Mittelwellen Rundfunk Klang
#1
Hallo ihr.

Auf Youtube kann man ein paar Beiträge zu historischen Radioereignissen sehen. Mich verwundert dann oft der relativ gute Klang, da es sich offensichtlich um eine Mittelwellenaufnahme handeln muss. Scheinbar wurden auf MW auch Musikprogramme gesendet und, was mich sehr wundert, diese wurden wohl sogar gehört, obwohl UKW hier schon etabliert war. Als ich noch Cassettenrecorder sammelte fanden auch ein paar Cassetten den weg zu mir auf denen Mittelwellensendungen aufgezeichnet waren, aus der 2. Hälfte der 70er Jahre.
Ich weiss das es in den USA auch Stereosendungen auf MW gab und die Klangbeispiele klangen sehr gut. Nun frage ich mich warum der AM Bereich im allgemeinen kaum mehr anhörbar ist.
Die Störungen sind so enorm das man es sich nicht anhören kann. Ich las mal im Netz, das es Untersuchungen gibt die belegen das der Schlechte Klang von zu hohen Sendeleistungen im allgemeinen kommt und das der Störabstand am MW Bereich um 9dB (!) besser wäre, wenn alle Nutzer die Sendeleistung reduzieren würden.
Heute spielt die MW keine Rolle mehr. Viele Werksautoradios haben nur UKW.

Wie ist eure Erfahrung mit dem AM Bereich?
Kann es wirklich anhörbar klingen?
Bis zu welcher Zeit war MW hörbar?
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#2
Ich habe mir eine ähnliche Frage gestellt, als ich dieses Gerät auf Semihs Seite gesehen habe:

http://www.makarateyp.com/MG/PHR1/phLamba1D.htm

Für Mittel- und Langewelle in der mir bekannten Klangqualität wären diese großen und scheinbar recht hochwertigen Lautsprecher die berühmten "Perlen vor die Säue", insofern lag der Verdacht nahe, daß der damalige türkische Mittelwellenrundfunk deutlich mehr konnte.
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#3
´
Grundsätzlich ist es auf Mittel- und Langwelle möglich, einen Frequenzbereich bist 10 kHz zu übertragen. Da aber die Senderabstände auf MW {nur 6 kHz betragen, ist in der Praxis nur eine NF- Bandbreite bis 3 kHz möglich},

>>>Editiert: Die Angaben in spitzen Klammern sind falsch, richtig muß es heißen: Kanalraster 9 kHz, Übertragungsbereich bis 4,5 kHz<<<

weil der Sender ja nur innerhalb des Frequenzrasters modulieren darf. Wenn ein Sender auf die Trennschärfe pfeift, kann er natürlich breitbandiger ausstrahlen, allerdings müsste der Empfänger entsprechend modifiziert sein, weil sonst die Trennschärfe nachlässt und man den Ränder der benachbarten Stationen aufnimmt. Würde man sich auf nur 2 – 3 Mittelwellensender beschränken, könnte man kristallklaren Ton haben. Allerdings blieben die Nachteile der AM- Technik wie Fading, große Reichweitenunterschiede zwischen Tag und Nacht und je nach Zustand der Heavisideschicht und Menge der Sonnenflecken natürlich erhalten. Ein weiterer Nachteil ist die Empfindlichkeit gegenüber Störungen.

Auch nach der Einführung des UKW- Rundfunks gab es sehr erfolgreiche Sender auf der Mittelwelle, in Deutschland war zum Beispiel Radio Luxemburg sehr beliebt. In Frankreich hört man ebenfalls gern Radio Luxemburg, dort aber auf Langwelle. Auch der Sender France Inter strahlt landesweit auf Langwelle 162 kHz, ebenso wie Europe 1 auf 183 kHz aus. Langwelle hat den Vorteil, das sie weniger fadingempfindlich als MW ist und die nutzbare Reichweite größer und bei Tag und Nacht annähernd gleich ist.

Hier in meiner Gegend sendet der WDR auf 2 Mittelwellenfrequenzen, entweder pausenlose Verkehrsnachrichten oder Sonderprogramme wie Bundestagsdebatten oder Sportsendungen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, nicht mehr AM gehört. Die Empfangsteile in den Stereoanlagen haben überhaupt nur FM- Empfang, Auto- und Kofferradio zwar noch Mittelwelle, der Koffer sogar Kurzwelle – aber ich nutze es nicht.

Die Klangerwartungen der Hörer steigen mit der Zeit. Als Radio neu war, konnte man nur per Detektor mit magnetischen Kopfhörern empfangen. Trotzdem waren die seinerzeitigen Hörer begeistert. Später verbesserten sich die Empfänger, die Lautsprecher, und nicht zuletzt die Sendetechnik. Trotz der prinzipbedingten Beschränkungen wurde der Klang immer besser, relativ zu der vorherigen Entwicklungsstufe. Aktuell ist UKW noch das Maß der Dinge, sollte irgendwann DAB mit ordentlicher Bandbreite kommen, ist das dann Stand der Technik. Da wird schon mehr übertragen, als ein Mensch hören kann.

Vermutlich wird man dann aber etwas noch besseres draufsetzen oder es bei UKW belassen.

Ich habe in Sachen Digitalradio vor 4 Wochen an den WDR geschrieben, bislang habe ich noch keine Antwort.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Zitat:Frank postete
Da aber die Senderabstände auf MW nur 6 kHz betragen, ist in der Praxis nur eine NF- Bandbreite bis 3 kHz möglich, weil der Sender ja nur innerhalb des Frequenzrasters modulieren darf.
Kleiner (Um) Dreher? Die Kanalbreite in unserer Region bertägt für Mittelwelle 9kHz, viele Tuner machen auch exakt diesen 9kHz Abstimmschritt.
Wann dieses 9kHz Raster eingeführt worden ist konnte ich allerdings auf die Schnelle nicht finden, das Raster ist ja nicht technisch bedingt und wurde auch nicht immer von allen Sendern eingehalten.

Gruß Ulrich
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#5
´
Das mit dem Kanalraster habe ich nachgeschlagen:

Johannes Webers, Handbuch der Tonstudiotechnik, 9. Auflage, Seite 694

Einem Moment lang habe ich vergessen, dass es Suchmaschinen gibt. Diese bestätigen Deine Aussage. Mir waren auch 4,5 kHz im Hinterkopf, weshalb ich vor einer Falschaussage nachgeschlagen habe. Normalerweise kann man auf die Webers´sche Kompetenz vertrauen.

Editiert: Link eingefügt
http://books.google.de/books?id=TIV5fNbh...t&resnum=9
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Naja, es gab auch breitbandige AM Sendungen, aber nur im sog. Drahtfunk bzw. Telephonrundspruch. Hier wurden Rundfunksender im LW Bereich über die Telephonleitung transportiert und mittels eines Kopplers in den Antennenanschluss des Radios eingespeisst. Diese Technik soll 10kHz Bandbreite ermöglicht haben. Quasi das Ur- Kabelfernsehen.
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#7
Moin, moin,

es ist wohl so, daß bis vor der Einführung des UKW-Rundfunks die Mittelwelle der Standard für "anspruchsvolle" Musikübertragung war. Auch nach der UKW-Einführung gab es massenweise Geräte, die bestenfalls umgerüstet hätten werden müssen (z.B. Vorsatzempfänger), um UKW-tauglich zu werden.
Daher gab es sicherlich - bei uns Bändzeldrehern klappt der Umstieg auf MP3 ja auch nicht besonders schnell - immer noch einige Zeit lang Leute, die auf das Bewährte setzten, zumal sich der MW-Empfänger für unterwegs - und das war nun einmal bis tiefst in die Sechziger Jahre ein Massenmarkt in Deutschland - unkapriziös zeigte.

Bei Wegavision habe ich einige Radio-RIM Bastelbücher hochgeladen. Man erkennt an deren Inhalt recht gut, welche Wellenbereiche den Machern wann relevant schienen.

Übrigens erinnere ich eine Überlegung, einen HiFi-Empfänger für MW heraus zu bringen. Natürlich vor der Definition der HiFi-DIN.
Insofern müsste es damals eigentlich Frequenzgänge bis über 4,5kHz auf MW gegeben haben, oder?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#8
Zitat:Matze postete
Naja, es gab auch breitbandige AM Sendungen, aber nur im sog. Drahtfunk bzw. Telephonrundspruch. Hier wurden Rundfunksender im LW Bereich über die Telephonleitung transportiert und mittels eines Kopplers in den Antennenanschluss des Radios eingespeisst...
Der Telephonrundspruch war in der Schweiz lange sehr wichtig, weil sich so die fast lückenlose Versorgung mit Rundfunk in dem topographisch schwierigen Terrain erreichen ließ.

1998 hat man den Rundspruch eingestellt, weil die Sache einmal defizitär war und zum anderen DSL und ISDN nicht mit dem TR kompatibel sind.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
Ein wenig Off Topic, aber hier steht etwas Grundsätzliches zu AM Stereo:

http://www.radiomuseum.org/forum/stereo_...reich.html

Gruß Ulrich
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#10
Zitat:Matze postete
Mich verwundert dann oft der relativ gute Klang, da es sich offensichtlich um eine Mittelwellenaufnahme handeln muss. Scheinbar wurden auf MW auch Musikprogramme gesendet und, was mich sehr wundert, diese wurden wohl sogar gehört, obwohl UKW hier schon etabliert war.
Der gute Klang ist nicht verwunderlich. Mittelwelle klingt nun mal nicht schlecht. Außerdem war bis in die Achtziger Jahre hinein in manchen Gegenden Deutschlands die UKW-Vorsorgung immer noch lückenhaft, sodaß man lieber auf MW auswich bzw. ausweichen mußte.

Zitat:Matze postete
Nun frage ich mich warum der AM Bereich im allgemeinen kaum mehr anhörbar ist.
Wer behauptet das? Unsinn.

Zitat:Matze postete
Die Störungen sind so enorm das man es sich nicht anhören kann.
Störquellen finden und beseitigen, schon kann man es sich wieder anhören. Einfach mal einen batteriebetriebenen Kofferradio auf MW schalten und die Hauptsicherung der Wohnung herausdrehen. Schon sind die Störungen weg, sofern sie nicht der Nachbar verursacht.

Zitat:Matze postete
Ich las mal im Netz, das es Untersuchungen gibt die belegen das der Schlechte Klang von zu hohen Sendeleistungen im allgemeinen kommt und das der Störabstand am MW Bereich um 9dB (!) besser wäre, wenn alle Nutzer die Sendeleistung reduzieren würden.
Totaler Quatsch. Schlechter Klang hat nichts mit der Sendeleistung zu tun. Dann müßte die Marnacher Frequenz von Radio Luxemburg mit seinen über 1000 Kilowatt Sendeleistung schrecklich klingen. Tut sie aber nicht, im Gegenteil. Nur ein Beispiel eines starken Senders von vielen weltweit.

Mag sein, daß Interferenzen abnehmen würden, wenn die Sendeleistung aller Sender gedrosselt werden würde. Aber tagsüber gibt es sowieso nur die Bodenwelle und die Reichweiten sind auf wenige 100 Kilometer begrenzt. Erst während der Dunkelheit kommt die Raumwelle hinzu, die den Empfang weit entfernter Sender erst möglich macht. Viele Sender reduzieren nachtsüber die Sendeleistung, weil man auch mit weniger Leistung das Sendegebiet versorgen kann.

Zitat:Matze postete
Heute spielt die MW keine Rolle mehr.
Auch das ist so nicht richtig. Viele Programme senden exklusiv nur auf Mittelwelle und sonst nirgends.

Zitat:Matze postete
Wie ist eure Erfahrung mit dem AM Bereich?
Kann es wirklich anhörbar klingen?
Man nehme einen ganz normalen Radio und höre Mittelwelle, schon klingt es anhörbar.

Zitat:Matze postete
Bis zu welcher Zeit war MW hörbar?
Die Frage impliziert eine falsche Annahme. MW war und ist immer noch hörbar.

Ein Beispiel:
Der Sender Beromünster auf 531 kHz war bis zur Abschaltung am 31.12.2008 sehr beliebt und wurde von vielen Leuten in der Schweiz und im angrenzenden Ausland gehört. Es hat sich bis zum Schluß niemand über einen schlechten Klang geäußert.

Was bisher völlig ausgeklammert ist: Die digitale Mittelwelle. Viele Programme werden im DRM-Modus ausgestrahlt, Mittelwellenempfang ist somit in CD-Qualität stereo möglich. Man sollte allein deshalb die Mittelwelle nicht für tot erklären, sondern eher ihr Zukunftspotential erörtern.
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#11
Hallo in die Runde,

ich habe Mittelwellen Stereo-Sendungen in Australien kennen gelernt. Motorola hatte in den 80ern eigens dafür Chips auf den Markt gebracht. Allerdings waren in den Ballungsgebieten immer das Problem des Nachbarkanalpfeifens. Der Grund der Mittelwellennutzung dort ist in der Reichweite der Sender begründet. 1000km für eine Farm im Outback sind auf UKW zu vertretbaren Kosten nun mal nicht drin. Also die Ausbreitungsbedingung war der Grund zu einer Zeit, in der die Sat-Schüssel auf dem Dach noch zur Ausnahme gehörte bzw. es öffentlichen Rundfunk darüber nicht gab. (Vermute mal in Obama-Land war das genauso.) Warum bei uns MW so eine "reduziertes" Image hat, liegt sicher in der Zeit begründet in der wir MW gehört haben und mit welcher Technik. Würde man heute aus der MW "rausquetschen" was möglich ist, würde die Qualität eine andere sein. Aber man hat es nicht mehr nötig, weil selbst im UKW durch die geringen Entfernungen der Sender die Bänder schon dicht sind. Ferner braten die MW-Sender mit viel höheren Leistungen als man das auf UKW braucht. In Frankfurt konnte man den AFN auf MW mit jedem Plattenspieler hören und so manche Gartenlaube wurde mit "Feldstärken" beleuchtet. Aus Umweltgesichtspunkten, wo uns schon jeder "Telefonsender" auf dem Dach gesellschaftspolitische "Sorgen" bereitet ist das auch nicht mehr so "zeitgemäß"

VG
Michael

MW hören ist aber allemal sehr interessant, vor allem im Grenzwellenbereich zur KW.
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#12
Zitat:Manuel postete
Was bisher völlig ausgeklammert ist: Die digitale Mittelwelle.
Wer hat den Empfänger für sowas? Alleine die verfügbaren Geräte kann man an einer Hand abzählen. Ich hatte eines der 3 mir bekannten Geräte mal hier...
Zitat:Viele Programme werden im DRM-Modus ausgestrahlt,
... damit bekam ich 2 Sender. Einmal Bayern 5 und eine Testsendung der Uni Hannover.
Das ist nicht das was ich viel nennen würde...
Zitat:Mittelwellenempfang ist somit in CD-Qualität stereo möglich.
Das kann nicht dein Ernst sein das du dieses geblubber CD Qualität nennst, oder?
CD Qualität wären PCM 16 Bit, 44,1 KHz und ohne Datenreduktion. Der Datenstrom benötigt ca. 1,5 MBit/sec Bandbreite. Mit einem lossless Coder vielleicht die hälfte. Aber diese Datenrate bei DRM von nahezu null überhaupt in Zusammenhang mit CD Qualität zu bringen ist doch schon grober Unfug. Sehr vorsichtig ausgedrückt...
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#13
Zitat:Matze postete
damit bekam ich 2 Sender. Einmal Bayern 5 und eine Testsendung der Uni Hannover.
Bayern 5 sendet nicht auf Mittelwelle, sondern auf Kurzwelle 6085 kHz im 49-m-Band. Die Mittelwellensender des BR senden analog, z.B. München und Nürnberg auf 801 kHz.

Zitat:Matze postete
Das ist nicht das was ich viel nennen würde...
Es gibt weltweit eine Unmenge von Sendestationen, die ihre Programme über DRM verbreiten, sowohl auf Mittel-, als auch auf Kurzwelle. Vor allem an den Wochenenden ist das Programmangebot deutlich höher, als werktags.

Beispiele:
Die Deutsche Welle sendet in Zusammenarbeit mit der BBC ihr digitales Zusatzangebot BBC & DW fast rund um die Uhr für Europa über Sendeanlagen in Skelton (GB) und Sines (Portugal) in DRM.

RTL Radio auf der bereits von mir angesprochenen Mittelwelle 1440 kHz und auch auf Kurzwelle 6095 kHz.

OldieStar Radio ist der erste deutsche Privatsender, der sein Programm auch im DRM Modus ausstrahlt. Seit 2005 wird das Programm in Berlin auf der Mittelwelle 1485 kHz und seit 1. August 2006 auf 1575 kHz über die Sendeanlagen in Burg (Sachsen-Anhalt) verbreitet.

Der religiöse Missionssender Radio HCJB "die Stimme der Anden" sendet auf deutsch aus Ecuador im DRM-Modus. Kann man aber auch nach wie vor analog hören.

Seit dem 26. Mai 2008 strahlt auch Radio Bulgarien sein Inlandsprogramm in bulgarisch europaweit in DRM aus.

Die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen.

Zitat:Matze postete
Zitat:Mittelwellenempfang ist somit in CD-Qualität stereo möglich.
Das kann nicht dein Ernst sein das du dieses geblubber CD Qualität nennst, oder?
Es ist technisch möglich. Was in der Praxis tatsächlich für Datenraten verwendet werden, steht auf einem anderen Blatt.

Die Klangqualität bei DRM30 ist nach Aussage des DRM-Konsortiums und den Entwicklern des AAC Audiocodecs nahe an der uns bekannten UKW-Qualität.

Eine Datenrate von ca. 16 kBit/s beim Codec MPEG-4 HE-AAC v2 klingt eigentlich ganz ordentlich.[/quote]
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#14
==
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#15
Hallo Manuel, hallo zusammen
nun ja, was die “Klang” Qualität betrifft übertreibst du doch etwas.
An den technischen Grenzen kommt man halt nicht vorbei, egal ob sie durch die Physik (z.B. die Wellenausbreitung, auch in Abhängigkeit von der Frequenz) oder durch Konventionen (z.B. Bandbreite, das macht für uns die EBU) gegeben sind.

Hier eine FFT Analyse nach dem Demodulator eines Empfängers, MW 1296kHz.

[Bild: MW1296FFT.jpg]

Obwohl, ohne zusätzliche Störungen klingt das

http://rapidshare.com/files/249742960/MW1296Bsp.mp3

besser als es aussieht.
Guter Klang ist halt doch Relativ, ob “anhörbar” oder nicht liegt da immer im Auge (Ohr) des Betrachters (Hörers).

Was DRM betrifft, hier entscheidet was ist und nicht das was sein könnte.
Auch bei dem was sein könnte liegen die Grenzen doch erheblich unter “CD Qualität”.

Gruß Ulrich
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#16
Zitat:Manuel postete
Eine Datenrate von ca. 16 kBit/s beim Codec MPEG-4 HE-AAC v2 klingt eigentlich ganz ordentlich.
Da stimme ich zu, aber von CD-Qualität ist das doch noch ein Stück entfernt, vor allem, weil die hohen Frequenzen synthetisch erzeugt werden.
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#17
Bitte loggt euch ins Rundfunkarchiv ein und hört euch die MW-Mitschnitte dort an, die Tonqualität liegt deutlich über dem, was uns Ulrich hier über Rapidshare als Kostprobe liefert. Das Signal ist mit Gleichwellen-Interferenzen überlagert und die Empfängerbandbreite offenbar auf "schmal" gestellt. Zumindest hört sich das für meine Ohren so an.

Ich werde in den nächsten Tagen ins Rundfunkarchiv noch ein wenig mehr Klangbeispiele einstellen. Dann hört ihr, was Mittelwelle im Jahr 2009 an Tonqualität liefert.
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#18
Hallo Manuel,
ich schrieb ja das es ohne Störungen besser klingt als es aussieht, mein Beispiel ist leider nicht ohne Störungen. Der angeschlossene Computer hat schon für ein zusätzliches Störspektrum gesorgt.
Ich hätte da besser einen analogen Zwischenschritt machen sollen.

Aber unabhängig von der Bandbreite des Empfängers bekommt man im besten Fall nur das zurück was ursprünglich moduliert wurde. Die Regulierungsbehörde (EBU) schreibt nun mal eindeutig vor das in der ITU Region 1 nur mit einer NF Bandbreite von 4,5kHz moduliert werden darf. Diese Begrenzung findet vor der Modulation statt.
Es mag sein das hochfrequente Rauschanteile auf Empfängerseite etwas vortäuschen was nicht da ist.

Die in Amerika (ITU Region 2) zuständige Behörde (FCC) sieht das nicht so Streng, hier wird tatsächlich Stellenweise bis zu einer NF Bandbreite von 15kHz Amplitudenmoduliert, allerdings bei gleichzeitig begrenzter Senderleistung (50kW).

In meinem Link zum radiomuseum.org von oben findet man eine Spektrumsmaske, dort sieht man die erlaubten Bandbreiten deutlich, in blau EBU und in grün FCC.

Wenn es einen europäischer Sender geben sollte der sich nicht daran hält (das halte ich durchaus für möglich) möchte ich Beweise sehen (nur Notfalls hören) und das ohne mich in einem anderem Forum anmelden zu müssen.

ITU Regionen:

http://www4.plala.or.jp/nomrax/ITU_Reg.htm

Gruß Ulrich
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#19
Zitat:Manuel postete
Bayern 5 sendet nicht auf Mittelwelle, sondern auf Kurzwelle 6085 kHz im 49-m-Band.
Dann war es der KW Sender. Das Gerät hatte einen Vollautomatischen Suchlauf und konnte auch ein paar KW Bänder. Es war dieses Ding von Technisat. Da es mir um den DAB Empfang ging, was nicht funktionierte, habe ich es wieder zurückgeschickt.
Zitat:Vor allem an den Wochenenden ist das Programmangebot deutlich höher, als werktags.
Naja, das deutet ja eher darauf hin das es ein Angebot an ein paar Bastler und DXer ist und kein echter Regelbetrieb stattfindet.
Zitat:(...)
RTL Radio auf der bereits von mir angesprochenen Mittelwelle 1440 kHz und auch auf Kurzwelle 6095 kHz.
Diese Kofferradios mit "Luxenburgtaste" Welche Frequenz empfingen die? Das waren die 1440, oder?
Zitat:OldieStar Radio ist der erste deutsche Privatsender, der sein Programm auch im DRM Modus ausstrahlt.
Wieviele Hörer erreichen die damit? Weis man das? Wenn ja, kriegt man einen VW Bus schon voll wenn die mal den Tag der offennen Tür bei ihrem Sender besuchen wollen?
Zitat:Der religiöse Missionssender Radio HCJB(...)
Ist mir aus meiner fundamentalistisch christlichen Zeit bekannt...
Es ist einzig das Ziel eine, meiner jetzigen Ansicht und Erfahrung nach, menschenverachtende Botschaft unter die Leute zu bringen. KW DXer sind ihre erklärte Zielgruppe. Und es scheint ja zu funktionieren, denn sie werden ja wohl recht viel gehört.
Zitat:Kann man aber auch nach wie vor analog hören.
Schlimm genug, wie ich finde...
Zitat:Die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen.
Wogegen sich die Liste der Hörer nicht wirklich lange fortsetzen lassen dürfte. Smile
Schon wegen des Preises für die Geräte ist das System nicht atraktiv.
Durchsetzen kann sich das nur wenn es für 50 EUR bei Aldi im Regal steht.
Mit DAB soll das ja schon funktionieren. Allerdings nur in GB und der Schweiz.
Hier weiss man ja nicht was wird.

(...CD Qualität...)

Zitat:Es ist technisch möglich. Was in der Praxis tatsächlich für Datenraten verwendet werden, steht auf einem anderen Blatt.
Welche Datenrate wird denn für diese angebliche CD Qualität veranschlagt?
Zitat:Die Klangqualität bei DRM30 ist nach Aussage des DRM-Konsortiums und den Entwicklern des AAC Audiocodecs nahe an der uns bekannten UKW-Qualität.
Nahe an der bekannten UKW Qualität... Schwammiger konnte man es auch nicht ausdrücken. Das kann alles heissen. Ausserdem, selbst wenn es die mögliche UKW Qualität wäre, und die ist höher als die "bekannte", würde da noch was zur CD Qualität fehlen. Warum sagen diese Leute nicht die Wahrheit und sagen sowas wie "Es rauscht nicht ganz so schlimm wie vorher." Das würde es doch treffen.
Zitat:Eine Datenrate von ca. 16 kBit/s beim Codec MPEG-4 HE-AAC v2 klingt eigentlich ganz ordentlich.
Kann man sich da Beispiele runterladen?
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#20
Zitat:uk64 postete
Die in Amerika (ITU Region 2) zuständige Behörde (FCC) sieht das nicht so Streng, hier wird tatsächlich Stellenweise bis zu einer NF Bandbreite von 15kHz Amplitudenmoduliert, allerdings bei gleichzeitig begrenzter Senderleistung (50kW).
Ui... 15KHz Nutzsignalbandbreite... Wahnsinn... Die könnten wirklich die "bekannte UKW Qualität" auf MW fahren. Schon analog.
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#21
Hallo Matthias,

wenn Dein Interesse an Mittelwellenempfang (oder auch Kurzwelle etc.) sowohl analog als auch digital ernsthaft gegeben ist, würde ich vorschlagen, daß Du dich mit dieser Thematik etwas näher auseinandersetzt. Eine halbe Stunde vor dem Radio wird Dir mehr Wissen bringen, als 1 Stunde auf irgendwelchen fragwürdigen Internetseiten zu surfen.

So würde ich für den Anfang zunächst vorschlagen, einfach nur mal Mittelwellenrundfunk zu hören, damit Du siehst, ob das wirklich etwas für Dich ist.

Falls ja, kannst Du dich dann weitergehend über die Technik informieren und zum anderen auch über das Programmangebot. Es wendet sich bei Weitem nicht nur an "Bastler oder DXer", das wirst Du merken, sobald Du die Programme einmal selbst verfolgst.

Gerade in Großbritannien und Spanien wird die Mittelwelle von zahlreichen Ortssendern genutzt, um Lokalprogramme auszustrahlen. Die Programmvielfalt ist erstaunlich. Auch in den Niederlanden gibt es sehr interessante Musiksender (!) mit außerordentlich guter Tonqualität, die man während der Dunkelheit in ganz Deutschland störungsfrei empfangen kann (halbwegs guter Empfänger und Antenne vorausgesetzt).

Ich werde mich zu diesem Thema nicht weiter äußern, dafür fehlt mir schlicht die Zeit. Ursprünglich wollte ich nur einwänden, daß die Mittelwelle weder unhörbar ist, noch daß sie schlecht klänge und daß sie schon gar nicht für tot erklärt werden kann, denn ihr Zukunftspotential steckt u.a. in DRM.
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#22
Zitat:Matze postete
Wie ist eure Erfahrung mit dem AM Bereich?
Kann es wirklich anhörbar klingen?
Ja, kann es, wenn man ein Radio hat, das dafür gemacht wurde.

In den frühen Siebzigern, als der heimische SDR zwar schon ein drittes Programm für jugendliche Hörer hatte, welches mir aber nicht so oft zusagte, bin ich öfter mal auf der Kurzwelle bei Radio Luxemburg oder auf der Mittelwelle bei AFN Stuttgart gelandet. Die US-Top40 mit Casey Kasem habe ich häufiger gehört, immerhin ein vier Stunden dauerndes Programm. Oft auch am späten Abend die Jim-Pewter-Show.

Zum Einsatz kamen anfangs Röhrenempfänger aus den Fünfzigern, später auch welche aus den Dreissigern. Die Geräte haben grosse Lautsprecher (18 cm Durchmesser war von den 30ern bis in die frühen 50er Standard für ein gutes Gerät, bis dann Ovallautsprecher aufkamen) und produzieren einen recht ausgewogenen Klang, nicht zu dumpf, nicht zu blechern. Die hohen Töne werden etwas angehoben, aber nicht so, dass es schrill klingt.

Einen starken Sender kann man so schon eine Weile hören, ohne dass der Schädel brummt.

Noch heute höre ich gelegentlich werktags abends "Das war der Tag" vom DLF auf LW oder MW, obwohl das im Stuttgarter Raum nun auch auf UKW möglich ist. Schliesslich sollen die Röhrenkisten nicht einrosten...

Gruss
TSF
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