Paar fragen als anfänger
#1
hallo,
Hab vor paar wochen ein Kenwood KX-2020 tape deck auf ein flohmarkt gekauft.

nun habe ich paar fragen da ich von sowas kaum ahnung habe.

wo liegen die unterschiede zwischen normalen tapes, metal tapes und c2o tapes?

zu welchen der obrigen sollte man benutzen?

wie oft und mit was sollte man den tonkopf reinigen?
Zitieren
#2
Herzlich willkommen.

Mit 20 hatten wir wohl alle noch wenig Erfahrungen.
Vieles habe ich auch erst in jüngerer Zeit hier dazugelernt.

Normal-Tapes waren der Anfang der Entwicklung. Später hatten sie vor allem den Vorteil, billiger zu sein. Sie haben ein gewisses Grundrauschen und einen nach oben begrenzten Frequenzgang. Dazwischen liegt sozusagen der Nutzbereich.
Bei den hochentwickelten Typ I = normal Bändern, ist der aber schon recht beachtlich

Chromdioxid, oder deren Substitute (Ersatzstoffe) haben ein sehr geringes Grundrauschen und schon einen ausreichend hohen Frequenzgang. Also einen großen Nutzbereich. Sie sind sehr gut geeignet, wenn man ohne Rauschunterdrückungssystemen, wie z.B. Dolby, arbeiten möchte.
Es gab am Schluß sogar dreifach beschichtete Typ II = CrO² Bänder (TDK SA-XS).

Metal-Bänder sind den normalen ähnlich, haben aber eine viel feinere Struktur, durch weiter entwickelte Werkstoffe. Sie haben ebenso ein höheres Grundrauschen, aber einen sehr weit nach oben reichenden Frequenzgang. Das heißt, der Nutzbereich ist relativ noch größer, aber um das auszunutzen, muß man Rauschunterdrücker einsetzen, was aber auch mit Vorsicht zu geniessen ist.
Diese Typ IV = metal -Bänder sind am teuersten gewesen und nicht wirklich nötig, um guten Klang zu reproduzieren.

Wenn du dich hier im Forum hindurchliest, werden dir Begriffe, wie Dynamikumfang (Nutzbereich), Rauschunterdrücker (Vor- und Nachteile), Vormagnetisierung und Aussteuerung begegnen, und so einiges erklären, was hinter den Dingen steckt, und wie man selbst damit umgeht, bzw. entscheidet.

Wenn das Deck und die Köpfe sauber sind und du gutes (heiles) Bandmaterial nutzt, muß man die Köpfe gar nicht so oft reinigen. Am besten guckt man sie sich an. Ein Q-Tip mit Alkohol (Apotheke) ist gut geeignet. Da siehst du auch schnell, ob sie schmutzig sind. Außerdem muß auch der Bandpfad sauber sein. Also Capstanwellen, Andruckrollen und Bandführungen auch.
Schlecht geeignet sind Reinigungskassetten. Entweder sie machen nicht wirklich sauber, oder sie schleifen am Bandpfad.

So, daß mal als allgemeine Antwort zum Anfang.

Viel Spaß hier, Arnulf.
Zitieren
#3
´
Dazu ist anzumerken, dass Metallbänder schon lange nicht mehr produziert werden und nur mit Glück und relativ viel Geld zu bekommen sind. Bei Chromdioxid wird es so langsam eng, von Markenherstellern wird m. W. nichts mehr produziert, es gibt aber noch Konfektionäre, die Lagerbestände an Rohwickeln nach Kundenwunsch in Gehäuse wickeln.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#4
Zitat:Frank postete
Bei Chromdioxid wird es so langsam eng, von Markenherstellern wird m. W. nichts mehr produziert
Echtes Chromdioxid ist doch als Audioband schon seit dem Ende der Emtec-Bandproduktion tot, oder? Verschwinden jetzt auch die Substitutbänder?
Zitieren
#5
endlich weis ich die unterschiede, das hatte mich schon länger gewurmt.
Ein metal band konnte gestern fuer 0,20 € kaufen von TDK.

Ich habe mal in einen anderen Forum gehört das, die heutigen Tapes die man noch kaufen kann ziemlich minderwertig sein sollten.

ist da was wahres dran?
Zitieren
#6
Zitat:timo postete
Echtes Chromdioxid ist doch als Audioband schon seit dem Ende der Emtec-Bandproduktion tot, oder? Verschwinden jetzt auch die Substitutbänder?
Das Oxid für die Chromcassetten kam zuletzt von DuPont Chemicals, USA. Als dort die Fertigung eingestellt wurde, war für diejenigen, die nicht selber Oxide herstellen konnten, Ende. Auch Emtec / BASF hat zugekauft. Zum Glück habe ich vorläufig noch Zugriff auf NOS von Emtec. Aber wie gesagt, es wird nichts mehr produziert, und wenn die letzten Rohwickel weg sind, ist Schicht im Schacht.

Ein anderes Problem sind Leergehäuse mit der Nut für die Bandsortenerkennung.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#7
Zitat:slider-ux postete
Ich habe mal in einen anderen Forum gehört das, die heutigen Tapes die man noch kaufen kann ziemlich minderwertig sein sollten.

ist da was wahres dran?
Ja, doch. Wobei ich finde, daß zumindest das Bandmaterial in den Kassetten noch in Ordnung ist. Die Kassetten werden ca. seit Anfang dieses Jahrzehnts immer billiger hergestellt, die minderwertigere Qualität bezieht sich eher auf die Gehäuse.

Hier mal als Beispiel die Sony Kassette UX-S, die auch heute noch in vereinfachter Form erhältlich ist (ich hab' mich bei den Bildern bei Project C-90 bedient).

Fangen wir mit dieser hier aus den 90ern an, welche für mich den Zenit der UX-S darstellt:

[Bild: sony_ux-s_90_b.jpg]

Links im Bild unter ist sie dann zu sehen, wie sie Ende der 90er/Anfang 2000 aussah:

[Bild: UXS_Vergl_3.jpg]

Rechts siehst du dann, wie sie heute aussieht. Allerdings ist dieses Bild auch schon älter und der UX-S Aufdruck ist mittlerweile auch weiß, nicht mehr grün.

Auch hier fehlt die Brummklappe wie bei vielen anderen heute erhältlichen Kassetten auch (z.B. der TDK SA, die zwar seit Jahren das selbe Gehäuse, aber die Brummklappe vor ein paar jahren verloren hat).
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#8
Also Typ II Band ist noch nicht tot es gibt immer noch in Vielen Elektroketten bezahlbareRrestbestände der TDK SA in 60 und 90 das Bandmaterial ist hervorragen nur die Kassettengehäuse sind ohne Abschirmblech was bei nem guten Deck eigentlich keine Rolle spielt .

mfg
Zitieren
#9
Restbestände? Huch.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#10
In unseren Breiten gibt es schon länger kein Typ II-Band mehr. Und auch Typ-I ist so gut wie nicht mehr zu bekommen.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#11
Etwas südlicher gibt es schon noch 'was. Hier oben im Norden habe ich schon lange keine Audiokassette mehr im Handel gesehen, nicht mal Restbestände. Daher habe ich mir wenigstens noch ein paar Packungen TDK SA-90 aus Österreich schicken lassen, natürlich auch nur noch die ohne Abschirmblech. Typ 1, in Form von Maxell UR gibt es dort noch in rauhen Mengen.

Gruß Jens
Zitieren
#12
Jetzt muß ich aber doch mal nachhaken:

Was sind denn Kassetten Typ 1 und zwei?
Oder vielmehr, wie unterscheide ich sie, wenn die Kassette in meiner Hand nicht mit "TDK SA-XS" beschriftet ist?


Und was ist eine Brummklappe?
Das Vorderteil von einem Brummschädel?
Bert
Zitieren
#13
Moin, moin.

Also hier in Hamburg sind die TDK SA noch ganz normal zu haben. Im Laden, sogar bei Conrad und auf Flohmärkten auch. Die lasse ich aber liegen.
Bandmaterial ist Mist (wenn man einmisst, gibt´s kein stehenden Wert). Der Gehäusekunststoff ist minderwertig. Beim Spulen kreischen die gewaltig. Bei Play, kann man auch nicht ruhig sitzen bleiben (offenes Laufwerk).
Das Abschirmblech, auch Mu-Metall, oder bei Tonbandgeräten auch Brummklappe genannt, fehlt, kann man aber von anderen TDK´s entnehmen und nachrüsten.
Die sind aber im Vergleich so schlecht, daß ich nur 2 Stück für die Sammlung besitze.

TypI = IEC I = normal -Position
Typ II = IEC II = Chrome -Position
Typ III = IEC III = FerroChrom -Position
Typ IV = IEC IV = metal -Position

Zu unterscheiden an der Codierung am Kassettenrücken (wenn vorhanden).
Ganz außen ist die Löschschutzlasche. Wenn sonst nichts, dann ist es Typ I.
Wenn gleich daneben eine Vertiefung ist, hast du Typ II. Typ III ist dann wie Typ I, weil da keine Automatik für entwickelt wurde. Dieser Typ setzte sich nicht durch. Typ III taugliche Geräte hatten manuelle Bandsorten-Umschalter.
Bei Typ IV ist es wie Typ II, zusätzlich noch eine weitere Vertiefung nahe der Mitte.

Viel Spaß, Arnulf.
Zitieren
#14
Danke, Arnulf
Bert
Zitieren
#15
@Arnulf,

ja, das Gekreische beim Umspulen hat bei mir zum sofortigen und unumstösslichen Neukauf-Stopp geführt. Für diesen Mist gebe ich kein Geld mehr aus. Das habe ich als Zehnjähriger mit einer Mark Fuffzich Taschengeld in der Not gemacht. Und das waren dann Cassetten, die im benachbarten Cassetten-Thread zuhauf zu sehen sind: Schnuddel-Sound C 90, Silver Ping und Golden Pong und wie sie alle hiessen.

Eine Schande, was da unter früher guten Namen wie Maxell und TDK heutzutage für ein Müll angeboten wird. Diesen Produkten weine ich keine einzige Träne nach.

Nee, sowas brauche ich heute nicht mehr.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#16
Also das mit dem Kreischen kann ich in verbindung mit dem AKAI GX75 / MKII nicht feststellen bei den Exemplaren die ich habe sind die Umlenkrollen geschmiert , zum Bandmaterial egal ob die variante SA-90EB mit oder ohne Zusatz "Life on Record" ist identisch mit der alten SA , aussergewöhnliche Pegelschwankungen beim einmessen konnte ich bis jetzt auch nicht feststellen.

Über das Gehäuse kann mann streiten aber ich würde sagen momentan noch gute Quallität zu einem akzeptablen Preis !

Ein Gehäuse vom schlage der TDK MA-R oder MA-XG ist nun mal Geschichte und eher was für die Vitrine zumal ich eigentlich nicht bereit binn für eine solche gebrauchte Kassette Mondpreise zu bezahlen !

mfg
Zitieren
#17
@ Thomas

Habe eben herzlich gelacht. Silver Ping und golden Pong.
Ja, auf sowas habe ich generell verzichtet. Dann lieber eine weniger kaufen.
Ich glaube, deshalb macht mir das Cassettensuchen auch so einen Spaß. Die Gruselwelt ist so komplett an mir vorbei gegangen, daß sich der Entdecker in mir so richtig ausleben kann.

@garlock.

Guck mal, ob da Mu-Metalle drin sind. Es gab zuerst die EB in immernoch CDing Qualität. Dann kam sie aus Mexico (?) und hieß immernoch EB, hatte aber das Abschirmblech nicht mehr. Du wärst jedenfalls der erste, der beim Band keinen Unterschied zur EA feststellt.

Wenn man jetzt noch Vorräte billig kaufen will, sollte mal auf Flohmärkten gucken, oder in Läden nach Resten sehen. Ich habe schon zig CDing und SA, Serie EA liegen lassen.

Selbst habe ich mir mit geschickten Käufen in der Bucht ca. 120 Wunschkassetten (keine MA-R) geholt, und dann einen kleinen Teil wieder zum halben Einstand verkauft. So liegen hier auch 3 Zehnerkartons SA-XS, Serie EA (die erste), für einen Stückpreis von ca. 3,80 Euro. Eine Schrott SA für 1,49 will ich wirklich nicht. Für 52 Stück SA 90 SE habe ich mit Porto 70 Euro bezahlt. Da habe ich die beste SA und sogar noch billiger, als die schlechteste.

Ich muß ins Bett, Arnulf.
Zitieren
#18
Also meine EB's haben kein Abschirmblech !

Verglichen habe ich sie mit der alten TDK SA 90 EA mit grossem Fenster und der GE mit kleinem Fenster bei allen drei Kassetten die selbe Bias und Pegeleinstellung beim einmessen auch die klanglichen Unterschiede sind marginal !

Optisch unterscheidet sich das EB Bandmaterial zu den anderen es ist schwarz die älteren TDK haben einen leichten braunen Schimmer !

Ich möchte jetzt kein Wunderband daraus machen aber Schrott ist es auch nicht .

Auch ich habe einige Chargen Typ IV und Typ II bänder darunter Thats / TDK und Maxell nur für manche Sachen sind mir die zu schade !

mfg
Zitieren
#19
Zitat:Araso postete
Also hier in Hamburg sind die TDK SA noch ganz normal zu haben.
Hallo Arnulf,

aber ganz sicher diese hier:

[Bild: esla_TDK_SA-90_1984.jpg]

auch nicht mehr! Wink

Gruß Jens

EDIT: Ich überlege gerade, wie alt der Themenstarter slider-ux sein könnte. Ich habe diese Kassette so um 1984 von einem "Westkollegen" geschenkt bekommen. Wink
Zitieren
#20
Hallo Arnulf!

Was heißt denn hier "offenes Laufwerk"
und die damit verbundene Geräusch-
kulisse.

Das Du da rel. einfach Abhilfe schaffen
kannst, müßte Dir eigentlich bekannt
sein. Ist es doch erst einige Tage her,
daß Du zu Besuch warst...

Grüße
Wolfgang

PS.: Ich schicke Dir als Gedächtnisstütze gern ein Bild
von meinen ASC-Decks zu.
Zitieren
#21
Moin, moin.

Hallo Jens. Nein, diese SA leider nicht. Aber viel noch Serie EA, oder erste EB.

Moin Wolfgang. Den Zusatz "offenes LW" habe ich geschrieben, da zumindest die Laufgeräusche bei play in geschlossenen Tapedecks, wie z.B. Sony ES wirksam gedämpft werden. Du spielst jetzt sicher auf deine Abdeckung an?

Viele Grüße, Arnulf.
Zitieren
#22
slider-ux heißt Patrick und ist 20 Jahre alt, wie sich seiner Vorstellung entnehmen lässt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste