Rüstiger Cassettengreis: AKAI GXC-39D
#1
Hallo Cassettenfreunde,

hier möchte ich einen rüstigen Greis vorstellen, das Cassettendeck AKAI-GXC-39D.
Zu seiner Zeit wird der Apparat wohl nicht ganz billig gewesen sein, wer sich jedoch damals (ca. 1974-1975) für sein Erspartes den GXC gönnte, hatte bestimmt gut investiert: Grundsolide Bauweise, einfach zu warten und zu reparieren und einen hübschen verschleißarmen Glasferritkopf für die nächsten Jahrzehnte mit dabei. Der Wechselstrommotor ist laufruhig und scheint genauso langlebig zu sein wie die übrigen Innereien. Schwere Schwungscheibe für guten Gleichlauf und kräftige Zwischenrollen, die auch uralte C120er BASF umspulen können.
Die Drucktasten vermitteln bei der Bedienung ebenfalls einen soliden Eindruck, sehr gediegen! Massive Aluminiumdeckplatte und Holzzarge sind auch gut verarbeitet. Ebenfalls vom Klang her sehr gut, der Alte.
Eine richtige kleine Maschine ohne überflüssigen Firlefanz.
Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist das ständige Klicken des Reedkontaktes der die Bandendabschaltung steuert, aber das ist zu verschmerzen.
Falls die Gummiteile mal altern lässt sich bestimmt gut improvisieren, hier wurde nichts Spezielles verbaut, die Andruckrolle hatte ich z.B. schon mal durch ein 08/15-Teil ersetzt, kein Problem. Die diskret aufgebaute Elektronik sollte sich auch in Zukunft noch reparieren lassen, keine unbeschaffbaren Spezialchips!
Falls ich selbst einmal das Greisenalter erreichen sollte (noch geht's) und alte Cassetten aus Jugendzeiten zum Digitalisieren wiederfinde, könnte das einzige funktionsfähige Abspielgerät genau dieses Exemplar sein, wer weiß.

[Bild: gxc-39d.jpg]

Übersichtlich und stabil, das Chassis von oben:
[Bild: chassis-oben.jpg]

Auch die Unterseite ist aufgeräumt:
[Bild: chassis-unten.jpg]

Das Laufwerk ist gut, einfach und robust, vorn sieht man den Reedkontakt, der vom rotierenden Permanentmagneten angeregt wird:
[Bild: chassis-schr%E4g.jpg]

[Bild: lw-li.jpg]

[Bild: lw-re.jpg]

Hier dürfte auch in Zukunft eine Reparatur möglich sein, keine exotischen Chips:
[Bild: platine.jpg]

Die Köpfe werden wohl noch eine Weile halten:
[Bild: gx-k%F6pfe.jpg]

Man hatte sich damals auch des DIN-Anschlusses erbarmt, sehr praktisch
[Bild: gcx-anschluesse.jpg]

Gruß
Peter S.
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#2
Moin.

In der Tat. Und wenn es keinen Strom mehr gibt, kann man eine Kurbel dranschrauben.

Immer wieder interessant zu sehen, wie die Japaner unsere Kaufgewohnheiten gändert haben. Wenn der Anschlußblock um die Ecke wandert, ist der Schritt von der Kommode zum aufrechten "Gang" vollzogen. Dann wird´s flacher und tiefer und der Baustein ist geboren.
Alles mit im Prinzip gleichem, nur anders verteilten Innenleben.

Mann, was haben wir hier geschlafen.
Sicher hat´s das hier auch gegeben, aber niemand hat in der Masse erkannt, daß man zu der Zeit, spätestens, weg von der Oma Stube wollte.

Ein schöner Zeitzeuge.

Arnulf.
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#3
Zitat:Araso postete
...

Mann, was haben wir hier geschlafen.
...
`n´Abend

...na zumindest bei Dual hat man damals nicht gepennt - ein Blick in
ein 901 oder 919 beweist dies. Allerdings zu einem anderen Preis wie
bei Akai. (Akai GXC39 : LP etwa 700 DM, Dual C919 : LP etwa 898 DM,
laut HiFi JB 8)

Übrigens: ...ein schöner Bericht - und nun weiss ich, was mich erwartet,
wenn ich mein "39er" (endlich) mal öffne und inspiziere. (Aber da warten
noch andere Toplader...)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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