Abfindung
#1
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Habe ich das richtig verstanden: Da wollte ein Manager einer relativ kleinen, sehr gut laufenden Firma ein vielfach größeres Unternehmen kaufen, stürzt dafür das von ihm geführte Unternehmen in Schulden, worauf es seine Unabhängigkeit verliert, wird darum gefeuert und bekommt auch noch € 50.000.000 Belohnung, äh, Abfindung?

Hat jemand eine Firma, die ich ruinieren darf? Bei der Abfindung bin ich auch ganz bestimmt viel bescheidener.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Welche Firma willst Du denn ruinieren, Shamrock? Smile
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#3
Ich habe ja schon mal gehört, daß der Motorenklang bestimmter Automarken für Liebhaber einen geradezu sinfonischen Charakter hat, aber rechtfertigt das diesen Thread im Board "Musik / Allgemein"? :-)

Meine Meinung: Man darf das Schaffen des Mannes nicht auf den Fehler reduzieren, den er zuletzt gemacht hat. Ohne die Reformen, die er sei seinem Unternehmensbeitritt vor 16 Jahren durchgeführt hat (vor allem die damals in Europa noch revolutionäre Umstellung auf die Just-In-Time-Produktion), wäre es der Firma in den letzten 15 Jahren sicher nicht so glänzend gegangen.

Und zu der geplatzten Übernahme: Was wäre gewesen, wenn es geklappt hätte? So unwahrscheinlich, wie die Medien es jetzt darstellen, war das ja gar nicht. Hätten dann nicht alle von einem Geniestreich geredet und den Mann in den Himmel gelobt?

Ich finde auch, daß 50 Millionen Abfindung zu viel sindl. Das ist aber kein Problem dieses Einzelfalls, sondern eher eines, welches praktisch das gesamte europäische Spitzenmanagement betrifft, wo das (auch unter Berücksichtigung des Managementfehlers) ein durchaus üblicher Wert ist. Immerhin wurde der Betrag von den zeitweise diskutierten 250 Millionen ja schon deutlich reduziert, und die Hälfte soll nun auch für einen wohltätigen Zweck gespendet werden.
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#4
Ich hoffe, an den Verein notleidender Bandmaschinensammler, womit ich hier auch gleich Ansprüche anmelde.


Bert
Bert
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#5
Zitat:timo postete
Ich habe ja schon mal gehört, daß der Motorenklang bestimmter Automarken für Liebhaber einen geradezu sinfonischen Charakter hat, aber rechtfertigt das diesen Thread im Board "Musik / Allgemein"? :-)
Gar nichts.

ich habe wohl nicht genau hingeschaut und einfach bei "Alles andere / nicht einzuordnen" geklickt.

Vielleicht erbarmt sich ein Admin und verschiebt die Diskussion nach "Smalltalk".

Sicher hätte es mit der VW- Übernahme auch klappen können. Aber die Verantwortlichen -nicht nur Herr Wiedeking- haben die möglichen Risiken wohl nicht richtig eingeschätzt.

Der Mann ist zweifelsohne ein guter Manager. Als Porsche ihn angeheuert hat, ging es der Firma nicht sonderlich gut. Unter Wiedeking blühte Porsche richtig auf und wurde zu einem hochprofitablen Unternehmen. Da kann es leicht passieren, dass jemand übermütig wird und getreu dem kölschen Grundsatz "... ett hätt noch emmer joot jejange" versucht in zu großen Schuhen zu gehen.

Dafür, dass sein Arbeitgeber nun schlechter dasteht, als vor dem Versuch VW zu übernehmen, hat er trotz seiner früheren Verdienste m. E. keine üppige Abfindung verdient.

Und dass die Hälfte der Summe in eine Stiftung fließt ist so großzügig nicht, denn das Geld wäre eh weg gewesen. Das hätte sich das Finanzamt geholt.

Und ob sich VW mit dem Porschekauf einen Gefallen tut, ist auch noch nicht raus, denn die Schulden müssen ja mit gekauft werden. Aber wenn´s schiefgeht, kann man ja die Verantwortlichen feuern und abfinden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Also auf, Jungs!
Fleißig Porsches kaufen!
Bert
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#7
Nix da!

Ich bleibe bei meinen bayrischen "Propellerfahrzeug". Wink

Gruß Jens
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#8
Zitat:Frank postete
Sicher hätte es mit der VW- Übernahme auch klappen können. Aber die Verantwortlichen -nicht nur Herr Wiedeking- haben die möglichen Risiken wohl nicht richtig eingeschätzt.
Da greift wohl die alte Weisheit "Nachher ist man immer schlauer".

Die Frage ist, ob es für Porsche mittelfristig überhaupt Alternativen zu "Selber schlucken" und "Geschluckt werden" gab. Opel hatte in den letzten Jahren einen rund 2,5 mal so hohen Umsatz wie Porsche und gilt trotzdem als deutlich zu klein, um als eigenständiger Hersteller zu überleben. Sicher sind die beiden Unternehmen nicht wirklich vergleichbar, aber ich kann schon verstehen, daß Wiedeking dem Expansions- und Übernahmewahn der restlichen Automobilbranche nicht tatenlos zusehen wollte.
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#9
Bei solchen Firmen mit solchen Vorstandsvorsitzenden ist es so wie mit den Buntbarschen im Aquarium.
Egal, wieviel man reinsetzt; am Ende bleibt immer nur ein fettes vollgefressenes Viech übrig.
Es liegt wohl in der Natur der Protagonisten, sich auch über die Schmerzgrenze hinaus aus lauter Gier vollzufressen. Selbst dann, wenn man daran verendet.

War doch bei Scheffler/Conti nicht anders.
Bert
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#10
Zitat:Huubat postete
Egal, wieviel man reinsetzt; am Ende bleibt immer nur ein fettes vollgefressenes Viech übrig.
Böse umschrieben, aber das trifft's schon ganz gut. Sobald das Fressen einmal losgeht, müssen alle mitziehen, wenn sie nicht untergehen wollen.

In "meiner" Branche greift es gerade auch um sich, und meinen Arbeitgeber, der vor kurzem noch stolz betont hat, eigenständig bleiben zu wollen, hat's nun auch erwischt. Nun hängt bald beim gleichen Arbeitsverhältnis der dritte Firmenname an der Tür.
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#11
N´Abend...

...bitte nicht vergessen: wie jagt man Aktienkurse in die Höhe? Unter
anderem dadurch, dass man "Wachstum" prognostizieren kann. Das ist
doch genau das, was d. Aktionär will - auch der Kleine! Und der
fette Buntbarsch wächst auch, wenn er schluckt!

Thema Abfindung: bedenkt man, dass W´s Vertrag möglicherweise noch
bis 2012 Fortbestand gehabt hätte, kann man erstmal seinen Jahressalär
ermessen - die läppischen "Fuffzig" waren wohl nur eine Ablöse- äähh
Er-löse-Summe!

Ich habe jedenfalls auch eine fette Abfindung bekommen: und zwar
habe ich mich fett damit abgefunden, dass ich zeitlebens ein armer
Büttel bleiben werde. Und mit diesem Bewusstsein gestatte ich mir
bei dieser Gelegenheit, Euch hier im Forum ein paar schöne
Wochen ohne meine dummen Bemerkungen zu wünschen. Geniesst
es...

Bis neulich... :winker:

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#12
Zitat:timo postete
... Opel hatte in den letzten Jahren einen rund 2,5 mal so hohen Umsatz wie Porsche und gilt trotzdem als deutlich zu klein, um als eigenständiger Hersteller zu überleben...
Porsche und Opel sind insofern nicht vergleichbar, da der Eine Fahrzeuge baut, die noch der Aufgabe als bezahlbare Transportmittel erfüllen, der Andere aber Spielzeuge für Reiche. Außerdem ist Porsche nicht nur Fahrzeughersteller, sondern immer noch auch ein Ingenieurbüro, da für Kunden aus vielen Bereichen der Technik Lösungen erarbeitet.

Die Frage, ob es sinnvoll ist Fahrzeuge mit einer Motorleistung zu bauen, die ausreicht einen Nahverkehrszug anzutreiben, nur um einen einzigen Playboy unter Hinterlassung eines halben Kilos CO2 über die Flaniermeile zu befördern, lasse ich einmal offen.

Ein Unternehmen wie Opel steht in hartem Wettbewerb mit anderen Anbietern, die vergleichbare Fahrzeuge zu vergleichbaren Preisen anbieten. Porsche hingegen bietet Autos an, die kein Mensch ernsthaft braucht, Luxusspielzeuge, die wenig Konkurrenz haben. Menschen, die sich solch ein Luxusfahrzeug –ob nun Porsche oder eine andere Marke- kaufen, gehören zu den Arrivierten, sind selbständig oder freiberuflicht tätig. Ergo läuft die Kiste als Geschäftsfahrzeug, ist darum weitestgehend absetzbar, als Leasingfahzeug sogar ohne lange Abschreibung.

Gäbe es eine Deckelung, die Firmenfahrzeuge in Punkto Anschaffungs oder jährliche Kosten auf eine Höchstsumme begrenzt, würden sogenannte Premiumfahrzeuge -wenn überhaupt- kaum noch in den heutigen Stückzahlen vom Band rollen. Arbeitnehmer, die einen Porsche Carrera, Audi Q7 oder einen Zwölfzylinder bayrischer oder schwäbischer Provenienz als Familienkutsche unterhalten, dürften zu den Ausnahmen zählen.

Ist für Privatleute nicht absetzbar.


@ Timo: Als ich im Wirtschaftsteil las, dass Dein Dönergeber auch fusionieren wollen dürfen musste, kam mir der Gedanke, dass womöglich der (z. B. D)ein(er) oder andere Arbeitsplatz den sog. Synergieeffekten zum Opfer fallen könnte. Aber Hauptsache, die Aktionäre lächeln.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Zitat:Huubat postete
Also auf, Jungs!
Fleißig Porsches kaufen!
Porsche ? Beeindruckt mich kein bisschen, denn:

Es gibt einige, die EINEN Porsche besitzen.
ICH dagegen besitze gleich DREI Opel. Protz, protz.....

(Dass meine Fahrzeuge alle zusammen nicht den Wert einer einzelnen Porsche-Felge haben, braucht ja niemand zu wissen ;-) )

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#14
Zitat:grundig tk 240 postete
...Dass meine Fahrzeuge alle zusammen nicht den Wert einer einzelnen Porsche-Felge haben, braucht ja niemand zu wissen ;-) )

Thomas
Ich hatte mal einen Käfer mit vier Porschefelgen.

1975. Käfer und Felgen waren vieeel älter. Dafür aber billig.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Zitat:Frank postete
@ Timo: Als ich im Wirtschaftsteil las, dass Dein Dönergeber auch fusionieren wollen dürfen musste, kam mir der Gedanke, dass womöglich der (z. B. D)ein(er) oder andere Arbeitsplatz den sog. Synergieeffekten zum Opfer fallen könnte.
Bis jetzt ist die offizielle Aussage: Man kauft unsere Firma, um zu wachsen, und Personaleinsparungen sind nicht geplant. Hoffen wir mal, daß es so bleibt.
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#16
Zitat:timo postete
Zitat:Huubat postete
Egal, wieviel man reinsetzt; am Ende bleibt immer nur ein fettes vollgefressenes Viech übrig.
Böse umschrieben, aber das trifft's schon ganz gut. Sobald das Fressen einmal losgeht, müssen alle mitziehen, wenn sie nicht untergehen wollen.
Gut gesagt. Und dennoch begreift sich der Mensch als die Krönung der Schöpfung, weil er allein sich durch seine Vorstellungskraft die Konsequenzen vorher ausmalen kann.

@ Peter.Die Rechnung mit W. bis 2012 geht nicht auf. Es wird ja ein neuer bezahlt werden müssen.
Ich wünsch dir einen schönen Urlaub.

Viele Grüße, Arnulf.
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#17
Zitat:Frank postete
Habe ich das richtig verstanden
Nein, das hast du nicht richtig verstanden. Das verstehen wir alle nämlich nicht. Denn wir sind nur das doofe Volk, das ab und zu zur Abstimmung getrieben und ansonsten gemolken wird. Sowas nennt sich demokratischer Kapitalismus. Big Grin

Stimme aus dem OFF: Outis, Jungchen, du bist ja nur neidisch und frustriert, dass du zu den Loosern gehörst, die nicht melken. Kleiner Tipp: Demnächst startet die neue Casting-Show "Ein Platz im Oberstübchen. Gewinne einen Platz bei den Großverdienern (garantiert siebenstellig im Jahr)". Du solltest dich bewerben. Wink
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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#18
Wendelin Wiedekings Wirken hat denen, die ihn jetzt absägen, zu erklecklichen Gewinnen verholfen, ohne daß diese Personen auch nur ansatzweise soviel Kompetenz hätten wie W. W. Die ganzen Aktionen mit Übernahme von VW etc. hat er, soweit ich mich an entsprechende Zeitungsartikel erinnen kann, nicht aus dem hohlen Bauch heraus gemacht, sondern durchaus mit Wissen und Wollen des schillernden Hauptirren Ferdinand Piech.

Dessen Reputation als Ingenieur -als solchen sieht er sich gerne - zehrt noch heute davon, daß er vor gefühlten 100 Jahren die etwas biedere Hosenträger-Hut-Marke Audi in Richtung BMW und Mercedes geschubst hat. Der alltägliche Wahnsinn dieses Patriarchen wird gerne etwas totgeschwiegen. Stichworte: Phaeton, Bugatti, .... Seine Butter-und-Brot Hausaufgaben erledigt er ebenfalls ungenügend. Von aufgeräumten Verhältnissen und geordneten Synergieeffekten keine Spur, wer Finger in die Wuinden legt (Bernhardt) wird entsorgt, Ja-Sager vom Typ Winterkorn sind natürlich pflegeleichter. Die sorgen dafür, daß nicht so schnell auffällt, daß hiner Piech zumindest zur Zeit nur noch ein machtgeiler Spaltmaßfetischist steckt.

Wiedeking hat zumindest bewiesen, daß er aus einer maroden Gargenwerkstatt ein hochprofitables Unternehmen zimmern kann. Diesen Beweis ist Herr Piech schuldig geblieben. Daß man mit einem Dauerbrenner wie dem VW Golf jahrelang Verluste eingefahren hat und dieses Volksauto zu einem akzeptablen Preis anzubieten nicht in der Lage ist, sagt so ziemlich alles.

Von meiner Sicht aus gehen sowohl Gehalt als auch Bonus in Ordnung. Sein Fehler bestand meiner Ansicht nach nur darin, mit einer Figur wie Piech zusammenzuarbeiten. Das sollte ein normaldenkender Mensch unterlassen.
Michael(F)
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