Zwei Uher Report, aber keines läuft...
#1
Ich mach hier mal was Neues auf, damit die Problembehebung nicht im alten Thread untergeht.


Also,
zwei Report sind nun in meinem Besitz.

Ein Report 4200 :
Wurde als "laufend, spielt ab, nimmt aber nicht auf" verkauft.
Ist in relativ gutem Zustand und erfüllt auch die Angaben.
Läuft auf allen Geschwindigkeiten problemlos und spielt auch das beigelieferte Band ab
Aussteuerungsanzeigen lassen sich mit dem Mikro zum Tanz verleiten, auf dem Band landet aber nichts davon.
Ich war wirklich erstaunt, wie leise die Mechanik des Gerätes läuft.
Ist die Klappe zu und auch der Deckel vom Lederfutteral, hört man bei 19cm/s gerade mal ein fast nicht wahrzunehmendes Sirren; die anderen Geschwindigkeiten sind für meine Ohren lautlos.
Toll, vor allem nach dem SABA-Gerassel vor drei Wochen.

Aber gut, mit dem Gerät will ich mich erst später beschäftigen.


Dann noch ein neueres 4200 IC:
Ebenfalls als "laufend" ,hier allerdings ohne Einschränkung, angepriesen habe ich es u.a. wegen des umfangreichen Zubehörs gekauft.
Die begehrte große hellbraune Ledertasche mit sämtlichen Zubehör wie Netzteil, diversen Ladekabeln, Klappstativ und ein Mikrofon.
Selbst die originale Bedienungsanleitung, die Einstellanweisung, Garantiekarten und sogar die Kaufquittung ist noch vorhanden.
Und, so glaubte ich, ein funktionierendes Tonbandgerät.

Aber leider ist dem nicht so.
Das Gerät hat doch deutlich mehr gelitten als sein Bruder.
Spulen geht noch ganz normal.
Nur beim Spielbetrieb tut sich gar nichts.
Weder Geräusch, noch Bewegung.
Die Capstanwelle dreht sich nicht.
Überhaupt dreht sich da nichts, wenn ich unter die abgeschraubte Abdeckung um die Bandtellern schaue.

Die Wiedergabeelektronik mit dem empfindlichen IC scheint dagegen in Ordnung zu sein: beim Spulen hört man sehr vernehmlich und mit dem Lautstärkeregler beeinflußbar den Bandinhalt.

Ebenfalls ohne Funktion ist die VU-Meter-Beleuchtung und auch die Batterieanzeige.
Da ich aber die Geräte erst sehr kurz habe, möchte ich einen Bedienfehler ausschließen, bevor ich mich an den Verkäufer wende.
Gibts eigentlich keinen Hauptschalter an dem Gerät?

Etwas stutzig hat mich ein Tütchen mit einer Feinsicherung gemacht, welches in der Ledertasche herumvagabundierte. So was führt man ja normalerweise nicht mit.

Habt Ihr einen Tip, wo ich anfangen sollte?
Bert
Zitieren
#2
Hallo Hubaat.

Na, ich denkedu wirst die beiden schon wieder zum laufen kriegen.

Ich würde mit dem 4200 IC anfangen.
Du musst wissen, der Antrieb der Reports funktioniert folgendermaßen:

Die Umspulfunktion wird von einer Schaltwippe mit Friktionsrädern angetrieben. Die Schaltwippe wird wiederum durch einen Riemen vom Motor direkt angetrieben.
Je nachdem welche Laufrichtung angewählt wird, wird die Schaltwippe auf den entsprechenden Bandteller gedrückt.

Die Capstanwelle wird von einer stufigen Schwungmasse ebenfalls durch Friktion angetrieben. Diese Schwungmasse wird ihrerseits über einen langen Riemen von einer auf dem anderen Ende des Motors befindlichen Pulleys angetrieben.

So, nach deiner Beschreibung vermute ich einfach mal, dass eben dieser lange Riemen fehlt oder ausgeleiert ist. Das Besondere an diesem Riemen ist, dass er ein dreieckiges Profil hat! Meiner bescheidenen Meinung nach lässt sich hier aber ebensogut ein Rund- oder Vierkantriemen verwenden. Die Meinungen gehen hier aber auseinander ;-).

Mach das Ding einfach mal auf und schau's dir von innen an. Dann wird alles klar werden.

David
Zitieren
#3
Hallo Bert,

die UHER 4xxx REPORT IC's haben m. W. keinen Hauptschalter, sondern werden
mit den Bedientasten eingeschaltet.

Wenn Du den unteren Gehäusedeckel und das Netzteil/Batterien entfernt hast,
würde ich das Gerät mit der offenen Seite nach unten über einem auf dem Tisch liegenden Tuch kräftig in allen Richtungen schütteln.
Meist fallen da einige Teile von abgerissenen Hohlnieten, Schrauben, Scheiben o. ä. heraus. Diese Teile stammen meist von den Federkontakten, die an einigen Stellen eingebaut sind.
Diese lose herumvagabundierenden Teile könnten durch Erzeugen eines "Kurzen" so manches Bauteil abschiessen.

Ich hatte dies schon an einigen IC's feststellen können.

Gruß Bernd

Zitieren
#4
O.K. danke.

Jetzt mal vorab ein paar allgemeine Fragen, zu denen ich noch nichts gefunden habe:

Ist das serienmäßige Netzteil Z124 im Batterieschacht des UHER zu betreiben, wenn das Gerät in der Ledertasche steckt?
Irgendwie ist da keine Kabelführung und keine Öffnungen für die Netzleitung.

Oder geht der Betrieb dann nur extern mit dem Ladekabel?
Bert
Zitieren
#5
Nun ja. Wer betreibt das Gerät in der Tasche mit Netzteil? Das kann man sicher machen, dann musst Du das Kabel halt anderswo herausführen. Aber in der Tasche wird das Gerät ja meist zu Reportagezwecken eingesetzt und nicht mit Netzteil, sondern mit Akku drin. Daher wird auch keine Öffung für den Netzstecker vorgesehen worden sein.

BTW: Mit dem meinem REPORT 4000 L beiliegenden Original-Sonnenschein-Akku (Kaufdatum lt. Beleg 1977 (!)) lässt sich das Gerät immer noch für eine halbe Stunde betreiben. Nicht viel, trotzdem erstaunlich.

Gruß Jens
Zitieren
#6
Danke.... Smile


Nächste Frage:
Was taugen die Bleiakkus, die für das Report bei ebay als angebliche Neuware angeboten werden?
Ich hab bei so was immer ein unangenehmes Gefühl.

Oder gibts sonstige Quellen für den Akku?
Bert
Zitieren
#7
Hallo Bert,

ein paar deiner Fragen liessen sich mit Bedienungsanleitung oder Service Manual abklären. Sag Bescheid wenn du was brauchst - für die IC hab ich was.

Peter

edit: aber du hast ja eh' schon alles. Hab deinen Eingangspost erst jetzt gelesen.
Zitieren
#8
Hallo Bert!

Über die Qualität der neuen Report-Akkus kann ich noch nicht
viel sagen. Habe ich mir doch erst vor wenigen Monaten einen
Akku bei 3-2-1 gezogen (und ihn erst 3x benutzt). Es werden
von einigen Firmen diese Art Gel-Akkus immer noch hergestellt
(z. B. Panasonic). Man muß aber u. U. die Flachsteckerkontakte
zurechtbiegen, damit der Akku Kontakt bekommt. Außerdem
sind mir , je nach Hersteller, Abweichungen bei den Außenmaßen
aufgefallen. Da es auf jeden Millimeter ankommt, muß man ge-
nau schauen.
Alternativ sind Akkus in Monozellenform (5 Stück erforderlich)
eine gute, wenn auch teuere Wahl. Sie bieten bis zu 3-fache
Kapazität gegenüber dem Blei-Akku und halten m. E. länger.
Nachteile: rel. hoher Preis für einen Akku-Satz und zum Laden
müssen sie raus, denn über das NT kann man nur Blockakkus
laden (je nach Typ über das graue oder rote Verbindungskabel).

Viel Erfolg bei der Instandsetzung Deiner beiden Report.

Grüße
Wolfgang
Zitieren
#9
Moin,

danke für Dein Angebot, Peter.
Inwieweit sind 4200 und 4200IC denn von der Bedienung her identisch?
Bei der älteren 4200 läuft drinnen irgendwas an, wenn ich eine Geschwindigkeit raste.
Das IC dagegen bleibt tot....was natürlich auch an dessen aktuellem Zustand liegen kann.


@Wolfgang
in dem 4200er habe ich jetzt ganz normale NiCd-Monozellen drin.
Dumm ist, wie Du schon sagst, daß man sie zum Laden entnehmen muß.

Würde es Sinn machen, sich einen alten UHER NiCd-Block zu besorgen und die Zellen durch aktuelle Industrieware (z.B. von Panasonic) zu ersetzen?

Dann ließe sich das Gerät ja, wie vom Konstrukteur ausgedacht, weiterhin über das Netzteil extern laden und man hätte keine Paßformprobleme mit einem zugekauften Akkublock unsicherer Herkunft.
Bert
Zitieren
#10
Hallo Bert!

Die Bedienung von 4200 und 4200IC ist m. E. identisch.
Nur die "Vorgeschichte" ist unterschiedlich. Während
bei der 4200 durch Betätigung des Kulissenschalters
auf eine beliebige Bandgeschwindigkeit der Motor im
Leerlauf losläuft, wird bei der 4200IC der Motor erst
mit der Betätigung von Start/Vorlauf/Rücklauf gestar-
tet. Darum ist bei der 4200IC immer eine Bandge-
schwindigkeit vorgewählt (es gibt keine Nullstellung).

Anm.: Bei Bandgeschwindigkeiten bis max. 19,05cm/s
ist genug "Reserve" da, um kein Anfangsjaulen zu haben.
Bei der Sonderausführung 4000-C38 funktioniert das
bei der höchsten einstellbaren Bandgeschwindigkeit
von 38cm/s nicht mehr zuverlässig. Darum kann bei
dieser Ausführung der Motor per Tastendruck vorher
eingeschaltet werden.

Zum Akku-Umbau:
Sicher könnte man den alten Akku öffen und die Innereien
entfernen. Dabei ist große Vorsicht geboten, weil das Gel
stark ätzend ist. Am besten Gummischürze und Schutzhand-
schuhe tragen - und vor allem eine Schutzbrille. Auf jeden
Fall ist es bestimmt eine große Sauerei. Von der Größe her
müßten Babyzellen (mit Lötfahnen) gut passen. Als schöner
Nebeneffekt ist noch eine höhere Kapazität zu verzeichnen.
Berichte doch mal über Vorgehensweise und Ergebnis hier
im Form, wenn es geklappt hat.

Anm.: Wie sich das Aufladen moderner NIMH-Zellen gegenüber
den NICD-Zellen über das Report-NT gestaltet, darüber kann
ich mangels fundiertem Wissen nur spekulieren. Ist das graue
Verbindungskabel K713 dann noch die richtige Wahl?

Grüße
Wolfgang
Zitieren
#11
Randbemerkung zur Bedienung: Da bei den Nicht-IC der Antrieb an die Tonwelle mit der Geschwindigkeiteswahl angekoppelt ist, darauf achten, dass das Gerät wirklich immer mechanisch ausgestellt ist, wenn es nicht in Betrieb ist. Sonst verformt sich das Gummi des Antriebsrades und man hat die mobile Ausgabe einer Rumpel Rdl (oder Variocord). Bei der IC findet im Unterschied dazu die mechanische Ankopplung erst durch den Druck der Wiedergabetaste statt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#12
Hallo Hubaat.

Ich selbst verwende mein Report mit einem Panasonic Bleiakku LCR6-3.4.
Nach etwas Bastelarbeit kriegt der auch im Uher Batteriefach kontakt.
Von der Größe her ist er optimal, 6V/3,4Ah ist eine Standardgröße, da sollten
eigentlich fast alle Fabrikate passen.
Die Laufzeit ist gut, ich hab's zwar nie genau gestoppt aber 5-6 Stunden am Stück
läuft die Report mit einer Ladung. Ausserdem kann man das originale Netzteil als Ladegerät verwenden.

Wenn du den originalen NiCd Akku erneuern willst, könntest du Probleme bekommen, da NiCd Akkus inzwischen schon ziemlich Rar sind. Bei Verwendung von NiMH Akkus könntest du dir Probleme einhandeln.

David
Zitieren
#13
Und nochmal "Danke"....

Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß die beiden Geräte von innen fast identisch wären.
Bis auf die Endstufe und die augenscheinliche Bandzugregelung bei der neueren Maschine.
Der Rest wäre nur Optik.
Aber da scheint sich ja doch eine Menge geändert zu haben.

@Wolfgang
ich meinte den originalen NiCd Akku als Umbauprojekt; nicht die Blei-Gel-Ausführung.

@David
Die Verwendung von NiMH-Zellen würde wohl funktionieren, aber von einer Ladung über das Originalnetzgerät würde ich dann doch lieber absehen.
Dazu könnte man ggfs. eine kleine Ladeelektronik in den freien Platz der fünften Batteriezelle platzieren.

Aber wenn der von Dir aufgeführte Panasonic-Bleiakku in der Paßform funktioniert, lohnt sich ein derartiger Umbau ja nicht.

:edit:
unter Deiner Bezeichnung habe ich jetzt nicht direkt was gefunden.
Aber ich denke, daß Du den meinst:
http://www.akkushop.de/panasonic-lcr063r...-1423.html
Bert
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste