leder für Technics Bremsen
#1
Hi,

in den einschlägigen Reparaturhinweisen wird als Ersatzmaterial für den Technics Bremsfilz Leder empfohlen.

Doch welches Leder? Wildleder oder glatt,, wie bei den Handschuhen???

Muß man wirklich die Motoren ausbauen, um es zu reparieren?

Könnte man nicht einfach nur die Bremsmechanik ausbauen?

Grüße

Nikola
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#2
Hallo Nikola,

auch wenn ich Dir bereits per email geantwortet habe hier nochmal meine Antwort, damit sie andere auch lesen können. Zu dem Thema gibt es auch hier noch etwas zu finden: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=4917.0

Wenn Deine Maschine den Bremsentest wie er im hifi-wiki beschrieben ist besteht brauchst Du nichts weiter zu machen.

Wenn Deine Beläge gewechselt werden müssen, kann ich Dir passendes Leder zuschicken. Ich habe noch einen riesigen Lappen aus einem Schuhgeschäft. Der ist gut einen Millimeter dick und hat eine raue und eine glatte Oberfläche, die raue muss nach oben, zu den Trommeln der Wickelmotoren, die glatte dient zum ankleben. Ich habe damit bereits sieben oder acht Maschinen repariert und die bremsen heute noch als wären sie neu. Fensterleder ist zu weich und löst sich wahrscheinlich nach einiger Zeit auf. Beim Wildleder für Arbeitshandschuhe könnte es ähnlich sein. Jeff Corder verwendet übrigens Kork, das muss wohl auch funktionieren, ausprobiert habe ich das aber noch nicht.

Zum Ausbau der Bremsbacken solltest Du auf jeden Fall die Wickelmotoren ausbauen. Das ist sehr schnell erledigt (sind nur 2 x 3 Schrauben) und schafft enorm viel Platz zum weiteren arbeiten. Um nur die Bremsmechanik auszubauen brauchst Du enorm kleine Hände, gutes Werkzeug und Du musst die ganzen Federn aushängen die an der Mechanik hängen. Das wieder Einhängen der Federn ist um ein Vielfaches schwieriger. Wenn Du die Motoren draußen hast, kannst Du die Bremsmechanik über zwei Schrauben lockern (nicht ganz abschrauben!) Wenn Du jetzt die Sprengringe an den Bremsbacken abziehst kannst Du die Bremsbacken durch leichtes Kippen der gesamten Mechanik nach hinten von vorn durch die Aussparung in der Frontplatte abziehen. Heikel ist hier lediglich das auf- und abziehen der Sprengringe, hier rutscht man sehr schnell ab, und die Ringe fallen dann irgendwohin in die Maschine. Um lange Sucherei nach diesen Ringen zu vermeiden kann man sie vorher auch mit Zwirn anbinden. Beim Wiederanschrauben der Bremsmechanik muss man diese so einstellen, dass die Bremsen nicht zu straff und auch nicht zu locker zupacken. Laut Service-Manual wird eine solche Einstellung mit einer Federwaage gemacht, ich habe das bisher immer nach Versuch und Gefühl gemacht.

Gruß von der Saarschleife, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#3
Zitat:Uhu postete
..Jeff Corder ...
[klugscheiß] Eigentlich heißt er Jeff Jacobs, nur die Firma ist unter J- Corder bekannt. [/klugscheiß]
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Zitat:Frank postete
Zitat:Uhu postete
..Jeff Corder ...
[klugscheiß] Eigentlich heißt er Jeff Jacobs, nur die Firma ist unter J- Corder bekannt. [/klugscheiß]
Hallo Klugscheißer Big Grin

da ich durchaus noch nicht beratungsresistent bin werde ich versuchen mir den den Namen Jeff Jacobs einzuprägen Big Grin

Du hast doch Kontakt mit ihm, da er Deine NAB-Kelche aus eloxiertem Alumimium anbietet. Meinst Du, dass er Interesse an dem von Nikola und Jozef entwickeltem digitalen Bandzählwerk hätte? Du kannst mir ja mal Deine Telefonnummer per PM mitteilen, dann kann ich mich bei Dir mal melden.

Was Jeff Jacobs da macht (Du siehst, ich bin lernfähig Big Grin ) finde ich hervorragend, auch wenn mir nicht alles davon gefällt.

Gruß von der Saarschleife, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#5
Hallo Leute,

ich habe meine zweite RS1700 mit den "Lederbezügen" repariert, die bremst jetzt so wie sich's gehört, keine Schleifenbildung mehr. Jetzt kann ich sie mit ruhigem Gewissen in die Bucht einstellen.
Danke für die wertvollen Ratschläge und fürs Leder!
besonders nützlich war der Rat mit den Sprengringen am Zwirn!
(einfach war es trotzdem nicht, habe insgesamt 4 Std Arbeit eingesteckt)

Grüße

Nikola
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#6
Zitat:Uhu postete
Hallo Nikola,

.....
Beim Wiederanschrauben der Bremsmechanik muss man diese so einstellen, dass die Bremsen nicht zu straff und auch nicht zu locker zupacken. Laut Service-Manual wird eine solche Einstellung mit einer Federwaage gemacht, ich habe das bisher immer nach Versuch und Gefühl gemacht.

Gruß von der Saarschleife, Michael
Hi Michael,

bei der oben von Dir beannten RS-1500, deren Bericht in meinem Forum steht, habe ich dann im Zuge der Einmessung bei der 1500er, die Bremsen mittels Federwaagen die Bremsen eingestellt.
Dazu möchte ich sagen, sie waren ziemlich daneben "nach Gefühl" eingestellt. Teils mehr als 100% daneben. Die Folge waren fast unmögliche Azimuteinstellungsarbeiten, die Lissajour Figur pendelt dann stärker als bei korrekt eingestellten Bremsen.
Hört sich zunächst einmal zusammenhangslos an, weil für den korrekten Bandzug an und für sich die Gegendrehmomente der Motoren zuständig sind. Es ist aber die gemachte "Mess"erfahrung.

Gruß
Jürgen
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#7
Hallo Jürgen,

nach der gestrigen Restaurierungsorgie könnte ich mir das von Dir geschriebene (= die Azimutprobleme) nur so erklären, dass die Bremsen auch im Play-Betrieb aktiv waren. Das war nach dem Einbau der neuen Leder-Bremsbeläge nämlich auch bei mir zuerst der Fall. Das darf natürlich nicht sein, im Play Betrieb dürfen die Bremsen sichen nicht schleifen.
Ist dies erfüllt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Bremsen auf den Playbetrieb bzw die Bandlage an den Köpfen einen Einfluß haben könnten, zumal das Band beim Umspulen abgehoben wird und daher auch kräftiges Bremsen nicht irgendwie die Köpfe verstellen könnte.
Die Gefahr bei der Einstellung nach Gefühl sehe ich eher im eventuelen Dehnen des Bandes, wenn die Bremsen zu stark zupacken.

Grüße

Nikola
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#8
Hallo Nikola, hallo Jürgen,

eine Technics läuft auch, wenn die Bremsen gar nicht mehr öffnen, und die Filzbeläge herunter sind. Dann fangen aber die Umlenkrollen an wild zu zappeln und nach etwa einem Viertel des Bandes schaltet die Maschine von alleine ab.
So ist es mir mit einer 1700'er ergangen, die ich mal gebraucht erworben habe. Seit der Reparatur und neuen Bremsbelägen aus Leder läuft diese Maschine wieder fast einwandfrei. Man kann Stundenlang Musik hören, aber plötzlich treten Gleichlaufschwankungen auf, die dann nach kurzer Zeit von alleine wieder verschwinden.

Da ich die Bremsen dieser Maschine auch nur nach Gefühl eingestellt habe würde es mich sehr interessieren, wo man die passende Federwaage dafür her bekommt und wie man das richtig macht.

An die von Nikola vorgefundene Variante der Gummibremsen habe ich noch gar nicht gedacht, und herzlich darüber gelacht. Meine 1700'er mit den grünen VU-Metern hatte Bremsbeläge aus sehr dickem weißen Filz. Allerdings nicht zweiteilig auf der Bremsbacke, sondern voll durchgeklebt. Die Bremswirkung war gleich Null. Nachdem ich der "Grünäugigen" auch mein grünes Leder als Bremsbelag verpasst habe, "schickt" sie sich wieder, wie die Saarländer hier sagen.

Gruß von der Saarschleife, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#9
Federwaagen bekommt man hier:

http://www.pesola.com/cgi-bin/shop?r0=us...lang=de_CH

habe von dort selber z.T. meiner "Ausrüstung" her, ein "Muß" für einen echten TB Freak.

Grüße

Nikola
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#10
Hallo Michael,

man kann die von Nikola verlinkte Waage nehmen, oder, so mache ich es, man nehme eine Kopfschlittenwaage für Kasettendecks (Bild reiche ich nach).

Meine ist bis 500g ausgelegt und von der Genauigkeit ausreichend.

Gruß
Jürgen
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