23.01.2005, 12:35
=> timo
spielst Du mit der "primitiven-ein-Motoren-Drehschalter-Holzkiste" auf die Uher RDL an?
Nun, da hast du Recht und auch wieder nicht. Ich behaupte: Eine RDL ist vielen japanischen Geräten überlegen gewesen, trotz des biederen Äusseren auf der Uher-Seite gegenüber dem futuristischem Outfit auf japanischer Seite. Die deutschen Firmen dachten ingenieursmäßig, konzentrierten sich auf das technisch wesentlich, ohne es zu vermarkten. Die Japaner belieferten diejenigen, die Fun, Spiel und Spaß haben wollten und liessen die creativen Amateure in der Ecke stehen. Wrr professionelle Merkmale suchte, nahm Revox, evtl. Uher. Wer unkompliziert Musik sammeln wollte, die Japaner. Diese Trendwende erkannt und bedient zu haben ist das Verdienst der Japaner. Überspitzt formuliert: Sony ist ein von Hardware garnierter Marketingerfolg!
Gunther könnte vielleicht etwas dazu sagen, wie die Japaner in den Tonbandclubs vertreten waren.
Fakt ist:
- Revox schaffte es, das Studer Studioimage zu vermarkten, ohne das offensiv zu tun => langer Erfolg
- TFK, mit dem gleichen Hintergrund, schaffte das nicht.
- Philips dito.
- beide, TFK und Philips, haben sich deswegen so lange als Firma gehalten, weil es neben der Audioelektronik auch noch anderes gab.
- ASC war ein Sonderfall für Liebhaber des Braun-Designs. Ein Nischenhersteller.
- Tandberg: auch etwas für die Liebhaber des Besonderen, wobei hier, im Gegensatz zu B&O, ein Gegenwert im Sinne von Qualtität angeboten wurde.
SGibbi hat schon recht - die Japaner kupferten schamlos ab und produzierten billiger - in der Audioelektronik und auch in anderen Branchen. Dies war für die Hersteller hier ein Problem. Ich meine aber: Ein lösbares Problem. Einerseits hat man die Japaner noch gefüttert, in dem man dort hat produzieren lassen, andererseits machte man keine Anstrengungen, die Kunden hierzulande aus eigener Kraft zu erreichen. Ich kenne viele, die ungern japanisch kauften, sei es bei Autos oder sei es bei Elektronik, die sich aber von deutschen Herstellern schlichtweg verarscht fühlten. So viel dann der Absprung leicht.
Daß daraufhin viele Hersteller aufgehört haben zu existieren, hat den wenigen Verbleibenden das Überleben gesichert. Metz oder Löwe hätten es unter dem Konkurrenzdruck von Nordmende, SABA, Telefunken sicher nicht so lange ausgehalten. Made in Germany ist, etwas für Liebhaber geworden, so wie z.B. B&O und Tandberg früher.
spielst Du mit der "primitiven-ein-Motoren-Drehschalter-Holzkiste" auf die Uher RDL an?
Nun, da hast du Recht und auch wieder nicht. Ich behaupte: Eine RDL ist vielen japanischen Geräten überlegen gewesen, trotz des biederen Äusseren auf der Uher-Seite gegenüber dem futuristischem Outfit auf japanischer Seite. Die deutschen Firmen dachten ingenieursmäßig, konzentrierten sich auf das technisch wesentlich, ohne es zu vermarkten. Die Japaner belieferten diejenigen, die Fun, Spiel und Spaß haben wollten und liessen die creativen Amateure in der Ecke stehen. Wrr professionelle Merkmale suchte, nahm Revox, evtl. Uher. Wer unkompliziert Musik sammeln wollte, die Japaner. Diese Trendwende erkannt und bedient zu haben ist das Verdienst der Japaner. Überspitzt formuliert: Sony ist ein von Hardware garnierter Marketingerfolg!
Gunther könnte vielleicht etwas dazu sagen, wie die Japaner in den Tonbandclubs vertreten waren.
Fakt ist:
- Revox schaffte es, das Studer Studioimage zu vermarkten, ohne das offensiv zu tun => langer Erfolg
- TFK, mit dem gleichen Hintergrund, schaffte das nicht.
- Philips dito.
- beide, TFK und Philips, haben sich deswegen so lange als Firma gehalten, weil es neben der Audioelektronik auch noch anderes gab.
- ASC war ein Sonderfall für Liebhaber des Braun-Designs. Ein Nischenhersteller.
- Tandberg: auch etwas für die Liebhaber des Besonderen, wobei hier, im Gegensatz zu B&O, ein Gegenwert im Sinne von Qualtität angeboten wurde.
SGibbi hat schon recht - die Japaner kupferten schamlos ab und produzierten billiger - in der Audioelektronik und auch in anderen Branchen. Dies war für die Hersteller hier ein Problem. Ich meine aber: Ein lösbares Problem. Einerseits hat man die Japaner noch gefüttert, in dem man dort hat produzieren lassen, andererseits machte man keine Anstrengungen, die Kunden hierzulande aus eigener Kraft zu erreichen. Ich kenne viele, die ungern japanisch kauften, sei es bei Autos oder sei es bei Elektronik, die sich aber von deutschen Herstellern schlichtweg verarscht fühlten. So viel dann der Absprung leicht.
Daß daraufhin viele Hersteller aufgehört haben zu existieren, hat den wenigen Verbleibenden das Überleben gesichert. Metz oder Löwe hätten es unter dem Konkurrenzdruck von Nordmende, SABA, Telefunken sicher nicht so lange ausgehalten. Made in Germany ist, etwas für Liebhaber geworden, so wie z.B. B&O und Tandberg früher.
Michael(F)