Fachzeitschriften
#1
Hallo,
was haltet Ihr hier im Forum eigentlich von den diversen Fachzeitschriften (STEREO, Stereoplay, Audio, etc.) Meiner Meinung nach haben sich die Magazine in den letzten 15 Jahren verschlechtert.
Mittlerweile hört man ja Klangunterschiede zwischen verschiedenen Steckdosenleisten, Cinch-Kabeln etc. Eine fundierte auf den Gesetzen der Physik beruhende Erklärung bleibt aus oder es kommen nur schwammige Statements diesbezüglich.
Auch sind die Test oftmals nicht mehr so ausführlich wie früher. Tolle Technik-Beilagen wie z.B. die berühmten "Blauen Seiten" der Stereoplay gibts es nicht nicht mehr.
Die Plattenkritiken lassen hinsichtlich Ihrer Ausführlichkeit zu wünschen übrig.

Mfg
joki05
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#2
Nichts gegen die stereo, die ab und zu Retros zu Bandmaschinen macht. Davon durfte ich sogar einige in die Galerie aufnehmen.
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#3
Maß der Dinge war und ist für mich immer noch die verblichene "HiFi-Stereofonie", die von Karl Breh entscheidend geprägt wurde. Diese Lektüre war natürlich eine anstrengende, so entspannte ich mich mit den Bilderbüchern "Audio" und "Stereoplay", später auch mit der HiFi-Vision. Bei Audio agierte das komische Talent Hannes Scholten (wo ist er eigentlich abgeblieben?), bei HiFi-Vision Gerald O. Dick, der sich von seinem Physikstudium immerhin soviel merken konnte, daß er es absolviert hatte. Er verwies bei jeder Gelegenheit darauf.

Die Stereo war mir, nach dem Verschwinden der HiFi-Stereofonie die liebste Postille. Ist sie heute noch, obwohl auch für sie die Kritik von joki05 zutrifft. Alter Wein in neuen Schläuchen, lautes Klappern zu mittelmäßigen Handwerk und dramatisierte Darstellung von Alltäglichem (s. thread "Mercury Living Presence") ist auch bei dieser Zeitschrift anzutreffen.

"HiFi & Records" wäre noch zu erwähnen und die "Audiophile".

Im Grunde ist es so, daß ich mir aus vielen oberflächlichen Quellen Infos zum selben Thema ziehe und mir damit mein angelesenes Halbwissen erweitere. Auswüchse lasse ich dann in Foren wie diesem korrigieren Wink

Das gilt für Technik wie für Musik gleichermaßen.
Michael(F)
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#4
Ach ja, die HiFi-Stereofonie. Wäre sie weltweit Pflichtlektüre gewesen, hätten Akai und Teac nach einem halben Jahr schon den Laden dicht machen müssen Big Grin Die HiFi-Stereofonie hat nicht nur die 'wichtigen' technischen Daten getestet, sondern sich auch Gedanken gemacht, ob z.B. das Netzteil die richtigen Dimensionen aufweist oder ist Brummschleifen, die nur bei Mikroanschluß entstehen, nachgegangen. Auch ohne Elektriker zu sein, waren für mich die 'Beweisführungen' nachvollziehbar.

Die Jungs haben sogar versucht, die Schaltpläne zu verstehen und simple bzw. falsche Lösungen wurden gnadenlos aufgedeckt.

Ach ja...
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#5
Ja, die HiFi-Stereophonie war auch meine liebste Lektüre.
Leider ist die Ingenieur-Kultur in Deutschland schon fast verschwunden;
man will seit einer Weile nur 'Geiles', 'Antörnendes' und 'Einfaches'.
Präzise Professionalität ist unerwünscht.

Ich erinnere mich noch gut an die Kommentare von Karl Breh zum Klangbild
von Boxen. Die hatte ich mit Vergnügen gelesen.
Damals war ein Fremdspannungsabstand von beispw. 87dB vorzüglich.

Ich habe wohl noch Hefte im Keller.

Audio Nr. 1 habe ich auch noch.
Die hat mich bezüglich der Bilder zufriedengestellt, aber nicht so in punkto Text.
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#6
Audio Nr. 1 habe ich vor vielen Jahren verschenkt Sad Die Zeitschrift wirkte auf mich damals wie ein 'Kulturschock'. Dieses unendlich laienhafte Herumgefasel in einem Test, die wenigen techn. Meßdaten und immer wieder dann ein Testsieger, der zum Geschriebenen in überhaupt keinem Verhältnis stand.

Aber die Bilder waren toll, nicht nur weil sie in Farbe waren.

Warum ist die stereophonie überhaupt verschwunden?
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#7
Zeitschriften verschwinden, wenn entscheidende Leute nicht mehr
weitermachen können oder wollen,
(oder) wenn der Absatz zu stark zurückgeht, wie beispw. bei der
"mc" vom Franzis-Verlag, was ich nicht nachvollziehen konnte.

Stellt sich die Frage: Warum geht der Absatz zurück?

Ich habe übrigens doch keine Heftexemplare mehr.
Vor etwa einem Jahr alles weggeworfen, auch Audio 1.

Audio 1 hat ja einen lächerlichen Marktwert (bei eBay).
Dafür mach ich mir nicht mal die Mühe des Ganges zum Briefkasten,
selbst wenn das nur 30 Meter wären.
(Zum Mülleimer ist es kürzer.)

Mit dem Simplizissimus ist das ganz anders: >1000 DM.
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#8
Jawohl, HiFi-Stereophonie zu Breh's seligen Zeiten, das war's! Wenn ich da allein an sorgsam gemachte Artikelserien wie z.B. "Die selbstgebaute Spitzenklasse-Box" denke, für die man solche Leute wie Bernd Stark gewinnen konnte usw. Sie gehörte damals zu meiner Leib- und Magenlektüre.

Gleiches galt und gilt allerdings auch für die hochbetagte "FonoForum", die in technischer Hinsicht das Ruder an die Stereo aus dem gleichen Verlag abgegeben hat, aber im Bereich klassischer Musik ihresgleichen sucht.

Tja, und da wäre dann noch die Stereo, die ich eigentlich nur wegen der "vergangenheitsbezogenen" Artikel von Franz Schöler kaufe - also nicht immer. Seinen Tips aus der Rockgeschichte kann ich meist folgen.

Neu auf dem Markt angekündigt ist übrigens ab November ein Magazin namens "LP", welches immerhin von Heinz Brakemeier - so meine ich gelesen zu haben - betreut wird. Darauf bin ich wirklich mal gespannt.


Gruß
Gerd
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#9
Habe gestern im Sonderheft zum 30 jährigen Jubiläum der STEREO gelesen (Testbericht Nakamichi Dragon). Die alten Testberichte waren besser und ausführlicher. Es wurde mit fachlicher Kompetenz und Sachverstand getestet.

Mfg
joki05
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