Jamo SAT150 Bassschwach
#1
Vorab: Ja, ich weiß, es sind Satellitenlautsprecher und daher ist ohnehin nicht viel Bass zu erwarten.

Nun zum Problem: Im direkten Vergleich liefert die eine Box hörbar weniger Tiefen (oder meinetwegen tiefe Mitten) als die andere. Die Anschlüsse am Verstärker hatte ich vertauscht, es liegt wirklich an der Box, nicht am Verstärker. Es standen auch beide Boxen direkt nebeneinander, so dass ich den Raumeinfluss auch ausschließen kann.

Offensichtliche Schäden konnte ich nicht entdecken. Hier ein Foto des Aufbaus und der Versuch, die Schaltung darzustellen. Ich hoffe, es ist zu erkennen, was ich meine.


[Bild: JamoSAT150_01.JPG]
[Bild: JamoSAT150_02.JPG]

Da die Kondensatoren verklebt sind, konnte ich nicht ohne weiteres Daten erkennen. Auch beim Typ tappe ich im Dunklen, C2 und C3 sehen aus wie Elkos, haben jedoch zwei Einschnürungen. Beim blauen C1 bin ich mir nicht mal sicher, ob es ein Kondensator ist.

Wie taste ich mich heran?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Nachtrag: Am eingebauten TT messe ich 5,8 Ohm. Tausche ich die Polarität, zeigt das Messgerät einen höheren Wert (Versuch 1 ca. 68 Ohm, Versuch 2 ca 18 Ohm) der sehr schnell auf die 5,8 Ohm sinkt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Du musst deinen Plan noch etwas umzeichnen, das wird eine normale zwei Wege Weiche sein, .
Die Elkos sind Bipolare.
Das blaue scheibenförmige Ding wird ein PTC sein um den Hochtöner vor Überlastung zu schützen.

Du kannst den Gleichstromwiderstand der beiden TT mit einem Multimeter vergleichen.
Wenn einer extrem Niederohmig oder auch Hochohmig ist, Fehler gefunden.

Wenn nicht, Klemme alles ab und schließe die LS Kabel direkt an den Tieftöner an.
Klinget es dann immer noch unterschiedlich ist trotzdem ein Lautsprecher defekt.

Nachtrag, bei deiner Messung läd sich der Kondensator um, also vollkommen normal.

Gruß Ulrich
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#4
Merde, wie der Franzose so sagt. Da ist wohl der eine TT hinüber. Impedanz ist zwar bei beiden Boxen gleich, der defekte TT gibt jedoch ein sehr schmalbandiges Rosa Rauschen ab.

Wieder mal herzlichen Dank, Ulrich!

niels

P. S. Wie müsste ich das Schaltbild umzeichnen? Ich habe es nochmal verglichen, ich finde, es gibt den Sachverhalt im Großen korrekt wieder (abgesehen vom PTC).
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Im Prinzip ist nur der PTC falsch, die ungebräuchliche Art der Zeichnung hat mich etwas verwirrt.

[Bild: BspFreqYamo.png]

Es ist aber ein ungewöhnlicher Fehler für einen Lautsprecher, irgendwas muss sich ja verändert haben.
Elektrisch oder Mechanisch.

Gruß Ulrich
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#6
Hallo Nils,

wenn beide TT-Chassis im abgeklemmten Zustand den selben
Gleichstromwiderstand haben (das ist das, was Du mit dem Ohmmeter
misst - die Impedanz misst Du näml. nicht... ...dies aber nur der
Form halber.), dann ist die Spule wohl i.O..

Hast Du, wie Ulrich vorschlug, die nackten Chassis mal gecheckt?

Mein Tip: nicht beide Chassis gleichzeitig an die beiden Kanäle eines
Amps hängen sondern bitte nur einen (immer den gleichen) Kanal zum
Testen nehmen (schliesst Kanalungleichheiten im Verstärker aus) oder
noch besser einen Frequenzgenerator nehmen. Ich weis - dein Amp ist iO,
das hast Du schon geschrieben aber zum Testen mit einer Test-CD ist
es nun mal besser, genauer zu forschen - deshalb nur einen Kanal
nehmen.

Wenn sich die abgeklemmten Chassis (also ohne Weiche) deutlich
unterscheiden und einer keine tiefen oder andere Frequenzen liefert...
...dann gibt es 2-3 Möglichkeiten:

a) ...die schwingenden Teile des TT sind nicht mehr zentriert.
Versuche bitte dazu vorsichtig die Membran mit abgespreizt
aufgesetzten Fingern gleichmässig und laaaaangsaaaaaaam etwas
hineinzudrücken - so 5 bis 10 mm etwa (mehr Hub wird der LS ohnehin
nicht machen). Aber vorsichtig bitte!!! Wenn da was kratzt, schabt die
Spule am Magneten. Dann ist sie entweder durch term. Überlastung
aus der Form geraten oder die Membranzentrierung stimmt nicht
mehr. Evtl. ist auch der Magnet "verschoben" , d.h. er sitzt
nicht mehr mittig auf dem Korb - das kannst Du u.U. sehen.
(Lache bitte nicht - so etwas habe ich selbst schon gesehen!)

b) ...der Magnet selbst ist "schwach" geworden. Es gibt ja bekanntlich
äussere Umstände, die eine solche Entmagnetisierung mit der Zeit
herbeiführen können.

c) ...die Dinger haben so eine Serienstreuung, dass das "ab Werk" so
ist und sich nur durch Feldschwächung des Magneten mit der Zeit
etwas verdeutlicht hat.

Viel Erfolg...

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#7
Danke, Peter, für deine weiteren Anregungen.

Ich habe den TT nochmal besichtigt. Offesichtlich ist keine Magnetverschiebung. Da der TT nur ca. 9 cm Membrandurchmesser hat (incl. Sicke) habe ich ihm manuell nicht mehr als 1-2 mm Hub zugemutet. Dabei war nichts auffällig.

Anschließender erneuter Test: Kein Unterschied zu gestern.

Ich suche also erneut kleine Küchenlautsprecher...

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Hallo Niels,

mmh... ...sehr merkwürdig - dann bliebe in der Tat nur noch die
Serienstreuung. Das würde mich allerdings bei dem in Lohnfertigung
hergestellten "Convenience-Schrott" nicht wundern.

Kleine Küchenlautsprecher? Wie klein? Was hast Du für eine "elektrische
Signalquelle"?

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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