr als ausreichend ist. Da würde mich noch mal sehr ein 777 ES MK II reizen, was aber sehr selten auftaucht und dann auch gerne die Preise vom Revox erreicht.
Diverse andere Decks, durch die ich mich hindurch geschraubt habe, um mir selbst ein Bild zu machen, hatten im Vergleich verloren und sind dann wieder gegangen. Ein Marantz Compudeck z.B., sieht zwar aus, wie ein NASA-Baukasten, ist aber eher Mittelklasse. Dafür konnte ich mit den Verkaufserlösen die anderen Decks refinanzieren.
Im Moment sitze ich an einem Nakamichi BX 300 E. Was für ein Blender.....
Da ist es nicht mal möglich, überhaupt eine Kassettendurchleuchtung nachzurüsten.
Allerdings hätte man seinerzeit für den Preis eines großen ASC zwei Stück von denen bekommen, die nichtmal ein "dickes" Sony wert gewesen wären.
Im Rückblick lassen sich Vergleiche aber leichter ziehen. Hätte ich mir damals so ein Naka für teure 1600,- DM gekauft, wäre es bestimmt 15 Jahre das beste gewesen, weil ich ja kein anderes zum Vergleich hätte kaufen können.
Geträumt hatte ich immer von einem Dragon. Heute würde ich es nicht mehr auf eine Ebene mit ASC, Revox und Eumig stellen, da man auch nicht weiß, wie lange das überhaupt reparabel sein wird. Zuviele nicht Langzeit-stabile Materialien.
Und einen ebenso guten Klang hat man mit dem Eumig auch. Nur mit dem Vorteil, kompatibel zu sein. Nakamichi hat da ja getrickst.
Wenn ich genau weiß, wie ich mich über die Einmessanweisungen der ASC hinwegsetzen kann, werden sie im Klang ebenbürtig sein. Jetzt sind sie nur 100%. Das Eumig "zaubert" da noch ein wenig hinzu. Das Problem ist, daß die ASC die Bandsorten auf eine Typ III Kassette als Basis bezieht. Nur bekommt man mit den Bändern (ich hatte eigentlich alle guten Ferrochrom hier) nicht wirklich auf die geforderten Werte. Trotzdem klingen ihre Aufnahmen auf dem Eumig genauso gut, wie die des Eumig selbst.
Aber das ist eigentlich schon Makulatur. Wir reden hier über ein Niveau, an dem es schon nichts mehr auszusetzen gibt. Und wer weiß, wie lange mein Gehör das überhaupt noch wahrnehmen kann.
Auf jeden Fall bringen mir die ASC immer noch den gleichen Spaß, wie am ersten Tag.
Die sind wie für mich gemacht.
So, Roman zu Ende, Arnulf.
Das Eumig kam ins Haus, weil ich zu der Zeit kein ASC ergattern konnte. Was man ihm so alles nachsagt, hatte mich aber eher herausgefordert.
Ich hatte etwas Glück, als daß nur eine komplette Wartung erforderlich war und ich die verschlissenen Capstanlager gegen Kugellager tauschen musste.
Sicher ist das Eumig mechanisch aber besser, als sein Ruf. Es erfordert unter Umständen nur gewissenhaftere Mechanik-Arbeiten.
Dafür belohnt es mit einem unglaublichen Klang.
Was mir nicht gefiel, war die Kassettenklappe als "Fahrstuhltür". Da musste was passieren. Die blaue Fluoreszenz-Anzeige gab die Idee. Die Klarglasteile habe ich dann mittels 19 blauer LEDs illuminiert. Insgesamt stecken da 50 Arbeitsstunden drin. Allerdings ist die Fotoscheibe der optischen Abtastung nicht ganz lupenrein gefertigt (geringe Gleichlaufschwankungen) und die Andruckrolle hat eine 1,3 mm Bohrung, weshalb ich mittels einer Hohlachse auf "normale" 2 mm Bohrung kommen wollte. Mein erster Versuch war leider nicht präzise genug, sodaß jetzt noch die originale mit neuem Gummi und leichtem Höhenschlag werkelt.
Anzumerken sei noch, daß man ein gewisses Sortiment feinmechanischer Werkzeuge haben sollte, und etwas Übung. Es macht mechanisch mehr Aufwand und das wird dann als "problematisch" beschrieben. Ansonsten ist es aber robust und standfest. Allerdings auch in jeder Hinsicht unkonventionell. Wer sich daran nicht stört, hat ein Deck, dessen Klang schlichtweg bezaubert und die Mühe wert ist.
Wie Murphy es so will, habe ich kurz danach dann die beiden ASC bezahlbar ersteigern können. Die sind nun meine Arbeitstiere. Sie waren beide leicht defekt.
Aber das Pabst Multidrive ist ein geniales Laufwerk, dessen Funktionsweise sehr einfach überschaubar ist und wenig Werkzeug erfordert. Lediglich für die Einstellung der linken Bandführung muß man sich einen kurzen Rohrschlüssel umbauen.
Zu der Zeit hatte Matthias den "Aufzucht und Hege"-Thread gestartet. Schnell reifte der Entschluß die praktisch unbrauchbare Kassettendurchleuchtung zu ändern, da ich ja auf der Suche nach dem für mich ultimativen Tapedeck war. Für ein Nakamichi ein richtiges Laufwerk zu bauen, geht nicht, das ist und bleibt ein Plastikbomber. Wohl aber die letzten fehlenden Schritte beim ASC zu gehen. Als Cassettenfan kam dann das Flutlicht dazu, da die Augen ja mithören :-) .
Eigentlich fehlt jetzt noch ein Revox H 1 (B 215 in schwarz). Dann hätte man die drei ultimativen Decks. Das eine beste gibt es wohl nicht. Es steht aber zu erwarten, daß ASC doch ein Quentchen besser ist.
So werkelt als viertes Deck zur Zeit ein "frisiertes" Sony TC-K 770 in der Anlage, was auch schon mehr als ausreichend ist. Da würde mich noch mal sehr ein 777 ES MK II reizen, was aber sehr selten auftaucht und dann auch gerne die Preise vom Revox erreicht.
Diverse andere Decks, durch die ich mich hindurch geschraubt habe, um mir selbst ein Bild zu machen, hatten im Vergleich verloren und sind dann wieder gegangen. Ein Marantz Compudeck z.B., sieht zwar aus, wie ein NASA-Baukasten, ist aber eher Mittelklasse. Dafür konnte ich mit den Verkaufserlösen die anderen Decks refinanzieren.
Im Moment sitze ich an einem Nakamichi BX 300 E. Was für ein Blender.....
Da ist es nicht mal möglich, überhaupt eine Kassettendurchleuchtung nachzurüsten.
Allerdings hätte man seinerzeit für den Preis eines großen ASC zwei Stück von denen bekommen, die nichtmal ein "dickes" Sony wert gewesen wären.
Im Rückblick lassen sich Vergleiche aber leichter ziehen. Hätte ich mir damals so ein Naka für teure 1600,- DM gekauft, wäre es bestimmt 15 Jahre das beste gewesen, weil ich ja kein anderes zum Vergleich hätte kaufen können.
Geträumt hatte ich immer von einem Dragon. Heute würde ich es nicht mehr auf eine Ebene mit ASC, Revox und Eumig stellen, da man auch nicht weiß, wie lange das überhaupt reparabel sein wird. Zuviele nicht Langzeit-stabile Materialien.
Und einen ebenso guten Klang hat man mit dem Eumig auch. Nur mit dem Vorteil, kompatibel zu sein. Nakamichi hat da ja getrickst.
Wenn ich genau weiß, wie ich mich über die Einmessanweisungen der ASC hinwegsetzen kann, werden sie im Klang ebenbürtig sein. Jetzt sind sie nur 100%. Das Eumig "zaubert" da noch ein wenig hinzu. Das Problem ist, daß die ASC die Bandsorten auf eine Typ III Kassette als Basis bezieht. Nur bekommt man mit den Bändern (ich hatte eigentlich alle guten Ferrochrom hier) nicht wirklich auf die geforderten Werte. Trotzdem klingen ihre Aufnahmen auf dem Eumig genauso gut, wie die des Eumig selbst.
Aber das ist eigentlich schon Makulatur. Wir reden hier über ein Niveau, an dem es schon nichts mehr auszusetzen gibt. Und wer weiß, wie lange mein Gehör das überhaupt noch wahrnehmen kann.
Auf jeden Fall bringen mir die ASC immer noch den gleichen Spaß, wie am ersten Tag.
Die sind wie für mich gemacht.
So, Roman zu Ende, Arnulf.