Tapedeck-Cassetten-Stammtisch
Oftmals hatte die analoge Technik aber auch zu Unrecht ihren schlechten Ruf. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis waren Kassetten verpönt und wurden bestenfalls als notwendiges Übel angesehen. Das Problem war hier aber in 9 von 10 Fällen der Benutzer. Selbst wenn ein wirklich gutes Tapedeck vorhanden war hat man sich nicht lange mit solchen "Kleinigkeiten" wie korrekter Aussteuerung oder so befasst. Was hatten wir damals auf dem Schulhof bzw. Sportplatz Tapes ausgetauscht die hoffnungslos übersteuert waren. Da war man teilweise ja schon regelrecht froh wenn auf einem Kasten mit automatischer Aussteuerung aufgenommen wurde. Rolleyes Oder jede Kassette, egal ob Typ I oder II, wurde mit der gleichen Schalterstellung aufgenommen. Und von Reinigung hat man erst recht nichts gehalten. Wenn die Mechanik so verkleistert war das es Bandsalat gab wurde noch zusätzlich über die blöde Kassette gemeckert. Dodgy
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Also ich habe und hatte mehrere hochwertige Ghettoblaster und die machen wirklich sehr gute Aufnahmen, da würde man nicht erwarten, dass die aus nem Radiorecorder kommen. Dazu hatte ich auch eine JVC Kompaktanlage in den 90ern, die gute Aufnahmen machte. Ich habe auch immer noch einen Fisher 890er Turm, den habe ich eingemottet, weil sich die Reverse Köpfe immer wieder verstellen, wenn aber Alles richtig eingestellt ist, macht auch das sehr sehr gute Aufnahmen (hatte ich mal auf D, SA und MA eingemessen). Auch im Boomblaster von JVC habe ich gute Aufnahmen mit einer TDK SA hin bekommen, das ALC war dort hervorragend abgestimmt.

Keine Ahnung, warum einfacheres aber solides Konsumer Equipment immer so verpönt ist. Wir sprechen hier nicht von Billigstgeräten von Elta oder Condor…
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(28.12.2021, 11:20)DOSORDIE schrieb: ...Keine Ahnung, warum einfacheres aber solides Konsumer Equipment immer so verpönt ist. Wir sprechen hier nicht von Billigstgeräten von Elta oder Condor…

es geht ja nicht um "verpönt", sondern um die (möglichst) objektive Einschätzung.

Wenn Du mit den Aufnahmen zufrieden bist, ist doch alles erreicht. Andere, und dazu zähle ich mich, wollten immer das Maximum an Aufnahme-Qualität. Und das ist weder mit einfachen Decks, schon gar nicht mit Doppel-Decks oder Ghetto-Blastern möglich. Das kann man auch nicht Schön-Diskutieren.

Spaß haben kann man doch auch mit den einfachen Decks. Zumal viele alte Decks noch die schönen VU-Meter haben, die es doch erst recht wert sind, wertgeschätzt zu werden. Ich überlege auch immer wieder, mir genau aus dem Grund noch ein 670-ZX zu kaufen, aber das ist unvernünftig Big Grin
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Ich sehe es genau wie alrac. Und auch bei einem weiteren Punkt, der automatischen Aussteuerung, bin ich mehr als skeptisch das da wirklich gute Aufnahmen raus fallen. So eine ALC kann nie 100% einwandfrei funktionieren. Das ist immer ein Kompromiss. Geht ja auch nicht anders. Je nach persönlichem Anspruch und dem Material was man aufzeichnet funktioniert das halt mal besser oder gar nicht.

Das habe ich ganz vergessen: 

Zitat:Spaß haben kann man doch auch mit den einfachen Decks. Zumal viele alte Decks noch die schönen VU-Meter haben, die es doch erst recht wert sind, wertgeschätzt zu werden. Ich überlege auch immer wieder, mir genau aus dem Grund noch ein 670-ZX zu kaufen, aber das ist unvernünftig Big Grin


Ich hatte mir ja vor knapp 2 Jahren ein schwarzes Saba CD 262 Deck in nahezu neuwertigem Zustand gekauft. Es macht Spaß den wunderschön warm beleuchteten großen VU Metern zuzusehen. Sogar dem Kassettenfach macht es Spaß zuzusehen wie es sich öffnet. Dieses fährt erst gerade nach vorne heraus und kippt dann erst um die Kassette zu entnehmen. Klanglich ist das Gerät aber eher... Naja... Also mit Vernunft hatte dieser Kauf auch nichts zu tun. Big Grin
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Ich habe ein AKAI GX75, das revidiert ist, ausserdem ein Sony TC K870, auf dem Dachboden steht noch ein Nakamichi BX 300 E, mit dem ich aufgrund der abweichenden Entzerrung nie warm geworden bin, in sich macht das aber gute Aufnahmen. Dann habe ich auch Geräte wie das Dual C839 RC und in der Küche 2 Grundig CF7500. Was auf dem Dachboden so rumsteht weiß ich insgesamt nicht mehr. Irgendein AIWA 3 Kopf Deck war da noch, das aber zerlegt ist und eins von Technics, das nicht mehr richtig funktionierte, das waren aber auch Alles keine Oberklasse Decks. Dann hab ich noch einen Sony Walkman WM D6C.

Ich schätze also schon, ich weiß, wie eine Cassette, die man mit einem Oberklasse 3 Kopf Cassettendeck aufnimmt klingen. Der größte Vorteil ist dort aber immer (abgesehen von den Einmessmöglichkeiten in den meisten Fällen), dass man die Aufnahme währenddessen abspielen kann und damit den maximalen Headroom im Pegel ausnutzen kann. Bei 2 Kopf geht das halt nur Pi Mal Daumen nach Empfehlung des Herstellers zu welchem Segment ausgesteuert werden darf, oder man macht so lange Testaufnahmen, spult zurück und spielt ab, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist, es ist aber mit so einem einfachen Gerät definitiv möglich, Aufnahmen zu machen, die von Denen einen Spitzendecks nur im direkten Vergleich zu unterscheiden sind.

In meinem Sharp GF 9000 ist ein HiFi Cassettendeck mit Dolby B und Reineisenbandentzerrung integriert, der Pegel ist manuell aussteuerbar. Rauschabstand ist jetzt nicht so gut, aber W&F liegt unter 0,1% WRMS und der Frequenzgang reicht bei Reineisenband bis 17 kHz und bei Ferro bis 14. Diese Werte erreicht auch ein durchschnittliches Doppelcassettendeck aus den späten 80er oder 90er Jahren und vorrausgesetzt das Deck ist gut eingemessen lassen sich dementsprechend auch gute Aufnahmen damit machen, es kostet eben nur mehr Mühe, den Pegel richtig einzustellen, weil vor Allem bei moderner Musik durch die Lautheit die Pegelanzeige auch nicht mehr repräsentativ für die Sättigung des Bandes ist.

Gerade bei alten Geräten darf man nie vergessen, dass die IEC mehrfach angepasst wurde und die Aufnahmen in anderen moderneren Decks meist nicht 100%ig kompatibel sind, weshalb Dolby dann häufig nicht funktioniert, ausserdem waren ja auch die DIN Decks noch mal anders genormt. Es sind also auch noch andere Paar Schuhe, ob die Aufnahme in sich gut wird und wie sie dann auf Fremdgeräten klingt.

Ich würde jedenfalls Doppelcassettendecks nicht zu sehr abwerten. Die selben Laufwerke sind ja in einfachen Einzelcassettendecks auch drin und es gab auch genug Doppelcassettendecks mit mehr als einem Motor und aufwändigeren Laufwerken. Dass da die Aufnahme also automatisch schlechter wird, als auf Einzeldecks ist irgendwie Schwachsinn. Klar, es ist keine 3 Kopf Technik mit Doppelcapstan, aber trotzdem sind wir noch lange nicht in der "Crap" Abteilung angekommen.
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Ich denke man kann die Eingruppierung nicht einfach starr durchführen. Es gibt so viele Komponenten in einem Deck, welche Einfluss auf den Klang haben. Generell ist ein 3 Kopf Deck nicht immer einem 2 Kopf Deck überlegen, und entsprechend kann man das dann auf die diversen Decktypen weiter spinnen. Für mich war es immer problematisch Cassetten welche mit Dolby aufgenommen waren ohne Probleme auf andere Decks zu bringen. Sofern der Azimuth passte, es sich um die gleiche Generation von Dolby-ICs handelte und diese ab Werk auch richtig abgeglichen waren klappte das zumeist sehr gut. An eine Dolby Pegelcassette zum persönlichen Abgleich, war doch damals als Hobbyschrauber gar nicht zu denken. Sobald aber schon eine dieser Abhängigkeiten, und es gibt bestimmt noch andere, daneben lag war es mit einem vernünftigen Austausch schon fast vorbei, zumindest mit Dolby. Für viele galt halt: Cassette rein, Dolby raus, das klaut ja die Höhen, und Schallplatte oder Radiosendung drauf.
Viele Grüße,

Michael
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Ich kenne sehr viele die nie, oder nur für die heimische Stereoanlage, Dolby genutzt hatten. Aufnahmen fürs Autoradio, Walkman, oder Ghettoblaster wurden immer ohne Dolby gemacht. Meistens fiel hier das etwas höhere Grundrauschen eh nicht auf. Fehlende oder pumpende Höhen hingegen schon.
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hier gehen wieder die Themen durcheinander:

1. Doppel-Cassettendecks: nein, da kenne ich wirklich außer besagtem Aiwa kein Spitzen-Deck, das ist angesichts der Zielgruppe wohl auch nie das Ziel der Hersteller gewesen

2. 2-Kopf-Decks: da gibt es durchaus sehr gute Vertreter; das Einmessen war halt immer schwierig und wurde daher oft unterlassen

3. Dolby und andere Decks: das ist von Hersteller zu Hersteller tasächlich schwierig. Bei Nakamichi übrigens nahezu kein Problem

4. automatische Einmesssung: war ich auch nie ein Freund von, erst die großen Pioneer haben mir gezeigt, dass es tatsächlich bestens funktioniert Smile
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(27.12.2021, 18:27)Kirunavaara schrieb: Die Idee mit dem Frequenzgang ist klasse :-)

Es handelt sich wahrscheinlich einfach um ein Designelement, weil dieser Teil des Einlegers bei der originalverpackten Cassette durch die Folie und die großen Cassettenfenster hindurch sichtbar ist:
http://agfabasf.com/images/content/5-1988_us2.jpg

Mit irgendwelchem Text im Hintergrund, wie bei dieser Spezialausgabe für Kanada, sieht das Ganze viel unruhiger aus:
http://agfabasf.com/images/content/img19..._90_r1.jpg

Solche Hintergrunddesigns gab es so oder ähnlich bei mehreren Herstellern. Meistens aber dann über die gesamte Breite des Einlegers. Besonders schön fand ich die farbigen Hintergründe bei Denon und Philips. Wieder andere haben durch die Beilage der Etiketten zwischen Cassette und EInleger einen schicken Hintergrund erzeugt, z.B. Sony.

Viele Grüße,
Martin

Stimmt, das macht Sinn, auch wenn man bei dem Gehäuse, das ich hier vorliegen habe, weniger davon sieht.
Auch der Aufkleber auf der Kassette hat einen karierten Hintergrund, dort sind die Kästchen aber deutlich kleiner...

Jetzt muss ich aber erstmal die ganzen neuen Beiträge lesen, da ist ja einiges zusammengekommen Smile
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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Wenn's um Doppelkassettendecks geht, kann ich nur von einem billigen Technics RS-CH aus einer Microcomponent-Anlage reden: Das Deck besteht noch zu 100% aus Originalteilen und ist Werkseingemessen, macht aber immer noch gute Aufnahmen auf jede Bandsorte und hat zusätzlich einen Einmesscomputer. Großes Minus: Kein verstellbarer Aufsprechpegel. Auch Azimuth und Geschwindigkeit passen noch.
Diese Laufwerke findet man ähnlich auch in vielen anderen Matsushita-Geräten.

Mich wundert da ehrlich gesagt schon sehr, dass die Geschwindigkeit nicht hörbar abweicht, ich habe hier Aufnahmen von verschiedensten Quellen, manche laufen zu schnell, manche zu langsam, meistens zwischen einem bis drei Prozent. Nur wenige Fremdaufnahmen habe ich hier, die relativ genau mit der Laufgeschwindigkeit meines quartzgesteuerten Decks übereinstimmen.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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Hat schon jemand Infos, ob dies neue Bänder sind, oder werden ein weiteres Mal nur NOS-Pancakes verspult?

https://www.atrtape.com/products/atr-mag...i-cassette
Gruß André
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Das ist das neue NAC Type II Band... taugt aber nix!  Schon das Datenblatt zeigt, dass es sich um eine halbgare Formulierung handelt.
In der Praxis ist es noch schlechter. Schwankende Pegel und schlechte Austeuerbarkeit, dazu noch starkes Rauschen.

Ursprünglich als Cobalt C756 angekündigt steckt es jetzt in der NAC 799 Studio Master Cassette.  In der Tascam 424 steckt dieses Band auch.
Die C799 hat damit schon das dritte Band intus. Am Anfang wurde das NOS CrO2 Band BASF CP90 Super eingespult, danach kam ein FeCo Band von BASF/Emtec zum Einsatz was z.B. in CR-M  von Ende der 90er drin war und jetzt das selbstgebastelte Type II Band.
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Dafür halte ich dann 11 Dollar für echt ambitioniert... aber ich habe mich ja gerade wieder mit einem Vorrat eingedeckt...

Viele Grüße
Nils
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Man nutzt halt den aktuellen Hunger nach Neuware aus. Da wird dann gerne mal bestenfalls halbgare Ware für 11 Euro angeboten. Man sieht nur mal die Tapes ausm Müller Drogeriemarkt. Die sind zwar deutlich billiger aber trotzdem nicht das Gelbe vom Ei. Trotzdem werden die gut verkauft da die meisten glauben das Neuware immer besser ist als eine "alte" TDK D oder Sony HF.
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Danke. Die Nischenproduktion läßt kaum geringere Preise zu. Es ist sehr schwierig, ein Band in der Qualität eines BASF, Maxell oder TDK herzustellen. Es erfordert viel Konw How, welches heute praktisch weg ist, sehr hohe und gewissenhaft ausgetüftelte Produktionskontanz. Mal eben eine alte Maschine anlaufen lassen, befüllen und mal gucken....dann kommt das raus. Glücklicher Weise ist der NOS-Markt noch groß genug und auch viele gebrauchte Cassetten in noch sehr guten Zustand. Cassettentechnik rechnet sich nur für den großen Massenmarkt mit richtig Stückzahlen. Das wird wohl nicht mehr kommen.
Gruß André
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Tja, zwar gibt es immer noch viele NOS-Kassetten, aber die guten Marken werden teurer und teurer. Selbst hier in der CH staune ich, dass eine Maxell XLII-S aus den 90er-Jahren in OVP mittlerweile für 10.- und mehr pro Stück den Besitzer wechselt.

Da muss man den Fokus halt auf weniger renommierte Teile richten. Gerade heute hat's hier vor Ort im Brockenaus (in D nennt man das Sozialkaufaus o.ä.) mal wieder einige M-Electronic-Kassetten der Endzeit in OVP gehabt - vor fünf Jahren hätte ich die noch verschmäht, heute freut man sich selbst über solche Stücke. 9.50 für alle fünf habe ich bezahlt; das dürfte ungefähr der damalige Originalpreis gewesen sein. Die dunkel getönten Hüllen machen das Billigprodukt optisch doch noch relativ attraktiv:

   


Quasi ein Gegenstück dazu sind die alten Scotch Metafine-Kassetten, die ich immer noch sehr gerne verwende. Wenn man etwas aufpasst mit dem Pegel sind noch prima Aufnahmen möglich.

   

Die untere Variante hat noch nicht mal Typ IV-Codierungen. Das Gehäuse aber ist super. Die Metafine gehört zu den laufruhigsten Kassetten überhaupt, die mir je untergekommen sind - da hört man beim offenen Revox-Deck zwischen den Songs schlicht gar nichts.

LG
Manuel
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(07.01.2022, 21:56)Marsilio schrieb: Die untere Variante hat noch nicht mal Typ IV-Codierungen. Das Gehäuse aber ist super. Die Metafine gehört zu den laufruhigsten Kassetten überhaupt, die mir je untergekommen sind - da hört man beim offenen Revox-Deck zwischen den Songs schlicht gar nichts.

LG
Manuel

Hast Du zufällig ein B215? Läßt sich die Metafine damit einmessen?
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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Ja, B215 hab' ich. Und ja, die Metafine lässt sich problemlos einmessen.

LG
Manuel
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Ich hoffe hier ein paar Bildern zu meinen Cassettendecks richtig zu sein. Anfang der 80er Jahre hatte ich mir ein neues Uher CG333 gekauft. Eigentlich nichts Besonderes, wenn man von der Aussteuerungsanzeige absieht. Nachdem bei meinem CG333 nach vielen Stunden intensiven Spulens und Spielens die Laufwerktasten abgebrochen sind, wurde es irgendwann ausgemustert. Mein Bruder hatte dasselbe Modell und zeitgleich das Tastenproblem.
Als so ein Deck vor einiger Zeit meinem Weg kreuzte, habe ich zugeschlagen, weil mir die Anzeige immer noch so gut gefällt. Leider war beim Kauf ein Dolby-IC defekt, was ich glücklicherweise aber noch bekommen konnte. Es spielt ganz gut, leider hat das LW ein kleines Problemchen und die Drehknöpfe sind nicht mehr so schön.

BTW, falls jemand ein CG310 oder LW oder Köpfe davon übrig haben sollte, ich würde mich darüber freuen.

   
   

Und hier noch ein schickes Uher CG 343

   
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(07.01.2022, 21:56)Marsilio schrieb: Da muss man den Fokus halt auf weniger renommierte Teile richten.

Ja, das mache ich inzwischen auch. Denn auch die B-Liga von einst ist besser als das, was man heute noch neu bekommt.

Viele Grüße
Nils
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Hallo Zusammen,

viele von euch habe ja zumindest die Möglichkeit bei zum Beispiel Sozialkaufhäusern oder auch auf größeren Flohmärkten oder ähnlichem an vernünftiges Bandmaterial zu kommen. Hier in der wilden, ostdeutschen Provinz Big Grin Big Grin Big Grin sieht es da schon immer düster aus. Wenn man also nicht gerade hunderte Kilometer fahren will, bleibt da nur der Online-Kauf. Mann muss halt immer wieder etwas Zeit bei der Suche investieren. Auch ist die "Such & Infofunktion" bei den Kleinanzeigen z.B. recht nützlich. Ich mach mir dann halt auch die Mühe und frage, bei gebrauchtem Material, oftmals auch Verkäufer von Konvoluten ob ich einzelne Modelle "heraus kaufen" kann. Wenn man da nett und freundlich schreibt (also so mit Anrede und ganzen Sätzen - also alles was heutzutage nicht so üblich ist bei den meisten Big Grin ) klappt das in der Regel auch. Gelegentlich funktioniert das auch bei NOS Ware. Einmal hat mir sogar eine, anscheinend, ältere Dame geschrieben das sie schon 4 Anfragen vor mit hatte aber da ich so nett geschrieben habe, bekomme ich die Kassetten. Und so gab es zwei 89er NOS TDK SA für 10 Euro incl. Versandkosten. Wahr ich total verblüfft. Aber da passt das Sprichwort das der Ton die Musik macht doch irgendwie zum Thema Smile .

Aber ja, insgesamt sind die Preise doch massiv angestiegen in letzter Zeit. Und da meine ich nicht irgendwelche Wiederverkäufer aus Lettland oder so, welche teilweise Standardmodelle für Preise anbieten, bei denen ich mich frage, ob die überhaupt jemals etwas verkaufen. Sondern ganz normale Anbieter, welche halt da noch irgendwas herum liegen hatten oder so. Es ist halt eine Ware welche immer weniger wird. Und, irgendjemand hat das auch schon mal so gesagt hier, wir sind ja selber nicht ganz unschuldig daran, das sie knapper wird. Ich selber habe hier in der Zwischenzeit einen Bestand an NOS Ware, welchen ich nie im Leben aufbrauchen werde. Aber würde ich sie deswegen preiswert abgeben? Hmm... gute Frage. Ich habe einen guten Freund - welchem ich wieder zurück zu Kassette gebracht habe, in dem ich ihm mein Kenwood KX-830 überlassen habe -mit einer Grundausstattung an NOS Ware versorgt. Aber sonnst? Muss sich wahrscheinlich jeder selber fragen.

@Peter - das CG343 gefällt mir sehr. Ich mag halt silberne Geräte Smile . Auch wirkt es recht "schlank". Sind die eigentlich aus Deutschland? Wenn ich die DIN Buchsen sehe, würde ich das ja vermuten. Uher ist so eine Firma mit der ich mich irgendwie nie auseinander gesetzt habe. Ich hatte mich doch recht zeitig auf die Japaner "eingeschossen". Das war in den Neunziger so, da war es Technics. Und jetzt in meiner zweiten HiFi Zeit da ist es Sony und Kenwood. 

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-K690 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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(07.01.2022, 16:25)Captn Difool schrieb: Danke. Die Nischenproduktion läßt kaum geringere Preise zu.

Das sehe ich genauso, und werde auch weiterhin neue Modelle kaufen. Eventuell hängt das auch teils vom Zufall ab. Mit der EQ Professional hatte ich bisher noch nie Probleme, obwohl ich nun schon etwa zehn Exemplare getestet habe, und werde sie weiterhin kaufen. Andere haben ja andere Erfahrungen gemacht, siehe oben. Bei mir klingen die Exemplare sehr gut und laufen störungsfrei.
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Sorry, dass ich hier mal so reinkrätsche. Wollte mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Einen Anlaß gibt zumindest, eine kleine Bestätigung, dass unser Hobby und unsere Liebelei doch hin und wieder Früchte trägt.
Vor allem wenn man mit alten, fast noch unbenutzten eingelagerten Geräten jüngere Menschen doch noch eine Freude machen kann. Mein Bruder fragte mich vor Weihnachten nach einem Cassettendeck. Im Arbeits- und Rückzugszimmer der Kinder fehle nämlich eine Abspielanlage bzw. ein Cassettentrecorder. Ob ich da noch was hätte. Er selbst hat sein letztes Tapedeck, ein Grundig CF4, unverständlicherweise in eBay vercheckt. Teile seiner Anage besitze ich dafür noch.
Von einem guten Freund und HiFi-Freak habe ich vor zig Jahren noch so einigeDual-Geräte aus der KarstadtZeit geschenkt bekommen.
Also die Geräte, die so im 60er Retrolock-Design daher kamen. Zu seiner Zeit gegenüber vergleichbaren Geräten teuerer, aber offensichtlich mit besseren Verschleißteilen .
Zumindest als meine Nichte fünf wurde hat sie von mir den CD-Cassettenrecorder geschenkt bekommen
Und der läuft immer noch tadellos.

   

Also war es an der Zeit die Mini-Anlage nun in der Hände meiner Nichte und auch meinen Neffen zu übergeben. Davor nochmals ausgiebig getestet, lief alles einwandfrei.

   

Während mein Neffe beleidigt war, weil es etwas war, was er überhaupt nicht erwartet hatte, machte sich meine Nichte gleich ans aufbauen und Kabel anschließen.  Nachdem sie dann einige TKKG-Hörspielkassetten durchgehört hatten meinte sie dann: "Cassetten seien voll cool". Und sie lieferte auch eine Begründung dazu, denn "das Band bliebe genau an der Stelle stehen, wo man die Wiedergabe unterbricht". Da sagte sie was Wahres.
Zumindest weiß ich dann, wer einen Teil meiner Leercassetten bekommen wird,  vorausgesetzt, sie widmet sich auch dem Mitschneiden.
Naja, aber ich werde wohl meinen Bestand verkleinern. Aber die Zeit in eBay zu verkaufen ist grad wohl ungünstig, da bleibt zu viel liegen, was ich gesehen habe.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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Hallo Sebastian,

schön, mal wieder von dir zu lesen nach langer Zeit Smile

Dein Bericht ist mir eine Ermutigung, es bei meinem Patenkind demnächst mit einem ähnlichen "Anschlag" zu versuchen. Bald wird es vier... Fürs Kassettenhören wird sich wohl jedes Kind begeistern lassen, aber ich bin sehr gespannt, ob sich eine Freude am Bespielen, Gestalten, Zusammenstellen, wie sie wohl den meisten Partizipanten dieses Forums seit der Kindheit vertraut sein dürfte, bei Kindern auch heute noch einstellt. Kommt wahrscheinlich sehr darauf an, welchem Medienzugang sie sonst ausgesetzt sind.

Gerade das inhärent Analoge an der Cassette machte wohl die Faszination aus, die sie auf mich als Kind ausübte. Mit "analog" ist ja meist das magnetische Aufzeichnungsverfahren gemeint. Aber das Band macht auch die Zeit analog als Längenmaß, deren Vergehen als mechanischen Ablauf greifbar: wie das zusammenhängt, begreift man ganz intuitiv, ohne daß man irgendwas vom Aufzeichnungsverfahren versteht.

(Daß die Fähigkeit, da fortzusetzen, wo man letztes Mal aufgehört hat, beim Übergang zur CD verlorenging, wundert mich eigentlich. Seit Ende der 80er gab es doch CD-Spieler, die vor technischen Spielereien fast barsten. Manche meiner Player haben eine CD-Datenbank, in der man eine Titelauswahl, benutzerdefinierte Sprungmarken, Wiedergabepegel und sogar Titel speichern kann (lange bevor es CD-Text gab). So ein Player müßte ohne weiteres in der Lage sein sich zu merken, wo man die CD unterbrochen hat, und beim nächsten Einschalten dort weiterzumachen. Aber ich kenne keinen CD-Player, der das kann.

Immerhin, die MD-Walkmen können das fast alle, und einzelne MD-Decks konnten das auch. Nicht gerade solche, die man gern Kindern überantworten würde Smile )

Viele Grüße
Moritz
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Zitat:So ein Player müßte ohne weiteres in der Lage sein sich zu merken, wo man die CD unterbrochen hat, und beim nächsten Einschalten dort weiterzumachen. Aber ich kenne keinen CD-Player, der das kann.

Verstehe ich auch nicht, würde ich zwar sehr selten nutzen aber es ist ja ken Aufwand sowas zu implementeren.. Mein Kenwood CD-Radio iim Auto, kann das.


Moin Sebastian!
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Naja, aus mechanischer Sicht gesehen hat meine Nichte doch eigentlich recht. Auch wenn der CDPlayer sich die Stelle merkt, wo man die CD pausiert, rotiert die Scheibe im Gerät ja weiter. Oder nicht? ;-)

Danke für die prompten Antworten.
@ Moritz: Mir fiel vorgestern der Sony 5er Pack UX-Pro von Dir in die Hände als ich da mal in ein Expedit-Fach griff, wo eigentlich die BASF Master CD-Rs lagern... nicht ordentlich verstaut. ;-) Ich hoffe, dass ich im Februar dann mal Zeit habe, den Cassttenbestand zu sichten und neu zu ordnen.

@Oli: Servus. habe gesehen, bist wieder fleißig am Messen.

Viele Grüße
Sebastian
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Sebastian, schön daß Du wieder da bist!

Daß sich CD-Player die Stelle merken, auch im ausgeschalteten Zustand, wurde erst Mitte-Ende der 90er bei Mobilgeräten langsam zum Standard, also tragbare und Auto-Player. Das funktionierte aber auch immer nur, solange man nicht zwischendurch mal die CD gewechselt hat.

Gerade bei Hörbüchern, die man ja selten am Stück hört, ist es immer ziemlich schwierig, die Stelle wieder zu finden, an der man aufgehört hat. Wenn man dann zwischendurch mal Musik hören möchte, muß man sich schon Tracknummer und Zeit notieren, und wer macht das schon, gerade unterwegs?

An diesen Punkt ist auch bei digitalen Medienspielern oft nicht gedacht, obwohl es gerade da leicht wäre, die Position in einer Logdatei abzulegen.

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Zusammen,

also ich hab ja schon manches gesehen, aber hier war mein erster Gedanke "Sorry, aber gehts noch?"  Big Grin Big Grin Big Grin 

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...-172-17906

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...-172-17906

Viele Grüsse

Volker
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Da kommt bei mir immer zuerst ein Reflex, demjenigen mal zu schreiben, dass das ja wohl überzogen ist.

Mittlerweile lass ich das. Evtl. schreibe ich nur noch, wenn Falschinformationen dort stehen.

Grüße
Ingo
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Ich hatte mir auch mal die Mühe gemacht einem Verkäufer zu schreiben das seine Preise total überzogen sind. Wurde dann von diesem Herrn aufs übelste beschimpft. Seitdem ignoriere ich solche Angebote einfach.
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Ja, so ähnlich ging es mir auch mal. Das macht oftmals letztendlich keinen Sinn und ich ignoriere das im Normalfall auch. Aber hin und wieder gibt es diese Angebote, wo mein Kopf unbedingt auf die Tischplatte schlagen will  Big Grin Big Grin Big Grin ...

Vielleicht sollten wir mal einen Wettbewerb machen. Wer findet das unverschämteste/ gierigste/ unfassbarste Angebot Big Grin
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Hier in der Schweiz gab es die deutschen Markenkassetten Magna und Permaton nicht zu kaufen. Ein netter Typ aus dem Hifi-Forum hat mir einige Exemplare überlassen - für mich sind diese Tapes daher recht spannend im Vergleich zu unseren Schweizer "Eigenmarken" (ICM, M-Electronic & Co.) Da ich sie als gebrauchte Einzelstücke erhalten habe, sind meine Erfahrungen damit natürlich nicht repräsentativ, daher würde mich Eure Einschätzung interessieren - und noch einige infos, falls jemand was weiss.

Zunächst wären da mal diese älteren Exemplare - die eine ist als Magna angeschrieben, die Aufschrift "Polimer" findet sich aber auch, die andere ist eine waschechte Polimer. Typisches altes Chromdioxidband, aber noch anständig bespielbar:

   

Dann diese beiden Typ I - die untere mit dem schwarzen, gut verarbeiteten Gehäuse (von wem ist das?) performt ordentlich, die transparente hat zu starken Pegelverlust und auch das (mutmasslich) Polimer-Gehäuse ist doch etwas klapprig:

   

Etwas enttäuscht bin ich von dieser Magna Professional  SCR II  - optisch finde ich sie, auch im Zusammenspiel mit dem Einleger, ziemlich attraktiv; das Gehäuse ist aber weniger robust als es optisch wirkt und das Chromdioxidband ist zumindest in meinem Exemplar doch eher bescheiden. Aufgrund der Superlative auf dem Einleger ("Extrem hoch aussteuerbar") hätte ich da schon mehr erwartet... Besser finde ich die Permaton Chrom Super II, die mir der Typ auch noch beigelegt hat - auf der kann man auch heute noch durchaus ansprechende Aufnahmen machen. Weiss jemand, aus wessen Küche die Permaton ist?

   

Und wie war das damals in Deutschland? Welche Kassettenmarke galt als "besser"? Magna oder Permaton?

LG
Manuel
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Das voll transparente Gehäuse kenne ich von einer SkySound billig Chrom Cassette. Das Gehäuse wirkt tatsächlich sehr klapprig und dünn. Hatte aber damals den harten Einsatz im Auto (heiß, kalt, ständiges hin und her spulen) klaglos überstanden und fing nie an zu leiern oder so. Und das Grundig Radio mit dem elektronischen Laufwerk war nicht gerade zimperlich mit den Tapes umgegangen. Gerade wenn man den Musiksuchlauf nutzte. 

Die Videokassetten von magna waren sehr gut und wurden oft von Kopierwerken für hochwertige Veröffentlichungen verwendet. Von den Audiocassetten war ich hingegen nie wirklich begeistert. 

Von der Permaton Chrom Super II hatte ich einige und war immer recht zufrieden. Gerade auf einfachen Brot und Butter Decks lief die immer sehr ordentlich. Allerdings nutzte ich diese aber auch hauptsächlich um spezielle Radiosendungen aufzuzeichnen und da ist prinzipbedingt der Anspruch nicht so hoch. Heute habe ich leider keine einzige mehr davon da sie, wie viele andere Cassetten auch, von einer meiner Ex-Freundinnen beim Umzug mit dem Kommentar "Den alten Quatsch braucht doch keine Sau mehr. Braucht nur unnötig Platz." entsorgt.
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Magna und Permaton galten zumeiner aktiven Cassetten-Einkaufszeit ab Anfang-Mitte der 80er Jahre schon eher als nicht so toll. Das war aber hauptsächlich so eine Image-Sache, daß man damit auf dem Schulhof nicht um die Ecke kommen durfte. Denn gerade Magna hat immer wieder mal überraschend gute Testergebnisse bekommen. Agfa litt zu der Zeit aber genauso unter dem Image, eine Rentnercassette zu sein. Was zählte und allgemein für gut befunden wurde, waren alle großen japanischen Marken, und an BASF schieden sich schon immer die Geister. Mit Philips, Scotch, PDM und anderen Marken hatten viele keine Erfahrungen, also wurden sie nicht weiter beachtet, aber auch nicht aktiv gedisst.

Es war auch gar nicht so einfach, die Cassetten der kleineren deutschen Marken zu bekommen. Magna gab es nur bei Horten und bei Plaza (das war der große Markt von Coop) relativ zuverlässig, aber nicht immer alle Modelle. Für Permaton ging man am besten zu Woolworth, aber auch dort habe ich nicht jede Serie erwischt. Von beiden Marken wurden wohl nicht mehr derartig große Stückzahlen umgesetzt, daß immer kontinuierlich nachbestellt worden wäre. Es kam halt mal ein Posten rein, und der brauchte dann teilweise Jahre, bis er abverkauft war.

Vielleicht lag es an den Preisen, daß sie nicht so attraktiv waren. Die lagen immer etwa eine Mark unter dem jeweiligen Pendant von BASF, und da es die großen Marken öfter im Mehrfachpack zum Aktionspreis gab, waren die "B-Marken" am Ende oft sogar teurer. Vor allem waren sie deutlich teurer als all die richtigen Rumpler von Silversound, Mark II und Kamichi, vom Image her aber ähnlich.

Was die wirkliche Qualität betrifft, so gab es bei Magna und Permaton sowohl sehr gute als auch sehr mittelmäßige Cassetten. Das Problem war, daß man in der gleichen Verpackung mehrere völlig unterschiedliche Produkte vorfinden konnte, weil sowohl Bänder als auch Gehäuse bei beiden aus verschiedenen Quellen kamen. Für mich wurden sie dadurch umso interessanter. Im Neuzustand ließen sie sich auch alle recht gut bespielen. Von den Chromdioxidbändern sind leider inzwischen manche derart ungünstig gealtert, daß sie nicht mehr gut bespielbar sind. Und gerade bei den Magna Superchrom gibt es Exemplare, bei denen sogar die Beschichtung klebt, während andere Exemplare sich sehr gut gehalten haben. Die schlechten sind eher mattgrau und konkav gekrümmt, die guten tiefschwarz glänzend und konvex gekrümmt oder flach.

Zu den Cassetten von Manuel:

- Die Polimer und die Polimer-Magna haben beide Gehäuse, die wahrscheinlich von Polimer kommen. Das Band hat Polimer teilweise von BASF bezogen.

- Alle drei Magna haben Gehäuse, die wahrscheinlich von Magna selbst stammen und vom Innenaufbau her sehr ähnlich sind. Die transparente Version ist schlicht eine späte Version davon, bei der schon ordentlich Material gespart wurde. Bei der Ferro Dynamik S ist das Außendesign von Agfa "inspiriert", bei der Professional SCR II von den Transparentgehäusen, die ICM für PDM produziert hat. Beide Ähnlichkeiten kommen vielleicht daher, daß auch Magna Auftragsproduktionen für Agfa und PDM gemacht hat.

- Die Permaton hat ein Schneider-Gehäuse. In genau dieser Form habe ich auch ein paar Stück, die ich von damals beim Bespielen als gleichwertig zu einer BASF Cr Super in Erinnerung habe. Inzwischen sind die wohl auch nicht mehr ganz so frisch, aber immernoch gut brauchbar,

Viele Grüße,
Martin
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(29.01.2022, 19:32)Kirunavaara schrieb: Was die wirkliche Qualität betrifft, so gab es bei Magna und Permaton sowohl sehr gute als auch sehr mittelmäßige Cassetten.

Mit Magna hab' ich nie wirklich schlechte Erfahrungen gemacht, die Kassetten waren immer zumindest brauchbar. Vor allem die Gehäuse kamen mir immer solider vor als die von Permaton. Vor allem die Transparentgehäuse bei Permaton schienen mir nicht toll zu sein, die waren u.A. sehr temperaturempfindlich und dadurch für den Einsatz im Auto kaum geeignet.

Kamen die transparenten Gehäuse bei Permaton eigentlich alle vom gleichen Hersteller?
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Da gab es verschiedene. Zuerst tauchte um 1981 diese klassische Form bei der ersten Serie Chromdioxid Super in transparent auf:
http://agfabasf.com/images/content/img8555.jpg (stellvertretend ein Bild von einem schwarzen Gehäuse mit der gleichen Form)

Dann kam ca. 1982/83 die nicht so temperaturstabile, moderner aussehende Version mit den viereckigen Ausschnitten um die Wickelkerne, wahrscheinlich von Knosti hergestellt: http://agfabasf.com/images/content/83.jpg

Die gleiche Form gab es Mitte der 80er auch als "Auto-Cassette" aus blauem Kunststoff, eventuell auch das "Lexan"-Material wie die amerianischen Loran-Cassetten, gegossen in die Knosti-Form. Diese waren dann angeblich hitzefest (ausprobiert habe ich es nie):
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud041556
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud521758


Ebenfalls Mitte der 80er wurde manchmal dieses Magna-Gehäuse verwendet:
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud428362 (hier an einer Universum, die von Magna direkt zugeliefert wurde - ich habe aber mindestens eine in dem Gehäuse mit Permaton Chrom II Etiketten)

Ende der 80er gab es vereinzelt sogar wieder ICM-Gehäuse für Permaton-Cassetten:
http://agfabasf.com/images/content/6-1.jpg

Und bei der allerletzten Permaton-Serie Anfang der 90er Jahre kam ein ebenso seltenes wie hübsches Gehäuse zum Einsatz, das außen an die ICM "Turbo" angelehnt ist, von innen aber eher an deutsche Konstruktionen aus den 70ern erinnert. Welcher Hersteller dahinter steckt, habe ich noch nicht herausgefunden. Schneider wäre möglich:
https://ez647.sk/cc/rozne/b/megavox_csii90c.jpg

Viele Grüße,
Martin
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Hi@all,

die magna SCR II professional habe ich damals als durchaus ebenbürtig zur BASF Chrome Super (1987) angesehen. Das Gehäuse ist qualitätiv echt hochwertig. Klanglich ähnlich.
Das Gehäuse gabs aber nicht nur bei magna und PDM, auch einige Fotomarken haben von magna konfektionieren lassen. Von ILFORD gabs eine ebenbürtige Serie, auch mit Spulen.

   

   

Naja, das Band hat über die Jahre ziemlich gelitten... obwohl relativ wenig abgespielt.
Die magna Superchrom SCR in dieser rosa-weißen Verpackung, die "Casssette für Mädchen" wie Martin sie vor öhm gut zwei Jahren bezeichnete, war für mich eine Überraschung.

   

Den 10er Pack gabs bei der Quelle für 29,90 D-Mark.  Also damals als die Chrome Super einzeln noch im Sonderangebot für 3,95 DM zu haben war. Klanglich war sie brilliant und sehr dezent. Also mein japanisches Blaupünktchen kam mit der gut zurecht, obwohl er ja noch auf das alte Referenzband eingemessen ist. Und das Band ist immer noch intakt und klingt auch noch gut - wie Martin ja schon erwähnte.

Viele Grüße

Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
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(29.01.2022, 22:41)Kirunavaara schrieb: Da gab es verschiedene. Zuerst tauchte um 1981 diese klassische Form (...)

Ich bilde mir ein, daß ich die erste Begegnung mit Permaton in Form einer "Low Noise" hatte, die ebenfalls ein Transparentgehäuse hatte. Das muss irgendwann um 1982 gewesen sein, wobei die Kassette da durchaus schon ein paar Jahre alt gewesen sein könnte. Kann das sein? Eventuell schon ein Zukauf aus Hong Kong? Die Kassette ist mir jedenfalls als richtig schlecht in Erinnerung geblieben.

Von der Serie 1982/83 (seltsamerweise aber erst 1987 in einem Globus-Markt gekauft, der erst 1984 eröffnet wurde) hatte ich eine eine "Chrom Super", die war nach Nutzung im Auto irgendwann krumm wie eine Banane. Zur Ehrenrettung sei gesagt: Vorher war sie, soweit ich mich erinnere, gar nicht so schlecht.

War Knosti die gleiche Firma mit der Plattenwaschmaschine?
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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Mir scheint das bei diesen Kassetten etwas Glücksache zu sein, was für Bandmaterial da eben eingespult wurde.

Von den deutschen B-Marken (schöner Ausdruck!) kannte ich bislang vor allem SK, von denen habe ich einige und ab etwa dem Zeitpunkt der ICM- und Schneider-Gehäuse habe ich da immer anständige bis gute Bänder erwischt.

Hier in der Schweiz waren die verbreiteten B-Marken ICM, AudioMagnetics, ab der zweiten Hälfte der 80er-Jahre auch SKC (sie wurden von der Kette Interdiscount nicht gelabelt sondern unter dem originalen Markennahmen SKC verkauft) und natürlich die M-Electronic vom Supermarktriesen Migros. Die M-Electronic hatten den Ruf von Billigkassetten; aber aus heutiger Sicht darf man sagen, dass das ab etwa Mitte der 80er-Jahre immer gute Kassetten waren - bei Typ II (meist) Echtchrom. was bei den einfacheren Aufnahmegeräten halt nicht so gute Resultate gab.

LG
Manuel
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Sebastian, von den Magna Superchrom aus der letzten Serie habe ich vor 20 Jahren auch ein paar Stück bespielt und für gut befunden. Allerdings die gold/grüne Ausgabe "für Jungs" :-)
http://agfabasf.com/images/content/165.jpg

Timo, meinst Du eventuell eine Permaton in diesem Design?
http://agfabasf.com/images/content/perma...60-2-1.jpg

Die verlinkte ist ein Hong-Kong-Exemplar. Das Gehäuse gab es auch in transparent, zum Beispiel als Billigcassette namens "Sound", wenn auch ein paar Jahre später. In den 80ern gab es bei Permaton dann zumindest regulär keine expliziten "Low Noise" mehr, nur noch Ferro Plus und Super Ferro.

Viele Grüße,
Martin
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(30.01.2022, 09:00)Kirunavaara schrieb: Timo, meinst Du eventuell eine Permaton in diesem Design?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch an den Namen Permaton und daran, daß ich damals mit meinen neun Jahren nicht wusste, was dieses "Loff Noise" heißen soll. Smile In meiner Erinnerung sah sie anders aus, aber ich kann mich täuschen. Die Kassette machte irgendwelche Probleme und verschwand dann auch schnell.

Zitat:Die verlinkte ist ein Hong-Kong-Exemplar.

Aber mit Aufdruck "Made in Western Germany"?
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(30.01.2022, 09:12)timo schrieb: Aber mit Aufdruck "Made in Western Germany"?

Ja, da war Permaton nie besonders zimperlich, für ein paar Stück mal den Aufdruck wegzulassen. Wahrscheinlich kamen die auch als ungelabelte, hüllenlose Cassetten in Berlin an und wurden dann vor Ort etikettiert und in Hüllen gepackt.

Erst bei den späteren Ferro I Plus gab es dann Exemplare, denen man schon von außen ansieht, daß sie komplett aus Hong Kong kamen. AUf denen steht dann meistens nicht mehr Made in Germany, sondern nur noch "Ein Qualitätsprodukt von Permaton Berlin".

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Zusammen,

nur mal so als Frage, sind die so extrem selten als 120er? Oder warum geht das hier so ab?

https://www.ebay.de/itm/125121613138?ssP...1438.l2649
https://www.ebay.de/itm/125121621495?ssP...1438.l2649

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-K690 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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Ich würde sagen, egal wie selten sie auch sein sollen,
die Gebote sind völlig überzogen.
Ob das wirklich jemand bietet, oder das nur selbst mit zweiten Account hochgetrieben wird?

Grüße
Ingo
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Ja, ist schon recht heftig. Heute Mittag ging übrigens eine BASF Metal für über 160 Euro weg:

https://www.ebay.de/itm/BASF-METAL-IV-60...7675.l2557

Aber gut, wenn jemandem ein Produkt so viel Geld wert dann ist es halt so. Vorausgesetzt es wird kein falsches Spiel mit Zweit-Accounts gespielt.
Womit ich derzeit Musik höre: 
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Zumindest die oberen vier Bieter sehen bei allen drei Auktionen nach echten Bietern aus, nicht wie typische Zweitaccounts.

Die 1981er metal IV in silberner Folie ist wirklich selten. Wenn mal eine angeboten wird, dann landet die auch bei 100-200 Euro.

LH extra I 120 in genau der Kombination, also 1982er Verpackungsfolie und neues Gehäuse, sind ähnlich selten. Da kommt es dann darauf an, wie sehr man sich genau so ein Teil wünscht. Mir persönlich reicht es, die als C-60 oder 90 so in OVP zu haben. Die 120er in dem Gehäuse kam dann mal gebraucht und unbeschriftet in einem größeren Konvolut mit. Aber da ist jeder Jeck anders.

Völlig unrealistisch finde ich teilweise die Sofortkauf-Angebote des Verkäufers, wie zum Beispiel das hier:
https://www.ebay.de/itm/125107853840

Auch wenn die 100er eine ziemlich frühe Ausgabe ist, mit altem Gehäuseaufbau und alter Wickelkernform, so wird niemand für ein paar 1991er Ferro Extra mehr als 3-4 Euro pro Stück bezahlen.

Viele Grüße,
Martin
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Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass die FerroExtra wahrscheinlich nicht mehr laufen.
Benutzen kann man sie dann nicht mehr, nur noch als "NOS-Haben-Wollen" interessant.

Zum Sammeln würde ein Exemplar reichen.

Grüße
Ingo
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10€ sind ja mittlerweise eher der absolute Einstiegspreis für selbst die schnödesten Cassetten geworden wenn noch OVP.

Mir werden unter Sofort Kaufen und Neu knapp 3000 Abgebote angezeigt. Filter ich das auf 1-7€ sind es nur noch 230 Stk.
Hab die Mal durchgesehen sind fast ausschlie0lich BASF Sound I, Mexico Sony HF, TDK D Thailand und einige "Billigmarken"
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Ja, das stimmt. 10 - 12 Euro scheint sich so für gängige Modelle wie Maxell, TDK oder Sony als Preis eingepegelt zu haben. Aber bei anscheinend wieder mehr Nutzern im Vergleich zu weniger werdendem Material ist diese Entwicklung wohl leider normal. Letztendlich bin ich ja auch einer der "Verursacher". Meine erste Kassettenzeit war Ende der 90er vorbei. Damals habe ich alles entsorgt. Und erst vor gut 4 Jahren habe ich dieses Hobby für mich wieder entdeckt und seit dem doch einiges an NOS & auch gebrauchtem Material zusammen getragen.

Und dann gibt es ja noch alle die Verkäufer, welche jetzt auf den Hype aufspringen und denken sie können das große Geld verdienen. Die Kassetten sind dann immer aus tierfreien Nichtraucher Haushalten und wurden immer sachgerecht gelagert. Schon klar Big Grin . Wobei ich das Gefühl habe das bei den Kleinanzeigen die Gier noch etwas größer ist als in der großen Bucht.

Den hier finde ich zum Beispiel gut:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...9-172-7965

Oder hier wird versucht den alten Schrapel unters Volk zu bringen.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...3-172-3508

Es gibt aber immer auch noch relativ vernünftige Angebote. Mann muss halt etwas länger suchen. Zum Beispiel wenn man größere Mengen möchte, so wie hier:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...3-172-8746

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...9-172-5322

Oder hier:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...9-172-4656

Falls jemand Interesse hat.

Aber gut, ist halt wie es ist.

@Ingo - also ich habe so eine Ferro Extra (als 60er allerdings) letztens erst von ihrer Hülle befreit und einwandfrei bespielt. Ich hatte da keinerlei Probleme.

Viele Grüsse

Volker
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@Volker, da hatte ich ja auch mal drauf gehofft, eine zu erwischen, die noch läuft. Ich habe ca. 10 Stück, keine läuft mehr. Da war auch eine NOS dabei.
Ich bin ja aber nicht der einzige, bei dem die FerroExtra schmieren und quietschen.
Da gab's bzw. gibt's im Nachbarform ganze Threads zu.

Grüße
Ingo
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