Dessauer Reporter Tape? Schon mal gesehen?
#1
Kennt jemand "Dessauer Reporter Tape" ?
Siehe diese eBay Auktion:

http://cgi.ebay.de/Tonbaender-18-cm-540-...1|294%3A50
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#2
Die wurden früher öfter angeboten.
Ist wohl eine Fabrik aus der früheren DDR die nach der Wiedervereinigung weiter produziert haben.
Wohl vor allem für den Profibereich.
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#3
Matze, umgekehrt: die Dessauer Magnetbandfabrik - schon zu DDR-Zeiten noch als ORWO aus Wolfen ausgelagert - ist der "Nach-Wende"-Nachfolgebetrieb. Er musste irgendwann in den 1990er Jahren Insolvenz anmelden, die Gebäude sind mittlerweile abgerissen.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#4
Hier zu sehen
[Bild: DESSAUERT_tape.jpg]
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#5
´
Die Dessauer Magnetbandfabrik entstand durch das neudeutsch "Management buy- out" genannte Verfahren.

Die Bänder sollen gar nicht schlecht gewesen sein, vermutlich einfach eine Weiterführung der Fertigung der teilweise hochgelobten ORWO- Bänder.

Vor einiger Zeit hatte ich ein längeres Gespräch mit dem ehemaligen Geschäftsführer der DMB, der heute im PC- Geschäft tätig ist. Dabei erfuhr ich, das es schon zu DDR- Zeiten eine enge Zusammenarbeit mit Zonal gegeben hat. Hierbei ging vor allem um den Austausch von Know- How.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Zitat:Friedrich Engel postete
die Gebäude sind mittlerweile abgerissen.
http://www.eberhard-koeppe.de/edv/mbf2.shtml
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#7
Da fällt mir noch ein Detail ein: die DMB wurde von der türkischen Firma Raks aufgekauft und, allem Anschein nach, kannibalisiert, Zusagen, die an die Übernahme geknüpft waren, wurden nicht eingehalten und ähnliches mehr. Als 1996 die BASF Magnetics GmbH zunächst an RAKS verkauft werden sollte - Max Dietrich Kley hatte das eingefädelt -, hat die Belegschaft mittels einer für BASF-Verhältnisse durchschlagenden Demonstration erreicht, dass neue Verhandlungen aufgenommen wurden, an deren Ende der Verkauf als EMTEC GmbH an die koreanische KOHAP-Gruppe stand. Schließlich war den Sachbearbeitern das geschäftliche Gebahren der RAKS nur allzu gut bekannt. (Also, wer hat mal wieder vom Osten profitiert? - dieses bitte nicht ernst nehmen.)

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#8
Auch wenn ich jetzt dazu beitrage, vom Hauptthema abzudriften - aber mir stellt sich gerade eine spontane Frage: Gab es eventuell kurzzeitig doch mal eine Zusammenarbeit zwischen der BASF Magnetics und Raks? Die folgende Ferro Standard hat nämlich zweifelsfrei ein Raks-Gehäuse und vermutlich auch türkisches Band:

[Bild: BASF_FeStandard_Raks.jpg]

Oder ist das ein Fake? Weitere raksige BASF-Cassetten sind mir bisher nicht begegnet.

(Das Bild ist von Scorpius, die Cassette mittlerweile bei mir, aber gerade am falschen Ort)

Viele Grüße,
Martin
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#9
Hallo Martin,

da Cassettengehäuse genormt sind, kann man die beiliegenden Aufkleber auf jedes Gehäuse kleben.

Gruß

Bernd
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#10
Zitat:

"Das zeigt sich besonders drastisch am Beispiel der Dessauer Magnetband (dmb). Die türkische Investorengruppe Raks hatte die dmb aus dem Treuhandbestand gekauft und den ohnehin maroden Betrieb dann binnen eines Jahres vollends heruntergewirtschaftet. Kurz vor der Liquidation sprangen Walter Herrmann und Gerd Henkelein, zwei dmb-Manager, die schon seit 20 Jahren zur Firma gehörten, ein. Sie übernahmen die dmb, verschuldeten sich jeweils mit 500.000 Mark und steckten das Geld als Eigenkapital in das Unternehmen.

Von den ehemals 2300 dmb-Mitarbeitern sind heute noch 100 Leute damit beschäftigt, Audio- und Videobänder in Plastikkassetten zu fädeln. Die Qualität der dmb-Ware ist gut; die Kunden wollen sie trotzdem nicht. ,,Seit der Vereinigung sind Produkte, die in Ostdeutschland einen Namen hatten, zu No-Names geworden", klagt Geschäftsführer Herrmann. Er müßte seine Kassetten um ein Viertel billiger anbieten als Sony, TDK oder BASF, um überhaupt einen Platz auf den Regalen der Einzelhändler zu erkämpfen. Derzeit liefert dmb hauptsächlich an zwei große europäische Markenhersteller, die dmb-Kassetten unter eigenen Namen vertreiben. Die Firmen nennen die Dessauer nicht - sie wollen ihren westdeutschen Kunden nicht schaden."

Zitat Ende.



Aus

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/1841.html


Viele Grüße au Athen
Hajo
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#11
Hallo Bernd,

> da Cassettengehäuse genormt sind, kann man die beiliegenden Aufkleber auf jedes Gehäuse kleben.

schon klar, aber diese gelben Ferro Standard-Etiketten gab es meines Wissens nach nie zum Selbstaufkleben mitgeliefert. Die pappten - auch bei den von BASF selbst produzierten Exemplaren - bereits ab Werk auf den Cassetten. Und zwar so fest, daß ein Abziehen und Wiederverwenden auf einer anderen Cassette ziemlich unmöglich ist.

Viele Grüße,
Martin
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#12
Zitat:19null5 postete
Derzeit liefert dmb hauptsächlich an zwei große europäische Markenhersteller, die dmb-Kassetten unter eigenen Namen vertreiben.
Es gibt also tatsächlich noch mindestens zwei (!) große europäische "Hersteller" für neue Kassetten? Ich dachte, die hätten das Feld völlig aufgegeben...
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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#13
Naja, die Hausarbeit, aus der das Zitat stammt, wurde 2001 geschrieben. Die "großen Marken", unter denen es getarnte Dessauer Cassetten zu kaufen gab, waren mindestens Philips und PDM. Auch "MElectronic" wurde von DMB beliefert, aber das war eher eine schweizerische Kaufhausmarke als ein großer europäischer Cassettenhersteller :-)

Viele Grüße,
Martin
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