TFK M15A – Glück gehabt mit der Logikkarte BC-LG12
#1
Ich denke mir, für mögliche Leidensgenossen, an deren M15 A dieselbe Macke auftaucht, wie eines meiner Schätzchen sie letztes Jahr bekam, könnte meine - mit viel Glück gespickte - Reparaturerfahrung ja hilfreich sein...

Alsdann - zwischenzeitlich war’s eine Gewohnheit von mir, alle greifbaren Karten zur M15A in den bekannten Internet-Auktionen anzupeilen, um nicht irgendwann das große Ersatzteilmangel-Erlebnis zu haben. Vielleicht war’s der Umstand, daß mir eine BC-LG12-Logikkarte durch die Lappen ging, der mich mal wieder mein defektes Exemplar hervorkramen ließ...

Vorab: Intakte Karten bei den bekannten Fachbetrieben zu kaufen, ist ein teurer Spaß (auch wenn man die defekten einsendet) – unter 200 Ocken tut sich da nicht viel. (Kein Wunder – irgendwo hab ich mal gelesen, daß so eine Karte früher an die 1000 Mark gekostet haben soll :oah: )

Na egal – jedenfalls hatte eine meiner Maschinen mit besagter Logikkarte vor einer Weile urplötzlich eine Macke:

- Einschalten, Aufnahme, Halt, Wiedergabe, Halt funktionierten erst mal wunderbar.
- Umspulen dann auch. Smile

Aaaaber :grins:

- Wenn man jetzt von Umspulen auf Halt schalten wollte, bremsten die Wickelmotoren zwar, wie sie sollten. Aber dann blieb die Rolle ausgeklappt, die das Band beim Umspulen von den Köpfen abhebt. Sad Die klappt sonst mit einem hörbaren „Flapp“ wieder zurück.

- Wenn man vom Umspulen auf Wiedergabe schalten wollte, setzte zwar die Wiedergabe ein, aber die besagte Rolle blieb trotzdem draußen. :|

- Wenn man umspulte bis zum Bandende und das Band auslaufen ließ, blieb die Rolle weiter draußen, die Wickelmotoren schalteten sich auch nicht ab, sondern: der rechte drehte gegen den Uhrzeigersinn weiter, nach ein paar Sekunden begann sich auch der linke zu drehen (im Uhrzeigersinn). Confusedhocked: Alles hörte erst auf, sobald man die Maschine komplett ausschaltete.

Daß der Fehler an der Logikkarte lag, war schnell rauszukriegen, indem man einfach alle drei Kandidaten austauschte, die für meine Begriffe in Frage kamen: Wickelmotor-Steuerkarte BC-WS12, Oszillator/Treiberkarte BC-OT12 und eben die BC-LG12. Nur wenn man letztere tauschte, war der Fehler verschwunden.

Weil es mich nun doch wurmte, die BC-LG12 einfach nur faul gegen eine BC-LG13 zu tauschen (die laut Tabelle aus dem Handbuch dieselben Ein- und Ausgangsspannungen hatte), bin ich also mal auf die Suche gegangen.

Zum Glück liefert Telefunken im Handbuch Ablaufdiagramme für unterschiedliche Betriebszustände. Für „Halt aus Vorspulen“ sieht das so aus:

https://tonbandforum.de/bildupload/Halt-...en-1-N.jpg

(Das ist der 1. Teil – im 2. Teil schalten sich vor allem die Wickelmotoren ab, und es passiert noch ein bißchen Kleinkram.)

Weil ich zu faul war, mich um das Problem mit den nicht-abschaltenden Wickelmotoren zu kümmern, habe ich mir erst mal das mit der Rolle angeguckt.
Sie gehört zum „Bandabhebemagnet“, kurz BA – am rechten Bildrand. (Es muß dort heißen „fällt ab“ – da hab ich beim Scannen nicht aufgepaßt).

Da die BC-OT12 also in Ordnung war, wurde sie also offenbar von der BC-LG12 falsch beschickt: die BC-LG12 schaltete das „Umspuldauersignal“ nicht so ab, wie sie sollte.
Die BC-LG12 braucht offenbar, um das zu tun, einen Stupser namens ZWF2 von der Zählwerkskarte BC-ZW12.

In der Tabelle mit den Ein- und Ausgangsspannungen hat Telefunken das so umrissen (links Eingang, rechts Ausgang) :

https://tonbandforum.de/bildupload/Spann...spulen.jpg

Leider fehlt mir der legendäre Service-Adapter für die Laufwerkkarten – aber gut, ich denke mal, mehr als daß an a20 eben immer noch 12V und nicht die erforderlichen 0V gelegen hätten, hätte ich vermutlich auch mit dem Meßgerät nicht rausgekriegt.

Also machte die BC-LG12 irgendwas falsch mit dem, was sie auf b21 von der BC-ZW12 empfing.
Die BC-LG12 sieht auf den ersten Blick furchterregend aus:

https://tonbandforum.de/bildupload/BC-LG12-II-N.jpg

Zum Glück hat Telefunken den Plan nett beschriftet: Auf a20 (Quadrat D1 auf dem Schaltplan) spuckt die Karte das UDS aus. Meine Halbbildung sagte mir, daß das also offenbar durch den IS 25 (in D2) ein- und ausgeschaltet wird. Noch mehr Halbbildung lassen drauf schließen, daß für das Ausschalten der Pin 9 am IS 25 verantwortlich ist.
Der wird von IS 26 (in D7) beschickt – und der kassiert von b21 (D8) die ZWF 2.
War also IS 25 kaputt oder IS 26? Oder keiner von beiden?? :|

Als erstes stellte sich raus, daß R15, wenn ich mal nach meinem Meßgerät gehe, von Telefunken mit exakten 330 Ohm eingebaut wurde :respekt: .
Also dann: C4 gewechselt. Der Fehler blieb. :|
Zweitens: IS 26 ausgetauscht.

Erwischt – der war’s :party: .
Ich bin einigermaßen positiv geplättet, daß es eine dermaßen simple Reparatur war – der Chip kostete mich heute nachmittag im Laden meines Vertrauens nicht mal einen Euro, plus einen halben für den Sockel – schade eigentlich, daß Telefunken seine Karten nicht gleich damit ausgerüstet hat... Da war SABA um dieselbe Zeit bei seinen 92xx-Receivern besser: alle ICs fein säuberlich auf Sockeln... :respekt:

Wenn also jemand mal ähnliche Probleme mit seiner M15A hat – vielleicht hilft ihm das ja weiter Smile

Wobei ich mich als Nicht-Elektroniker immer noch frage: Wie kommt’s daß so ein IS mirnixdirnix den Löffel abgibt? Bei alten Elkos kann ich mir so was erklären, und auch beim C4 hätte ich nach 30 Jahren damit gerechnet - aber bei so einem IC?? Hat jemand Erfahrungen mit der Haltbarkeit solcher Bauteile gemacht? :?

Michael
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