Sound-on-Sound und Echo für Akai 630?
#1
Hallo,
ist es eigentlich möglich, die Akai 630D, notfalls mit einem Trick, zum Echo und Sound-on-Sound (Multiplay) zu "überreden"?

Standardmäßig scheint mir das nicht vorgesehen, zumindest habe ich nichts in der BDA gefunden.

Die Forensuche hat mit nur Diskussionen zum Thema gezeigt, ist jedoch nicht speziell auf das Gerät eingegangen. Andere Akai können wohl S.o.S. von Haus aus.

Liebe Grüße,
Michael
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#2
Beides geht, allerdings ohne ein externes Mischpult nur für Mikrofonaufnahmen.

Echo heißt nichts anderes, als daß das Hinterbandsignal (das ja letztendlich nichts anderes als ein zeitlich verzögertes Vorbandsignal ist) wieder zum Eingangssignal zugemischt wird. Das erreichst Du, indem Du die Line-Ausgänge der Maschine per Cinch-Kabel mit den Line-Eingängen verbindest (entweder symetrisch oder gekreuzt, also links an rechts und umgekehrt; mit letzter Variante lassen sich nette Effekte erzeugen). Über den Line-Pegelregler kannst Du dann das Echo zu Deiner Aufnahme einblenden.

Multiplay bedeutet: Eine Spur wird auf die andere überspielt und ein neues Signal hinzugemischt. Also: Erste Spur aufnehmen (Rec-Mode für den linken Kanal aktiviert, für den rechten deaktiviert). Zurückspulen. Linken Line-Ausgang mit rechtem Line-Eingang verbinden. Rec-Mode für den rechten Kanal aktivieren, für den linken deaktivieren. Nun wird die vorher aufgenommene linke Spur wiedergegeben und auf die rechte überspielt, und Du hast die Möglichkeit, ein Mikrofonsignal hinzuzumischen.

Beim nächsten Durchgang geht's dann wieder umgekehrt, und so weiter. Wobei das Bandrauschen sich natürlich mit jedem Durchlauf addiert, nach drei Durchläufen wird das Ergebnis langsam unbrauchbar.

Edit: Der Monitor-Schalter muss natürlich in beiden Fällen auf "Tape", also Hinterband, stehen.
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#3
Ja, wenn man nur darüber nachdenkt, hätte man ja auch selber darauf kommen können ;-) Entschuldige meine Faulheit, aber ich hab es verstanden.

Ich muss mich mal umhören. Ich glaube, eine Gitarre geht nicht über Mikro, aber vielleicht besorge ich mir ein preiswertes, gebrauchtes Mischpult.

Danke für den mentalen Anstupser.

Michael
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#4
Man muss dazu sagen, das Multiplay nur dann richtig geht, wenn bei der Aufnahme über den SPRECHkopf Abgehört wird, weil es ja sonst nicht syncron ist.
Was meinst du mit "Gitarre geht nicht über Mikrofon"?
Ein Mikrofon kann ja vom Prinzip her auch eine Gitarre aufnehmen...
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#5
Eigentlich nicht, die Information der alten Aufzeichnung wird bei Multiplay mit einer neuen Information auf die andere Spur aufgenommen. Das beide Spuren nicht synchron sind spielt dann keine Rolle, es wird ja beides auf die andere Spur kopiert. Die alte Spur interessiert nicht mehr.

Was du meinst ist Synchroplay, hier wird eine Spur über den Aufnahmekopf wiedergegeben und auf der anderen aufgezeichnet. Hier bleiben die Spuren synchron.

Gruß Ulrich
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#6
Achso.
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#7
Zitat:Matze postete
Was meinst du mit "Gitarre geht nicht über Mikrofon"?
Ein Mikrofon kann ja vom Prinzip her auch eine Gitarre aufnehmen...
Ich glaube, Michael meinte, daß Tonabnehmer von Gitarren (meistens) nicht über einen Mikrofoneingang anschließen kann. Zumindest soll das klanglich sehr unbefriedigend sein.
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#8
Naja, das kommt drauf an. Wenn es eine E Gitarre ist, ist die halt hochohmiger als ein dynamisches Mikrofon. Wenn aber der Mikrofoneingang eh für mittelohmige Quellen gedacht ist, warum sollte es nicht gehen. Du hast halt nicht den Sound den sonst der Verstärker machen würde -und das ist ja ein entscheidender Teil des Sounds- aber das es "nicht geht" kann man so nicht sagen.
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#9
Zitat:Matze postete
Achso.
Nun ja, die Definitionen (bzw. die Unterscheidung) von Sync- und Multiplay habe ich mir nicht ausgedacht.

https://tonbandforum.de/bildupload/Sync-Multiplay.jpg

Gruß Ulrich
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#10
Es ist tatsächlich so, dass ich eine elektrische (halbakustische) Gitarre meinte, also eine, mit Tonabnehmer. Und zwischen Mikrofon und Pick-Ups gibt es einen Unterschied im Widerstand, weshalb eine Gitarre am Mikrofoneingang eher nicht klingt.

Ich hatte vor, die Gitarre zu vervielfältigen (zwei Rhythmus oder eine Rhythmus und eine Solo) und möglicherweise noch Gesang oder Keyboard darüber zu spielen.

Das könnte ich selbstverständlich viel einfacher und qualitativ hochwertiger mit Logic (Software für Mac), welches ich besitze, aber ich wollte einfach einmal den analogen Weg versuchen, ähnlich den der 60er Jahre. Reine Nostalgie und reines Hobby.

Liebe Grüße,
Michael
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#11
Ich hänge noch einmal eine Frage hinten ran:

Arbeitet jemand mit einem Mischpult und der Akai 630 D? Kann mir jemand einen Rat geben, welches Mischpult empfehlenswert ist? Die Aufgabe ist, denke ich, klar. Dafür ist sicher kein High-End Profi Mischpult notwendig. Ich möchte aber keinen neuen Fehlkauf starten. Da setze ich lieber auf die Erfahrung einiger User hier. Das mit der N7150 hat mir gereicht :-)
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#12
Zitat:michast postete
Arbeitet jemand mit einem Mischpult und der Akai 630 D? Kann mir jemand einen Rat geben, welches Mischpult empfehlenswert ist?
Die Frage kann man ja eigentlich unabhängig von der Akai beantworten. :-) Die Mischpulte von Behringer haben in der preiswerten Klasse einen ganz guten Ruf. Da Du ja nur ein einfaches Modell brauchst, solltest Du für unter 100 € ein brauchbares solches finden.

Meine eigene Erfahrung sagt, daß man die Finger besser von Handelsmarken- und No-Name-Ware lässt. Ich hatte insgesamt drei solcher Dinger, und alle haben stark gerauscht und hatten schon nach kurzer Zeit Teil- oder Komplettausfälle. Fairerweise muss man dazu sagen, daß alle aus der Zeit zwischen 1988 und 1994 stammten, vielleicht hat sich die Qualität inzwischen gebessert.

Edit: Der letzte Überlebende der zuvor genannten Spezies ist immer noch zu haben... bietet jemand 5 €? ;-)
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#13
´
Ein Mischpult hat für solche Echosachen noch den Vorteil, dass man die hohen Frequenzen dämpfen kann, um deren Übersteuerung auf Band zu vermeiden. Die Erfahrung habe ich bei meinen ersten Versuchen mit einem UHER Mix 500 machen müssen. Dann habe ich mir einen entsprechenden Paßfilter gebastelt und schon ging´s besser.

Zu Timos "letztem Überlebenden": Wenn schon Phantomspeisung, dann lieber 48 Volt, weil die meisten Mikros die 48V verlangen. Es gibt zwar auch Mikros, die von 9 - 52 Volt alles vertragen, aber die sind eher selten. Vermutlich waren die 48V in der Röhrenzeit ein Muß, heute könnte man auch mit geringeren Spannungen auskommen. Aber wenn man hier etwas ändern würde, wäre das Chaos absehbar.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Zitat:Frank postete
Vermutlich waren die 48V in der Röhrenzeit ein Muß, heute könnte man auch mit geringeren Spannungen auskommen.
Die 48V kommen aus der nach Röhren Zeit. In der Röhrenzeit kam man damit nicht aus.
Es gibt da eine besondere Geschichte wie die Phantomspeisung entstanden ist. War eine Auftragsarbeit von Neumann für eine bestimmte Rundfunkstation die die 48V vorgegeben hat.
Das hat sich durchgesetzt. Die hohe Spannung braucht man für die Polarsation der Kapsel.
Wenn ein Mik. nur 9V Speisespannung braucht kann es nur ein Electretsystem sein.
Zitat:Aber wenn man hier etwas ändern würde, wäre das Chaos absehbar.
Das Chaos ist schon da weil im besonderen Batteriegeräte geringere Speisespannungen haben.
Wenn der Erbauer sich den Schaltregler, der ja aufwendig abgeschirmt werden muss, sparen will ist die Speisespannung niedriger.
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#15
Zitat:Matze postete
Die hohe Spannung braucht man für die Polarsation der Kapsel.
Wenn ein Mik. nur 9V Speisespannung braucht kann es nur ein Electretsystem sein.
Nicht unbedingt:
http://www.akg.com/site/products/powersl...ge,DE.html
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#16
Danke. Über die Firma Behringer bin ich auch schon "gestolpert". Werde mich nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub näher damit beschäftigen.

Liebe Grüße,
Michael
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#17
Hüstel.

Ich darf daran erinnern, dass kopieren (S-O-S ist ja nix anderes) nicht verlustfrei vonstatten geht. Eine Rhythmus- und eine Sologitarre überinanderlegen mag noch angehen, aber bei mehrschichtigen Arbeiten wird es haarig, nicht nur wegen der Klangverschlechterung, denn an eine nachträgliche Lautstärkekorrektur zwischen den Schichten ist nicht zu denken. Sieben Kopiervorgänge gelten insgesamt als tolerabel. Der Unterschied zum Original ist dennoch ohrenfällig, denn neben dem Rauschen nehmen auch die Verzerrungen zu.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#18
Ist schon klar.
Ich denke, bei 19 cm/sek. sollten zwei oder drei Überspielungen noch möglich sein. Natürlich hat das ganze irgendwann seine Grenze im Gegensatz zu digitalem Schnitt.
Danke dennoch noch einmal für Deinen Hinweis,

liebe Grüße,
Michael
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#19
Zitat:Frank postete
Zitat:Matze postete
Wenn ein Mik. nur 9V Speisespannung braucht kann es nur ein Electretsystem sein.
Nicht unbedingt:
http://www.akg.com/site/products/powersl...ge,DE.html
Die Anleitung dieses Mikrofons sagt:
"Arbeitsweise: Kondensatormikrofon mit Permanentladung"
Es ist also ein Electretsystem. Worauf wolltest du denn jetzt hinaus?
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#20
´
...das habe ich wohl überlesen, oder es steht bei meinen (Vorgängermodellen) nicht drin. Es ist aber kein schlechtes Mikro, so oder so.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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