Klangfülle in Musiklaune
#1
Moin, moin.

Höre gerade Nancy Sinatra mit Lee Hazlewood "Summerwine" im Original auf Single.

Es ist unbefriedigend. Nun kenne ich meine Geräte und wie sie zusammen klingen.
Aber in letzter Zeit ist es irgendwie unbefriedigend, wenn ich alte Platten höre.
O.K. ich hab´s bisher aufgeschoben, die ganze Sammlung mal gründlich zu waschen.
Aber mal abgesehen vom Knistern und anderer elektrostatischer Effekte, habe ich das Gefühl, daß es nicht mehr wirklich "voll" klingt.
Ihr wisst selbst, wie man bei einer gewissen Anzahl von Geräten, das Zweifeln an Einstellungen derselben anfängt. Die Gegenproben mit verbrieft bekanntem, schließen Veränderungen an der Anlage aber aus.

Trotzdem habe ich im letzten Jahr häufig das Gefühl, es stimmt was nicht. So muß man häufig Klangverbieger zur Hilfe nehmen, aber es klingt trotzdem "kaputt".

Das bezieht sich aber vor allem auf Singles. Ich weiß, wie sie aussehen, nachdem sie in Jukeboxen kaputt gespielt wurden. Nun habe ich langsam die Schnauze von Singles gestrichen soll.
Kann es denn sein, daß die Klangqualität ähnlich, wie MP3 oder schlechtere CD´s ist?

Statt zu geniessen, sitzte ich hier ich schreibe postings.

Was habt ihr da für Erlebnisse?

Viele Grüße, Arnulf.

P.S Ich habe mehrere Systeme zur Auswahl, daran liegt es nicht. Meine Wunschsysteme sind allerdings nicht dabei. Ansonsten ist meine Anlage "nüchtern" bis "analytisch" ausgelegt.
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#2
Hi Arnulf,

Du schreibts "Singles" und Du schreibst "alte Platten" - bezieht sich
also das unbefriedigende Hörerlebnis auch auf alte LPs, die Du bis
zum Zeitpkt. "X" noch genussvoll gehört hast?

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Moin Peter.

Nee, das ist es ja.
Wenn ich alte Platten höre, die ich mir noch selbst gekauft habe, ist´s eigentlich O.K.
Wenn dieses Wörtchen eigentlich nicht wäre. Nachdem ich sauer auf den Neu-Erwerb und den nächsten, und den nächsten... bin, lege ich eine bekannte Platte auf, und....... geniesse, oder nicht, oder doch. Man ist dann so auf Fehler konzentriert, daß man am Ende echt nicht mehr weiß, liegt´s an der Platte, oder am "Bier". Hier ist heute Strassenfest, und ich habe den ganzen Tag bei einem Freund in seinem "Nostalgie-Shop" Platten aufgelegt, bzw. nach Kundenwunsch (Rock´n Roll) aufgelegt.
Die dortige Anlage ist ein kleiner, aber feiner Rank-Arena Receiver (neutral) und ein "frisierter" Dual 1214 Dreher mit einem (fast) neuwertigem Shure System. Dazu 2 Hamsterkäfige von Schneider, die aber erstaunlich gute Arbeit leisten.

Wenn ich mir dann ein paar Platten (und ein paar Bier) mit nach Hause nehme, und mal so richtig schön Musik hören will, werde ich irre, weil es, mit Verlaub, sch..... klingt.

Da dieser Effekt nicht nur bei Strassenfesten auftritt, sondern allgemein bei (vor allem) Singles vom Flohmarkt, oder sonst-woher, frage ich mich langsam, ob es an der Anlage, oder den Platten liegt.

Gegen eine fehlerhafte Anlage spricht, daß sie tut, was sie soll, wenn man es darauf anlegt.
Gegen soviele "kaputte" Platten spricht, daß man sie aus zig-verschiedenen Quellen bekommen hat, und die wenigsten davon "sichtbar" gelitten haben.

Je komplexer ein System, desto komplizierter wird es auch.
Ich werde doch wohl mit 45 Jahren nicht mit einem Mal taub? (Der kleine Hörtest neulich, sagt das jedenfalls nicht)

Dazu muß ich vielleicht sagen, daß ich mir vor ca. einem Jahr, ein neues Mischpult gegönnt habe (Behringer VMX 1000). Ich bin mir da nicht sicher, ob es durch die Klangverbesserung gegenüber dem alten, nicht auch manche Schwäche meiner Ortofone aufzeigt. Die Player sind Technics SL 1310 MK II und entsprechend SL 1610. Beide mit einfachen Ortofon "Disco" Systemen. Aber bei Shure VM 15 MK III und AGC und AKG (alle mit neuwertiger original-Nadel), ändert sich auch nichts.

Wenn ich aber Teldec-Pressungen auflege, ist hier die Hölle los. Dann ist "Disco-Inferno".
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#4
Moin Arnulf,

nun ja - Singles habe ich ehrlich gesagt schon runde 10 Jährchen nicht mehr
gehört, kann mich aber düster an deren mässige Qualität erinnern (in den
meisten Fällen jedenfalls).

An ein plötzliches taub werden mag ich nicht glauben - andere Quellen
gefallen Dir ja noch.

Ich kann mir das so erklären:

- wenn man längere Zeit sehr gute Pressungen und Aufnahmen gehört
hat und dann mal wieder ein wenig schlechtere Quellen hört, dann geht
das irgendwie gar nicht (geht mir jedenfalls so...) Man braucht dann erst
einmal eine gewisse Zeit oder muss schon eine grosse emotionale
Nähe zum Gehörten haben, um es "trotzdem" gut zu finden.

- eine (bzw. die eigene) Anlage kann man sich mit der Zeit etwas
leid hören. Man hat dann das Gefühl, da fehle "etwas". Hört man dann
woanders, ist man ersteinmal begeistert - weil es anders ist aber nicht
unbedingt besser.

Vielleicht hast Du aber auch tatsächlich etwas verändert - nicht an Deiner
Anlage aber vielleicht am/im Raum (neue Möbel, Möbel entfernt oder umge-
stellt... ). Kann das sein?

Gruß

P.
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#5
Peter, insgesamt gebe ich dir recht.

Angemerkt sei, daß ich nichts verändert habe, und - daß ich in den letzten Stunden via Maxi-Singles hören, einem guten Freund mal seinen Wunsch erfüllt habe, eine Disco-Kassette aus unserer Jugendzeit aufzunehmen.
Ich habe eine unbenutzte TDK SA von 1977 (erste SA überhaupt) dafür ausgewählt und höre mir gerade das Ergebnis an.

Es liegt wohl doch an den Single-Pressungen, bzw. Abnutzungserscheinungen, die man nicht sehen kann.

Das Ärgerliche ist nur, daß ich im Moment Musik am Wickel habe, die es noch nicht als Maxi gab. Die Maxi gibt dem Produzenten ja ein paar Möglichkeiten in die Hand, die auf herkömmlichen Platten nicht realisierbar sind. Wenn ich LP´s höre, sind die auch von Bands, die sich "etwas mehr" Mühe gegeben haben, bzw. schon aus der Zeit stammen, wo die Schallplatte schon weit entwickelt war.

Die Frage ist wohl, was ich von Singles erwarten darf (habe ich früher sowieso nie gekauft), oder wie penibel man bei der heutigen Auslese sein muß.

Bin jedenfalls froh, daß ich während dieses postings die Musik (von Kassette - total veraltet und schlechtseinmuß :-) , sehr geniesse.

Analoge Musik ist bei mir übrigens Alltag. Irgendwo wieder reinhören, muß ich mich nicht.

Viele Grüße, Arnulf.
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#6
Warum gerade Singles schlecht klingen, ist eigentlich ganz logisch. Die Verzerrungen werden immer stärker, je weiter man in den Innenbereich einer Platte kommt. Bei Singles gibt es quasi nur einen Innenbereich, also ist die ganze Single angezerrt.

Generell gilt aber, dass man Schallplatten sowieso meiden sollte, wenn man Wert auf hohe Wiedergabe-Qualität legt. Mir macht die mitunter schlechte Qualität von Schallplatten nicht unbedingt was aus. Da ist bei mir irgendwo im Gehirn ein Schalter, der sich umlegt und die Qualitätsansprüche zurückschraubt, wenn ich eine Platte auflege. Big Grin
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#7
Arnulf, ich kann mich gut in Dich hineinversetzen. Mir geht es oft ähnlich wie Dir, und ich habe es aufgegeben, nach dem Fehler immer in meiner Anlage zu suchen. Ich meine, es ist wie in anderen Bereichen auch: es gibt gut und schlecht gemachte Produkte, und die Vermutung 'je älter desto schlechter' stimmt nicht. In meiner Sammlung sind gut klingende Platten von 1964 und miserabel klingende aus dem Jahr 1980. Es sieht so aus, als gäbe es ganz einfach sorgfältig und schlampig gemachte Platten. Glücksache eben. Wie bei Textilien oder Schuhen: manche halten lange, manche sind nach einer Saison Schrott. Je nachdem, ob gute oder minderwertige Zutaten genommen wurden.
Mein Gehör ist nicht mehr so gut wie früher und mein Frequenzgang hört bei 14kHz auf, dennoch kann ich problemlos gut klingende Platten von schlecht klingenden unterscheiden. Für letztere mache ich die Produktion verantwortlich. Ein Beispiel: seit dreißig Jahren habe ich eine 'Greatest Hits' der Beach Boys, mit der ich klanglich nie zufrieden war, obwohl ein bekanntes Plattenlabel drauf ist. Die Hälfte der Lieder sind in Mono oder gar in 'electronic processed' Stereo, und ich habe immer gegrübelt, ob das damals Stand der Technik war. War es nicht. Vor einigen Jahren erhielt ich die Beach Boys als CD-Box und war fasziniert: glasklarer Klang und alle Lieder in echtem Stereo, aber nicht etwa eine Neueinspielung. Da frage ich mich schon, wie oft das Band, aus dem meine Schallplatte gemacht worden ist, zuvor kopiert worden ist. Vielleicht ist eine schlecht klingende Schallplatte ein (Band-)Generationenproblem? Meine Beach Boys müssen jedenfalls auf den Masterbändern in vorzüglicher Qualität verewigt sein, sonst könnten meine CDs nicht so gut klingen. Die Schallplatte habe ich jedenfalls in die Altablage verbannt.
Gruß
Heinz
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#8
Hi Arnulf,


möglicherweise sind die Flomi-Singles auch arg zugestaubt - die Rillen
zugesetzt, ohne dass Du es sehen kannst und ohne dass es mit der
Faserbürste rausgeht. Da hilft dann wohl nur d. Plattenwäsche.

Hallo Heinz,

natürlich gibt/gab es schlechte Pressungen oder die Kopie der
Kopie der Kopie (usw). Aber zu folgendem...

Zitat:....Vor einigen Jahren erhielt ich die Beach Boys als CD-Box und war fasziniert: glasklarer Klang und alle Lieder in echtem Stereo, aber nicht etwa eine Neueinspielung. Da frage ich mich schon, wie oft das Band, aus dem meine Schallplatte gemacht worden ist, zuvor kopiert worden ist. Vielleicht ist eine schlecht klingende Schallplatte ein (Band-)Generationenproblem? Meine Beach Boys müssen jedenfalls auf den Masterbändern in vorzüglicher Qualität verewigt sein, sonst könnten meine CDs nicht so gut klingen.
...fällt mir ein, dass es durchaus Nachbearbeitungen von alten Aufnahmen
gibt. Die heutige Technik ermöglicht es, uralte Aufnahmen so zu "manipulieren",
dass man als Zuhörer später glaubt, die Aufnahmen seien aus dem heutigen
Jahrzehnt. Soetwas ist zwar aufwendig und wird in der Regel nur mit sehr
bekannten Stars gemacht aber es geht. Zwar setzt das Ganze eine gewisse
Qualität der zur Verfügung stehenden (Master-)Quellen voraus aber den
Rest macht dann ein begnateter "Tonmischer(in)" mit Hilfe der geeigneten
Software. Beispiele dafür habe ich auch im Schrank und manch ein Produzent
ist/war auch so offen, diese Vorgehensweise öffentl. zu publizieren (z.B.
bei der Dreyfuss-Jazz-Collection, auf der Klassiker des Jazz neu erschienen
sind - und das zum Teil 50 Jahre nach Erscheinen der Originale. Klingt
sehr frisch!)
So etwas kann ich mir bei Deiner Beach-Boys-CD ebenfalls vorstellen - das
sind ja schliesslich keine nobodys, da lohnt der Aufwand.

Gruß

Peter
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#9
Hallo zusammen,

habe gestern erst in der Zeitung (Rheinische Post) gelesen das zum Ende des Monats 14 digital überarbeitete Lp der Beatles auf den Markt kommen. (warscheinlich aber nur auf CD und leider nicht als Platten)
Sie sollen sich viel Detailreicher anhöhren.

Viele Grüße
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#10
Hi Friedhelm,

danke f.d. Hinweis. Genauso etwas meinte ich. Neudeutsch heisst das
meist "digitally remastered". Auch wenn durch diesen Begriff der Eindruck
entsteht, hier handele es sich um neue "Master"-Aufnahmen, steckt doch
eigentl. "nur" die Nachbearbeitung auf dem Rechner dahinter. Wenn dieser
Bearbeitung die Master-Bänder zur Verfügung standen, kommt Beachtliches
dabei raus. Solche Platten/CDs hat doch eigentl. jeder von uns schon mal
in der Hand gehabt oder gekauft.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Gut, ich versuche mal in aller Kürze zu antworten und fange "von hinten" an:

Die Beatles-Box werde ich mir auch kaufen, da freue ich mich wie Bolle drauf !

Platten höre ich sehr oft, hier muss jedoch unterschieden werden in

a) LPs über die Hifi-Anlage und da bin ich oftmals ob der mäßigen Klangqualität angesäuert
oder b) Singles über den alten 1961er-Saba Schrank, dort bin ich grundsätzlich begeistert. Und da ist es mir total schnurz, ob´s nun knistert oder flach klingt, die alte Dual-Kristallfräse erstickt sowieso jeglichen Klanggenuß im Keim. Nur störts mich hier nicht. Auf dem Dreher, der an der Anlage hängt, schon.

Quintessenz für mich also: Platten brauchen nicht gut zu klingen, dafür habe ich CD´s. Lass´ kratzen und klirren.

Ich finde, Platten klingen grundsätzlich schlechter als CD´s. Und trotzdem höre ich sie gerne. (Oha, da habe ich wieder was angerichtet....)

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#12
Übrigens, weil es im Aufhänger um Sinatra/Hazlewood ging: Ich besitze einige Singels der beiden und alle klingen schrottig. Kennt jemand den Titel "Sand" ?

Diese Platte ist in übelster Qualität gefertigt. Und das Ganze garniert mit einem ganz furchtbaren Stereo-Sound. Diese kann man - wenn es schon unbedingt sein muss - nur durch Drücken der Mono-Taste noch retten.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
´
Als ich früher noch im Radioladen in den Spitzenzeiten Hifi- Anlagen verkaufen mußte, gab es in Verkaufsleitfäden die Empfehlung, keine Singles vorzuführen.

Angeblich seien Singles anders geschnitten, um möglichst laut zu sein. Auch wären Singles mehr für junge Käufer mit entsprechend einfachen Wiedergabegeräten gemacht.

Da ist natürlich was dran. Solche Platten enthielten ja meist Musik, die sich nach kurzer Zeit für die meisten Käufer überholt hatte und durch den nächsten Hit (oder Flop) ersetzt wurden. Da ist es denkbar, dass bei Singles mehr Wert auf schnelle Massenfertigung und Kompatibilität zu Mr. Hit und Co. als auf damals optimale Tonqualität gelegt wurde.

Ich würde davon ausgehen, dass für zeitgleich als Single und LP erschienene Titel das gleiche Masterband verwendet wurde. Träfe das zu, könnte ein Vergleich beider Tonträger Klarheit schaffen.

Der Bierfaktor dürfte eher zu einem milderen Qualitätsurteil führen...
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Moin, liebe Leute.

Ohne hier eine digital / analog Diskussion anregen zu wollen, muß ich für mich schon in Anspruch nehmen, daß ich Platten gerade wegen des besseren Klanges höre. Deshalb erwarte ich nätürlich auch Genuss.

Die verschiedenen Pressqualitäten sind mir auch bewußt. Meist macht das nichts, da die Musik, die ich höre, auch auf entsprechend hochwertigen Platten zu finden ist.

Ich habe hier auch Singles, die nicht schlechter klingen, als die Entsprechende Maxi. Tainted Love von Softcell ist so ein Beispiel. Auch gab´s zur NDW-Zeit manch Einzelhit, der nur auf Single erschien und sehr gut klingt.

Sampler meide ich. Daß man da nichts erwarten kann, ist schon wegen der "raufgewürgten" Spielzeit klar.

Mir fällt nur in letzter Zeit auf, daß sehr viele Singles "kaputt" klingen. Das habe ich vorher eigentlich nicht gehabt. Wenn, dann sah man ihnen auch schon an, daß sie gelitten haben.
Da das viele unterschiedliche Labels betrifft, macht man sich so seine Gedanken.
Wenn sie abgenudelt sind und man sieht es nicht, hat man schlussendlich keine Lust mehr, welche zu kaufen. Und das wäre schade.

Bei "Summerwine" bin ich dann geplatzt, weil ich mich sehr darauf gefreut hatte, es zuhause zu hören.

Übrigens ist meine auf "Reprise Records, Hollywood" erschienen. Sie wirkt nicht, wie eine Billigpressung. Auch sind meine Erfahrungen sonst mit kleineren, amerikanischen Labels gut gewesen.

Vielleicht ist es doch Zufall, daß mir soviele Gurken nacheinander in die Hände kommen. Bei Roulette kann ja auch 20 mal Schwarz hintereinander kommen.

Stören tut mich, daß man die Platte einfach wegwerfen sollte, aber dann hätte man sie gar nicht mehr. So steht dann was rum, was man eigentlich doch nicht abspielen möchte.
Mit Neil Sedaka "One Way Ticket" das gleiche. Sehr ärgerlich. Und Geld haben die beiden diesmal auch gekostet.

Eure Kommentare trösten da wenigstens etwas.

Viele Grüße, Arnulf.
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#15
Hallo Arnulf,
ich habe leider schon seit längerer Zeit keine Platten mehr angehört. Vielleicht aus Faulheit wegen des lästigen Wechseln der Seiten. Aber ich war eigentlich immer der Meinung das Singles besser klingen müßten als Lp`s wegen der höheren Umdrehungszahl und das dadurch sauberer geschnitten werden könnte und mehr Informationen in die Rille passen. Aber das scheint deiner Meinung nach ja nun nicht der Fall zu sein. Vielleicht weiß da ein Fachmann etwas dazu zu sagen.
VG
Wolfgang
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#16
Zitat:double_ub postete
Aber ich war eigentlich immer der Meinung das Singles besser klingen müßten als Lp`s wegen der höheren Umdrehungszahl und das dadurch sauberer geschnitten werden könnte und mehr Informationen in die Rille passen.
Das stimmt nur bedingt. Die relative Geschwindigkeit wird kleiner, je weiter man in den Innenbereich kommt. Dadurch sinkt bei einer LP die Höhenaussteuerbarkeit, je weiter man in den Innenbereich vordringt. Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 45 U/min bei Singles will man die Höhenaussteuerbarkeit erreichen, die bei einer LP im Außenbereich erreicht wird. Bei Verwendung eines Plattenspielers mit Tangential-Tonarm klingt eine Single dann genauso gut wie eine LP auf dem Außenbereich. Bei einem herkömmlichen Plattenspieler mit Radial-Tonarm kommen im Innenbereich allerdings noch die Verzerrungen hinzu, die aufgrund des ungünstigen Winkelverhältnisses zur Rille entstehen. Schallplatten werden tangential geschnitten, der Tonabnehmer bewegt sich bei Radial-Tonarmen allerdings auf einer Kreisbahn. Dies hat zur Folge, dass die Nadel nur an einem Punkt der Platte die Schneidlinie genau trifft. An allen anderen Punkten entstehen Abweichungen, je größer diese sind, desto stärker werden die Verzerrungen.

Um es also kurz zu fassen: Wenn Singles mit einem herkömmlichen Plattenspieler abgespielt werden, ist die Höhenaussteuerbarkeit zwar besser als die im Innenbereich einer LP, die Verzerrungen sind aber die gleichen.
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#17
Zitat:cassettenfreund postete
Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 45 U/min bei Singles will man die Höhenaussteuerbarkeit erreichen, die bei einer LP im Außenbereich erreicht wird.
Wobei die Geschwindigkeit im Außenbereich der LP tatsächlich immer noch rund ein Viertel höher ist als bei der Single (wenn ich richtig gerechnet habe etwa 53 gegenüber 42 cm/s). Das war mir bisher gar nicht so bewusst.
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#18
Hallo Arnulf,

Du darfst auch nicht vergessen, daß besonders in den 70' igern die Matritzen für die Serienfertigung manchesmal so lange benutzt wurden, bis nur noch ein "Spiegel" von Matritze vorhanden war, insbesondere eben bei Singles. Das Geldeinsparen funktionierte auch damals schon...

Bei Singles von über 5 min. pro Seite waren auch die Abstände der Rillen bedenklich eng.

Ich habe damals Vinyls (auch LP's) von immer wieder unterschiedlicher Qualität erworben und war froh, als die ersten CD's erschienen.

Heribert
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#19
Moin Leute.

Ihr habt ja alle recht.
Die Qualitäten von Schallplatten im Neuzustand waren unterschiedlich. Da ich seit über 30 Jahren Platten höre, ist mir das bekannt.

Es geht mir aber um gebrauchte Platten. Optisch soweit einwandfrei, kann es eigentlich nicht sein, daß soviel "kaputte" dabei sind.
Ich frage mich daher, ob es mittlerweile Alterungserscheinungen gibt (durch falsche Behandlung), die man nicht sieht, aber sehr wohl hört.

Bei Besuchen auf dem Flohmarkt, habe ich dieses Jahr, wegen der hohen Temperaturen, schon manches Mal gedacht, ob Platten, die schon stundenlang in der prallen Sonne liegen, nicht nach einem Mal schon gelitten haben. Allerdings habe ich alle letzten Singles nicht auf Märkten gekauft, sondern von privat, oder im Nostalgie-Shop meines Freundes. Beim Probehören dort mit dem "robusten Schwergewichtsplayer" fällt es nicht gerade auf. Zuhause mit "Leichtgewicht"-Tonabnehmer, kann die gleiche Platte dann kaputt klingen.
Ich habe das neulich auch mit einer Supertramp LP gehabt.
Daher auch die Zweifel, bzw. Überprüfung, ob´s nicht an der Anlage liegt.

Interessant wären da Erfahrungen von anderen mit ihren letzteren Plattenkäufen.
Aber wenn ihr sowieso schon lange keine mehr gehört habt....

Ich war übrigens schwer enttäuscht, als die CD Einzug hielt. Und bin es heute immer noch. Vielleicht mal, wenn mein Gespür nachlässt.

Viele Grüße, Arnulf.
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#20
Zitat:Araso postete
Es geht mir aber um gebrauchte Platten. Optisch soweit einwandfrei, kann es eigentlich nicht sein, daß soviel "kaputte" dabei sind.
Es gibt natürlich Abnutzungserscheinungen, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Mit jedem Abspielen nimmt die Qualität einer Platte ab, denn da die Abtastung nicht berührungslos ist, wird sowohl die Nadel als auch die Platte durch die Reibung beschädigt. Außerdem handelt es sich bei der von dir erwähnten "Summerwine"-Single um eine Platte aus dem Jahr 1967. Zu dieser Zeit hatte der normale Bundesbürger noch einen Plattenspieler mit Saphir-Nadel und Kristallsystem mit über 4p Auflagekraft bei sich zu stehen. Dass da die Platten nicht lange durchhalten, ist logisch.

Was allerdings auch noch möglich ist: Der Vorbesitzer hat die Platten nass abgespielt. In diesem Fall müssen die Scheiben erstmal gründlich gewaschen werden. Wenn ich Platten vom Flohmarkt kaufe, wandern diese inzwischen erst nach der Reinigung überhaupt auf den Plattenteller, so dreckig und versifft sind die Dinger. Wenn man sie nach dem Kaufen direkt auflegt, knistert es erbärmlich und die Verzerrungen sind kaum zu ertragen. Nach der Reinigung ist beides verschwunden.

Allerdings gibt es diverse Totsünden, die eine Schallplatte irreparabel beschädigen. Dazu gehört das Abtasten mit einer abgenutzten Nadel. In so einem Fall ist die Platte nicht mehr zu retten. Mein Opa hat dank so einer Nadel fast seine gesamte Plattensammlung zerstört.

Und zur CD mag man eingestellt sein, wie man will. Es ist nunmal das Medium mit der besten Klangqualität.
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#21
Hallo Arnulf,

Zitat:...Optisch soweit einwandfrei, kann es eigentlich nicht sein, daß soviel "kaputte" dabei sind.
Doch - es kann!

Bedenke bitte: je älter die Dinger, desto häufiger drehen die ihre Runden
und zwar nicht unbedingt auf einem Plattenteller sondern durch Verkäufe
und Weiterverkäufe an 2te, 3te Besitzer usw usw.. Und nicht immer wird/wurde mit ihnen pfleglich umgegangen.
Wie wir wissen gibt es neben der Behandlung mit der "5-Pond-Plattenfräse"
( = spanabhebende Verformung) auch die Totsünde der falschen Lagerung:
stunden- ja tagelanges Flohmarkt-Liegen bei sommerlichen Temperaturen im
Sonnenschein oder jahrelanges Stapeln (übereinander) macht Vinyl-Platten
gleichwelchen Formats ebenfalls kaputt. Das ist bekannt...

Es ist nun mal leider so: analoge Medien verlieren mit der Dauer
ihrer Nutzung die Fähigkeit, das "einmal Gewesene" noch genauso
wiederzugeben, wie am Tage "1". Sie werden "schlechter"...
...wenn auch meist nur durch falsche Behandlung.

Digitale Medien verlieren diese Fähigkeit leider auch - nur u.U. etwas
drastischer: sie lassen sich im Extremfalle eben gar nicht mehr abspielen.

Also freue Dich, dass Du die Single hast... ...wer weis, was die gebrauchte
CD von sich geben würde.

Und ein bischen OT, ohne die "im Hintergrund knisternde" Diskussion
"Vinyl vs CD" anheizen zu wollen (mein Ehrenwort!):

Ich bin kein Verfechter der Ansicht, Vinyl klänge per physikalischem Gesetz
schlechter als CD, zumal "Klang" keine messbare physikalische Größe ist,
sich also m.E. auch nicht in eine allgemeingültige Formel pressen lässt.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#22
Naja, so allgemeingültige Aussagen, müßten dann auch andere Platten betreffen.

Das mit dem Waschen ist richtig. Beurteilen sollte man die Platte erst danach.
Das "kaputte" könnten durchaus auch Verzerrungen sein. Mal hören, ob sich da was ändert. Bisher konnte ich sowas noch nicht wegwaschen.
Werde die beiden "ärgerlichen" Singles dann mal zwischendurch waschen, um der Sache weiter auf den Grund zu kommen.

Zum Klang der CD nochmal. Es mag sein, daß sie allgemein "besser" klingt. Leider geht beim digitalisieren ein wichtiger Anteil analog erzeugter Musik verloren. Nach endlosen Gesprächen mit vielen Leuten, kann ich sagen, daß es viele Leute gibt, die diesen Anteil nicht wahrnehmen. Für die ist die CD klar besser. Viele andere sind aber sensibel für diesen Anteil. Die bevorzugen dann die analoge Reproduktion. Da dieser Anteil offenbar nicht durch die Ohren, sondern durch den Körper wahrgenommen wird, hat sich für mich die Klangfrage längst erledigt.

Wichtig ist, daß man sich aussucht, was für einen persönlich geeignet erscheint.

Hier werkeln auch 2 CD-Player, da es auch für mich Musik gibt (z.B. Yello), die auf CD einfach besser kommt. Von modernerer "Verbrauchsdisco-Musik" mal ganz abgesehen. Da hat es den "analogen" Anteil eh nie gegeben.

Bis dann, Arnulf.
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#23
Also das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen.

Ich habe jetzt beide Singles gewaschen.

Bei Neil Sedaka gab es zwar eine Verbesserung, aber so wirklich auch nicht.
Ich habe dann mal die Auflagekraft auf die max. 3,2 p erhöht.
Oh ha! Das ist was ganz anderes. Fragt mich nicht, wie alt die ist, aber es ist noch auf schwarzer RCA.
Was jetzt jetzt noch etwas unbefriedigend ist, kann man getrost unter Juke-Box Athmosphäre verbuchen. Das kenne ich auch von anderen Platten dieses Labels.
Auf jeden Fall mag man sie jetzt auflegen. Es wird wohl Zeit, mal den 50 Jahre alten ELAC zu mobilisieren :-) . Wenn da nicht dieser Arbeitsstau wäre.
Aktuelle Nachpressungen von Bear-Family-Records klingen jedenfalls auch neu nicht besser.

Dann habe ich Summerwine aufgelegt. Hier sind die zu erwartenden Verbesserungen natürlich auch eingetreten, aber auch nicht so wirklich.
Habe dann das Gewicht wieder auf 1,7 p reduziert.
Oh Wow! Es kribbelt! (also das, was ich von Platten erwarte).
Nun kann man behaupten, ist noch richtig gut, für ihr Alter.

Gut, daß mich eure postings meine Faulheit überwinden liessen.
Daß man "kaputte" Platten manchmal "heil" gewaschen kriegt, ist bei mir jedenfalls Premiere.

Wird also nicht nur Zeit für den ELAC, sondern auch, mal alle Alt-Erwerbungen gründlich zu reinigen. Wie gut, daß ich mit meinen selber neugekauften Platten wenigstens immer bestens umgegangen bin.

Also erstmal vielen Dank.

Bin mal gespannt, was es beizeiten vielleicht noch zu diesem Thema zu erwähnen gibt.

By the way. Benutzt von euch jemand einen Anti-Statik Besen? Ich mag mich immer mit Dingen, die auch nur die geringste Verschleißerhöhung bewirken könnten, nicht so recht anfreunden.

Viel Spaß, Arnulf.
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#24
´
Ja, so eine Putzmaschine habe ich auch im Einsatz. Allerdings weniger wegen der statischen Aufladungen, sondern wirklich zum putzen. Da bleiben doch dem Abtaststift einige Flusen erspart. Ich bin mit dem Ding zufrieden.

Zwar ist war dem System auch so ein Besen dran, aber den habe ich entfernt, weil ich negative Auswirkungen bei der Führung und mit dem Auflagegewicht befürchte. Ich denke, dass ein Tonarm nur vom Diamanten geführt werden so wenig Masse wie möglich haben sollte.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#25
Hallo Frank.

Ich meinte so einen mit eigenem Arm. Immerhin gab es solche Besen ja von renommierten Herstellern zu kaufen. Zum Ausprobieren ist mir noch keiner über den Weg gelaufen. Mich interessiert da dann aber der antistatische Effekt. Flusen habe ich normalerweise nicht.

Habe nun auch noch andere Singles gewaschen. Bei manch einer ist der Unterschied wirklich groß. Andere wurden schon von den Nadeln ihrer Vorbesitzer "tiefer" geschnitten, da hilft es nichts.
Bei den Glam-Rock Singles z.B., darf man wohl teilweise davon ausgehen, daß die Pressqualität auf den schnellen "Verbrauch" der Musik ausgelegt ist. Die entsprechenden LP-Aufnahmen klingen deutlich besser (liebevoller).
Es hängt schon viel vom Label und (technischen) Produktionszeitraum ab. Viel mehr, als bei LP´s. Maxis waren dagegen fast immer hochwertig. War ja auch der Sinn von det Janze.

Naja. Im Allgemeinen sind mir Singles nicht so wichtig. Aber bei der Musik, in der ich zur Zeit teilweise wühle, kommt man um sie nicht drum herum. Da wird der Einsatz des "Klangverbiegers" wohl häufiger notwendig.

Eine Single, die wirklich toll klingt, ist von November 1960.
"Wir Wunderkinder" mit Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller.
Heliodor, HiFi (Mono).
Zitat: "Diese Langspielplatte 45 (4 Stücke, Anm.) ist nur mit einem Wiedergabegerät für 45 U/min und mit einem Leicht-Tonabnehmer mit nicht mehr,als 10 g Auflagekraft spielbar. Umschaltbare Tonabnehmer sind auf M (Mikrosaphir) einzustellen.

Da ich Musik meist mit dem Umfeld in Verbindung bringe, sehe ich in Gedanken den Stapel Pfennigstücke vor mir, der auf manchem Plastik-Tonarm eines (damalig modernen) Billigdrehers thronte. Nun begebe ich mich selber in die Zeit, und erlebe wohl manches nach. Ansonsten ging´s bei mir nach 1975 los.

Trotzdem schön, Arnulf.
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#26
Zitat:Araso postete
Ich meinte so einen mit eigenem Arm. Immerhin gab es solche Besen ja von renommierten Herstellern zu kaufen. Zum Ausprobieren ist mir noch keiner über den Weg gelaufen. Mich interessiert da dann aber der antistatische Effekt.
Statische Aufladung bei Singles ist fast vernachlässigbar, ein Besen zu nervend bei 3min Spielzeit. Bei LPs kam es schon öfter vor dass man ein regelmässiges Knacken hörte, da gab es erstmal das Antistatik Tuch und eben diese Besen. Hab davon 2 Stück, einmal mit Standfuß, schwer, ohne Anschluss, einmal Handbesen mit Masseanschluss. Welcher ist nun besser? Mein Favorit ist der Handbesen, nach 4 oder 5 Umdrehungen ist die Platte optisch sauber und statisch entladen. Mit dem Standbesen hab ich Platzprobleme und muss aufpassen dass ich nicht den Tonarm zur Seite hau, der Staub Reinigungseffekt ist nicht so gut, und das Ding hat zwar eine grosse Masse aber keine Entlademöglichkeit.
Aber das waren ja schon HiFi Zeiten. Die Singles damals hab ich mit dem roten Plastikteil sauber gemacht, weisst, unten Schaumstoff und hinten Nadelbürste, ich denk das war mehr Staubverteilung als Reinigung.
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#27
Ha, du meinst so ein dreieckiges Teil. Sieht aus, wie ein stilisierter Fuß. Vorzugsweise Froschgrün, manchmal auch knallrot.
So´n Ding habe ich neulich mal ohne! zerbröseltem Schaumstoff gefunden. Man kann damit den Dreck schön in die Rillen reiben :-) .
Der Nadelbesen ist starr genug, manche Nadel zu verbiegen. Herrlich.

Bei gepflegten, oder schon gewaschenen Platten hat sich bei mir die Carbonfaser Bürste bestens bewährt. Die leitet ja mittels Blechgriff über die Hand ab.

Ich habe nur mal gedacht, ob man das Prasseln einer Scheibe nicht schon vor dem Waschen mit einem Mitlaufbesen (mit Masseleitung) reduzieren kann.
Man möchte ja schon sofort mal reinhören. Gewaschen wird dann später im Dutzend. Sonst lohnt der Aufwand nicht. Bzw. wenn Zeit ist. Ok, Zeit ist eigentlich nie. Da ist immer was.
Mittlerweile muss ich die "Waschung" schon als eigenes Projekt in Angriff nehmen. Hat sich doch einiges angesammelt.
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#28
Hallo Plattenfreunde,


"[color="#FF1493']Früher[/color] wussten [color="#FF1493']wa[/color]h [color="#FF1493']r[/color]scheinlich [color="#FF1493']all[/color]e [color="#FF1493']es[/color] wohl nicht [color="#FF1493']besser[/color]"

...und verwendeten deshalb die Schaumgummis mit Samtbezug. Und die
Materialien für haarfeine Bürsten gab es in der Form auch noch nicht.

Mittlerweile haben wir Carbon und andere Fasern, denen der Zutritt in die
Rillen gelingt. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Reibung ist, ent-
steht statische Aufladung (kennen wir aus dem Physikunterricht). Ergo
macht so ein Plattenbesen nur mit einer Masseausgleichsleitung richtig Sinn.
Aber trotz "high-tech" Faser kann der auch nur losen Dreck wegfegen.
Sitz der "Mölm" erstmal richtig festgekleistert in der Rille, hilft nur die
Wäsche.

Ob Du (Arnulf) also schon mal reinhören kannst, ohne das Grausen zu
bekommen hängt nun mal leider vom Pflegezustand der Scheibe ab.

Tröste Dich: das Projekt "Plattenwäsche" dreht sich bei mir auch noch in
der Warteschleife. Und so eine Waschmaschine mit vernünftiger Absaugung
ist nicht ganz ohne - das kauft man nicht mal eben so zwischendurch.
Du bist also nicht allein...

Mit spätabendlichem Grüssen

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#29
Zitat:Araso postete
...Ich meinte so einen mit eigenem Arm. Immerhin gab es solche Besen ja von renommierten Herstellern zu kaufen. Zum Ausprobieren ist mir noch keiner über den Weg gelaufen. Mich interessiert da dann aber der antistatische Effekt. Flusen habe ich normalerweise nicht....
@Arnulf: Statische Ladungen werden bei dem Besen über eine Masseleitung abgeführt. Die kann man an der bei manchen Geräten vorhandenen Masseschraube oder sonst am Gehäuse anbringen.

Eigentlich sollte es auch funktionieren, wenn man die Masseleitung an die Hülle eines Cinchsteckers lötet und in eine freie Buchse steckt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#30
Zitat:Frank postete
Zwar ist war dem System auch so ein Besen dran, aber den habe ich entfernt, weil ich negative Auswirkungen bei der Führung und mit dem Auflagegewicht befürchte. Ich denke, dass ein Tonarm nur vom Diamanten geführt werden so wenig Masse wie möglich haben sollte.
Hallo Frank,

was hast Du für ein System?
Bei Shure kann ich die Verwendung der Bürste nur empfehlen. Die Auflagekraft muß dann aber um 0,5g erhöht werden und die Anti-Skating-Einstellung per Testplatte gemacht werden.


Gruß

96k
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#31
Moin, moin.

Ihr habt ja alle recht.

Was mich interessiert, ist aber, ob man vor einer Wäsche schon die elektrostatische Aufladung mit einem geerdeten Besen deutlich reduzieren kann.

Da man nicht jede Platte sofort waschen kann, wäre eine provisorische Verbesserung nicht schlecht.

Automatisch macht man sich dann Gedanken, ob so ein Besen nicht manchmal sinnvoll wäre.

Es geht mir nicht darum, mich um die Wäsche herum zu drücken, sondern nur, ob der bei aufgeladenen Platten schon was davon abzieht. Also, ob hier jemand dazu Erfahrungen hat.

Nichts ersetzt eine gepflegte, gereinigte Platte. Das ist klar, aber gut Ding muß erstmal Zeit finden.
Im Moment schaff ich es nicht mal, ein paar Messungen an der RS-790 zu machen.

Viele Grüße, Arnulf.
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#32
Hallo Arnulf,

statische Aufladung und schnöder Dreck sind zwei Paar Schuhe. Zwar
beschleunigt die Aufladung das Ansammeln von neuem Dreck (weil
die Platte dann den Staub anzieht) aber "bekämpfen" musst Du das
Übel mit verschiedenen Waffen. Wenn die Platte nur etwas verhalten
"elektrostatisch" knistert und Du leicht abwischbaren Staub ausmachst,
hilft der Besen sicherlich (und beugt vor!). Wenn aber die Rillen richtig
"milchig" erscheinen, dann ist da wohl erheblicher, festsitzender Dreck
drin. Den wird der Besen eher nicht rausfegen - ein Fall für die "Wasch-
maschine".

Soweit meine Erfahrungen...

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#33
Liebe Leute.

Vielleicht drücke ich mich ja dämlich aus.

Mir geht es nicht um den Dreck. Nur die Aufladung.

Also Platte aufgeladen und dreckig + Antistatikbesen = Verbesserung (Knistern)?
Platte weiterhin dreckig.

Die Platte muß weiterhin gewaschen werden, um den Dreck loszuwerden, aber eben erst später, wenn Zeit ist. Den Besen zum Vorhören mit aufzulegen, erfordert ja keine extra Mühe.
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#34
Lieber Arnulf,


dann vielleicht mal so herum:

Wenig Knistern = ein bischen Dreck & Aufladung -> Lösung: geerdeter Besen (hilft und beugt vor)

Viel Knistern = viel Dreck & Aufladung -> Lösung: WASCHEN! und danach
den Besen mitlaufen lassen.

FAZIT:
Wie schon in #31 geschrieben: eine hartnäckig verdreckte Platte bringst Du mit dem Besen nicht besser rüber. Probier´s halt aus...

Gruß

Peter

edit --- PS: ....wenn auf der Platte (nur) sehr viel loser Staub drauf ist, der sich
gut "wegfegen" lässt, dann knistert die Scheibe nicht sondern dann setzt
sich die Nadel zu und klingt nach einger Zeit [-]Sch...[/-] stark verzerrt!
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#35
Mit dem Handbesen zur Vorreinigung fährst du gut, ich finds schnell und praktisch. Musst nur auf die Schuhe achten zur guten Erdung :-)
Den Standbesen musst hinterher hochnehmen und die Fusseln und Staub wegblasen ich find das Teil umständlich.
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#36
Naja, eine Lösung erwarte ich ja auch nicht (wie mehrfach erwähnt). Eine Verbesserung hätte ich mir aber vorstellen können.

So ein Besen in vernünftiger Qualität kostet auch Geld. Die Frage, ob er in diesem Fall lohnt, aber nicht.

Umständlich wird´s wohl sein, das denke ich auch, vor allem ist´s ein Teil mehr, was beim hochnehmen, wieder einen "Haufen" hinterlässt.

Wenn ich mit der Carbonbürste arbeite, fass ich das Mischpult-Gehäuse an, wegen der Ableitung :-) . Macht tatsächlich einen Unterschied.

Fazit. Ich muss endlich die große Wäsche starten und darf dann nichts mehr kaufen.

Aber gleich werde ich schon wieder vor einem Haufen Platten stehen........

Viele Grüße, Arnulf.
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