Scotch 223 Bandmaterial
#1
Hallo zusammen,

neulich habe ich eine recht große Menge Scotch 223 Bänder geerbt, die meisten sind so um 1980 nur einmal mit E-Musik bespielt worden und wanderten dann ins Archiv.
Super Wickel, beim Abspielen keine Probleme, kein Schmier und beim Taschentuchvorlaufabwischtest nur sehr wenig Abrieb. Kann das sein, da doch sonst die Scotch-Bänder wie man im Forum oft liest ein Fall für die Tonne sind?
Bei Neuaufnahmen mit 19cm/s klingen sie ganz passabel, bei 9,5 zu dumpf. Ich traue dem Braten nicht so recht, aber eigentlich sind sie zu schade zum Wegwerfen, haben sie doch immerhin mindestens 30 Jahre stabil überstanden.
Hat jemand von Euch Erfahrung mit der Sorte?

Hier die 18er Spule:
[Bild: Scotch223.jpg]

Laut Beipackzettel müsste es das 223er Band sein
[Bild: scotch-label.jpg]

Das Design der Spulen ist scheußlich für meinen Geschmack, passt eigentlich nur zur weißen RdL.
Irgendwie sieht es trotzdem ungemütlich aus.

[Bild: ScotchRdL.jpg]
Gruß
Peter S.
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#2
Hier in der inoffiziellen Bändertauglichkeitsliste ist dieser Scotch-Typ nicht aufgeführt:

http://www.makarateyp.com/AB/texte/baender.htm

Es ist aber in der Tat so, daß nicht alle Scotch-Bänder von der Schmier- und Klebepest befallten sind.

Ich hab' selbst hab nur diese Scotch 3M, Typ 806. Die sind wirklich katastrophal. Das Band klebt so stark zusammen, das beim Abspulen teilweise nur noch das blanke Trägermaterial herausläuft. Auch ist die Zugkraft dann so hoch, daß entweder die Maschine blockiert oder das Band reißt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Hallo Wayne,
man dankt für den Tipp. Vielleicht habe ich ja Glück mit meiner Charge. Wenn es Klebebänder sein würden, wären sie bei ihrem Alter ja schon betroffen. Ich habe sonst wenig andere Scotch-Bänder, von denen zeigen aber auch schon einige Dein obengenanntes Syndrom. Von den schwarzen Shamrocks mal abgesehen, sind meine allerschlimmsten Exemplare vom Typ Sony SLH. Als ob man eine Rolle Tesafilm auflegt...

Gruß
Peter S.
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#4
Man hört ja des Öfteren von Problemen mit klebenden oder sich zersetzenden Bändern.
Allerdings oft Widersprüchliches von unterschiedlichen Leuten.

Wie sehr spielt die Lagerung da mit rein?

Ich habe hier z.B. (nur) zwei Scotch 203 und da klebt und krümelt nichts.
Richtigen Müll hatte ich selbst nur in Form von (genauer Typ unbekannt) Shamrock.
Damals, vor 35 Jahren, im Neuzustand, waren die allerdings auch nicht auffällig.
Nur vom Klang etwas dumpf, dafür aber deutlich billiger als BASF.

Sind da pauschale Beurteilungen nicht etwas gewagt, wenn man die Lagergeschichte des einzelnen Bands nicht kennt?
Bert
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#5
Zitat:Huubat postete
Richtigen Müll hatte ich selbst nur in Form von (genauer Typ unbekannt) Shamrock.
Ziemlich dunkel, rückseitenbeschichtet, Langspielband? Das ist das 031. Das ist in der Tat eine Katastrophe. Andere Shamrock-Typen sollen nicht ganz so schlimm sein.

Ich hatte Grundig-Bänder, die vermutlich auch von Scotch stammten und eigentlich nicht übel waren. Strömten zwar einen ziemlich intensiven Geruch aus, aber funktionierten bis zum Verkauf vor knapp zwei Jahren gut.
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#6
Die älteren Scotch- Bänder sind unbedenklich, erst die aus der späteren Polyurethan- Ära wurden nach Jahren unbrauchbar.

Bernd
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#7
Ohne diesen speziellen Bandtyp genau zu kennen möchte ich mal die einfache Prognose wagen: Wenn die Dinger schon 30 Jahre gehalten haben, dann werden sie wahrscheinlich nicht innerhalb der nächsten Jahre plötzlich ihren Geist aufgeben. Der dumpfe Klang bei 9,5 cm/s wird sich vielleicht durch eine Einmessung des Aufnahmegerätes aufpolieren lassen?

Wenn ich Bluthards kleiner Abhandlung "Die Schnürsenkelseuche oder Das Bandarchiv schlägt zurück!" (Seite 9) glauben darf, dann enthalten Bänder auch weiterhin Polyurethan. An diesem Stoff allein kann es also nicht liegen, wenn es zu Auflösungserscheinungen kommt.
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