Grundig TS1000 Einschalt-Knacks
#1
Ja, es kommt immer wieder was neues zum Vorschein bei dieser alten Grundig:

Nachdem sie nun einigermassen aufnimmt und gut abspielt gibts noch einen Lautsprechermordenden Schönheitsfehler. Beim Start der Wiedergabe knallt es auf linkem Kanal heftig. Aus der elektronischen und mechanischen Pausenfunktion passiert diese nicht, ebenso wenig wenn der Spurwähler auf einem Monokanal oder Duo steht. Beim Knacks schlägt auch das linke VU aus.

Auf Tipps freut sich mit mit Gruss
Richard
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#2
So eine TS1000 macht schon Spaß.

Wie hast du das Gerät den angeschlossen, über die Radio oder über die Monitorbuchse?
Egal wie, wenn du den Anschluss Radio/Monitor vertauschst ändert sich dann irgendwas an dem “Knallen”?
Hörst du das Knallen auch über den Kopfhöreranschluß der TS1000?

Du kannst ja mal vorsorglich C5 (links) C6 (rechts) auf Modul E überprüfen, passt allerdings nicht zu der Sache mit dem Spurwahlschalter.

Was für Messgeräte hast du denn?
“Knallen” beim Umschalten deutet meistens auf unterschiedliche Gleichspannungspotenziale der geschalteten Signale hin.

Gruß Ulrich
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#3
Ja, die gibt fast so viel zu tun wie früher mal die RDL Wink

Ich habe sie nun sowohl an Monitor- als auch an der Radiobuchse angeschlossen, knallt an beiden Anschlüssen, ebenso mit Kopfhörer.

C5 und C6 werde ich gerne überprüfen.

Messgeräte habe ich ein kleines Oski und ein Mutlimeter.

Vielen Dank Smile
Richard

Nachtrag:

C5 habe ich mal vorsorglich ersetzt, knallt leider immer noch. Was ich grade noch festgestellt habe: auch beim wählen von record knallt es, ebenfalls im linken Kanal, und ebenfalls nur wenn der Spurwähler auf Stereo steht, zudem ist auf dem linken Kanal, wenn man den Kopfhörer etwas aufdreht ein "rattern" zu hören, als viele kleine Knackser in rascher Rheinfolge. Dachte zuerst der Capstanmotor könnte stören, doch die "Ratterfrequenz" bleibt gleich, auch wenn man die Abspielgeschwindigkeit ändert. Auch hier verschwindest das Geräusch wenn der Spurwähler nicht auf Stereo steht.....
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#4
Ich würde mal kontrollieren ob einer der FET Schalter eine Gleichspannung schaltet, angefangen bei T1 und T7. Das kann man ja mit dem rechten Kanal, T2 und T 8, vergleichen.
Oder gleich alle Koppelkondensatoren überprüfen, das sind dann C21, C11 und C1 im linken Kanal.


Gruß Ulrich
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#5
äh...das wäre dann auf Platine G, richtig? Wie messe ich, ob einer der FET eine Gleichspannung schaltet? Sorry, bin eher der Mechaniker.... Wink
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#6
Platine E (T1) und G (T7).

Einfach die Spannung einmal vor und einmal hinter dem FET messen (Gerät auf Stopp), das heißt einmal Source und einmal Drain.
Das Ganze im Vergleich mit dem rechten Kanal, irgendwo muss sich hier ja was unterscheiden.

Das geht natürlich nur (bzw. deutlich besser) wenn sich in deinem Gerät noch die Adapterplatte befindet.

PS: Ich habe mal einfach vorausgesetzt das in deinem Gerät keine Dolbyplatinen sitzen.

Gruß Ulrich
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#7
Ich habe tatsächlich kein Dolbymodul und die Adapterplatte ist glücklichweise noch vorhanden. Die gmessenen Werte sind wie folgt:

ET1 S=5.33 D=5.33 G=13.4
ET2 S=5.34 D=5.34 G=14.5
GT7 S=0 D=0 G=8.5
GT8 S=0 D=0 G= 9.75

Scheint also alles identisch zu sein, ausser die Spannung am Gate, aber ich denke das liegt in der Toleranz?
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#8
Ziehe mal die Dolbyblindplatte (Wiedergabe) und überprüfe ob es immer noch "knallt" wenn du auf Wiedergabe schaltest.

Gruß Ulrich
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#9
Nein, ohne Dolbyblindplatte knallts nicht.
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#10
Blindplatte wieder einbauen, T7 und T8 (Platine G) auslöten und so noch mal testen ob es “knallt”.

Gruß Ulrich
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#11
Bevor ich die rauslöte: Auf der Platinen-Rückseite von GT7/GT8 sind noch 2 kleine Kondensatoren eingelötet. Jeder ist mit einem der FET verbunden. Könnte einer von diesen ev. defekt sein?
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#12
Kondensatoren die nicht im Schaltbild auftauchen.
Die müssten parallel zu R27/28 liegen (soweit ich mich erinnere) und sollten nicht mit dem knacken zu tun haben.
Es sei den das knacken wird durch eine Schwingneigung hervorgerufen.

Noch ein anderer Vorschlag, entferne C11 und C12 und teste noch mal.
C11 (Tantal) ist eh ein heißer Kandidat für dein Problem.

Gruß Ulrich
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#13
Ja, stimmt genau, die sind parallel zu R28/R27.

C11/C12 sind nun entfernt, das Knacken leider nicht.....
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#14
Wir tasten und schon langsam ran, der Fehler kann ja nur noch zwischen C11 und der Dolbyblindplatine liegen.
Dann entferne C17/18 und teste.

Gruß Ulrich
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#15
Oha, jetzt klingts gar nicht gut. Es quitscht,rattert und pfeifft im Kopfhörer.....beide VUs gehen zuckend auf Anschlag. Habe sofort wieder ausgeschaltet.
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#16
OK, dann ist die Sache an der Stelle zu hochohmig, Kondensatoren wieder einlöten.
Bitte noch mal zurück zur Entfernung von T7/8, aber bitte merken welcher wo saß.

Gruß Ulrich
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#17
T7 und T8 sind raus, Rest wieder drin. Knackser ist auch noch da und linkes VU geht auf Anschlag.
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#18
Bau erst mal alles wieder ein, allerdings T7/8 miteinander vertauscht.
Dann schauen ob der alte Zustand wieder vorhanden ist.

Gruß Ulrich
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#19
So, alles wieder drin, T7 und T8 ausgetauscht, Knackser ist leider noch da, wie immer auf linkem Kanal...sehr hartnäckig das Teil---- Wink
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#20
Es bleibt doch gar nicht mehr soviel.
C21 und 22 (Platine G, goldene Frakos?) ausbauen. Wenn das Knacken dann nicht mehr hörbar ist beide miteinander vertauscht wieder einbauen.

Gruß Ulrich
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#21
Einer der beiden ist wirklich ein goldener Frako, der andere ist braun, Marke sehe ich leider nicht.
Wenn die Cs entfernt sind ist der Knackser weg, habe sie vertauscht wieder eingelötet, und Knackser ist wieder da, wie immer linker Kanal.

Danke übrigens für deine Hartnäckigkeit....wenn du keine Zeit etc. mehr hast können wir auch später weiter machen Wink
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#22
Wir können das auch weiter abkürzen, (ich glaube nicht das ich das jetzt schreibe) erneuere einfach alle Elko incl. Tantals auf der Platine G.
Wenn der Fehler dann immer noch vorhanden ist kann man sich immer noch weitere Gedanken machen.

PS:Zwei unterschieliche Bauformen für C21/22 ist seltsam oder ist da schon mal was gemacht worden?

Gruß Ulrich
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#23
Ok, ich werde mich da mal dran machen und berichten. Wenn der Fehler auf Platine G sein muss, ist das ja nicht so ne Sache.
Du hast schon recht, vermutlich ist auf dieser Platine schon mal gewerkelt worden, auch andere parallele Bauteile haben verschiedene Hersteller.

Vielen Dank für deine Geduld und ich meld mich wieder.

Guten Wochenstart auch allen die mitgelesen haben
Richard
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#24
So, also eigentlich bin ich nicht wirklich weiter oder gescheiter, dafür hat nun meine tolle Lötstation den Löffel abgegeben...pffff Sad Heizelement bleibt kalt...die Grundig war wohl zuviel für sie.

Was habe ich inzwischen gemacht:

Auf Platine G habe ich nahezu alle Cs erneuert, die anderen welche ich nicht in der Bastelkiste hatte überprüft, scheint alles ok zu sein.
Ich vermute daher, das der Fehler ev. doch von Platine E kommt. Hier sind Unstimmigkeiten bei T1 welcher am Gate 14 V haben sollte, hier pulsiert aber die Spannung, und wenn man die Spannung am Gate mist (10-12V), hört man das Geknatter auch im Kopfhörer. Beim "Bruder-Transi" T2 sind alle Werte ok und keine Geräusche da.
Nun muss ich zuerst die Lötstation wieder zum laufen bringen, aber ev. helfen obige Infos um den Fehler einzukreisen?

Viele Grüsse und mit kaltem Lötkolben winkt
Richard
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#25
Das ist von weitem alles schwierig zu beantworten.
Bei Messungen am Gate eines FET sollte man immer vorsichtig sein, die Schaltungen sind hier hochohmig und damit empfindlich.
Man misst hier schnell den berühmten Mist.
Eine Hohe positive Spannung (positiver als die Signalspitzenspannung) am Gate des P Kanal FET bedeutet übrigens das er sperrt.
Das heißt bei den eingezeichneten Spannungen im Schaltbild muss der FET sperren.
Das Gerät steht auf Stopp.
Bei Wiedergabe werden die Gates der FET auf Massepotenzial (bzw. über die Dioden, also plus deren Durchflussspannung) gezogen, sie leiten.

Wenn die Schaltung hochohmig ist reicht der Innenwiderstand des Messgerätes um die FETs zum leiten zu bringen.

Überprüfe mal die 1M Widerstände an den Gates.

Wenn du Zweifel bezüglich eines Bauteils hast, mach es wie vorher auch schon, tausche die Bauteile von einem Kanal mit dem anderen. Irgendwann muss der Fehler ja den Kanal wechseln.

Gruß Ulrich
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#26
Hallo Ulrich

Ich seh schon, mir fehlt hier einiges an Elektronik-Wissen, (FET etc....), aber dafür lernt man immer wieder was dazu. Wink

Ich werde weiter machen mit prüfen und austauschen sobald meine Lötstation wieder heizt, das Ersatzteil ist bestellt....

Ich melde mich wieder und danke für die Tipps.

Gruss
Richard
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#27
Hallo Richard und alle mitlesenden GRUNDIG-TS1000-Liebhaber,

hier sind das Schaltbild und die Anleitung zu finden
http://grundig.pytalhost.com/TS1000s/

Viel Spass bei der weiteren Fehlersuche (mit dem reparierten Lötkölben) und immer Geduld und Gedult ... und Geduld...und Gedult...und Geduld

Viele Grüsse
H A N N S -D.
dem vielleicht irgendwann auch eine TS1000 zufliegen wird; eilt wirklich nicht.
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#28
Hallo Hans


Vielen Dank fürs Mut machen, ich kanns brauchen... Wink

....aber ich habe nun auch eine neue Erkenntnis, die vielleicht die Sache eingrenzt:

Es ist mir endlich in den Sinn gekommen mal am Poti GR53 zu drehen und dann passieren 2 Dinge:

Der Knall beim Start ist weg, und auf E27 fliessen wie es sein sollte an die 5V. Wenn ich nun GR53 langsam aufdrehe, hört man das erwähnte pulsieren im Kopfhörer und die Spannung auf E27 bricht zusammen, pulsiert auch, zudem knallt es beim Start wieder. Auf dem rechten Kanal kann ich jedoch GR54 auf- und zudrehen wie ich will, da gibt es keine Störungen.

Mit gespanntem Gruss
Richard

Nachtrag: Es passiert auch bei GR54, aber erst bei vollem Anschlag des Poti, bei G53 reichen ca. 3/5 für oben erklärten Zustand.
Ich habe nun beide Potis knapp unter der Hälfte und die Grundig klingt wieder ohne Knall....so lassen oder doch weitersuchen????
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#29
Spannung “fließt” nicht, sie steht oder liegt an.
Strom hingegen “fließt”.

Welche Spannung du hier an E27 = G17 gemessen hast ist mir leider nicht ganz klar.

[Bild: TS1000-Pl-G-Aussch1.jpg]

Löte den Minuspol von C21 und C22 auf der Platine G ab, vertausche unter Zuhilfenahme von etwas Draht die Anschlüsse der Elkos mit den Platinenanschlüssen G17 (=E27)und G19 (E=29, die Kanäle werden getauscht).
Wenn das Knacken im linken Kanal bleibt kommt es von Platine E, knackt es jetzt hingegen im rechten Kanal kommt es von Platine G.

Mit den Potis GR53/54 stellst du den Wiedergabepegel ein, sie sollten daher nicht in “irgendeiner” Stellung stehen.
Da du jetzt dran gedreht hast brauchst du eigentlich ein Band mit Bezugspegel um sie wieder korrekt einzustellen.


Gruß Ulrich
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#30
Ok, der Strom fliesst....kann man sich ja anhand eines Flusses merken Wink

Die knapp 5 Volt messe ich an Pin27/Pin29 der Platine E was doch laut Schaltbild korrekt sein sollte?

[Bild: e27e29.jpg]

Ich habe nun noch folgende These:

Wenn ich ja den Wiedergabepegel laut Potistellung auf knapp 50% einstelle, verhält sich die Grundig ja jetzt völlig normal (ausser das Aufnahmen zu leise werden, doch davon später). Am besten wäre nun also, den korrekten Wiedergabepegel einzustellen, wozu jedoch ein Bezugsband nötig wäre.

Kann ich dieses Band auf einer meiner anderen Maschinen herstellen, wenn ja, mit welchen Daten? Ok, es wäre dann sicher nicht so genau wie vom Originalband, aber doch sicher einigermassen in der Toleranz. Anhand dieses Bandes könnte ich dann Poti GR53 und GR54 einstellen und dann feststellen, ob ich den Knackser und dieses Pulsieren wieder habe. Wenn nicht ist ja alles ok, und die Maschine wird wohl durch gealterte Bauteile ein hochdrehen von GR53/GR54 nicht mehr „ertragen“. Wenns wieder knackt muss ich wohl weitersuchen, und anhand deines Tipps oben mit C21/C22 die Sache eingrenzen.
GR53 und GR54 verhalten sich ja annähernd gleich, daher wage ich zu behaupten, dass kein Fehler vorliegt Wink

Ich habe gestern noch ein paar Testaufnahmen gemacht, welche eigentlich ok wurden, aber viel zu leise. Dies sowohl mit manueller als auch mit aut. Aufnahmepegel-Einstellung. Und hier kommt ja wieder das mühsame SM zum Zug. Was will es uns mit folgendem sagen:

[Bild: automatik.jpg]

Welches und wo sind die Punkte x? Wo ist Messpunkt A und B? Warum muss man DR99 auf Rechtsanschlag drehen???
Wenn man dies wüsste, kann man schon mal die Automatik richtig einstellen.

Dann ist da noch die Sache mit dem Vollpegel:

[Bild: vollpegel.jpg]

Messbedingungen wie oben?? Ist hier diese gemeint?

[Bild: frequenzgang.jpg]

Welche Frequenz muss hier bei 30 mV eingespeisst werden? Wenn doch diese Einstellungen korrekt vorgenommen wurden, sollte auch der Aufnahmepegel wieder korrekt sein?

Verwirrte Grüsse
Richard
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#31
Zitat:Gorchel postete
... Welche Frequenz muss hier bei 30 mV eingespeisst werden? ...
tja, alle Frequenzen halt - zur Messung des Gesamtfrequenzganges ;-)

Viel Erfolg weiterhin noch

Peter
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#32
hmmm...wie doof von mir ;o) Stimmt natürlich...Danke Peter Smile
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#33
Bitte nicht an denn Potis für die automatische Aussteuerung drehen, das führt zu nichts.
Die automatische Aussteuerung ersetzt ja nur den Aussteuerungsregler.
Mit dem eigentlichen "Aufnahmepegel" (das macht man mit YR 1 u. YR 2) hat das nichts zu tun.

Als erstes muss der Wiedergabekanal stehen.
Bei Wiedergabe des Pegeltonteils (250 nWb/m) muss an Pin 17/19 des Moduls G eine Signalspannung von 675mV (Effektiv AC) mit GR 53/54 eingestellt werden.
Danach wird der Wiedergabefrequenzgang kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert (GR 13/14)
Zur Not (Behelfsweise) geht das auch mit Hilfe einer zweiten Maschine, man muss nur Wissen was die macht bzw. wie sie eingestellt ist. Ohne Bezugsband praktisch unmöglich.

Erst danach wird der Aufnahmekanal eingestellt, hier muss man sich nicht Wort für Wort an das Servicemanual halten. Das geht anders so gar etwas leichter.

PS: Das mit den 5 Volt (DC) an E27 /29 kann eigentlich nicht stimmen, ich messe aber mal in einer TS1000 nach.

PPS:5 Volt ist korrekt, war wohl etwas Blind.

Gruß Ulrich
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